Wie viele Kinder pro Erzieher RLP?

Beim Thema Sprache unterstützt das Land Rheinland-Pfalz etwa durch das Angebot von zusätzlichen Sprachförder- und Übergangsmaßnahmen für Kinder mit besonderem Sprachförderbedarf.

12.01.2016

"Dieses Angebot haben wir in 2016 mit 7 Millionen Euro ausgestattet. Das ist eine satte Erhöhung von rund 800.000 Euro gegenüber 2015", so Alt.

Und um kurzfristig die Platzkapazitäten zu erhöhen, hat das Land schon im vergangenen Jahr ermöglicht, dass jede mindestens 2-gruppige Einrichtung zwei Kinder zusätzlich aufnehmen kann, zunächst befristet bis zum 31.12.2016. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, drei bis fünf weitere Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr auf sogenannten Ausbauplätzen aufzunehmen. Diese sind mit 0,2 Stellen pro Kind personalisiert.

"Die Kinder in den Einrichtungen sollen sich unbefangen und offen begegnen können, auch wenn sie natürlich aus verschiedenen Kulturen stammen", erklärte Alt. Dazu können sich die Kindertagesstätten auch interkulturelle Fachkräfte fördern lassen. Für den Einsatz der interkulturellen Fachkräfte hat das Land bisher rund 12 Millionen Euro jährlich ausgegeben.

Fortbildungsangebote für Fachkräfte

"Wenn Kita-Träger mehr interkulturelle Fachkräfte einsetzen, wird das Land auch diese finanzieren", sagte Integrationsministerin Alt. Ebenso gibt es für Kita-Fachkräfte zum Thema Flüchtlingskinder bereits seit 2015 Unterstützung durch Fortbildungen. Auch in diesem Jahr bieten das Sozialpädagogische Fortbildungszentrum (SPFZ), das Institut für Interkulturelle Pädagogik im Elementarbereich e.V. (IPE) sowie das Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung (ILF) zahlreiche Fortbildungsangebote zu verschiedenen Bereichen rund um Flüchtlingskinder und ihre Familien.
 
Zusätzlich stehen auf dem Kita-Server des Landes unter <link http: www.kita.rlp.de external-link-new-window kita-server des landes>www.kita.rlp.de bereits seit 2015 Elternbriefe mit allgemeinen Informationen etwa zum Aufbau und zur Funktion einer Kita in acht Sprachen (Albanisch, Arabisch, Dari, Deutsch, Englisch, Kurdisch, Persisch und Serbisch) für die Kommunikation mit den Eltern zur Verfügung. 

Alt betont: "Jedes Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr hat in Rheinland-Pfalz Anspruch auf einen Platz in der Kindertagesbetreuung. Das gilt auch für Flüchtlingskinder. Derzeit sind das landesweit rund 4.800 Kinder aus Flüchtlingsfamilien im Alter von zwei bis sechs Jahren. Die Kinder können dann spielerisch die deutsche Sprache erlernen, was ein entscheidender Schritt zur Integration in die hiesige Gesellschaft ist. Zudem kommen damit die Kinder aus den Flüchtlingsfamilien sowie diejenigen deutscher Herkunft leichter in Kontakt, so dass sie sich gegenseitig vorurteilsfrei begegnen können", sagte die Ministerin.

Quelle: Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz vom 07.01.2016

Elisabeth Yates schreibt:

Ich arbeite seit 40 Jahren als Erzieherin. Schon in meiner Ausbildungszeit 70-er Jahre) waren in den Kita-Gruppen in Niedersachsen 25 Kinder. In der Regel waren diese Kinder zwischen 4 und 6 Jahren alt und „trocken“ , d.h. die Sauberkeitserziehung war weitgehenst abgeschlossen.
In 2020 sind immer noch 25 Kinder in einer KiTa- Regelgruppe, nur dass jetzt in Regel 25 Kinder im Alter von 3 -6 Jahren in einer Gruppe sind von denen durchschnittlich 3- 5 Kinder noch nicht trocken sind, 3-4 Kinder die deutsche Sprache (noch) nicht beherrschen, 3-4 Kinder verhaltensauffällig bzw. emotional bedürftig sind. Zwei Fachkräfte sollen den individuellen Bedürfnissen der Kinder nach Betreuung ( zunehmende Betreuungszeiten), Erziehung (immer häufiger Elternhaus vernachlässigt) und Bildung ( Bildungsplan des jeweiligen Bundeslandes) unter Berücksichtigung der Partizipation nachkommen. Dabei ist die Vor- und Nachbereitungszeit für diese anspruchsvolle Aufgabe so knapp gehalten, dass vieles in der Betreuungs- Erziehungs- und Bildungszeit oder in der privaten Zeit erledigt werden muss. In meinen 40 Berufsjahren hat sich sehr viel verändert – nur eines nicht: die schlechten Rahmenbedingungen unere denen Erzieher und Erzieherinnen arbeiten müssen.

