Wie hebt man jemanden aus dem Rollstuhl?

Sie stellen sich in leichter Grätschstellung der Beine und starker Auswärtsstellung der Füße vor den auf der Bettkante sitzenden Angehörigen. Passen Sie ihre Größe der des Kranken an, indem Sie in den Knien nachgeben. Ihre Knie umschließen und sichern dadurch die Knie des Kranken. Umfassen Sie den Kranken mit einer Hand an der Schulter, mit der anderen Hand am Gesäß oder am Rücken. 


Bitten Sie den Kranken, Sie an den Schulter zu umfassen. Auf Kommando richten sich beide auf, dabei verlagern Sie ihr Gewicht auf die Knie des Kranken. Gleichzeitig drücken Sie mit ihren Händen den Oberkörper des Kranken nach oben. Mit kleinen Schritten drehen sich beide zum direkt neben dem Bett bereitgestellten Stuhl. Mit der gleichen Technik wird in den Stuhl abgesetzt.


Sitzt der Kranke länger im Stuhl oder Sessel, so sollte jener so plaziert sein, daß der Kranke das Zimmer und die Tür überschauen und möglichst auch aus dem Fenster schauen kann. Legen Sie auch alle notwendigen Hilfsmittel wie Brille und auch Zeitungen bereit. 


Die Lageveränderung im Bett


1. Höherrutschen:

  • Das Kopfteil des Bettes ist flach gestellt, das Kopfkissen wird möglichst herausgenommen
  • Bitten Sie den Kranken, die Füße aufzustellen, die Arme zu verschränken und das Kinn auf die Brust zu legen
  • Stellen Sie sich in Schulterhöhe mit gegrätschten Beinen direkt an das Bett

2. Der Stütz- und Hebegriff:

  • Unterfassen Sie mit der Hand die körpernahe Schulter des Kranken; mit der anderen Hand umfassen Sie die körperferne Schulter von hinten, dabei liegt der Kopf des Kranken auf ihrem untergeschobenen Unterarm
  • Auf Kommando heben Sie die Schulter des Kranken in Richtung Kopfende an, gleichzeitig hebt der Kranke sein Gesäß und stemmt sich mit den Füßen ab

3. Aufsetzen im Bett:

  • Mit Hilfe des Stütz- und Hebegriffes kann der Kranke auch im Bett aufgesetzt werden

4. Setzen auf die Bettkante:

  • Sie stehen mit gegrätschten Beinen in Taillenhöhe am Bett
  • Die Beine des Kranken werden aufgestellt
  • Bitten Sie den Kranken, sein Kinn auf die Brust und die Arme auf den Bauch zu legen
  • Umfassen Sie den Nacken des Kranken bis zur körperfernen Schulter und untergreifen Sie die Knie mit dem anderen Arm
  • Führen Sie die Beine langsam aus dem Bett
  • Drehen und richten Sie den Kranken dabei mit einer Drehung auf, so dass er auf der Bettkante sitzt
  • Jetzt kann er sich mit beiden Händen an der Bettkante abstützen oder er stellt beide Arme hinter sich auf die Matratze
  • Lassen Sie den Kranken die Beine bewegen und bitten Sie ihn, tief durchzuatmen und geradeaus oder an die Decke zu schauen (schaut er nach unten, wird ihm schneller schwindelig)
  • Unterstützen Sie ihn schließlich beim Ankleiden

Achten Sie beim Aufsetzen und Aufstehen immer auf den Kreislauf des Kranken. Hilfsmittel, um die Beweglichkeit des Kranken im Bett zu erhöhen sind z.B.

Viele pflegende Angehörige leiden durch das Umlagern von pflegebedürftigen Familienmitgliedern unter starken Rückenschmerzen. Umsetz- und Hebehilfen sollen Entlastung schaffen, indem sie Pflegenden beim Transfer von Pflegebedürftigen helfen. pflege.de stellt unterschiedliche Hilfsmittel für Senioren vor und gibt praktische Tipps zum Pflegealltag.

Umsetz- und Hebehilfen: Varianten im Überblick

Das Hilfsmittelverzeichnis listet in der Produktgruppe 22 die sogenannten „Mobilitätshilfen“ und damit viele Produkte, die Pflegenden die häusliche Pflege enorm erleichtern können.(1) Unter 22.29.01 sind speziell die Umsetz- und Hebehilfen gelistet. Dazu gehören:

  1. Drehscheiben
  2. Positionswechselhilfen
  3. Umlager-/Wendehilfen
  4. Rutschbretter
  5. Patientenhebekissen
  6. Umsetz-/Aufrichtehilfen, stationär
  7. Umsetz-/Aufrichtehilfen, beweglich

Sowohl Gleitmatte, Drehturm, Rutschbrett als auch eine Positionswechselhilfe haben das Ziel, nicht nur den Rücken der Pflegenden, sondern auch die Kräfte des Pflegebedürftigen zu schonen. Viele Umsetz- und Hebehilfen sind eine ideale Ergänzung zu den Gehhilfen für Senioren wie beispielsweise Rollstuhl oder Rollator sowie den Aufstehhilfen. Vom Rollstuhl ins Bett oder auf die Toilette – solche Situationen verlangen gerade in der eigenen Wohnung clevere Hilfsmittel, die auch auf engem Raum funktionieren.

