Wie erkläre ich meinem Kind den Tod Buch?

Das Leben ist schön. Es ist voller Liebe, Lachen und glücklicher Momente. Doch jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten, so auch das Leben. Denn im Leben gibt es auch Wut, Schmerz, Trauer. Über Dinge, die wir verloren haben oder die uns weggenommen wurden, Dinge die wir als ungerecht empfinden, gegen die wir aber nichts tun können und uns in Folge dessen machtlos fühlen. Eines dieser Dinge ist der Tod. Er gehört zum Leben wie das Ying zum Yang. Ist das Leben die eine Seite der Medaille, so ist der Tod die andere. Wenn wir geboren werden, ist unser Leben ein unbeschriebenes Blatt. Niemand weiß, wie es verlaufen wird, wo es uns hin verschlägt, was wir erleben und erleiden, welche Art Mensch wir werden. Aber eines ist bei jedem Menschen, der diese Welt betritt, vom ersten Moment an gewiss: er wird sterben. Manche von uns früher, viele erst später. Was der Tod jedoch immer mit sich bringt, ist besagter Schmerz, Trauer und Wut. Es ist egal, zu welchem Zeitpunkt wir einen Menschen verlieren, es ist immer zu früh und es tut immer weh.

 

Wenn man das Leben liebt, ist der Gedanke an den Tod nahezu unerträglich

Kinder bekommen schnell auch Wind davon, dass manche Menschen gehen und nicht mehr wiederkommen. Sie fangen an Fragen zu stellen, die uns als Eltern mit unseren eigenen Fragen und Ängsten konfrontieren. Wenn man das Leben liebt, ist der Gedanke an den Tod nahezu unerträglich. Weil wir das Leben nicht verlassen wollen und weil wir Angst davor haben, was wohl danach kommt. Es fühlt sich an wie ein dunkles mulmiges Etwas, was wir mit dem Tod verbinden und meistens ganz tief drinnen in uns vergraben, wenn wir an ihn denken. Wie sollen wir das dann unseren Kindern erklären? Wie sollen wir ihnen erklären, dass jeder Mensch sterben wird, auch Oma und Opa, auch Mama und Papa? Sogar sie selber, eines fernen Tages, hoffentlich.

 

In der Beziehung zu unseren Kindern wollen wir offen und ehrlich sein, sie andererseits aber auch beschützen

Unser Sohn hat uns mit etwa drei Jahren unendlich viele Fragen zum Thema Tod gestellt und damals war ich ehrlich gesagt ein wenig überfordert. Weil ich unsicher war, was ich sagen sollte und was lieber noch nicht. Grundsätzlich finde ich, dass der beste Weg in der Beziehung zu unseren Kindern Offenheit und Ehrlichkeit ist. Andererseits möchte man die Kinder auch nicht vor vollendete Tatsachen stellen, die sie ängstigen und verstören könnten, sondern ihnen gleichzeitig auch etwas Tröstendes mit an die Hand geben, oder?

 

Wie können wir also unseren Kindern den Tod erklären?

Der Schlüssel liegt wohl irgendwo zwischen Ehrlichkeit und Behutsamkeit. Ich denke, wir sollten unseren Kindern offen sagen, dass Menschen in diese Welt kommen, sie aber auch wieder verlassen müssen. Wir müssen meiner Meinung nach auch die bittere Pille schlucken und ihnen ehrlich sagen, dass auch wir, ihre Eltern irgendwann mal sterben werden, sollten sie uns danach fragen. Ein Trost kann es sein, wenn man seinem Kind versichert, dass es aber wahrscheinlich erst passiert, wenn wir sehr alt sind und sie selber bereits Erwachsen sind und eine eigene Familie haben. Das hat zumindest meinen Sohn sehr beruhigt. Je älter er wird, desto mehr tasten wir uns an das Thema heran. Mittlerweile weiß er, dass auch Eltern oder sogar Kinder von heute auf morgen sterben können, weil es böse Krankheiten gibt oder einfach nur blöde Unfälle. Auf die Frage hin, was nach dem Tod passiert, habe ich tatsächlich immer vom Himmel gesprochen, als einem Ort, an dem es uns geht und von wo aus wir die Menschen, die wir lieben, immer im Auge haben. Ich erzähle das nicht, weil ich besonders gläubig bin, sondern weil ich es wichtig finde, meinen Kindern die Angst vor dem Ungewissen zu nehmen. Natürlich könnte ich ihnen knallhart sagen, dass auch die Erwachsenen nicht wissen, was nach dem Tod passiert. Aber ich persönlich finde, diese Art Unsicherheit und Angst muss man einem kleinen sensiblen Kinderherz noch nicht zumuten.

