Wenn die Sonne erwacht in den Bergen Text Deutsch

Wenn die Sonne erwacht in den Bergen,
und der Mond sagt der Erde Goodbye.
Flieh' n die Schatten der Nacht vor dem Morgen,
neues Licht macht die Welt wieder frei.
Gedanken von ihm, die trägt der Wind zu dir,
was er dir erzählt, wirst du verstehn' n.
Ja, wenn die Sonne erwacht in den Bergen,
wünsch ich mir, sie soll nie mehr untergeh' n.

Now when the sun says goodday to the mountains
and the night says hello to the dawn.
I' m alone with my dreams on the hilltop,
I can still hear your voice though you' re gone.
I hear from my door the love song thru the wind,
it brings back sweet memories of you.
Now when the sun says goodday to the mountains
I' m alone dreaming all day of you.
Ja wenn die Sonne erwacht in den Bergen,
wünsch ich mir, sie soll nie mehr untergeh' n.

Wenn die Sonne erwacht in den Bergen,
und der Mond sagt der Erde Goodbye.
Flieh' n die Schatten der Nacht vor dem Morgen,
neues Licht macht die Welt wieder frei.
Gedanken von ihm, die trägt der Wind zu dir,
was er dir erzählt, wirst du verstehn' n.
Ja, wenn die Sonne erwacht in den Bergen,
wünsch ich mir, sie soll nie mehr untergeh' n.
Now when the sun says goodday to the mountains
and the night says hello to the dawn.
I' m alone with my dreams on the hilltop,
I can still hear your voice though you' re gone.
I hear from my door the love song thru the wind,
it brings back sweet memories of you.
Now when the sun says goodday to the mountains
I' m alone dreaming all day of you.
Quand le soleil dit bonjour aux montagnes
et quand la nuit rencontre le jour.
Je suis seul avec mes reves sur la montagne,
une voix me rappelled toujours.
Les contes qui m' apporta la chanson du vent,
rappelle les souvenirs de toi.
Quand le soleil dit bonjour aux montagnes
je suis seul je ne veux penser qu' à toi.

Wenn die Sonne erwacht in den Bergen,
und der Mond sagt der Erde Goodbye.
Flieh’ n die Schatten der Nacht vor dem Morgen,
neues Licht macht die Welt wieder frei.
Gedanken von ihm, die trägt der Wind zu dir,
was er dir erzählt, wirst du verstehn’ n.
Ja, wenn die Sonne erwacht in den Bergen,
wünsch ich mir, sie soll nie mehr untergeh’ n.

Now when the sun says goodday to the mountains
and the night says hello to the dawn.
I’ m alone with my dreams on the hilltop,
I can still hear your voice though you’ re gone.
I hear from my door the love song thru the wind,
it brings back sweet memories of you.
Now when the sun says goodday to the mountains
I’ m alone dreaming all day of you.

Quand le soleil dit bonjour aux montagnes
et quand la nuit rencontre le jour.
Je suis seul avec mes reves sur la montagne,
une voix me rappelled toujours.
Les contes qui m’ apporta la chanson du vent,
rappelle les souvenirs de toi.
Quand le soleil dit bonjour aux montagnes
je suis seul je ne veux penser qu’ à toi.

Als Schlager werden allgemein leicht eingängige instrumentalbegleitete Gesangsstücke der Popmusik mit oft deutschsprachigen Texten bezeichnet. Das Spektrum reicht dabei von ernsten und sentimentalen Texten bis hin zu fröhlichen und humorvollen Texten. Manche Schlager entwickeln sich zu sogenannten Gassenhauern. Ausgehend von populären Operettenmelodien machte sich seit den 1920er Jahren der Einfluss von jazzigen Rhythmen und Harmonien in der Schlagermusik bemerkbar.

Seit den 1950er Jahren wird Schlager als „schwer zu umgrenzender Begriff in der neueren Unterhaltungsmusik“ sowie als „Kurzform für leicht eingängige Tanz- und Unterhaltungsmusik“ beschrieben.[1] Microsoft Encarta definierte 2003 Schlager als „einerseits kommerziell erfolgreiches Musikstück, andererseits als eine Gattung der Unterhaltungsmusik“. Kennzeichnend seien „einfachste musikalische Strukturen und triviale Texte, die an das Harmonie- und Glücksverlangen des Zuhörers appellieren“. Dabei seien „die Grenzen zur Popmusik und volkstümlichen Musik fließend“.[2]

Eine eindeutige Definition von „Schlager“ gibt es in der Musikwissenschaft nicht und wird von einzelnen Autoren als „schwierig“ und „nicht möglich“ bezeichnet. Die systematische Abgrenzung zu anderen Genres erweist sich ebenso als schwierig. Im Jahre 1870 lässt sich der Begriff erstmals für besonders erfolgreiche Operettennummern und volkstümliche Singspiele nachweisen.[3]

Sprachlich ist der Ausdruck „Schlager“ auf das Wienerische zurückzuführen, laut Duden „wohl nach dem durchschlagenden Erfolg, der mit einem Blitzschlag verglichen wird“.[4] Das DWDS übernimmt gemäß einer musikalischen Zeitungskritik[5] und dem Wörterbuch von Kluge (1967)[6] das Jahr 1881, in dem das Wort „als Ausdruck der Musikkritik, durch die Tagespresse verbreitet“ etabliert und dann auf andere insbesondere „aktuelle und wirkungsvolle Erscheinungen (Buch, Theaterstück, eine reißend abgehende Ware) übertragen“ wurde.[7] Bei Kluge/Götze wurde bereits vermutet, dass das Bild vom einschlagenden Blitz stamme und von der Erwähnung in der Zeitungskritik dann auf Politik und andere Gebiete übertragen wurde.

Historisch hat es ab dem ausgehenden Mittelalter scherzhafte oder auch derbe Lieder nachweislich gegeben, die im einfachen Volk kursierten und von der Kunstmusik entweder ignoriert oder assimiliert wurden – z. B. als Kirchenlied mit neuem Text oder als versteckte musikalische Grundlage von geistlicher Figuralmusik. Die Erfindung des Notendrucks mit Typen im 16. Jahrhundert ermöglichte erstmals die massenhafte und europaweite Verbreitung von Musik, so dass Melodien wie Pavane de Spaigne, La Spagnoletta (bzw. Españoleta usw., die „kleine spanische Melodie“[8]), La Follia u. v. a. allbekannt wurden.

Der Begriff des Schlagers im heutigen Sinne entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der erste, auf ein bestimmtes Werk und eine Aufführung bezogene Nachweis des Wortes ist im Wiener Fremdenblatt vom 17. Februar 1867 zu lesen, das über die Uraufführung des Walzers An der schönen blauen Donau schrieb: „Die Eröffnungsnummer der zweiten Abteilung war ein entschiedener Schlager.“[9] In Deutschland verwendete der Journalist und Theaterkritiker Paul Lindau als einer der ersten diesen Ausdruck, z. B. für die Gesangsdarbietungen der Pariser Cafés chantants (in Berlin und Hamburg auch Tingeltangel oder Singspielhalle) oder für Wienerlieder.

Schlager in einem Café chantant in Kopenhagen, 1919

Die Erfindung des Grammofons sowie die aufkommende Filmindustrie trugen schnell zur Verbreitung des Schlagers bei. Er ist somit ein Produkt der Industriegesellschaft. Allein seine Schnelllebigkeit zeigt, dass er eher eine Ware als ein auf Dauer setzendes Kunstwerk darstellt. Der Schlager sucht das Massenpublikum, indem er in den Texten Wunschträume anspricht, die er als „Botschaften“ in Kehrreimen stetig wiederholt. Musikalisch richtet sich der Schlager meist nach der jeweils herrschenden Tanzform. Einfache Rhythmen und Melodienfolgen, die auf schnelle Wiedererkennung angelegt sind, bestimmen seinen Charakter.

