DepressionProf. Dr. A. Hufnagel Show Was ist eine Depression? Die Depression ist eine der häufigsten Erkrankungen. In Deutschland leiden derzeit ca. 4 Millionen Menschen unter einer Depression. 10 Millionen Menschen, also etwa jeder 8. Einwohner Deutschlands, durchlebt zumindest einmalig in seinem Leben eine depressive Phase. Eine Depression ist eine Erkrankung des Gehirns mit Auswirkungen auf die Psyche und körperliche Befindlichkeit. Bitte klicken Sie auf ‘Akzeptieren’, um das Video zu starten. Wie entsteht eine Depression? Die Ursachen depressiver Erkrankungen sind vielfältig und nur unvollständig erforscht. Es ist von einem Zusammenwirken mehrerer Ursachen auszugehen. Neben
Erbfaktoren spielen biologische Faktoren und Umwelteinflüsse eine Rolle. Die Depression im Gehirn entsteht, nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse, am ehesten durch einen Mangel oder ein Ungleichgewicht an Überträgerstoffen zwischen den einzelnen Nervenzellen des Gehirns. Bekannt ist, dass beispielsweise ein Mangel oder Ungleichgewicht der Überträgerstoffe Serotonin, Dopamin, Melatonin oder Noradrenalin eine Depression auslösen oder unterhalten kann. Eine Depression kann auch Teil einer
anderen Gehirnerkrankung, wie zum Beispiel eines Schlaganfalls, einer Epilepsie oder einer Gehirnverletzung sein. Die Depression kommt in einigen Familien gehäuft vor. Wer ist von Depression betroffen? An einer Depression können alle Menschen beiderlei Geschlechts zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens erkranken. Eine Depression bei Kindern ist jedoch seltener und zeigt andere Charakteristika. Welche Symptome hat eine Depression? Die auffälligsten Symptome einer Depression sind über Wochen und Monate, teilweise Jahre anhaltende Traurigkeit, Antriebsarmut und Energielosigkeit. Die Fähigkeit zur Freude oder Trauer ist eingeengt. Es entsteht eine innere Leere. Die Symptome sind häufig in den frühen Morgenstunden und vormittags am Schlimmsten und bessern sich im Laufe des Tages – das sogenannte Morgentief.
Abbildung 1: Leichtigkeit und Schwere des Lebens. Von Maxim Wakultschik – Gemälde zu besichtigen in der Praxis von Prof. Hufnagel Wie verläuft eine Depression? Der Verlauf einer Depression kann sehr verschieden sein. Neben depressiven Phasen von wenigen Tagen kann die Depression bei manchen Patienten über viele Monate und zum Teil
Jahre anhalten. Dann spricht man von einer chronischen Depression. Mit entsprechender Behandlung ist es meistens möglich eine Depression nach 3-9 Monaten zu überwinden. Bei etwa einem Drittel der Patienten bleibt es bei einer depressiven Episode im Leben. Bei einem weiteren Drittel kommt es immer wieder zu Phasen der Verschlechterung mit erneut auftretender Depression. Bei jedem dritten Patienten ist die Depression therapieresistent und chronisch. Wie erkennt man eine Depression? Am wichtigsten sind die vom Patienten selber und seinen Begleitpersonen geschilderten Symptome (Eigenanamnese und Fremdanamnese). Darüber hinaus gibt es formelle Testbögen, die eine Einschätzung des Ausmaßes der Depression erleichtern. Eine Depression aufgrund einer anderen Erkrankung, wie z.B. Schilddrüsenfehlfunktion, Vitaminmangel, Hirntumoren muss schon initial durch geeignete neurologische Diagnostik inkl. einer laborchemischen Abklärung (Blutuntersuchungen), neuro-psychometrischer Diagnostik (Testungen der Hirnleistungen durch einen Psychologen) und bildgebenden Verfahren (Computertomographie oder Kernspintomographie des Kopfes) ausgeschlossen oder nachgewiesen werden. Wie behandelt man eine Depression? Die Behandlung der Depression erfolgt mit Psychotherapie, antidepressiven Medikamenten und körperlichem Training sowie Entspannungstraining. Zusätzlich können ergänzend eine Neural-Akupunktur und eine magneto-elektrische Stimulation angewendet werden. Insgesamt empfiehlt sich die Behandlung integriert und multimodal, das heißt unter Ausschöpfung aller Behandlungsmöglichkeiten zu gestalten. Psychotherapeutische Behandlung der Depression Die Psychotherapie ist eine effektive Methode zur Behandlung der Depression. Die Psychotherapie bei Depressionen wird durch qualifizierte Ärzte