Warum geht plötzlich die Stimme weg?

Bürgervorlesung am 27. Mai 2019 informiert über die Ursachen, Diagnostik und Therapie bei Stimmstörungen

Auf einmal ist die Stimme ganz heiser oder fällt sogar völlig aus – ganz plötzlich, mitten im Gespräch, obwohl man gar nicht erkältet ist. Warum das passieren kann und welche Ursachen Stimmstörungen haben können, das beantworten Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik – Kopf- und Halschirurgie und Dr. Anne Schützenberger, Leiterin des Bereichs Phoniatrie und Pädaudiologie des Universitätsklinikums Erlangen in ihrer Bürgervorlesung am Montag, 27. Mai 2019, 18.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Hinter Stimmstörungen stecken fast immer Entzündungen der Stimmlippen, die im Inneren des Kehlkopfes liegen. „Beim Sprechen produzieren die Stimmlippen die Töne. Schon bei leichten Schwellungen können sie nicht wie gewohnt schwingen, was sich unmittelbar auf die Stimmgebung auswirkt“, erläutert Prof. Iro. Die Ursachen für entzündete Stimmlippen sind vielfältig und meistens harmlos: Auch eine trockene Rachenschleimhaut, ausgelöst durch die umgebende Raumluft oder Zigarettenrauch, beeinflusst die Stimmkraft.

Medizinisch wird zwischen funktionellen und organischen Stimmstörungen unterschieden. „Zu den funktionellen Störungen gehören z. B. die Stimmüberlastung durch anhaltendes Sprechen oder auch die Überbeanspruchung durch lautes Schreien“, so Prof. Iro. Auch organische Störungen wie Zysten oder Polypen an den Stimmlippen oder eine Kehlkopfentzündung können die Ursache sein. Akute Heiserkeit und eine krächzende Stimme können Betroffene meist selbst gut behandeln: mit hoher Flüssigkeitsaufnahme, Inhalationen, Halsbonbons und vor allem viel Ruhe. Manchmal sind massive Stimmstörungen jedoch ein Hinweis auf ernsthafte Erkrankungen. „Wenn jemand mehrere Wochen an Heiserkeit leidet oder wenn diese auftritt, obwohl man eigentlich völlig gesund ist, sollten die Gründe dafür ärztlich überprüft werden“, empfiehlt der Direktor der Erlanger HNO-Klinik.

Einladung zur Bürgervorlesung

Was sind die Auslöser für anhaltende Stimmstörungen? Wann müssen diese medizinisch behandelt werden und welche Therapien gibt es? Dazu referieren Prof. Iro und Dr. Schützenberger bei ihrer Bürgervorlesung am Montag, 27. Mai 2019. Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr im Rudolf-Wöhrl-Hörsaal, Östliche Stadtmauerstraße 11, in Erlangen. Der Eintritt ist frei, und die Zuhörer sind herzlich eingeladen, im Anschluss Fragen zu stellen.

Krächzen, Kratzen, Piepsen - dass die Stimme mal schwächelt hat schon jeder erlebt. Zu den häufigsten Ursachen zählen Infekte oder auch mal die Überbeanspruchung z.B. an einem spannenden Fußballwochenende. Aber bleibt die Stimme schwach oder gleich ganz weg, sollten Betroffene schnell reagieren, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Wichtige Infos darüber, was hinter Stimmproblemen stecken kann, hat die rbb Praxis für Sie zusammengetragen.

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Allen digitalen Möglichkeiten zum Trotz: Für die soziale Spezies Mensch ist die Stimme ein fast nicht zu ersetzendes Instrument. Klar, für manche ist die Stimme Kapital: Sänger, Coaches, Journalisten, Lehrer und Chefs aller Art - aber auch für alle anderen ist sie im Alltag essenziell. Überlegen Sie sich nur mal eine Minute lang, wie der morgige Tag aussehen würde, wenn Sie nicht mehr mit der eigenen Stimme sprechen könnten, beruflich und privat.

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Die Stimme entsteht durch ein feines Zusammenspiel von Atemluft, Nerven und Muskeln und den Stimmlippen (auch Stimmfalte genannt) an einem echten Knotenpunkt in unserem Hals: dem Kehlkopf. Hier treffen Luft- und Speiseröhre zusammen, genau wie Mund- und Rachenraum. Und nur an dieser "besonderen Ecke des Körpers" entsteht dann aus Luft aus der Lunge, die die Stimmlippen in Schwingungen versetzt, ein Ton. Je schneller die Stimmbänder vibrieren, desto höher wird dieser Ton, Primärton genannt. Der wird dann im Rachenraum moduliert oder im wahrsten Sinne des Wortes ausformuliert. Die besondere Lage dieser "Wiege der Stimme" macht sie auch anfällig.

Der Klassiker: Heiserkeit durch Stimmbandschwellung

Bei einer Erkältung können Viren aus den oberen Atemwegen auch den Kehlkopf befallen und die Schleimhäute  auf den Stimmlippen können sich entzünden. Schwellen die Stimmbänder dann an, können sie nicht mehr frei genug schwingen - die Erkrankten sind dann heiser, klagen aber gleichzeitig meist auch über Halsschmerzen, die mit dem Erkältungshusten und oder -schnupfen einhergehen. Die Heiserkeit klingt normalerweise mit den Erkältungssymptomen wieder ab. Damit sich die Stimme möglichst schnell und gut erholt, ist vor allem Feuchtigkeit wichtig: Viel trinken, u.a. Kräutertees und auch eine feuchtere Raumluft sind hilfreich. Inhalieren von Salzwasserdampf oder Pastillen beispielsweise können die Heilung unterstützen. Außerdem sollte die Stimme ein wenig (nicht komplett) geschont werden - Flüstern ist dabei keine Form der Schonung, denn auch das strengt die Stimme an. Besser ist es, die Stimme schlicht weniger zu nutzen und immer wieder "Stimmpausen" über den Tag hinweg einzulegen.

Warum ist meine Stimme auf einmal weg?

Der häufigste Auslöser für Heiserkeit sind simple Viren. Meist steckt hinter dem Stimmverlust nichts weiter als eine unangenehme Erkältung mit allem, was dazu gehört. Sobald sich Kehlkopf oder Stimmbänder entzünden, ist es aus mit der glockenklaren Stimme und jedes Wort wird schnell zur Qual.

Bei welcher Krankheit verliert man die Stimme?

Akute Kehlkopfentzündung: Eine Kehlkopfentzündung (akute Laryngitis) beginnt meist mit Heiserkeit und Schmerzen beim Schlucken, manchmal tritt Fieber auf. Meist verursachen Viren eine Laryngitis. Wird die Stimme nicht geschont, kann sich daraus eine Aphonie entwickeln.

Was tun wenn die Stimme weg bleibt?

Wenn Heiserkeit die Stimme verschlägt – 7 Hausmittel gegen Heiserkeit.
Reden ist Silber – Schweigen ist Gold – Räuspern ist verboten..
Viel trinken – am besten lauwarm..
Selbstgemachter Honig-Holunder-Sirup..
Halswickel..
Inhalieren statt gurgeln..
Feuchtigkeit in den Räumen..
Frische Luft und Bewegung..