In Frankreich sowie im Französisch sprechenden Teil Belgiens werden Schlager entgegen dem deutschen Sprachgebrauch nicht „chansons“ genannt (dies ist vielmehr ein Ausdruck für Lieder mit „literarischem Anspruch“), ebenso wenig „chansons à la mode“ (diesen veralteten Ausdruck findet man allenfalls noch in alten Lexika), sondern „variétés“.

Theodor W. Adorno sagte über die Wirkung des Schlagers und seine gesellschaftliche Funktion: „Schlager beliefern die zwischen Betrieb und Reproduktion der Arbeitskraft Eingespannten mit Ersatz für Gefühle überhaupt, von denen ihr zeitgemäß revidiertes Ich-Ideal sagt, sie müssten sie haben.“

Die ursprüngliche Definition von Schlager, wie sie etymologisch begründet ist, ist heute äußerst schwer an einzelnen Genres festzumachen.

Die ersten deutschsprachigen Schlager finden sich in den zahlreichen Operetten, die vor 1900 in Wien erfolgreich waren. Johann Strauss Vater und Sohn belieferten die unterhaltungssüchtigen besseren Stände mit Operettenmelodien. Allein Die Fledermaus (1874), der Gipfel der klassischen Wiener Operette, war voll von eingängigen Melodien: Alfreds Lied Täubchen, das entflattert ist, Prinz Orlofskys Couplet ’s ist mal bei mir so Sitte, Rosalindes Csárdás und Adeles Ariette Spiel ich die Unschuld vom Lande, Alfreds Trinklied Trinke, Liebchen, trinke schnell und der Abgesang Glücklich ist, wer vergisst. Fast 500 Werke umfasst das Lebenswerk von Johann Strauss Sohn.

Auch Berlin, das Operettenzentrum Preußens, hatte entsprechende Komponisten. Der bekannteste war Paul Lincke, der mit Frau Luna 1899 seinen größten Erfolg hatte. Einzelne Lieder von Lincke waren jahrzehntelang zu hören: Das macht die Berliner Luft, Luft, Luft; Glühwürmchen, Glühwürmchen glimmre, Glühwürmchen, Glühwürmchen schimmre aus Lysistrata und Schlösser, die im Monde liegen. Eduard Künnekes Der Vetter aus Dingsda mit dem Lied des Fremden Ich bin nur ein armer Wandersgesell und dem Tango Kindchen, du mußt nicht so schrecklich viel denken wurde 1921 in Berlin uraufgeführt.

Aufstieg durch die Massenmedien Schallplatte, Rundfunk und Tonfilm (1920–1933)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Schlager stark durch die weitere Verbreitung der Schellackplatte und vor allem das Aufkommen des regulären Rundfunkbetriebs beeinflusst, die den Schlager nun als millionenfache Ware in die Wohnstuben brachten. Dadurch wurden die verschiedensten Schlager nun auch einem breiteren Publikum zugänglich und man sprach auch vom Schlager als sogenanntem Gassenhauer.[10] Um 1930 kam der kommerzielle Tonfilm hinzu. Die Lieder besaßen oftmals einen eher einfachen Text. Dazu gehören z. B. Reime wie Was macht der Maier am Himalaya? und Unter den Pinien von Argentinien sowie Mein Onkel Bumba aus Kalumba.

Auch eine gewisse Frivolität kann man den Texten nicht absprechen. Wenn es in einem Stück heißt: Veronika, der Spargel wächst oder Ich hab das Fräulein Helen baden sehn und gar Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben, dann bezeugt das zum einen die sogenannten „Goldenen Zwanziger“, zum anderen aber auch eine aufkommende Aufklärung und Emanzipation. Sehr populär und auch heute noch oft zu hören ist der bekannte Schlager Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt. In den Ballsälen wurde Foxtrott und Charleston sowie der „Skandaltanz“ Shimmy getanzt.

Beliebte Vertreter dieser Art Musik waren vor allem die Comedian Harmonists, Marlene Dietrich, Erwin Hartung, Fritzi Massary (Josef, ach Josef, was bist du so keusch), Max Pallenberg, Otto Reutter, Liane Haid, Paul Preil, Rudi Godden, Mady Rahl, Lizzi Waldmüller und Lilian Harvey. Vor allem die Kirche war gegen diese Art der Vergnügung, vor allem wenn Texte wie der folgende auf der Straße oder bei Veranstaltungen gesungen wurden:

„‚Lieber Schatz‘, sprach er, ‚Du bist mein Süßchen.
Werd doch mein, und zwar im Gänsefüßchen.
Lieber Schatz, was soll ich dir erzählen.
Schau, ich könnt’ für dich vom Hund das Futter stehlen.
Glaube mir, ich sag das nicht zu jeder.‘,
sprach er leis’ und küßte eine Feder.
‚Sei doch lieb, und werd’ nicht immer spröder.
Es ist Mai, komm leg’ mit mir ein Ei.‘“

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden Lieder mit Passagen wie „Dein Wesen war einst treudeutsch germanisch. Auf einmal ist es ausgesprochen spanisch“ aus dem Schlager der Comedian Harmonists Mein lieber Schatz, bist du aus Spanien nicht mehr verkauft. Viele jüdische Künstler verließen Deutschland, vor allem, weil sie bereits von Auftrittsverboten betroffen waren. Mit den Rassegesetzen von 1935 begann die juristische Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung. Ihre wirtschaftliche Diskriminierung kulminierte 1938 mit den Novemberpogromen.

In der Zeit des Nationalsozialismus fiel auch der Schlager der Gleichschaltung zum Opfer und musste für Propagandazwecke herhalten. Die leicht frivolen Texte der zurückliegenden Jahre verschwanden, die Film- und Schallplattenindustrie fiel unter staatliche Aufsicht. Vor allem jüdische Musiker wie die Comedian Harmonists erhielten Auftrittsverbot. Fritz Löhner-Beda, der Autor von Operetten wie Das Land des Lächelns und der Blume von Hawaii, der die Texte für zahlreiche Schlager, darunter Ausgerechnet Bananen, Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren, Oh, Donna Clara, Dein ist mein ganzes Herz, Was machst du mit dem Knie lieber Hans?, Wo sind deine Haare, August? und In Nischni-Nowgorod schrieb, wurde 1942 in Auschwitz ermordet. Fritz Grünbaum, der Autor des berühmten Titels Ich habe das Fräulein Helen baden sehn, wurde in Dachau ermordet.

Die Juden Alfred Grünwald, Fritz Rotter (Maier am Himalaya), Walter Jurmann (Veronika, der Lenz ist da und Olga, Tochter der Wolga), Robert Katscher (Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt), Friedrich Schwarz (Wenn ich die blonde Inge abends nach Hause bringe, Nach Hause gehen wir nicht) und Robert Gilbert, Komponist und Texter von auch noch nach dem Krieg viel gesungener Hits wie Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh’n / Es muss was Wunderbares sein, von dir geliebt zu werden / Was kann der Sigismund dafür, daß er so schön ist, emigrierten und mit ihnen emigrierte auch das Anzügliche, Frivole und Witzige in den Liedtexten.

