Ehemann geschieden familie tamina kallert kinder

Die deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin Tamina Kallert steht seit 1995 vor der Kamera. Zuvor absolvierte sie in ihrer Heimatstadt Freiburg ein Studium in Anglistik und Geschichte. Nach Auslandsaufenthalten in Indien, der USA und der Ukraine machte sie ein Praktikum beim WDR. Sie moderierte das Jugendmagazin "Lollo Rosso", das WDR-Magazin "Boulevard Europa, das ARD-Sommerprogramm "Mallorca Life" und den "Eurovion Young Musicians 2016". Auch war sie als Reporterin bei Pro 7 und f�r das DSF t�tig. Sie selbst bezeichnet sich als Reisejournalistin. F�r die WDR-Sendung "Wundersch�n" bereiste sie mehr als 70 L�nder. Tamina Kallert ist Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Sie lebt mit ihrem Partner in ihrer Geburtsstadt Freiburg.

Frau Kallert, Sie kommen nicht aus Nordrhein-Westfalen, sondern aus Freiburg. Das hört man aber gar nicht...

Ja, ich bin ein echtes Bobbele. Den Dialekt musste ich mir nicht mühsam abgewöhnen, das hätte ich auch nicht gemacht, weil ich Dialekte sehr schön finde.

Meine Eltern kommen aus dem Norden, sie sind in den 1970er-Jahren zum Studieren nach Freiburg gezogen. Deswegen sind wir ganz hochdeutsch aufgewachsen.

Die meisten Menschen im ländlichen Umfeld sprechen Alemannisch. Das ist ganz praktisch, weil ich so auch Schweizerdeutsch gut verstehe – meine Kinder sind schließlich in der Schweiz geboren, was mir sehr zugute kommt, denn mein Mann ist Schweizer. Ich verstehe also alles sehr gut.

Zur PersonTamina Kallert, Jahrgang 1974, stammt aus Freiburg und moderiert seit 2004 die WDR-Sendung „Wunderschön“. Wenn sie nicht gerade auf Achse ist, lebt sie mit ihrem Mann und den Kindern in Kirchzarten.
Neues Buch: Tamina Kallert: „Und dann kommt das Meer in Sicht“. Wunderschöne Reisegeschichten vom Aufbrechen und Ankommen. Kösel-Verlag, 208 Seiten, Hardcover, 20 Euro.
Die nächsten Sendetermine (WDR, vorbehaltlich kurzfristiger Änderungen): 10.4. Urlaub rund um Düsseldorf, 22.5. Deutschlands schöner Süden 1, 29.5. Deutschlands schöner Süden 2, 12.6. Rhodos, 19.6. Norwegen, 3.7. Mit dem Wohnmobil durch die Schweiz, 31.7. Korsika, 14.8. Bulgarien, 21.8. Andalusien, 18.9. Elsass.

Sie haben mit Ihren Reisesendungen bestimmt schon mal den Bodensee und den Schwarzwald vorgestellt?

Natürlich!! Den Schwarzwald sogar zweimal, 2006 und 2014. Es ist also höchste Zeit, dass wir uns mal wieder um diesen schönen Flecken Erde kümmern. Es gibt hier ja soviel zu entdecken.

Den Bodensee hatten wir auch schon zweimal in der Sendung – und mit dem Städtereiseformat „Zwei für 300“ waren wir gerade in Konstanz. Meine Heimat den Zuschauerinnen und Zuschauern näher zu bringen, ist mir eine Herzensangelegenheit.

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Unterwegs im Salzburger Land: Tamina Kallert, Wunderschön-Redakteurin, radelt „Auf dem Tauernradweg“. Sendetermin voraussichtlich: 10. April 2022, um 13 Uhr auf NDR. | Bild: NDR WDR/Michael Wieseler

Sind die Menschen im Süden anders als im Rheinland?

Ja! Im Rheinland gibt es diese typische Frohnatur, es kütt wie es kütt. In Freiburg geht‘s gemütlicher und genüsslicher zu. Unser Nachbar zum Beispiel ist 82 Jahre alt. Wenn er mit seinem Traktor Brennholz bringt, bleibt er gleich auf einen Schnaps.

Wer hat sich denn in Ihrer Sendung den roten Rucksack mit den Reiseandenken ausgedacht?

