Warum habe ich ständig das Gefühl auf Toilette zu müssen groß?

Eine funktionierende Verdauung ist wichtig für unsere Gesundheit, denn sie ist die Grundlage für einen gesunden Stoffwechsel und ein intaktes Immunsystem. Eine allgemeingültige Aussage darüber, wie oft man das große Geschäft verrichten sollte, lässt sich allerdings nicht treffen. Wer seinen Darm zwischen dreimal täglich und dreimal wöchentlich entleert, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Aber was, wenn man öfter muss? In manchen Fällen kann häufiger Stuhlgang auch auf verschiedene Krankheiten hinweisen.

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Häufiger Stuhlgang als Anzeichen von Krankheiten

Reizdarm-Syndrom

Wer ungewöhnlich häufig auf Toilette geht und seinen Darm mehr als dreimal täglich entleert, der könnte unter einem Reizdarm-Syndrom leiden. Es handelt sich dabei um eine Funktionsstörung des Darms und die am häufigsten gestellte Diagnose in Bezug auf Magen-Darm-Erkrankungen. Die Ursachen für das Reizdarm-Syndrom sind verschieden: Die Veranlagung kann vererbt werden, sie kann durch eine Entzündung der Darmschleimhaut begünstigt werden, aber auch Faktoren wie chronischer Stress, Depressionen oder Angststörungen können eine Rolle spielen. Neben veränderten Stuhlgewohnheiten wie häufigem Stuhlgang, Durchfall oder Verstopfungen können weitere Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit auftreten.

Lebensmittelunverträglichkeit

Oft verbirgt sich auch eine Lebensmittelunverträglichkeit hinter Beschwerden wie häufigem Stuhlgang, weichem Stuhl oder Durchfall. Meist handelt es sich um eine Laktoseintoleranz oder eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Im Falle einer Intoleranz treten kurz nach dem Verzehr entsprechender Lebensmittel abgesehen von Durchfall und Co. Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen und -krämpfe, Blähungen sowie Sodbrennen auf. Wenn Sie vermuten unter einer Unverträglichkeit zu leiden, können Sie als ersten Schritt ein Ernährungstagebuch führen, in dem Sie aufschreiben, nach welchen Lebensmitteln Sie mit welchen Symptomen reagieren. Anschließend kann ein Arztbesuch Aufschluss über die Ursache für Ihre Beschwerden geben.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Wenn sich die Häufigkeit und Konsistenz Ihres Stuhls verändert, kann dies ein Anzeichen für chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa sein. Das Beschwerdebild der Erkrankungen unterscheidet sich, jedoch können bei beiden Magen-Darmprobleme wie häufiger Stuhlgang und Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit auftreten. Auch Beschwerden wie ein ungewollter Gewichtsverlust, ein allgemeines Krankheitsgefühl sowie Fieber sind möglich. Wer unter den genannten Symptomen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen: Dieser kann der Ursache mithilfe einer Stuhluntersuchung sowie einer Darmspiegelung (Koloskopie) auf den Grund gehen. 

Magen-Darm-Infektion

Für kurzzeitige Veränderungen des Stuhls kann eine Magen-Darm-Infektion sorgen. Typisch für die Erkrankung sind plötzlich auftretende Symptome des Magen-Darm-Traktes wie Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie ein starkes Schwäche- und Krankheitsgefühl. Leiden Sie unter einer Infektion, sollten die Beschwerden innerhalb von wenigen Tagen abklingen. Wenn dies nicht der Fall ist und weitere Symptome wie beispielsweise Blut im Stuhl oder Vergiftungserscheinungen auftreten, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. 

Tumorerkrankungen

In selteneren Fällen können Veränderungen der Stuhlgewohnheiten ebenso ein Anzeichen für Tumorerkrankungen wie Darmkrebs sein. Wenn Sie also Beschwerden wie Durchfall, Verstopfungen, Bauchkrämpfe und -schmerzen, ungewollten Gewichtsverlust oder Blut im Stuhl bei sich feststellen, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, um ernste Erkrankungen als Ursache ausschließen zu können.

Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall kann sich nicht nur durch starke Schmerzen im Rücken bemerkbar machen. Auch häufiger Stuhlgang kann ein Anzeichen sein – gerade dann, wenn der Bandscheibenvorfall auf den sogenannten Pferdeschweif drückt. Dieser befindet sich am unteren Ende der Wirbelsäule und reicht bis zum Kreuzbein. Bei einer solchen Druckwirkung haben Betroffene meist Probleme, Blase und Darm zu kontrollieren. Aus diesem Grund können Sie häufiger Stuhlgang haben als gewohnt. Weitere Begleiterscheinungen sind Taubheit im Anal- und Genitalbereich. In so einem Fall sollten Sie sich so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung geben.

Hämorrhoiden

Jeder Mensch hat Hämorrhoiden – es handelt sich dabei um knotenförmige Gefäßpolster, die sich am Ausgang des Enddarms befinden. Krankhafte Vergrößerungen der Hämorrhoiden werden als Hämorrhoidalleiden bezeichnet. Sie können durch verschiedene Faktoren wie chronische Verstopfungen, Bewegungsmangel oder Übergewicht verursacht und können Beschwerden wie Jucken und Brennen hervorrufen. Obwohl häufiger Stuhlgang und Durchfall anfangs keine typischen Symptome bei einem Hämorrhoidalleiden sind, können sie jedoch im Verlauf der Erkrankungen auftreten. Häufig kommt es beim oder nach dem Stuhlgang auch zu Schleimabsonderungen.

Weitere Ursachen für anhaltend häufigen Stuhlgang

  • Operationen am After
  • Nervenkrankheiten wie Parkinson oder Multiple Sklerose
  • Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse
  • Gallensalzmalabsorption
  • Schäden der Muskel- oder Beckennerven nach einer schwierigen Geburt
  • Schleimhautvorfall
  • hohes Alter

Video: Wunderwerk Verdauung – der Weg der Nahrung Schritt für Schritt

Was kann man machen bei ständigem Stuhldrang?

Ballaststoffreiche und quellende Lebensmittel, wie Flohsamen und Leinsamen, können die Darmaktivität natürlich regulieren und die Stuhlkonsistenz verbessern. Eine FODMAP-arme Ernährung kann die Magen-Darm-Trakt Reizung verringern.

Habe das Gefühl mein Darm nicht richtig entleert?

Als Ursache kann eine Transportstörung des Dickdarms bestehen, der im Extremfall komplett gelähmt ist. Betroffene haben oft trotz intensiver Abführmaßnahmen keinen Stuhlgang über mehr als eine Woche. Eine weitere mögliche Ursache ist die sogenannte Beckenbodendyssynergie mit Stuhlentleerungsstörung.

Wie merkt man das der Darm krank ist?

Bauchschmerzen und anhaltender Durchfall oder Verstopfung sind typisch für eine Erkrankung des Darms. Ausgelöst durch eine Essensunverträglichkeit, Bakterien oder Viren, sind die Symptome in den meisten Fällen nach ein bis zwei Wochen vorbei. Anders verhält es sich, wenn eine chronische Erkrankung des Darms vorliegt.

Was tun bei Druck im After?

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