Wo liegen die Gebeine von den Heiligen Drei Königen?

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte, W. Kralisch: Dreikönigenschrein, mittelalterlicher Holzkern, Davidseite: Die Heiligen Drei Könige predigen den Völkern; Dreikönigenschrein, mittelalterlicher Holzkern, Davidseite: Verehrung der Reliquien durch Könige

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte, Matz und Schenk: Chorschranken; Grabmal des Kölner Erzbischofs Rainald von Dassel; Dreikönigenmausoleum; Dreikönigenschrein; Hillinuscodex, Widmungsblatt; Binnenchor; Chorumgang, Gewölbe

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte, M. Unkelbach: Innenansicht

Hohe Domkirche Köln, Dombauhütte, R. Boecker: Fotos Domwallfahrt

Rheinisches Bildarchiv Köln/KSM/Wolfgang F. Meier: Ansicht der Achskapelle im Kölner Dom mit gotischem Gittergehäuse

Rheinisches Bildarchiv Köln: Dreikönigenschrein, vor der Restaurierung, 1958; Dreikönigenschrein in der alten Schatzkammer im Nordquerhaus, Ende 19. Jahrhundert

Der goldene Schrein der heiligen drei Könige - Für die Weisen aus dem Orient wurde er gebaut und ist aus fast purem Gold und Silber und mit über 1000 Juwelen und Perlen verziert, ist der Schrein der Heiligen Drei Könige der größte der Welt. Über 50 Jahre dauerte seine Herstellung an. Ein unvergleichliche Kunst der Goldschmiedearbeit des Mittelalters. Getreu dem Motto, für die Heiligen nur das Beste!

In diesem Artikel wird die leidvolle Geschichte des Dreikönigsschrein erläutert. Durch die Eroberung Napoleons und durch den 2. Weltkrieg hat der Schrein viele Katastrophen überlebt. Auch Corona wird er überleben.

Viele Pilger kommen seit ca. 600 Jahren nach Köln, um vor dem Schrein zu beten. Sorgen und Nöten wurden den Heiligen Drei Könige mitgeteilt und man rief sie an, wenn man krank war oder ein geliebter Mensch von Krankheit bedroht war.

Hier kann man sich eine kleine Mini Doku über die Geschichte der Heiligen drei Könige anschauen.

Der Dreikönigsschrein

Seine Grundform erhält der Schrein durch zwei Sarkophage, die nebeneinander stehen und einen, der in der Mitte auf ihnen thront. So erhält der Schrein die Form einer Kirche. Neben den Gebeinen der Heiligen Drei Könige ruhen im Schrein die Gebeine des heiligen Felix, Nabor und Gregor von Spoleto.

Die drei Sarkophage bestehen aus einem Eichenholzkern, der die Grundstruktur erkennen lässt. (Den ursprünglichen Holzsarkophag kann man in der Schatzkammer sehen). Im Figurenprogramm des Schreins wird die gesamte Heilsgeschichte geschildert. Beginnend mit Figuren des Alten Testaments geht es weiter mit der Menschwerdung Christi bis zum jüngsten Gericht.

Die Hauptschauseite des Schreins zeigt in der Mitte thronend die Muttergottes mit dem Kind.
Links von ihr stehen die Heiligen Drei Könige, die das Kind anbeten und ihre Gaben bringen. In ihrem Gefolge König Otto IV., der Stifter des Golds für die Frontseite des Schreines. Rechts ist die Taufe Christi dargestellt und im Giebel die Wiederkunft Christi zum Jüngsten Gericht. Die abnehmbare Trapezplatte wird zu Festtagen entfernt – normalerweise nur an Epiphanie, 06. Januar - um den Anblick auf die Häupter der Drei Könige zu ermöglichen.