Wir haben für die Sendung einen roten Faden gesucht. „Wunderschön“ dauert ja 90 Minuten – so lang wie ein Spielfilm. Es ist eine Herausforderung, die Sendung so zu gestalten, dass man gerne dran bleibt. Irgendwann kamen wir auf die Idee mit den Geschenken, den Mitbringseln.

Die Zuschauer haben es gemocht. Auf den Lesereisen mit meinem ersten Buch habe ich immer wieder Menschen getroffen, die mir erzählten: Den Rucksack würde ich so gerne mal gewinnen.. Der ist längst ein Markenzeichen der Sendung.

Ich war 2016 auf den Seychellen. Bei den Dreharbeiten an einem einsamen Strand begegnete uns ein Mann, der als erstes fragte: Frau Kallert, wo ist denn der rote Rucksack?

In Ihrem Buch verraten Sie, dass es den roten Rucksack künftig nicht mehr geben wird.

Die Entscheidung hat damit zu tun, dass sich die Menschen die Sendung nicht nur am Sonntagabend sondern eben auch in der Mediathek ansehen. Und das immer öfter. Die Aufforderung, an einer Verlosung teilzunehmen, wirkt in Zweitausstrahlungen und Wiederholungen seltsam. Wir haben für den Verbleib des roten Rucksacks gekämpft, und es flossen auch Tränen. Immerhin wird er nicht ganz verschwinden, wir überlegen uns zur Zeit, in welcher Form er uns weiterhin begleiten wird.

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Reisetraum Seychellen: Auch hier hat Wunderschön-Redakteurin Tamina Kallert schon die Zehen ins Wasser getaucht. | Bild: WDR/Sabine Fricke

Sie waren früher rund 200 Tage im Jahr für Ihre Sendungen unterwegs. Wie ist es heute?

Für eine Folge „Wunderschön“ bin ich bis zu neun Tagen unterwegs. Seit ich Kinder habe, mache ich zehn bis zwölf Reisen pro Jahr und versuche, diese möglichst gut übers Jahr zu verteilen. So bin ich zum Glück deutlich mehr zuhause als unterwegs. Das freut auch meine Familie. Wenn ich da bin, bin ich auch wirklich die ganze Zeit da.

Konnten Sie denn zu Corona-Zeiten drehen, und wie war das?

Als im März 2020 Corona auch nach Deutschland kam, haben wir noch eine Städtereise gemacht, nach Liverpool. In England war das Thema zu der Zeit noch nicht angekommen, die Menschen waren noch ganz entspannt, wollten uns wie immer die Hand geben! Niemand hat Maske getragen oder sich die Hände desinfiziert. Für uns war das gar nicht einfach. Wie sollten wir uns verhalten? Das Spontane, Unvoreingenommene hat schon gelitten. Dennoch konnten wir den Dreh abschließen.

In den kommenden Monaten haben wir versucht, nichts überstürzt abzusagen, sondern abzuwarten. Das hat sich bewährt. Im Sommer 2020 war es teilweise wieder möglich zu reisen und zu drehen. Wir waren in Dänemark und im Zillertal.

Beim Dreh rund um Düsseldorf habe ich mir dann das Kreuzband gerissen. Zu akzeptieren, dass ich nicht unkaputtbar bin, das ist mir sehr schwergefallen. Ich musste im Haus die Treppe auf dem Hintern runterrutschen, was meine Kinder sehr lustig fanden.

In Ihrem Buch erzählen Sie, wie es dazu kam, dass Sie einem Mann den Bart kraulen durften.

Ja, das war ein besonders inspirierendes Erlebnis! Es sind die Überraschungen, die einem beim Reisen in Erinnerung bleiben. Im Salzburger Land gab es eine solche Begegnung. Ich traf beim Dreh auf dem Tauernradweg einen auf den ersten Blick etwas knorrigen Protagonisten, mit dem ich Kasnocken kochen sollte. Der Mann entpuppte sich als humorvoller, eigenwilliger Mensch, der viele Male die Bartweltmeisterschaften gewonnen und mehr von der Welt gesehen hatte, als ich es mir vorstellen konnte.

Macht Ihnen das Reisen nach all dieser Zeit noch Spaß?

Wie oft ich das höre: Frau Kallert, Sie haben doch den schönsten Beruf der Welt. Könnte ich nicht ihren Koffer tragen? Brauchen Sie nicht noch eine Assistentin? Das stimmt ja auch: Es ist ein absoluter Traumberuf.