oder psychologische Psychotherapeuten durchgeführt. Man unterscheidet Verhaltenspsychotherapie und analytische Psychotherapie. Für die Depression wird man überwiegend die Verhaltenspsychotherapie anwenden. Hierbei werden die verschiedenen Lebensbereiche im Hinblick auf Krankheit-auslösende oder Krankheit-unterstützende Faktoren analysiert, erörtert und Möglichkeiten der Konfliktlösung aufgezeigt. Im optimalen Fall führt dies zu einer Verhaltensänderung des Patienten, die für ihn vorteilhaft ist und zur Ausheilung der Depression beiträgt. Zur praktischen Durchführung werden zunächst eine Erhebung der Vorgeschichte und 5 Probestunden durchgeführt. Danach wird über die Fortsetzung der Psychotherapie entschieden und ein Antrag bei den Krankenkassen gestellt. Üblicherweise werden 25-50 h zur ambulanten Behandlung genehmigt. Die Behandlung erfolgt am besten in Einzeltherapie. Bei einzelnen Therapiesitzungen mag es erforderlich sein Bezugspersonen mit einzubinden. Medikamentöse Therapie der Depression Ziel der medikamentösen Therapie der Depression ist es Störungen im Stoffwechsel der Überträgerstoffe zwischen den Nervenzellen im Gehirn zu verbessern. Wichtige Überträgerstoffe hierfür sind Serotonin, Dopamin, Noradrenalin und Melatonin. Es stehen etwa 10 Substanzen der 1. Wahl zur Verfügung. Die Frage, welches Medikament, in welcher Dosierung, über welchen Zeitraum eingesetzt werden soll, wird durch den Facharzt (Psychiater oder Neurologen) in enger Abstimmung mit dem Patienten festgelegt. Wichtig ist zu wissen, dass viele antidepressive Medikamente ihre Wirksamkeit erst nach Ablauf von 2 Wochen entfalten und sich diese danach, auch bei gleichbleibender Dosierung, noch steigern kann. Die Medikamente machen nicht abhängig und können jederzeit (ausschleichend) wieder abgesetzt werden. Gegebenenfalls können zusätzlich weitere Medikamente zur Beruhigung oder Verbesserung des Nachtschlafes angewendet werden. Insgesamt sind zwar viele Nebenwirkungen bekannt, sie betreffen jedoch nur etwa 10 % der Patienten in relevantem Umfang. Dann muss das Medikament in seiner Dosis reduziert oder gänzlich abgesetzt werden. Körperliches Training und Entspannungstraining bei Depression Die körperliche Therapie der Depression wird oft vernachlässigt. Ratsam sind 30-60 min Ausdauertraining mehrfach wöchentlich. Durch körperliches Training werden die Gehirnzellen aktiviert und Stammzellen im Gehirn zur Teilung angeregt. Schon nach kurzer Zeit können Stimmung und Lebensfreude steigen, Antrieb und Selbstvertrauen sich normalisieren, Schlafstörungen behoben sein. Neural-Akupunktur bei Depression Hypothetisches Ziel der Neural-Akupunktur ist es, durch Stimulation an den Nervenaustrittspunkten die Freisetzung der körpereigenen Endorphine herbeizuführen. Die, landläufig auch als Glückshormone bezeichneten, Endorphine haben eine schmerz-lösende, ausgleichende und Stimmungs-aufhellende Wirkung. Nach eigener Erfahrung ist die Neural-Akupunktur zur Behandlung der Depression sehr wirksam. Sie hat als neues Verfahren gleichwohl bisher nicht die Anerkennung im Bereich der sogenannten medizinischen Leitlinien zur Behandlung der Depression gefunden. Magneto-elektrische Stimulation bei Depression Mit einer direkt über den Kopf gehaltenen Magnetspule wird im Bereich des Gehirns schwacher elektrischer Strom ausgelöst, der das Gehirn aktiviert. Weltweit existieren mehr als 50 Studien, die eine Wirksamkeit der Methode beobachteten. Die Methode ist harmlos und nebenwirkungsfrei. Sie wurde mittlerweile in die so genannten Leitlinien zur Behandlung der Depression durch deutsche und auch US-Fachverbände aufgenommen. TDCS (Transcranial Direct Current Stimulation = Gleichstrombehandlung) des Gehirns bei Depression Abbildung 2: TDCS (Gleichstromstimulation des Gehirns) über 2 Elektroden Bei der Gleichstrombehandlung des Gehirns zur Therapie der Depression handelt es sich um ein gut verträgliches Verfahren. Das Gehirn wird über 20 min elektrisch stimuliert. Zur Verbesserung des Effektes sollte danach für die Dauer 1 h ein kognitives Training stattfinden. Insbesondere in dieser Kombination handelt es sich um ein effektives Verfahren.