Auch Werner Richard Heymann musste aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus Deutschland fliehen, doch seine Musik, die er für frühe Tonfilme wie Die Drei von der Tankstelle und Der Kongreß tanzt geschrieben hat, haben den Nationalsozialismus überlebt und waren auch danach beliebte Schlager, darunter Titel wie Ein Freund, ein guter Freund, Liebling, mein Herz läßt dich grüßen, Das muß ein Stück vom Himmel sein, Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder, Das ist die Liebe der Matrosen, Hoppla jetzt komm ich, Irgendwo auf der Welt u. a. Auch der Revue- und Tonfilmkomponist Friedrich Hollaender (Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt / Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre) musste wegen seiner jüdischen Abstammung emigrieren.

Robert Stolz (Servus Du / Im Prater blüh’n wieder die Bäume / Hallo, du süsse Klingelfee / Die ganze Welt ist himmelblau / Mein Liebeslied muß ein Walzer sein / Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n / Adieu, mein kleiner Gardeoffizier), der zwar kein Jude war, aber vielen Juden geholfen hatte, floh wegen seiner Ablehnung des Nationalsozialismus aus Deutschland und verbrachte die Kriegsjahre in New York.

Zurück blieb lediglich, was dem „arischen Humor“ entsprach. Andere Interpreten und Schauspieler wie Marika Rökk oder Johannes Heesters (Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen / Einmal von Herzen verliebt sein / Da geh’ ich ins Maxim / Man müßte Klavier spielen können / Durch Dich wird diese Welt erst schön / Ein Glück, daß man sich so verlieben kann) wurden für Propagandazwecke eingespannt. Gerade gegen Ende des Krieges, als die Alliierten deutsche Städte bombardierten, wurden explizit Texte gesucht, die der deutschen Bevölkerung wieder Mut machen und zum Durchhalten animieren sollten. Goebbels ließ Aufträge für neue Lieder ausschreiben. Dabei entstanden Texte wie Davon geht die Welt nicht unter und Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh’n, gesungen von Zarah Leander, und Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern von Heinz Rühmann.[11] Diese wurden, obwohl bereits 1941 bzw. 1939 erstmals aufgenommen, nach dem Krieg wieder oft im Radio gespielt. Auch Ilse Werner, die als junge Frau zu dieser Zeit bereits Erfolge mit Titeln wie Die kleine Stadt will schlafen geh’n, Sing ein Lied wenn du mal traurig bist und Wir machen Musik hatte, konnte in der Nachkriegszeit mit diesen und weiteren Titeln wieder Erfolge feiern und hatte bis in die 1960er-Jahre Charterfolge. Auch Hans Albers, der in erster Linie Schauspieler war, aber mit Liedern wie Hoppla, jetzt komm’ ich, Komm’ auf die Schaukel, Luise, Das ist die Liebe der Matrosen, Auf der Reeperbahn nachts um halb eins, Jawohl, meine Herr’n, Good Bye, Jonny und La Paloma, die er in seinen Filmen gesungen hat, ebenfalls erfolgreich war, konnte nach dem Krieg an seine Popularität anknüpfen.

Auch der weltberühmt gewordene Schlager Lili Marleen, zuerst gesungen von Lale Andersen, fiel in diese Zeit. Das bereits 1915 getextete und 22 Jahre später vertonte Lied sollte laut Goebbels zuerst als Marsch gespielt werden, doch Lale Andersen weigerte sich. Als es 1941 im Rundfunk gespielt wurde, war der Siegeszug der Melodie nicht mehr aufzuhalten. Wegen seines „unheilvollen Charakters“ wurde das Abspielen von Lili Marleen im Großdeutschen Reich schon bald verboten. Allerdings hinderte dies den deutschen Soldatensender Belgrad nicht, es weiter zu verbreiten, und bald entstanden auch anderssprachige Fassungen.

Bedeutende Komponisten dieser Zeit waren Theo Mackeben, Peter Kreuder, Lothar Brühne und Michael Jary; ein bekannter Textdichter war Bruno Balz. Sie schrieben zahlreiche Schlager, unter anderem für Heinz Rühmann (Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n) und Zarah Leander (Eine Frau wird erst schön durch die Liebe / Kann denn Liebe Sünde sein? / Nur nicht aus Liebe weinen). Jary und Balz waren auch noch weit bis in die Nachkriegszeit im Schlagerbereich aktiv, während Brühne und Mackeben nach dem Krieg noch einige Jahre lang vor allem Musik für Filme schrieben.

Als nach dem Krieg die ersten Rundfunkstationen wieder genehmigt wurden, begann auch die Plattenindustrie wieder zu produzieren. Manchmal waren Schlager dieser Zeit einfach als Faschingslieder komponiert, die sich über die närrische Zeit hinaus behaupteten. Dazu zählt das Lied Ich fahr mit meiner Lisa, zum schiefen Turm von Pisa, das zuerst von Jupp Schmitz 1949 gesungen wurde, ferner Wer soll das bezahlen? (Jupp Schmitz, 1949) und der Nummer-eins-Hit Am 30. Mai ist der Weltuntergang (Golgowski-Quartett, 1954).

In der Nachkriegszeit war der musikalische Geschmack des „Otto Normalverbrauchers“ (Figur aus dem Film Berliner Ballade (1948), dargestellt von einem schlanken Gert Fröbe) bunt gemischt. Dabei handelten die Texte von so unterschiedlichen Themen wie dem Mariandl (1947), das eher österreichisch daherkam, dem Theodor im Fußballtor (1948 zuerst gesungen von Margot Hielscher, später wurde Theo Lingen damit sehr bekannt), bis zum kabarettwürdigen Couplet Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien. Mit „Trizonesien“ waren die westlichen Zonen des damals in vier Besatzungszonen geteilten Deutschland gemeint.

Populäre typisch österreichische Schlager dieser Zeit waren neben dem Mariandl die von Hans Lang und Erich Meder geschriebenen Lieder – meist von Maria Andergast gesungen –, wie z. B. Du bist die Rose vom Wörthersee, Aus Urfahr war mein Vorfahr, A Gitarr und a Jodler oder A fesche Katz.

Schellackplatte des Schlagers Der Mond hält seine Wacht von Peter Alexander, 1955

Interpreten dieser Zeit waren beispielsweise Rita Paul (Bobby, back’ einen Kuchen, 1950; Spiel mir eine alte Melodie, 1952; Mäcki-Boogie, 1952 mit Bully Buhlan), Renée Franke (Ding Dong Boogie, 1954; Sailors Boogie, 1954), die Kilima Hawaiians (Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand, 1953), Bruce Low (Das alte Haus von Rocky Docky, 1955) sowie der gerade mit seiner Karriere startende Peter Alexander zusammen mit Leila Negra und ihrem viel gespielten Titel Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere (die deutsche Fassung des italienischen Papaveri e papere von Nilla Pizzi).

Auch Caterina Valente (Ganz Paris träumt von der Liebe, 1954), Lys Assia (Oh mein Papa, 1954) und Vico Torriani (Siebenmal in der Woche, 1957) versuchten nach dem verlorenen Krieg die Stimmung einer heilen Welt zu verbreiten. Konjunktur-Cha-Cha mit seinem Refrain „Geh’n Sie mit der Konjunktur!“ hieß ein dem Zeitgeist entsprechendes Stück vom Hazy Osterwald Sextett, das das Wirtschaftswunder zum Thema hatte. René Carol hatte erste Erfolge mit Maria aus Bahia (1950), Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein (1952), Bella Donna (1953) und Deinen Namen den hab ich vergessen (1954). Im Jahr 1952 erhielt er mit Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein gar die erste Goldene Schallplatte der Nachkriegszeit.