Mittwoch, 05. Februar 2020, 10:57 Uhr

Antworten

Der Personalschlüssel ist für die Berechnungen der Träger und für die Leitung einer Kindertagesstätte (Kita) wichtig. Er ist ein statistischer Wert, nach dem errechnet wird, wie viel Personal in einer Kita eingestellt wird. Letztlich sagt er nichts darüber aus, wie viel Zeit eine Erzieherin oder ein Erzieher in der Kita für ein Kind hat. 

Der Kita - Alltag ist bestimmt von einer Vielfalt an Aufgaben, die nicht unmittelbar mit der Interaktion mit Kindern zu tun haben. Um Kinder nicht nur zu betreuen, sondern auch Bildungs- und Lernangebote zu konzeptionieren, gehören Vor- und Nachbereitungszeiten zu der pädagogischen Arbeit, genauso wie deren Dokumentation und Gespräche mit Eltern. Um sich stetig in der Profession weiter zu bilden, werden Fort- oder Weiterbildungen besucht. Außerdem sind Krankheits- oder Urlaubszeiten weitere Gründe. Der Personalschlüssel ist deshalb für die Herausforderungen im Alltag wenig aussagekräftig.

Die Fachkraft-Kind-Relation bringt Licht ins Dunkle

Im Unterschied dazu kann die Fachkraft-Kind-Relation bessere Auskunft geben. Dieser Schlüssel bezieht die Zeiten der mittelbaren pädagogischen Arbeit (wie z.B. Vorbereitungszeiten oder Fortbildungen) mit ein. Er kann zeigen, für wie viele Kinder eine Fachkraft im Alltäglichen zuständig ist. Zu beachten ist aber auch welche der oben genannten Faktoren bei den Berechnungen berücksichtigt werden.

Wie die Fachkraft-Kind-Relation berechnet werden kann

Die Delfingruppe befindet sich in einer Einrichtung mit festen Gruppen und einem halboffenen Konzept. Die Kinder sind zwischen drei und sechs Jahre alt. Die Zeiten, in denen sich die Kinder in der Einrichtung aufhalten, sind sehr unterschiedlich. Manche werden vor dem Mittagessen abgeholt, einige haben einen so genannten Zwei-Drittel-Platz, das heißt sie werden am frühen Nachmittag abgeholt und manche Kinder bleiben bis 17:00 Uhr, wenn der Kindergarten schließt.

Um den ersten Schritt in der Berechnung vollziehen zu können, wird das Ganztagsbetreuungsäquivalent errechnet. Wie viele fiktive Ganztagskinder könnte man aus der unterschiedlichen Stundenzahl, die von den einzelnen Kindern erbracht wird, generieren? Bei ausschließlich Ganztagskindern in dieser Gruppe, wäre die Berechnung einfach, dann wäre 19 das Ganztagsbetreuungsäquivalent. Da aber auch Halbtags- und Zweidrittelkinder die Gruppe besuchen, werden zunächst die Betreuungsmittelwerte aus den Betreuungszeiten, die vertraglich vereinbart wurden, gebildet.

Größenordnung der Betreuungszeit/Tag

Betreuungsmittelwert /Stunden

Halbtags

4,5

Zweidrittel

6

Ganztags

8,5

Von den 19 Kindern der Delfingruppe gehen vier halbtags in den Kindergarten, sieben haben einen zweidrittel Platz und acht Kinder besuchen die Einrichtung ganztags. Die Einrichtung
bietet die Möglichkeit, Kinder von 7:30 Uhr bis 17:00 Uhr betreuen zu lassen. Bis auf wenige Ausnahmen sind Ganztagskinder nicht während der gesamten Öffnungszeit im Kindergarten,
sondern werden entweder später gebracht oder bereits um 16:00 Uhr abgeholt. Um das Ganztagsbetreuungsäquivalent bilden zu können, werden die Mittelwerte der Betreuungszeit von jedem Kind addiert.

4 x 4,5 Stunden = 18

7 x 6 Stunden = 42

8 x 8,5 Stunden = 68

GESAMT = 128

Die Summe aller täglichen Betreuungszeiten in Stunden entspricht dem Ganztagsinanspruchnahmeäquivalent. Wenn man dieses durch die Öffnungszeit /Stunden dividiert, erhält man schließlich das Ganztagsbetreuungsäquivalent. Die rechnerische Öffnungszeit pro Tag wird hier mit acht Stunden pro Tag veranschlagt. Die Einrichtung hat zwar länger geöffnet, aber es
werden noch Verkürzungen wie Schließszeiten, Konzeptionstage oder pädagogische Tage abgezogen.