Im Bereich der Erkennung einer Depression stehen alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten in der Praxis von Prof. Dr. A. Hufnagel in Düsseldorf zur Verfügung. Eine Depression kann klinisch und mittels neuro-psychometrischer Verfahren erfasst werden. Eine organisch bedingte Depression im Rahmen einer anderen Gehirnerkrankung kann durch EEG, Ultraschalldiagnostik und laborchemische Blutuntersuchung abgegrenzt, beziehungsweise ausgeschlossen werden. Zur Behandlung der Depression stehen in der Praxis von Prof. Dr. A. Hufnagel alle Möglichkeiten zur Verfügung. Ambulante Psychotherapie wird durch die Psychotherapeutin A. Jachmann in den Praxisräumlichkeiten durchgeführt. Verfahren des körperlichen Trainings und Entspannungstrainings werden durch geschulte Physiotherapeuten und Sportlehrer im angeschlossenen medizinischen Trainingszentrum erlernt und praktiziert. Akupunktur wird ärztlicherseits durchgeführt. Auch die magneto-elektrische Stimulation (rTMS) und die TDCS (Gleichstromstimulation des Gehirns) mit nachfolgendem kognitivem Training durch eine Psychologin stehen zur Verfügung. Gut wirksame und verträgliche Medikamente werden soweit notwendig angewendet. Insgesamt handelt es sich um ein integriertes, multimodales System zur Therapie der Depression. Die Erfolgsquote auf Ausheilung oder nachhaltige Verbesserung der Depression liegt bei ambulant behandelten Patienten bei ca. 80 %. Notfall-Diagnostik und akute Behandlungen können wochentags jederzeit durchgeführt werden. Mehr Informationen unter Tel: 0211-87638480 Was kann man tun wenn einem alles zu viel wird?Alles zu viel – das kannst du tun. Geh' raus in den Wald. Wenn alles zu viel wird, kann Natur Wunder wirken. ... . Akzeptiere die Situation. ... . Entwickle Verständnis für dich selbst. ... . Geh' früh ins Bett. ... . Atme. ... . Erlaube dir zu versagen. ... . Weine. ... . Nimm dich selbst ernst.. Was macht ein depressiver den ganzen Tag?Der depressive Mensch würde am liebsten den ganzen Tag im Bett verbringen. Er muss sich überwinden, um überhaupt aufzustehen. Aktivitäten, die ihm früher Spaß gemacht haben, kosten ihn immer mehr Mühe und Kraft. Im Haushalt bleiben Sachen einfach liegen, Rechnungen werden nicht/oder nicht rechtzeitig beglichen.
Wie verhält sich ein schwer depressiver Mensch?Das Denken ist verlangsamt, die Konzentration beeinträchtigt durch Grübeleien. Ideen der Ausweglosigkeit und Sinnlosigkeit des eigenen Lebens gipfeln nicht selten in Suizidgedanken. Häufig empfinden Betroffene eine innere Unruhe, sind angespannt und reizbar. Sie fühlen sich erschöpft, müde und energielos.
Was ist die schlimmste Form der Depression?Die Dysthymie ist eine dauerhafte, depressive Verstimmung. Sie zählt zu den chronischen Depressionen und besteht länger als 24 Monate. Betroffene haben über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren eine leichter ausgeprägte, aber lang andauernde depressive Erkrankung.
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