Der Giebel der Ostseite bildet den Kontrapunkt zum Westgiebel. In ihren drei Teilen sieht man die Geißelung und die Kreuzigung des Gottessohnes. Im oberen Teil thront der Heiland. Zwischen den drei Teilen entsteht ein Dreieck, in dem sich die Büste von Reinald von Dassel, dem Köln die Überführung der Gebeine zu verdanken hat, befindet.
Die rechte Langseite nennt man die Davidseite. Sie zieren in der unteren Ebene von West nach Ost die Propheten Moses, Jonas, Abdias, David, Daniel, Joachim und Jeremias. In der oberen Reihe die Apostel Paulus, Matthäus, Jakobus major, Cherub (kein Apostel), Bartholomäus, Simon und Philippus.
Die linke Seite heißt die Salomonseite. Sie zeigt in der unteren Reihe die Propheten Aaron, Habakuk, Ezechiel, Salomon, Joel, Naum und Amos.
Die obere Reihe der Apostel zeigt Petrus, Andreas, Jakob minor, Seraph (kein Apostel), Johannes, Judas Thaddäus und Thomas.

Seit seiner Entstehung ist der Schrein vielfach überarbeitet und restauriert worden. So sind die Figuren von Thomas und Johannes bei der Restaurierung in den 60er Jahren neugeschaffen worden. Auch die Köpfe von Judas und des Seraphs sowie die Körper des Philippus und des Cherubs mussten erneuert werden.

Spannend ist auch ein Vergleich mit dem Schrein wie er nach der Restaurierung im 19 Jh. ausgesehen hat. Er sah praktisch wie ein ganz anderes Werk aus. Er hatte andere Maße. Das Dach über der unteren Prophetenreihe wurde von Bildern aus der Geschichte der Heiligen Drei Könige geschmückt und der obere Dachfirst wurde von Engeln getragen. Ein Stich von 1781 zeigt, dass beide Dachflächen Reliefbilder trugen.

Ein Grab für die Heiligen drei Könige

Um 1181 wurde mit den Arbeiten am Schrein begonnen. Seine innere Hülle bildete ein Eichenholzkern, in den Philipp v. Heinsberg die Reliquien legte, ohne dass sein goldenes Gehäuse vollendet war. Die Fertigstellung des Schreines spannte sich über einen Zeitraum von 50 Jahren, so dass verschiedenste Künstler an ihm gearbeitet haben. Großen Einfluss soll der Goldschmied Nikolaus von Verdun gehabt haben, wobei aber nicht geklärt ist, ob er selber Hand angelegt hat. Während die beiden Langseiten 1191 so gut wie fertig waren entstand die Rückseite erst zwischen 1220-30. Zu der Zeit dachte man schon an einen Neubau des Domes, um der Pilgerheere gerecht zu werden, die Tag für Tag zum Dom strömten.

Sind die Gebeine der Heiligen Drei Könige wirklich in Köln?

Die Legende der drei Weisen aus dem Morgenland war im Mittelalter derart lebendig, dass die Ankunft ihrer vermeintlichen Überreste in Köln vor 850 Jahren einen Begeisterungssturm auslöste – und den Bau einer riesigen Kathedrale.

Wo befinden sich die Reliquien der Heiligen Drei Könige aufbewahrt?

Seit dieser Zeit, so wird überliefert, sollen die sterblichen Überreste der Heiligen Drei Könige in der St. -Eustorgius-Kirche von Mailand aufbewahrt worden sein.

Wer wirklich im Sarg der Heiligen Drei Könige liegt?

Liegen nun aber die echten magoi im Kölner Dom? Dazu muss man die Geschichte der Gebeine verfolgen. Aufgespürt hat sie angeblich Flavia Iulia Helena Augusta (250-330), die Mutter des römischen Kaisers Konstantin I. Helena entdeckte die Gebeine der Überlieferung zufolge auf einer Pilgerfahrt in Palästina.

Was wird im Kölner Dom aufbewahrt?

Er dient der Aufbewahrung von Gebeinen, die Erzbischof Rainald von Dassel im Jahr 1164 nach Köln brachte und die in der römisch-katholischen Kirche als die Reliquien der Heiligen Drei Könige verehrt werden.