Wie hebt man jemanden aus dem Rollstuhl?

Beispiel einer Patientendrehscheibe

Patientendrehscheibe

  • Was ist eine Patientendrehscheibe?
    Eine zum Beispiel auf Kugeln gelagerte Doppelscheibe mit rutschfestem Gummiüberzug.
  • Wie funktioniert eine Patientendrehscheibe?
    Die Drehscheibe wird auf den Boden gelegt, der Pflegebedürftige stellt im Sitzen (auf einem Stuhl, Bett oder ähnliches) die Füße darauf und wird – durch eine Begleitperson – zum Stehen gebracht. In der Stehposition kann der Pflegebedürftige nun gedreht werden.
  • Für wen ist eine Patientendrehscheibe geeignet?
    Für Menschen, die sich wegen einer körperlichen Einschränkung oder Behinderung nicht oder nur schwer selbst drehen können. Ideal für den Einsatz in engen Zimmern wie beispielsweise im Bad.

Drehturm

  • Was ist ein Drehturm?
    Eine Drehscheibe mit Haltestange, höhenverstellbaren Griffen und Rollen.
  • Wie funktioniert ein Drehturm?
    Der Pflegebedürftige stellt im Sitzen die Füße auf die Scheibe, zieht sich an den Haltegriffen in eine stehende Position und kann nun zu einem anderen Ort geschoben werden und dort in jede mögliche Position gedreht werden.
  • Für wen ist ein Drehturm geeignet?
    Für Menschen, die noch eingeschränkt bewegungsfähig sind und über eine angemessene Koordinationsfähigkeit verfügen.

Positionswechselhilfen

  • Was ist eine Positionswechselhilfe?
    Ein fahrbares Gestell, das den Pflegebedürftigen sitzend, liegend oder stehend transportieren oder umsetzen kann (Beispiel: Patientenlifter)
  • Wie funktioniert eine Positionswechselhilfe?
    Der Pflegebedürftige wird angehoben und kann aus dem Bett in den Rollstuhl gesetzt werden
  • Für wen ist eine Positionswechselhilfe geeignet?
    Für Menschen, die sich nicht allein aufrichten und umsetzen können.

Wie hebt man jemanden aus dem Rollstuhl?

Beispiel eines Rutschbretts

  • Was ist ein Rutschbrett?
    Ein Brett aus Kunststoff oder Holz schließt die Lücke zwischen Bett und Rollstuhl. Eine Seite ist sehr glatt, die andere sehr rau.
  • Wie funktioniert ein Rutschbrett?
    Das Rutschbrett wird über die Lücke, zum Beispiel zwischen Bett und Rollstuhl, gelegt, sodass die glatte Seite oben liegt. Der Pflegebedürftige kann nun langsam – mit Unterstützung einer Begleitperson – vom Bett in den Rollstuhl rutschen.
  • Für wen ist ein Rutschbrett geeignet?
    Für Menschen, die zwar noch eine gute Koordination haben, aber nicht aufstehen oder stehen können.

Rutschbretter für das Auto

Ein Rutschbrett ist ein idealer Lückenschließer. Nicht nur zwischen Bett und Rollstuhl, sondern vor allem auch zwischen Rollstuhl und Autositz. Rutschbretter fürs Auto sind deutlich breiter und länger als herkömmliche Rutschbretter, die nur in der Wohnung verwendet werden können. Damit die Rutschbretter fürs Auto flexibel genug für den Transport sind, lassen sie sich klappen oder zusammenfalten.

Rutschbretter / Umsetzhilfen für Rollstühle

Auch wenn es nicht um den Transfer zwischen Rollstuhl und Autositz geht – Rutschbretter sind ideale Umsetzhilfen für Rollstuhlfahrer. Sie überbrücken den Spalt zwischen Rollstuhl und einem Bett, einem Sessel oder einer Toilette. Allerdings sollten Sie sich als Pflegender in der Handhabung schulen lassen. Sie müssen sicher sein, dass Sie die Situation jederzeit beherrschen, und der Pflegebedürftige muss Ihnen vertrauen können.

Tipp

Pflegekurse für Angehörige

Die beste Umsetz- und Hebehilfe nutzt nichts, wenn sie nicht richtig angewendet wird. Als Angehöriger oder Pflegender sollten Sie deshalb auf jeden Fall einen Pflegekurs besuchen und sich in der richtigen Technik unterweisen lassen. Jede Krankenkasse bietet kostenlose Pflegekurse für Angehörige an. Das Schöne dabei: Sie lernen nicht nur wichtige Pflegetechniken, sondern auch andere Angehörige kennen und können sich untereinander austauschen. Auf Ihren Wunsch findet die Schulung auch bei Ihnen zuhause statt.