Eine weitere erfolgreiche Sängerin der späten 1940er- und frühen 1950er-Jahre war Evelyn Künneke, die Tochter des Operettenkomponisten Eduard Künneke und der Opernsängerin Katarina Garden. Zunächst trat sie als Stepptänzerin auf, was ihr jedoch 1939 von den Nazis verboten wurde. Daraufhin begann sie eine Karriere als Sängerin und hatte erste Erfolge mit Sing, Nachtigall, sing (1941) und Haben Sie schon mal im Dunkeln geküßt? (1942). Nachdem sie zunächst bei der Truppenbetreuung eingesetzt wurde, wurde sie 1944 wegen Wehrkraftzersetzung verhaftet und im Januar 1945 in die Haftanstalt Berlin-Tegel eingeliefert, wo sie kurz vor Kriegsende wieder freigelassen wurde. In den frühen 1950er-Jahren hatte sie dann noch Erfolge mit Schlagern wie Allerdings, sprach die Sphinx (1949), Winke-winke (1950), Hab’n ’se nich ’nen Mann für mich? (1951), Egon (1953) und Herr Kapellmeister, bitte einen Tango (1953).

Gegen Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre begannen viele Deutsche ihren Urlaub im Süden, bevorzugt in Italien, zu verbringen. Zum einen wurde dies durch das sogenannte „Wirtschaftswunder“ ermöglicht, das den Arbeitern und Angestellten mehr Geld ins Portemonnaie spülte, zum anderen waren es viele entsprechende Schlager, die Sehnsucht nach Italien weckten. Friedel Hensch und die Cyprys hatten es 1953 in ihrem Schlager Ja, für eine Fahrt ans Mittelmeer bereits prognostiziert. So fuhren im Jahre 1956 etwa 4,5 Millionen Deutsche mit Heinkel-Rollern, VW Käfer und Goggomobil in den Süden auf der Suche nach einer „heileren Welt“. Möglicherweise hatte Rudi Schuricke mit dem bereits 1943 aufgenommenen, aber erst 1950 zum Hit avancierten Schlager Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt (auch bekannt geworden unter dem Titel Caprifischer) bereits den Grundstock für die Suche nach Harmonie, Süden, Meer und Glück gelegt. Arrivederci Roma und O mia bella Napoli, gesungen von Lys Assia, Rocco Granata mit seinem Hit Marina oder auch die in Deutschland überaus populäre Caterina Valente mit Ciao, ciao Bambina sind nur wenige Beispiele. Die Mischung aus Wiederaufbruchstimmung und Wirtschaftswunder zeigte sich beispielhaft im Lied Es geht besser, besser, besser, das Caterina Valente 1956 mit ihrem Bruder Silvio Francesco sang. Das Geschwisterpaar nahm bereits 1955 den Titel Steig in das Traumboot der Liebe gemeinsam auf und sang 1956 gemeinsam mit Peter Alexander den Titel Komm ein bißchen mit nach Italien, die ebenfalls das Fernweh der Deutschen bedienten und große Erfolge wurden. Auch in der DDR gab es Italien-Schlager, so z. B. A-mi-amore von Günter Hapke.

Seemannslieder und Meeresballaden hatten ebenso Hochkonjunktur. Zu nennen ist hier insbesondere Freddy Quinn, der wochenlang die Hitparaden mit seinen Schlagern Die Gitarre und das Meer, Junge, komm bald wieder und Unter fremden Sternen besetzt hielt. Er war der erfolgreichste Schlagersänger aller Zeiten, der 1956 mit dem Titel Heimweh gestartet war.[11] Er verkaufte schnell Millionen von Schallplatten und sang auch beim ersten Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute Eurovision Song Contest) 1956 den Titel So geht das jede Nacht, der sich an Bill Haleys Rock Around the Clock anlehnte. Aber auch die Österreicherin Lolita mit ihrem Hit, der sogar in japanische und in die US-Charts gelangte Seemann (deine Heimat ist das Meer) und Lale Andersen mit Unter der roten Laterne von St. Pauli, Blaue Nacht am Hafen, Wenn du heimkommst, Ein Schiff wird kommen oder Die kleine Bank im Alsterpark. Auch Hawaii und Südsee waren beliebte Motive im deutschen Schlager dieser Zeit, entsprechende Titel wurden z. B. von Jimmy Makulis und vom Hula Hawaiian Quartett gesungen. In Ostdeutschland war zu dieser Zeit beispielsweise Jenny Petra mit Weiße Wolken, blaues Meer und Du populär.

Auch die gebürtige Belgierin Angèle Durand bediente das Fernweh der Deutschen und sang damals sehr erfolgreich zahlreiche Titel, die sich der Stadt Paris widmeten: z. B. So ist Paris, Melodie d’amour, Chanson d’amour, Er macht Musik am Montparnasse; Paris, du bist die schönste Stadt der Welt u. a.

Stellvertretend für die Schlager der frühen 1960er Jahre steht hier das 1962 von Mina gesungene und von Kurt Feltz getextete Stück Heißer Sand, dessen Text vieldeutig ist und dennoch – oder gerade deshalb – den Geschmack der Jugend dieser Zeit trifft:

„Schwarzer Tino, deine Nina war beim Rocco schon im Wort.
Weil den Rocco sie nun fanden, schwarzer Tino mußt du fort.
Heißer Sand und ein verlorenes Land und ein Leben in Gefahr,
Heißer Sand und die Erinnerung daran, daß es einmal schöner war.
Schwarzer Tino, deine Nina tanzt im Hafen mit den Boys.
Nur die Wellen singen leise, was von Tino jeder weiß.
Heißer Sand […]“

Ebenfalls zu erwähnen sind die damaligen Vorbilder der Teenager Conny (Zwei kleine Italiener) und Peter Kraus (Sugar Sugar Baby), die sowohl im Duett als auch solo mit mehreren Filmen und Schlagertiteln erfolgreich waren. Nicht minder erfolgreich war Ted Herold mit Titeln wie Ich bin ein Mann oder Moonlight. Die erste Girlgroup der deutschsprachigen Schlagermusik waren die Jacob Sisters, die mit dem Gartenzwerg-Marsch („Adelbert, Adelbert, schenk mir einen Gartenzwerg …“[12]), der Coverversion eines Billy-Sanders-Titels, bekannt wurden.

Beendet wurde diese Ära mit den ersten Erfolgen der Beatles in Deutschland mit Komm gib mir deine Hand und Sie liebt dich. Während zuvor nur Elvis Presley öfter die Phalanx der deutschen Nummer-1-Hits durchbrechen konnte, geschah dies jetzt immer öfter mit englischsprachigen Titeln. Die Schlagerindustrie reagierte darauf.

Eines der erfolgreichsten Autorenteams für deutschen Schlager der Nachkriegsgeschichte waren Heinz Gietz und Kurt Feltz, die bis zu Beginn der 1980er-Jahre mit zahlreichen Schlagern für diverse Interpreten Erfolg hatten. Ein erfolgreicher Komponist und Textdichter dieser Zeit, der schon seit den frühen 1950er-Jahren erfolgreich war, war Heino Gaze.