 

Ein persönlicher Buchtipp

Ich habe vor Kurzem mit meinen Kindern ein schönes Buch zum Thema Tod gelesen, das mir und und ihnen sehr gut gefallen hat.  In Nasse Nasenspitzen-Küsse von Theresa Maria Zeitz fragt die kleine Louise ihre Tante danach, was nach dem Tod passiert. Das, was die Tante dem Mädchen darauf hin erklärt, ist sehr schön und sehr ehrlich zugleich: „Jeder Mensch hat eine Seele, die in unserem Körper wohnt. Die Seele sind wir selbst! Sie lässt uns fühlen. Traurigkeit und Glück. Und natürlich die Liebe. Sie ist das Wichtigste, was wir haben und ein riesengroßer Schatz. Wenn wir sterben, dann stirbt nur unser Körper. Unsere Seele lebt weiter, nur eben in einer anderen Welt. Niemand weiß, wo diese andere Welt ist, denn das ist das allergrößte Geheimnis der Erde.“ Ich finde das so gut und behutsam erklärt, dass auch wir jetzt von der Seele und dem geheimnisvollen Ort sprechen wenn es um den Tod geht. Und meine Kinder mögen diese Vorstellung sehr.

Auch wenn es ein sehr schwieriges und sehr emotionales Thema für jeden von uns ist, der Tod gehört zum Leben. Das sollten auch unsere Kinder wissen.

Deine Barbara

 

Gewinnspiel

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Gewinne 3x jeweils ein Exemplar des Buches „Nasse Nasenspitze-Küsse“ von Theresa Maria Zeitz aus dem Verlag Deutsche Literaturgesellschaft

Wie erklärt man einem Kind dass jemand gestorben ist?

Erklären sie vorsichtig, aber klar die Umstände, die zum Tod geführt haben. Kinder in diesem Alter wollen und sollen auch wissen, warum dieser Mensch gestorben ist. Nehmen Sie sich viel Zeit, in Ruhe über seine Ängste und Sorgen zu sprechen. Zuhören ist sinnvoller, als Belehrungen und Ratschläge zu geben.

Wann erklärt man Kindern den Tod?

Ab wann Kindern den Tod erklären? Ab dem Schulalter können sie nachvollziehen, dass jemand, der tot ist, nicht wiederkommt. Sechs- bis Neunjährige verstehen den Tod vor allem ganz praktisch, zum Beispiel durch Unfälle.

Wie erklärt man einem Kind den Tod der Oma?

Geben Sie Trauer, Tränen, Wut und Verzweiflung einen Namen und erklären Sie Ihrem Kind, wo die Emotionen herkommen. So können Sie beispielsweise sagen: „Dass Oma gestorben ist, ist traurig und darum musst du weinen. Auch Papa ist deswegen manchmal traurig und muss darum weinen.

Wie wird der Tod in Büchern dargestellt?

In allen Büchern findet das Sterben in gewohnter Umgebung bzw. ›zuhause‹ statt, seine Institutionalisierung wird also nicht dargestellt. Emotionen werden in allen Büchern, jedoch mit unterschiedlicher Häu- figkeit, sprachlich wie auch bildlich (z.