Hund bellt andere Hunde an abgewöhnen

Ständiges Bellen bei Hunden kann unterschiedlichste Gründe haben, doch fast immer zeigt das Bellen, dass Ihr Liebling sich nicht wohlfühlt. Angst kann schnell in Aggression umschlagen und auch körperliche Beschwerden können den Hund in einen Anspannungszustand versetzen, der zum Bellen bei jeder Kleinigkeit führt.

Warum ein Hund beim Treffen mit Artgenossen bellt

Kläffen ist wahrlich nicht die bevorzugte Kommunikationsweise von Hunden. Bellt ein Hund einen Artgenossen an, sieht er in der Regel einfach keine andere Möglichkeit, sich auszudrücken. Viel wichtiger als die Stimme, ist zwischen Hunden die Körpersprache. Gerade beim Spaziergang an der Leine sind die Vierbeiner in ihren Möglichkeiten aber zum Teil sehr eingeschränkt, da sie sich nicht frei bewegen und beschnuppern können. Verunsicherung, Angst und Aggression sind häufig die Folge und dann bleibt Ihrem felligen Freund nur noch das Anbellen. Er weiß schlicht nicht, was er sonst tun soll.

Hund bellt andere Hunde an abgewöhnen

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09.09.2017 - 16:01 Uhr

Hunde, die bellen, beißen nicht – stimmt das wirklich?

"Hunde, die bellen, beißen nicht" – diese Redensart dürfte nicht nur jedem Tierfreund geläufig sein....

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Erziehungstipp: Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit

Üben Sie mit Ihrem Hund die Begegnung mit seinen Artgenossen – natürlich nur an geeigneten, sicheren Orten. Solche Übungen ergeben nicht nur Sinn, wenn Sie bereits ein Bellproblem haben, sondern können von Anfang an verhindern, dass Ihr Hund überhaupt ein solches Verhalten entwickelt. Ist das Tier souverän im Umgang mit Artgenossen, passiert Gekläffe selbst an der Leine deutlich seltener.

Hat Ihr Begleiter auf vier Pfoten beim nächsten Spaziergang dennoch das Bedürfnis, seinem Unbehagen lautstark Ausdruck zu verleihen, sollten Sie auf jeden Fall ruhig bleiben. Das bedeutet auch, dass Schimpfen keine Lösung ist. Ihr Haustier denkt dann, Sie würden ebenfalls kläffen und fühlt sich darin bestärkt, dass dies das richtige Verhalten sei. Außerdem bietet Schimpfen keine Handlungsanleitung. Bello weiß dann zwar, was er nicht tun soll, hat aber keine Idee, was Sie stattdessen von ihm erwarten und ist umso mehr verunsichert. Zeigen Sie also alternative Verhaltensweisen auf, wie zum Beispiel ruhiges Vorbeigehen an den anderen Hunden.

Erziehungstipp: Belohnen Sie gutes Verhalten

Kurzfristig können Sie Begegnungen mit Artgenossen vielleicht umgehen, doch langfristig brauchen Sie eine Lösung, die das Verhalten des Hundes verändert. Positive Verstärkung ist dabei deutlich sinnvoller als Strafe und sollte immer während des gewünschten Verhaltens erfolgen, nicht danach. Eine Möglichkeit ist das sogenannte "Schönfüttern", das heißt, es gibt während der Begegnung mit anderen Hunden ein Leckerchen.

Durch das Fressen wird das Bellen auf leckere Weise unterbunden. So bekommen Begegnungen mit Artgenossen eine angenehme Komponente und Ihr Hund verknüpft zunehmend ein schönes Gefühl mit solchen Zusammenkünften. Besonders geeignet sind dafür Futtertuben oder Kaustangen, da das Kauen und Nuckeln zusätzlich entspannend wirkt. Das richtige Timing ist bei Belohnungen extrem wichtig, da Sie sonst eventuell genau das Verhalten bestärken, das Sie eigentlich loswerden wollen.

Fakt ist: Hunde bellen nicht ohne Grund, sondern um sich auszudrücken. Es ist also wichtig, die Ursachen zu verstehen, bevor Sie einem Hund das Bellen abgewöhnen.

Denn Hunde empfinden zum Beispiel Freude, weil sie Sie endlich wiedersehen, und bellen deshalb. Geben Hunde jedoch unverhältnismäßig oft Laut und in Situationen, in denen es nicht erwünscht ist, bringen sie damit negative Gefühle zum Ausdruck.

Ein typisches Beispiel für Bellen in unerwünschten Situationen ist, wenn Sie anderen auf der Straße begegnen oder wenn Ihr Hund bei jedem, der an Ihrem Grundstück vorbeigeht, zu bellen anfängt.