Erfolgreiche Schlagerinterpreten dieser Zeit waren (in alphabetischer Reihenfolge, jeweils mit einigen ihrer größten Hits):

  • Peter Alexander – Oh Mister Swoboda / Sing Baby Sing (mit Caterina Valente) / Der Mond hält seine Wacht / Komm ein bißchen mit nach Italien (mit Caterina Valente & Silvio Francesco) / Es geht besser, besser, besser (mit Caterina Valente & Silvio Francesco) / Ich weiß was dir fehlt / Ich zähle täglich meine Sorgen / Ein kleines Haus am blauen See (mit Margrit Imlau) / Mille mille baci (mit Margrit Imlau) / Sing, Jonny, sing (mit Margrit Imlau) / Bist du einsam heut’ Nacht / Paris ist eine Reise wert / Und die Musik spielt dazu / Der Badewannentango / Verliebt, verlobt, verheiratet (mit Cornelia Froboess)
  • Lys Assia – Oh mein Papa / Arrivederci, Roma / Gelbe Rose dort in Texas / Was kann schöner sein / Wenn die Glocken hell erklingen
  • Gus Backus – Da sprach der alte Häuptling / Der Mann im Mond / Sauerkraut-Polka / Bohnen in die Ohren
  • Mona Baptiste – Es liegt was in der Luft (mit Bully Buhlan) / O Jackie-Joe / Mr Wonderful
  • Ralf Bendix – Kriminal-Tango / Babysitter-Boogie
  • Fred Bertelmann – Tina Marie / In Hamburg sind die Nächte lang / Im Hafen Unserer Träume / Der Lachende Vagabund / Ich bin ja nur ein Troubadur / Aber du heißt Pia / Ihr zartes Lächeln / Der Dumme im Leben ist immer der Mann (mit Chris Howland) / Das blaue Meer und du
  • Rainer Bertram – Wenn du heut’ ausgehst / Ihr zartes Lächeln / Die jungen Jahre / Wunderbar wie du / Tränen in deinen Augen / Alle Mädchen wollen küssen / Und sie war nicht viel älter als 18 Jahr’ / Gib mein Herz mir wieder
  • Blue Diamonds – Ramona / Wie damals in Paris / Sukiyaki
  • Bobbejaan – Ich steh’ an der Bar und habe kein Geld / Ich weine in mein Bier / Ich muß ein Cowboy sein
  • Jacqueline Boyer – Tom Pillibi / Grüß mir die Liebe / Mitsou
  • Will Brandes – Wunderbares Mädchen / Teenager-Melodie (mit Cornelia Froboess) / King Creole / Die Boys und Girls von heute / Marina / Gärtner aus Liebe / Ahoi, ohe / Junge Mädchen / Himmelblaue Augen
  • Bully Buhlan – Ich hab’ mich so an dich gewöhnt / Ham’ se nich’ ’ne Braut für mich / Lieber Leierkastenmann / Ein Musikus, ein Musikus / Mäcki-Boogie (mit Rita Paul) / Was versteht denn ein Cowboy von der Liebe / Es liegt was in der Luft (mit Mona Baptiste) / Ich möcht auf deiner Hochzeit tanzen / Ich hab dir aus Ägypten einen Kaktus mitgebracht
  • Dalida – Am Tag, als der Regen kam
  • Angèle Durand – Wenn Mademoiselle dich küsst / Der Student von Paris / So ist Paris / C’est magnifique / Melodie d’amour / Chanson d’amour / Hula Hop / Die Girls / Merci Paris / Er macht Musik am Montparnasse / Casino de Paris / Ja, ich bin die tolle Frau
  • Margot Eskens – Tiritomba / Cindy, oh Cindy / Wenn du heimkommst / Ein Herz, das kann man nicht kaufen / Ob in Bombay, ob in Rio / Die Zeiger der Uhr
  • Camillo Felgen – Das letzte Wort (mit Barbara Kist) / Ich hab’ Ehrfurcht vor schneeweißen Haaren
  • Conny Froboess – Pack die Badehose ein / Diana / Teenager-Melodie (mit Will Brandes) / Sag mir, was du denkst (mit Peter Kraus) / Zwei kleine Italiener / Lady Sunshine und Mr. Moon / Verliebt, verlobt, verheiratet (mit Peter Alexander)
  • Margret Fürer – Yes, Fanny, ich tu das (mit Bill Ramsey) / Ich hab’ geträumt / Geh niemals fort / Muß es denn immer so sein / Und sind deine Augen auch blau wie das Meer / Wer sich nicht ärgert, hat mehr vom Leben / Camping (mit dem Dentler-Terzett) / Frag’ nicht nach Sonnenschein (mit dem Dentler-Terzett)
  • Rocco Granata – Marina / La Bella / Buona Notte
  • Nana Gualdi – Die Männer mit den grauen Schläfen / Fridolin (Ich hab’ nichts anzuzieh’n) / Wo ist der Mann (mit Werner Overheidt) / Rickety-Rackety-Rendezvous / Junge Leute brauchen Liebe / True, true happiness (mit Alexander King) / Einen Ring mit zwei blutroten Steinen
  • Willy Hagara – Diesmal muss es Liebe sein / Eine Kutsche voller Mädels / Casetta in Canada / Nur in Portofino / Mandolinen und Mondschein / Freunde fürs Leben / Pepe
  • Margot Hielscher – Telefon, Telefon / Für zwei Groschen Musik
  • Will Höhne – Die ungarische Rosczy / Kleine weiße Möwe / Auf Regen folgt Sonne / Nimm mich mit Kapitän
  • Chris Howland – Fräulein / Das hab’ ich in Paris gelernt / Der Dumme im Leben ist immer der Mann (mit Fred Bertelmann) / O Yes, Okay, Allright / Die Mutter ist immer dabei / Hämmerchen-Polka / Das hat sich Tante Emma aus Italien mitgebracht
  • Hula Hawaiian Quartett – Vaya con Dios / Jim, Jonny und Jonas / In Honolulu in der Hafenbar / Am Weißen Strand von Soerabaya / Südsee, Liebe und Hafen
  • Margrit Imlau – No, no, na, na, mh, mh… / Damit ich dir imponier’ / Schon bei der ersten Gelegenheit / Frohes Weekend / Bongo Boy / Ein kleines Haus am blauen See (mit Peter Alexander) / Mille mille baci (mit Peter Alexander) / Sing, Jonny, sing (mit Peter Alexander)
  • Jan & Kjeld – Banjo Boy / Hillibilly-Banjo / Hello Mary Lou
  • Bibi Johns – Bella Bimba / Die Gipsy-Band / Papa tanzt Mambo (mit den Penny Pipers) / Ich möcht auf deiner Hochzeit tanzen (mit Paul Kuhn) / Zwei Herzen im Mai / Im Hafen unserer Träume / Aber nachts in der Bar / Mal Regen und mal Sonnenschein / Zwei Verliebte in Paris / Junggesellen musst du Fallen stellen / Gilli-Gilli-Oxenpfeffer
  • Lonny Kellner – Ich werde nie den Tag vergessen / Vergiß mich nicht (mit René Carol) / Die Liebe, der Frühling, der Wein / Ein kleines Stück vom Glück / Den Mann, den ich mir wünsche / So viel Glück / Bum-Budi-Bum, das kann gefährlich sein (mit Peter Frankenfeld)
  • Barbara Kist – Das letzte Wort (mit Camillo Felgen) / Que Sera, Sera / Ich möchte dich so gern verwöhnen (mit Lou van Burg)
  • Peter Kraus – Diana / Mit Siebzehn / Sugar Baby / Alle Mädchen wollen küssen / Sag mir, was du denkst (mit Cornelia Froboess) / Va bene / Sweety
  • Paul Kuhn – Der Mann am Klavier / Ich möcht auf deiner Hochzeit tanzen (mit Bibi Johns) / Es gibt kein Bier auf Hawaii
  • Gitta Lind – Blumen für die Dame / Heut ist ein Feiertag für mich / Weißer Holunder / Ich sage dir adieu / My Happiness (Immer will ich treu dir sein) (mit Christa Williams)
  • Lolita – Weißer Holunder / Der weiße Mond von Maratonga / Seemann (deine Heimat ist das Meer) / Lieber Jonny, komm doch wieder / Mein Schiff heißt Heimweh / Über alle sieben Meere
  • Bruce Low – Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand / Das alte Haus von Rocky Docky / Wenn die Sonne scheint in Texas / Und es weht der Wind
  • Jimmy Makulis – Kleine Cha-Cha-Senorita / Auf Cuba sind die Mädchen braun / Buona Sera / Gitarren klingen leise durch die Nacht / Nachts in Rom / Ein Boot, eine Mondnacht und du / Eine Insel aus Träumen geboren / Träumen von der Südsee / Sweetheart Guitar / Ich habe im Leben nur dich / Lebe wohl, du Blume von Tahiti
  • Dany Mann – Hula Hoop / Hallo My Boy / Alle Tage Liebe / Hallo Dream Boy / Komm, laß dem Kind den bunten Luftballon / Mister Wunderbar
  • Mina – Heißer Sand
  • Maria Mucke – Zauber von Paris / Es wird ja alles wieder gut / Heut’ ist ein Feiertag für mich
  • Nilsen Brothers – Tom Dooley / Aber dich gibt’s nur einmal für mich
  • Ralf Paulsen – Tränen in deinen Augen / Bonanza
  • Freddy Quinn – Heimweh (Dort, wo die Blumen blüh’n) / Einmal in Tampico / Die Gitarre und das Meer / Unter fremden Sternen (fährt ein weißes Schiff nach Hongkong) / Irgendwann gibt’s ein Wiedersehn / La Paloma / Junge, komm bald wieder
  • Bill Ramsey – Yes, Fanny, ich tu das (mit Margret Fürer) / Wumba-Tumba Schokoladeneisverkäufer / Souvenirs / Pigalle (Die große Mausefalle) / Zuckerpuppe (aus der Bauchtanz-Truppe) / Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett
  • Ivo Robić – Morgen / Mit 17 fängt das Leben erst an / Ein ganzes Leben lang
  • Wolfgang Sauer – Du hast ja Tränen in den Augen / Glaube mir / Eine Melodie geht um die Welt / Ach, man braucht ja so wenig, um glücklich zu sein / Cindy, oh Cindy / Warum strahlen heut’ nacht die Sterne so hell / Ich zähle täglich meine Sorgen / Wenn die Glocken hell erklingen
  • Illo Schieder – Sieben einsame Tage / Wie oft du mich küßt / Freu dich auf Sonntag / Teenager Mamie / San Franzisko / Ich bin rund und gesund
  • Walter Sieben (Tony Weller) – Für uns zwei / So wie damals, Baby / Josephine / Tango Nostalgie / Eine Liebe für immer / Hey was ein Tag / Ballerina / Im Hafen von Adano
  • Vico Torriani – Addio, donna grazia / Bella, bella donna / Du schwarzer Zigeuner / Grüß mir die Damen / In der Schweiz / Siebenmal in der Woche / Ananas aus Caracas / Kalkutta liegt am Ganges / Sie war nicht älter als 18 Jahr’ / Café Oriental / Bon soir, Herr Kommissar
  • Caterina Valente – Ganz Paris träumt von der Liebe / Sing, Baby, Sing (mit Peter Alexander) / Steig in das Traumboot der Liebe (mit Silvio Francesco) / Komm ein bißchen mit nach Italien (mit Silvio Francesco & Peter Alexander) / Es geht besser, besser, besser (mit Silvio Francesco & Peter Alexander) / Tipitipitipso / Dich werd’ ich nie vergessen / Wo meine Sonne scheint / Spiel noch einmal für mich, Habanero / Musik liegt in der Luft / Mal seh’n, Kapitän / Tschau Tschau Bambina / Zuviel Tequila / Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini (mit Silvio Francesco) / Ein Schiff wird kommen / Einen Ring mit zwei blutroten Steinen / Pepe / Ein Seemannsherz / Kommt ein Schiff nach Amsterdam / Quando, quando / Madison in Mexico
  • Lou van Burg – Nicolo Nicolo Nicolino / Ich möchte dich so gern verwöhnen (mit Barbara Kist) / Freunde fürs Leben / Wunderbar / Die feinen Leute von Paris / Grüß mir die Mädchen von Paris / Caterina / Oh, Mr. Entertainer
  • Gerhard Wendland – Im Café de la Paix in Paris / Das machen nur die Beine von Dolores / Lebewohl, du schwarze Rose / Jambalaya / Tanze mit mir in den Morgen / Schau mir nochmal in die Augen / Hey Vivi – Hey Gerhard (mit Vivi Bach) / Ich sende dir Rosen
  • Christa Williams – Himmelblaue Serenade (mit Jo Roland) / Oh, das wär’ schön (mit Jo Roland) / Irgendwoher / My Happiness (Immer will ich treu dir sein) (mit Gitta Lind) / Pilou-Pilou (Was für ein schöner Klang) / Ein kleines Haus