Gerade in diesen eingeschränkten Zeiten habe ich oft gedacht, wie dankbar ich bin, immer wieder aufbrechen, für meine Zuschauerinnen und Zuschauer etwas entdecken zu dürfen. Dennoch muss ich beim Aufbrechen immer wieder meine Komfortzone verlassen. Muss mich der Herausforderung stellen.

Die beginnt stets mit einem leeren Koffer und der Frage: Was muss mit? Und dann das Heimweh. Die Kinder sind 10 und 12, ein Alter, in dem unglaublich viel passiert. Ich möchte nichts verpassen, gleichzeitig möchte ich aber raus in die Welt.

Das ist eines meiner Grundbedürfnisse, neue Erfahrungen zu sammeln und die mit dem Alltag abzugleichen. Aufbrüche bringen Bewegung ins Leben und lassen es atmen.

Ihre Familie erdet Sie, richtig?

Ja. Die Reisen sind keine Flucht, sondern eine Horizonterweiterung. Mein Ankerpunkt bleibt aber mein Zuhause. Eine Familie zu haben, eingebunden zu sein, zu lieben und geliebt zu werden und gleichzeitig die Welt zu entdecken und neue Erfahrungen zu sammeln, das ist das Allerschönste überhaupt.

Mein Antrieb ist, den Menschen die Welt zu zeigen und ihnen etwas mitzugeben, das sie weiterbringt. Zuhause bin ich auch mal im Alltagsstress mit nörgelnden Kindern und langen To-Do-Listen. Bei der Selbstfürsorge gibt es bei mir sicher noch Luft nach oben. Damit hadere ich wie viele andere auch.

Wie sind die Zuschauerreaktionen auf Ihre Sendungen?

Einer der schönsten Aspekte an „Wunderschön“ sind die Rückmeldungen. Mittlerweile viel über die sozialen Medien, weil ich auch dort mit den Menschen im Austausch bin und versuche, ihnen eine positive Lebenseinstellung zu vermitteln.

Erst kürzlich hat mir eine Familie geschrieben, die die Sendung häufig geschaut hatte und jetzt nach Colorado gezogen ist. Die Kinder würden immer wieder fragen: Dürfen wir Tamina gucken?

Letzthin erhielt ich Post von jemandem, der die Alpenüberquerungen gesehen hatte und durch die Sendung inspiriert wurde, es ebenfalls zu versuchen. Und ein anderes Paar hat seiner Tochter auch den Namen Tamina gegeben. Die Mutter schrieb: „Wir hoffen, dass sie genau so lebensfroh wird wie Sie.“ Ist das nicht süß?

Mich erreichen auch ganz viele liebe handgeschriebene Briefe von Menschen, die früher gern gereist sind und jetzt gerne zuschauen. Ich erhalte fast nur wertschätzende Rückmeldungen, was in dieser heutigen Zeit der Häme und des Hasses sehr außergewöhnlich ist.

Natürlich liegt das auch an dem positiven Kontext der Sendungen. Bei all dem Schwierigen in der Welt braucht es auch Menschen, die an das Gute erinnern. Ich sehe mich dazu berufen, den Blick aufs Positive zu richten, ob in der eigenen Beziehung oder in der Welt. Das ist eine Haltung, die nötiger ist denn je.

Was bedeutet Reisen für Sie?

Freiheit. Neue Erfahrungen machen, in Resonanz treten mit anderen Menschen, mit anderen Lebensmodellen, tolerant werden und dankbar sein, was man kennenlernen und sehen darf. Und dann mit neuen Erfahrungen und einer positiven Haltung dankbar wieder nach Hause zurückkehren.

Warum macht Tamina Kallert kein wunderschön mehr?

Tamina Kallert (47) zeigt ihr die Beinschiene, die sie wegen eines Kreuzbandrisses tragen muss. Die Verletzung hat sie sich beim Mountainbiken im Rahmen der WDR-Sendung „Wunderschön“ zugezogen.

Wo wohnt Tamina Kallert?

Tamina Kallert ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrer Familie in Freiburg im Breisgau.

Wie alt ist die Tamina Kallert?

48 Jahre (24. Juni 1974)Tamina Kallert / Alternull

Was wurde aus Tamina Kallert?

Tamina Kallert arbeitet dort, wo andere Urlaub machen: Sie moderiert für den WDR das Reisemagazin "Wunderschön!". Hier berichtet sie von den Traumlocations der Deutschen: aus den Schweizer Alpen, aus Südtirol oder von den Seychellen.