Unsicherheit, Angst, Frust oder Langeweile gehören zu den häufigsten Ursachen für übermäßiges Bellen. Alles, was die Aufregung des Hundes verstärkt, kann auch das Bellen verstärken. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Stimmungsübertragung: Sind Sie nervös, wird auch Ihr Hund nervös.
  • Erhöhte Erwartungshaltung: Sie halten einen Ball in der Hand – wann geht es los?
  • Sie schimpfen – der Hund denkt, Sie „bellen“ mit.
  • Der Hund muss unfreiwillig zu der vermeintlichen „Gefahr“ gehen – die Angst wächst.

Bellen liegt in der Hundenatur

Vielen Hunden liegt das Bewachen im Blut. Sie bellen, um einen Eindringling in Ihrem gemeinsamen Territorium anzuzeigen. Sei es der Postbote oder der Nachbar, der sein Auto in der Einfahrt belädt.

Auch einige Jagdhunde zeigen via Bellen Wild an. Es ist also kein Wunder, dass sie sich lieber mitteilen als andere. Bei diesen Hunden soll es nicht darum gehen, das Bellen – und damit ihre Natur – komplett zu unterdrücken. Das Ziel ist, mit Erziehung aus dem Kläffen ein kurzes Wuffen zu machen.

Bellen aus Unsicherheit

Wenn Ihr Hund zum Beispiel andere Hunde oder Spaziergänger anbellt, liegt der Grund meist darin, dass er unsicher ist oder Angst hat. Vor allem bei Junghunden ist dies häufig der Fall. Sie empfinden zum Beispiel einen Rollator als bedrohlich oder bestimmte andere Hunde. In der Regel sind es neue Situationen, die Hunde ängstigen.

Oft verstärkt zudem die Unsicherheit des Besitzers das Verhalten: Ein anderer Hund nähert sich, Sie spannen die Leine an. Der Hund merkt: „Mein Zweibeiner ist unsicher – besser, ich starte ein Verteidigungsbellen!“ Souveräne Hundeführung ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Bellen aus Frust und Langeweile

Eine weitere Ursache für ständiges Bellen kann Frust sein. Hunde, die nicht ausreichend ausgelastet sind, nehmen gerne Kleinigkeiten zum Anlass für ein großes Bell-Drama. Schließlich passiert sonst wenig und die überschüssige Energie im Hundekörper sucht sich ihren Weg.

Auch das Köpfchen will gefördert werden – zum Beispiel mit Tricks oder kleinen Aufgaben während des Spaziergangs. Nur mit einem ausgelasteten Hund macht ein Anti-Bell-Training Sinn.

Bellen aufgrund von Krankheiten

In seltenen Fällen stecken chronische Schmerzen oder andere Beschwerden, die im Zusammenhang mit einer Erkrankung stehen, hinter dem Gebell. Nicht selten ist eine Schilddrüsenunterfunktion Grund für gesteigerte Ängstlichkeit und Stressanfälligkeit.

Bevor Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen, empfiehlt sich also ein Besuch beim Tierarzt. Nur so können Sie zweifelsfrei ausschließen, dass die Ursache für das häufige Bellen physischer Natur ist.

Wie kann ich mit meinem Hund entspannt an anderen vorbei gehen?

Übe genau so weiter wie auf 50 m Abstand. Nach und nach verkürzt ihr den Abstand. Übe immer mit dem Abstand, den dein Hund gerade leisten kann. Wenn es mal gar nicht klappt, kehre um und gehe mit deinem Hund entspannt nach Hause, morgen, übermorgen oder nächste Woche läuft vielleicht alles wieder viel besser.

Wie gewöhne ich meinem Hund das Bellen ab Martin Rütter?

Auch wenn es schwer fällt: Um das Bellen einzudämmen, darfst Du Deinen Hund nicht bestätigen, indem Du in dem Augenblick seine Forderung erfüllst und den Ball wirfst. Ignoriere stattdessen Deinen Hund, werfe den Ball nicht, spreche ihn nicht an, schaue ihn nicht einmal an.

Wie reagiere ich wenn mein Hund bellt?

Stillsitzen wird belohnt, Bellen ignoriert. Auch Ihr Besuch sollte den bellenden Hund nicht beachten. Erst wenn Ihr Hund aufhört zu bellen – und sei es nur, um kurz Luft zu holen –, loben Sie ihn. Durch das Loben des Positiven und das Ignorieren des Unerwünschten können Sie sein Verhalten beeinflussen.