In den 1960er Jahren spaltete sich die populäre Musik im deutschsprachigen Raum in zwei Lager: in das des klassischen Schlagers und das der deutschen Popmusik. Der größte Gegensatz zur Popmusik, die neue experimentelle Wege in Sprache und Musik versuchte, war, dass der Schlager deutschsprachig blieb und bereits etablierte Rhythmen und Melodien perpetuierte. Die Studentenbewegung tat das ihre zu der kritischen Hinterfragung der Hörgewohnheiten. Die Beatmusik, der Rock und der Pop eroberten den deutschen Schlagermarkt, und die zuvor gefeierten Interpreten fristeten ein Nischendasein. Wurden 1962 noch fast alle Nummer-1-Hits auf Deutsch gesungen, sank der Anteil 1966 bereits auf 50 %, und Ende des Jahrzehnts lag er gerade mal bei fünf bis zehn Prozent. Die Popmusik sprach die „rebellische“ Jugend an, setzte sich auch mit politisch und gesellschaftlich kritischen Themen auseinander, während der Schlager weitestgehend unpolitische Inhalte thematisierte und für die Jugend zunehmend unattraktiv wurde. Der Schlager, um seine Zielgruppe fürchtend, versuchte eine vorsichtige Näherung. Jetzt wurden, um dem Publikumsgeschmack Genüge zu tun, einerseits englische, französische, griechische, skandinavische und italienische Interpreten, die in ihrem Land bereits erfolgreich waren, mit deutschen Texten auf den Musikmarkt geschickt, andererseits wurde der deutsche Schlager prägend von der Beat-Welle beeinflusst, und es gab zahlreiche Interpreten, die deutschsprachige Beat-Schlager veröffentlichten; erfolgreichste Interpreten auf diesem Gebiet waren Drafi Deutscher und Manuela.

Einer der erfolgreichsten Komponisten und Produzenten von Schlagern der 1960er- & 1970er-Jahre ist Christian Bruhn. Darüber hinaus war er für zahlreiche Film- und Fernsehmusikkompositionen verantwortlich.