Wie hebt man jemanden aus dem Rollstuhl?

Beispiel eines Patientenhebekissens

Es muss nicht gleich ein Personenlifter sein, um pflegebedürftigen Menschen beim Aufstehen zu helfen. Viel flexibler im Einsatz sind Patientenhebekissen oder Hebematten. Hebekissen/-matten sind eine Art aufblasbare Luftmatratze, manchmal sogar mit einer Rückenstütze ausgestattet, die komfortables Sitzen ermöglicht. Die Anwendung ist denkbar einfach: Eine liegende Person wird auf das Kissen geschoben und sicher platziert. Dann wird per Knopfdruck das Kissen aufgeblasen. Langsam, sicher und kräfteschonend kommt die Person in eine liegende oder sitzende Position.

Ein Hebekissen oder eine Hebematte ist eine gute Hebehilfe, wenn zum Beispiel kein Patientenlifter zum Einsatz kommen kann.

Aufrichthilfe: Bettleiter und Trapezgriff

Auch bettlägerige Menschen möchten und müssen sich hin und wieder aufrichten. Bett-Aufrichthilfen wenden sich allerdings eher an Menschen, die noch über genügend Kraft in den Armen verfügen.

Bettleiter

  • Was ist eine Bettleiter?
    Eine Strickleiter mit Holzsprossen, die fest am Fußende des Bettes montiert wird.
  • Wie funktioniert eine Bettleiter?
    Der Pflegebedürftige zieht sich Zug um Zug selber vom Kopf in Richtung Füße hoch.
  • Für wen ist eine Bettleiter geeignet?
    Für Menschen, die noch genügend Kraft in den Armen haben.

Trapezgriff

  • Was ist ein Trapezgriff?
    Stabiler Haltegriff mit Kunststoffleine, die fest am Fußende des Bettes montiert wird.
  • Wie funktioniert ein Trapezgriff?
    Der Pflegebedürftige zieht sich am Haltegriff in eine sitzende Position.
  • Für wen ist ein Trapezgriff geeignet?
    Für Menschen, die noch genügend Kraft in den Armen haben.

Tipp

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Welche Aufrichte- oder Umsetzhilfe bei einem pflegebedürftigen Menschen zum Einsatz kommen kann, richtet sich nach mehreren Faktoren:

  • Wie viel Kraft hat der Pflegebedürftige?
  • Wie gut kann er seine Bewegungen koordinieren?
  • Wie viel Kraft hat der pflegende Angehörige?
  • Wie geeignet ist die Umgebung, welches Hilfsmittel lässt sich einsetzen – und welches eher nicht?

Informieren Sie sich im Sanitätshaus über die unterschiedlichen Hilfsmittel und lassen Sie sich von einem Pflegeberater oder dem ambulanten Pflegedienst beraten, welches Produkt Sie am besten unterstützen kann. Probieren Sie die Produkte aus und testen Sie, welches Hilfsmittel Ihren Anforderungen entspricht. Beachten Sie auch, dass Sie manche Hilfsmittel leihweise von der Krankenkasse erhalten können.

Wie hebt man jemanden aus dem Rollstuhl?
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Erstelldatum: 6102.70.41|Zuletzt geändert: 2202.60.41 Quellenangaben

(1)

Hilfsmittelverzeichnis des GKV Spitzenverbandes 2018

https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/home/verzeichnis/37077c1f-51a3-40c8-bda4-a7e22d5c26a4 (letzter Abruf am 21.07.2021)

Wie hebt man einen Pflegebedürftigen?

Atmen und anspannen: Vor der Belastung kräftig einatmen und währenddessen ausatmen. Die Bauchmuskeln beim Tragen oder Heben immer anspannen, das unterstützt die Wirbelsäule. Den Rücken gerade halten: Zum Heben oder Beugen den Oberkörper nur aus dem Hüftgelenk neigen.

Wie kommt man vom Rollstuhl ins Auto?

Der Ladeboy ist ein zuverlässiges, vollautomatisches Rollstuhl-Verladesystem. Ganz ohne Kraftanstrengung wird Ihr Rollstuhl selbstständig ins Auto gehoben.

Wie ziehe ich einen Pflegebedürftigen im Bett hoch?

Die rechte Hand der Pflegekraft liegt am Rücken des Bewohners unter der Schulter. Die linke Hand befindet sich am rechten Hüftknochen des Bewohners. Jetzt zieht die Pflegekraft mit der linken Hand und schiebt gleichzeitig den Bewohner mit der rechten Hand in die gewünschte Richtung.

Wie kann ich jemanden beim Aufstehen helfen?

Eine Bettleiter oder ein Trapezgriff, die fest am Fußende des Bettes verankert werden, leisten hilfreiche Unterstützung beim Aufstehen oder zunächst beim Aufrichten, indem sich der Betroffene über die Leiter beziehungsweise den Griff aus der Liege- in die Sitzposition zieht.