128 : 8 = 16 = Ganztagsbetreuungsäquivalent

Um der Berechnung des Personalschlüssels und der Fachkraft-Kind-Relation näher zu kommen, wird für die Gruppenerzieherinnen, und für weitere Personen, die in der Gruppe pädagogisch tätig sind, das Vollzeitäquivalent errechnet. Von zwei Erzieherinnen arbeitet eine ganztags, die andere halbtags mit einer Aufstockung auf 21 Stunden.
Die stellvertretende Leitung muss ihre Stunden, die ihr für die Kinderzeit zur Verfügung stehen, zwischen insgesamt drei Kindergarten- und einer Hortgruppe aufteilen. Das ergibt eine wöchentliche Stundenzahl von zwei Stunden in der Delfingruppe. Eine Horterzieherin bietet einmal in der Woche Frühenglisch für ca. zwei Stunden an. Eine Seniorin kommt einmal in der Woche in die Einrichtung und liest den Kindern vor. Dazu gibt es noch ein musikpädagogisches Angebot von einer externen Fachkraft. Insgesamt sind das etwa sechs Stunden gruppenübergreifende Betreuung, die sich auf drei Kindergartengruppen aufteilt.

Zwei Erzieherinnen:
39 Stunden/Woche
21 Stunden/Woche

Stellvertretende Leitung:
2 Stunden/Woche

Frühenglisch durch Horterzieherin, Vorlesestunde, musikpädagogisches Angebot:
2 Stunden pro Woche/Gruppe

Zählt man alle Betreuungsstunden zusammen, erhält man 64 Stunden pro Woche, das sind 12,8 Stunden pro Tag. Setz man dieses in Relation zu der durchschnittlichen täglichen Arbeitszeit einer Vollzeiterzieherin, erhält man das Vollzeitbeschäftigungsäquivalent.

12,8 : 7,8 = 1,64 = Vollzeitbeschäftigungsäquivalent (fiktive Ganztagskräfte)

Setzt man die fiktiven Ganztagskinder in ein Verhältnis zu den fiktiven Ganztagsbeschäftigten erhält man den Personalschlüssel.

Personalschlüssel:

Relation Ganztagsbetreuungsäquivalent zu
Vollzeitbeschäftigungsäquivalent

16 : 1,64 = 9,8

Personalschlüssel = 1 : 9,8

Vom Personalschlüssel zur Fachkraft-Kind-Relation

Dieser Personalschlüssel entspricht nicht der tatsächlichen Betreuungsrelation, da sich durch Ausfallzeiten, z.B. durch Urlaub, Krankheit, oder Fortbildungen und durch mittelbare pädagogische Arbeit, zu denen Vor- und Nachbereitungszeit, Teamsitzungen, Elterngespräche etc. gehören, die Zeit im Kinderdienst verringert. Berücksichtigt man diese „kinderbetreuungsfreien“ Zeiten, für die es unterschiedliche Berechnungsmodelle gibt, erhält man die Fachkraft-Kind-Relation.

In unserem Beispiel hat die Erzieherin, die als Vollzeitkraft arbeitet, drei Stunden Vorbereitungszeit, in der sie pädagogische Angebote vorbereitet, Beobachtungsbögen auswertet, Fotos für Portfolios bearbeitet, Berichte schreibt und Elterngespräche führt und nachbereitet. Dazu finden zwei Teamsitzungen, einmal mit dem Gesamt- und einmal mit dem Kindergartenteam, mit einer Dauer von jeweils 1 1/2 Stunden statt. Zusammen ist sie sechs 4Stunden pro Woche, d.h. zu 15% ihrer Arbeitszeit nicht in direktem Kontakt mit den Kindern. Rechnet man die durchschnittlichen Ausfallzeiten durch Urlaub, Krankheit und Fortbildungen hinzu, ergibt sich ein Wert von 33%, der auf den Personalschlüssel angerechnet wird.

Fachkraft-Kind-Relation = 0,67 : 9,8 = 1 : 14,6

Diese Fachkraft-Kind-Relation gibt an, wie viele Kinder sich eine Erzieherin teilen müssen. Trotz zwei Erzieherinnen, gruppenübergreifenden Angeboten und zwei Fachkraftstunden durch die stellvertretende Leitung steht für knapp 15 Kinder tatsächlich nur eine Erzieherin zur Verfügung.

Wie viele Kinder kann ein Erzieher betreuen?

in Krippen höchstens 15 Kinder; bei mehr als 7 Kindern unter zwei Jahren in der Gruppe jedoch höchstens 12 Kinder, 2. in Kindergärten höchstens 25 Kinder, 3. in Horten höchstens 20 Kinder.

Wie berechnet man den Personalschlüssel?

Das Vollzeitbetreuungsäquivalent einer Kindergruppe wird berechnet, indem zunächst die vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten aller Kinder innerhalb der Gruppe addiert werden. Das Ergebnis wird dann durch die Dauer einer Ganztagsbetreuung von 40 Stunden/Woche dividiert.

Was ist ein guter Betreuungsschlüssel?

Guter Betreuungsschlüssel Januar 2021 auf 1:4 angehoben. Dadurch werden die Spielräume des pädagogischen Personals für die mittelbare pädagogische Arbeit erweitert und die Qualität der pädagogischen Arbeit im Krippenbereich insgesamt gesteigert.

Wie viele Stunden muss eine Kita Leitung arbeiten?

Die wöchentliche Arbeitszeit in der Einrichtung reicht je nach Leitungsperson von ca. 20 Stunden bis zu 50 Stunden pro Woche. Ca. 10% arbeiten zwischen 20 und 35 Stunden.