Die „Globalisierung“ der Musikindustrie begann also bereits Anfang bis Mitte der 1960er Jahre. Von den zahlreichen Sängerinnen und Sängern seien hier einige genannt (die Aufzählung enthält keine Wertung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

Gleichzeitig versuchten sich viele Sportler als Schlagersänger. Während der Hürdenläufer Martin Lauer bereits in den Jahren zuvor mit einer gewissen Musikalität und Liedern wie Taxi nach Texas und Ich sitz’ so gern am Lagerfeuer erfolgreich war, waren die Erfolge der Eiskunstläufer Marika Kilius Wenn die Cowboys träumen, Hans-Jürgen Bäumler Honeymoon in St. Tropez und Manfred Schnelldorfer Wenn du mal allein bist sowie der Fußballspieler Franz Beckenbauer Gute Freunde und des Torwarts Petar Radenković Bin i Radi, bin i König wohl lediglich ihrer sportlichen Laufbahn zu verdanken. In Österreich waren es die Skifahrer Karl Schranz und Toni Sailer mit Tiroler Hula-Hupp.

Ein Bruch kam mit den linksgerichteten Studenten- und Bürgerbewegungen 1968.

Doch in den 1970er Jahren blühte der Schlager nochmals auf, was auch auf die zunehmende Verbreitung von Fernsehgeräten (Olympische Spiele München 1972; Fußball-Weltmeisterschaft 1974) und damit einhergehenden einschlägigen Musiksendungen zurückzuführen war. Die ZDF-Hitparade präsentierte monatlich alte und neue Interpreten und Lieder. Dabei war oft Udo Jürgens (Zeig mir den Platz an der Sonne / Griechischer Wein / Ein ehrenwertes Haus / Aber bitte mit Sahne / Mit 66 Jahren) mit seinen zahlreichen Hits.

Gerade in den 1970er Jahren war die Anzahl der Schlager-One-Hit-Wonders enorm hoch. Auch wenn die von Media Control wöchentlich ermittelte „Top-10“ der meistverkauften Titel in Deutschland immer häufiger englischsprachige Songs auf den vorderen Plätzen ermittelte, schien der Schlager doch eine sichere Position im Musikgeschmack der Deutschen einzunehmen. Die ab 1971 von Ilja Richter im ZDF moderierte Sendung Disco griff daher anfänglich auf einen Mix aus nationalen und internationalen Sängern zurück. Doch die aufkommende Disco-Welle sorgte auch in Deutschland für einen veränderten Musikgeschmack. Die Schlagersänger nahmen sich teilweise der neuen und vor allem schnelleren Rhythmen an und versuchten, diese auf das Konzept der Schlagermusik zu übertragen. Hierbei blieb allerdings auch der Aufwand auf der Strecke, der bis dahin in die Schlagerproduktion gesteckt worden war. Wurden früher noch ausgefeilte Arrangements geschrieben und mit einer Studio-Combo – oft auch noch mit Hintergrundchor – eingespielt (z. B. Dann schon eher der Piano-Player von France Gall), so übernahm mehr und mehr ein einfacher Synthesizer die gesamte Begleitung des Interpreten. Dadurch verloren die einzelnen Titel ihre besondere Unverwechselbarkeit zugunsten einer schnellen und preisgünstigen Produktion.

Mit dem Wiederaufblühen des Schlagers vermehrte sich unter dem abwertenden Begriff Schnulze auch die Kritik. Schon 1968 reduzierte ORF-Generalintendant Gerd Bacher im sogenannten Schnulzenerlass drastisch die Quote deutschsprachiger Musik auf Ö3. Stattdessen entstand dort etwas später die Sendung Das Schnulzodrom mit Moderator Haymo Pockberger, der neue deutsche Schlager mit eigenen Reimen spöttisch kommentierte und sich regelmäßig mit „Auf Wiederweinen!“ verabschiedete. 1974 erschien mit dem erfolglosen Zwei im siebten Himmel der letzte konventionelle Schlagerfilm. Aufgrund der zunehmenden Kritik schrieb, veranlasst von Dieter Thomas Heck, im selben Jahr Jack White den Titel Wir lassen uns das Singen nicht verbieten, den Tina York erfolgreich interpretierte.

Zwei Komponisten und Produzenten, die seit den 1970er-Jahren bis weit in die 2010er-Jahre das Schlagergeschäft geprägt haben und über Jahrzehnte zahlreiche Erfolge mit diversen Interpreten verbuchen konnten, sind Ralph Siegel, der mit seinen Kompositionen auch zahlreiche Teilnahmen beim Eurovision Song Contest bestritt, sowie Jack White, der nicht nur im Schlagerbereich aktiv war, sondern auch im Bereich englischsprachiger Musik zahlreiche internationale Erfolge feierte.

Bekannte Schlager-Interpreten der 1970er-Jahre waren (in alphabetischer Reihenfolge und mit einigen ihrer größten Hits):

Ab Anfang der 1980er setzte die sogenannte Neue Deutsche Welle (NDW) ein, die mit dem Genre Schlager anfangs nur wenig gemeinsam hatte. Immer mehr Schlager wurden aus der Media-Control-Hitparade zugunsten von NDW-Songs und englischsprachigen Titeln verdrängt und auch im Radio wurden immer weniger Schlager gespielt. Um ihn zu „retten“, versuchten sowohl die betroffenen Interpreten als auch die Musikindustrie, ihn in den zahlreichen Fernsehsendungen der volkstümlichen Musik neu zu positionieren. Im Zuge der Kommerzialisierung der Neuen Deutschen Welle durch Interpreten wie Hubert Kah oder Fräulein Menke wurde der Begriff „Neuer Deutscher Schlager“ geprägt.

Jedoch hatten auch in den 1980er-Jahren einige Schlagerinterpreten weiterhin Erfolge. So hatte Howard Carpendale, der bereits in den 1970er-Jahren zahlreiche Hits landen konnte, im Jahr 1984 mit dem Titel Hello Again einen großen Erfolg. Auch Roland Kaiser, der bereits in den 1970er-Jahren mit Titeln wie Sieben Fässer Wein (1977), Amore Mio (Amada Mia, Amore Mio) (1978) und Schach Matt (1979) große Erfolge feierte, konnte in den 1980er-Jahren zahlreiche weitere Hits in den Hitparaden platzieren. So z. B. Santa Maria (1980), Lieb’ mich ein letztes Mal (1981), Dich zu lieben (1981), Manchmal möchte ich schon mit dir (1982), Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben (1984), Joana (1984), Flieg mit mir zu den Sternen (1985) und Ich glaub es geht schon wieder los (1988).

Auch der britische Sänger und Kunstpfeifer Roger Whittaker, der bereits in den 1970er-Jahren mit Titeln wie Du warst mein schönster Traum (1975), Das alte Schiff (1976) und Indian Lady (1977) erste Erfolge in Deutschland feierte, war in den 1980er-Jahren regelmäßig in den Hitparaden und häufiger Gast in Musiksendungen. Während seine Erfolge der 1970er-Jahre stilistisch eher in den Bereich britisch-irischer Folk-Musik gehörten, die er zunächst auf Englisch und dann auf Deutsch sang, wechselte er aufgrund seines großen Erfolgs in Deutschland in den 1980er-Jahren stilistisch immer mehr ins Schlager-Genre. Zu seinen größten Erfolgen der 1980er-Jahre zählen Albany (1981), Wenn es dich noch gibt (1983), Tanz heut Nacht mit mir (1983), Abschied ist ein scharfes Schwert (1984), Eloisa (1984), Leben mit dir (1985) und Ein bisschen Aroma (1986).

