Früher wurde oft geraten, bei Kindern, die zu sog. „Fieberkrämpfen“ neigen, schon frühzeitig den Einsatz von fiebersenkenden Medikamenten zu erwägen. Dies wird heute nicht mehr empfohlen, da nachgewiesen ist, dass die frühe Fiebersenkung entgegen der Erwartung nicht die Entstehung von Fieberkrämpfen verhindert. In den meisten Fällen können bei gutem Allgemeinzustand und munterem Kind Temperaturen von 38,5 °C oder sogar über 39 °C akzeptiert werden, solange das Kind genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Wichtige Fragen dabei sind, ob die Windeln noch nass und die Schleimhäute des Kindes feucht sind. Die gemessene Temperatur im Po kommt der Temperatur im Körperinneren am nächsten und liefert somit den genausten Wert. Für das Baby oder Kleinkind kann die Methode jedoch unangenehm sein, sodass Eltern ein paar Dinge beachten sollten: Show
Unter den Achseln (axillar)Messungen unter der Achsel sind im Kleinkindalter oft zu ungenau. Gerade, wenn sich das Kind zu sehr bewegt oder das Thermometer nicht fest unter der Achsel klemmt, kann der Wert um bis zu zwei Grad abweichen. Im Ohr (aurikulär)Infrarotthermometer ermitteln die vom Trommelfell abgegebene Wärme im Ohr. Diese Fieberthermometer arbeiten sehr schnell. Bei Kindern unter drei Jahren sollte diese Messmethode zurückhaltend angewendet werden, da manchmal ungenau und die Gefahr einer Verletzung im Ohr besteht. Darauf sollten Eltern achten:
Die Temperatur im Ohr ist circa 0,3 bis 0,5 Grad Celsius niedriger als die im Po gemessene. Wickel:Besonders lauwarme Wadenwickel sind ein bekanntes Hausmittel, um bei Fieber den Körper zu kühlen. "Wickel und Umschläge sollten nur dann angewendet werden, wenn das Kind die kalte oder warme Auflage nicht als unangenehm empfindet", so Dr. Alexandra Voigt. Bei Kleinkindern empfehlen sich eher Wickel oder kühle Tücher auf der Stirn, dem Bauch oder den Armen. Dabei sollten die Tücher frisch und nicht zu kalt sein. Geeignet sind etwa Küchenhandtücher oder große Taschentücher. So geht's:
Das sollten Sie bei Wickeln beachten:
Dreitagefieber: Was steckt dahinter?Das Dreitagefieber ist eine typische Kinderkrankheit. Fast alle Kinder machen sie bis zum Ende des dritten Lebensjahrs durch. Es handelt sich beim Dreitagefieber um eine meist harmlos verlaufende Viruserkrankung, hervorgerufen durch ein menschliches Herpesvirus. Anstecken können sich Kinder durch Husten und Niesen, also per Tröpfcheninfektion. Haben sie die Erkrankung einmal durchgemacht, sind sie lebenslang immun. Das Dreitagefieber kündigt sich durch plötzliches sehr hohes Fieber an, das drei bis vier Tage anhält. Gelegentlich beginnt es auch mit Fieberkrämpfen. So plötzlich wie das Fieber auftritt, verschwindet es auch wieder. Danach zeigt sich auf der Brust und auf dem Rücken ein Ausschlag mit kleinen blassroten Flecken, der sich auf dem ganzen Körper ausbreiten kann – selten allerdings im Gesicht oder der Kopfhaut. Nach zwei bis drei Tagen ist der Ausschlag weg und die Infektion überstanden. Manchmal tritt die Erkrankung auch in so abgeschwächter Form auf, dass sie gar nicht bemerkt wird. Denn trotz des hohen Fiebers ist das Allgemeinbefinden meist kaum oder gar nicht beeinträchtigt. Beim Dreitagefieber lassen sich nur die Symptome, nicht aber die Ursache behandeln. Auch hier ist wichtig, dass das Kind viel trinkt. Um andere schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen, sollte eine kinderärztliche Praxis aufgesucht werden. Nach dem Fieberkrampf sollte die Körpertemperatur gemessen werden. Ist diese erhöht, sollte sie durch fiebersenkende Maßnahmen gesenkt werden. Zudem sollte unverzüglich eine Kinderärztin oder ein Kinderarzt aufgesucht werden, um eine Erkrankung auszuschließen. In der Praxis kann auch ein Notfallmedikament verordnet, sowie die Dosierung und Anwendung genau erklärt werden. |