Ingrid Peters, die bereits 1976 mit dem Titel Komm doch mal rüber in den Hitparaden vertreten war, hatte in den 1980er-Jahren noch mehrere Hits, wie beispielsweise Afrika (1983) und Über die Brücke geh’n (1986), mit dem sie auch beim Eurovision Song Contest 1986 teilgenommen hat. Auch Nana Mouskouri, die bereits in den frühen 1960er-Jahren mehrere Nummer-1-Hits hatte, war bis weit in die 1980er-Jahre erfolgreich mit Titeln wie La Provence (Du blühendes Land) (1981) und Aber die Liebe bleibt (1985) in den Hitparaden vertreten. Hanne Haller hatte bereits in den 1970er-Jahren erste Singles herausgebracht, hatte ihre größten Erfolge jedoch in den 1980er-Jahren mit Titeln wie Samstag Abend (1981), Weil Du ein zärtlicher Mann bist (1981) und Mein lieber Mann (1989). Als Komponistin, Texterin und Produzentin schrieb und produzierte sie auch für andere Schlagerinterpreten. Erste Erfolge hatte auch Isabel Varell, die seit den 1980er-Jahren regelmäßig neue Schlager herausbringt, aber auch als Schauspielerin und seit den 1990er-Jahren auch als Moderatorin verschiedener Fernsehsendungen erfolgreich ist.

Eine der erfolgreichsten Schlagersängerinnen der 1980er-Jahre war Nicole mit Titeln wie Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund (1981), Der alte Mann und das Meer (1981), Ein bißchen Frieden (1982), Papillon (1982), Ich hab’ dich doch lieb (1983), Wenn die Blumen weinen könnten (1983), Laß mich nicht allein (1986), Ein leises Lied (1991), Mit dir vielleicht, vielleicht auch nicht (1992) und Wirst du mich lieben (1999). Ein erfolgreicher Schlagersänger der 1980er-Jahre war Andy Borg, der später auch als Moderator diverser Fernsehsendungen Erfolg hatte. Zu seinen Hits zählen Titel wie Adios Amor (1982), Arrivederci Claire (1982), Die berühmten drei Worte (1982), Ich will nicht wissen, wie Du heißt (1984) und Barcarole vom Abschied (1984). Weitere erfolgreiche Schlagersänger der 1980er-Jahre waren Nino de Angelo, zu dessen größten Erfolgen Jenseits von Eden (1983) und Flieger (1989) gehören, sowie G. G. Anderson, der auch als Komponist und Autor für andere Schlagerinterpreten tätig war.

Eine erfolgreiche Schlager-Band der 1980er-Jahre war Wind, die mit Titeln wie Für alle (1985) und Laß die Sonne in dein Herz (1987) erfolgreich war. Einen stilistischen Wandel zu mehr Synthesizer-Musik im Schlager leitete die Band Die Flippers ein. Sie setzten auf elektronisch erzeugte Musik in einem Maße, wie es vorher nicht gekannt wurde und machten dies zu ihrem unverwechselbaren Sound. Bereits Ende der 1960er-Jahre und Anfang der 1970er-Jahre hatten sie erste Erfolge mit Titeln wie Weine nicht, kleine Eva (1969) und Sha La La, I Love You (1970). Nachdem es etwas ruhiger um die Band geworden war, hatten sie dann in den 1980er-Jahren wieder viele Erfolge mit Titeln wie Die rote Sonne von Barbados (1986), Mexico (1987), Lotosblume (1989) und Sieben Tage (1990).

In den 1990er Jahren gab es in Deutschland, ausgelöst durch eine Retrowelle, in der „alte Modetrends“, also Musik, Kleidung und Accessoires der 1970er Jahre, wieder populär wurden, ein Schlager-Revival, z. B. durch Guildo Horn, Dieter Thomas Kuhn oder Petra Perle. Ferner hatten dann – die umpositionierten – eher volkstümlichen Schlager größere Erfolge zu verzeichnen. Klassiker des deutschen Schlagers aus den 1970er und 1980er Jahren werden etwa auf dem Schlagermove in Hamburg gespielt. 1997 wurde erstmals in Deutschland eine Formathitparade für Titel dieses Genres eingeführt. Die „Deutschen Schlager Charts“ erschienen in ihrer ersten Ausgabe im November 1997 mit Unterstützung von Uwe Hübner (damals Moderator der ZDF-Hitparade). Hier fanden sich Titel des Schlager-Revivals, „klassische Schlager“ sowie deutschsprachige Popnummern unter einem Dach vereint. Die Offiziellen Deutschen Schlagercharts wurden von 2001 bis 2015 durch Media Control und seit 2015 durch die GfK Entertainment publiziert, wo sie als reine Verkaufscharts geführt werden.

Erfolgreiche Schlagersängerinnen der 1990er-Jahre waren Claudia Jung, Michelle und Kristina Bach, die auch als Produzentin, Komponistin und Texterin Erfolge feierte. Alle drei sind noch heute (Stand: 2022) erfolgreich im Schlagergeschäft.

Die ZDF-Hitparade wurde im Dezember 2000 eingestellt. Neuere Interpreten wie DJ Ötzi, die verschiedene Genres vermischen, brachten auch im neuen Jahrtausend Hitparadenerfolge. Ebenso wiesen Alben der Schlagersängerinnen Helene Fischer,[13] Andrea Berg, Vanessa Mai, Linda Feller und Beatrice Egli Erfolge aus.[14] Max Raabe dagegen feiert auch internationale Erfolge mit Schlagern der 1920er und 1930er Jahre.[15]

Bereits Ende der 1980er Jahre wurde der deutsche Schlager unter anderem von der Punkband Die Toten Hosen unter ihrem Pseudonym Die Roten Rosen mit dem Album Never Mind The Hosen – Here’s Die Roten Rosen auch in der Rockmusik rezipiert. Tom Angelripper, Sänger und Bassist der Metal-Band Sodom spielte 2011 gemeinsam mit Roberto Blanco auf dem Wacken Open Air, wo sie eine Metal-Version von Blancos Hit Ein bißchen Spaß muß sein vortrugen. 2013 trat Heino dort gemeinsam mit Rammstein mit ihrem Titel Sonne auf.

Seit den 1990er Jahren hat sich der sogenannte Partyschlager bzw. die Partymusik etabliert (auch „Ballermann-“ oder „Après-Ski-Musik“ genannt), die Schlager mit Elementen von (Euro-)Dance kombiniert.[16] Seit 2006 wird dafür der Ballermann-Award verliehen, seit 2011 werden in Kategorien des Smago! Award Partyschlager prämiert.

Der Anteil der Schlagermusik wurde – basierend auf Umfrageergebnissen innerhalb des Zielpublikums – in den Radioprogrammen der ARD reduziert.[17] Andererseits haben sich einige deutschsprachige Internetradiosender spezialisiert, ausschließlich für Schlagerfans zu senden. Eine 2014 veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa ergab, dass 55 Prozent (51 % der Männer und 59 % der Frauen) deutschsprachigen Schlager mögen. Beliebt ist er besonders bei den über 55-Jährigen (77 %), während bei den 18- bis 24-Jährigen lediglich 29 Prozent Gefallen daran finden, zudem gibt es ein Bildungsgefälle (Abiturienten 46 %, Haupt- oder Volksschulabschluss 65 %).[18] Heutzutage wird auch immer häufiger der Begriff „Popschlager“ mit modernem Schlager gleichgesetzt und findet zahlreiche Anhänger.[19]

Die Popularität des Schlagers wirkte auch im Film nach: es entstanden Dutzende Schlagerfilme, in denen jeweils mehrere Schlager gesungen wurden. Die Handlung hat meist viele komödiantische Elemente und orientiert sich bei den frühen Beispielen an der Operette oder dem Revuefilm; später wird sie dann häufig von verliebten jungen Leuten und eher verständnislosen Erwachsenen dominiert.