Wie viel Tage nach der Infektion ist der Test positiv?

Selbsttests sind freiverkäuflich und können auch unter Berücksichtigung der Gebrauchsanweisung von ungeschulten Personen sicher angewendet werden. Für die Auswertung eines Selbsttests braucht es auch kein Labor. Sie müssen sich also nicht eigens zu einer Ärztin bzw. einem Arzt, dem Gesundheitsamt oder einer Teststation begeben, sondern können sich zuhause selbst testen. Die kostenlosen Antigen-Schnelltests – die sogenannten Bürgertests – sind auf bestimmte Personengruppen eingeschränkt.

Wer zuhause einen Selbsttest durchführt, sollte unbedingt auf ein paar Kriterien achten: Auf der Verpackung muss entweder das CE-Kennzeichen mit einer vierstelligen Nummer zu sehen sein oder ein Aufdruck mit der Sonderzulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte – kurz BfArM. Sie können die Tests in Apotheken, im Einzelhandel oder über das Internet erwerben.

Wer zuhause einen Selbsttest durchführt, sollte unbedingt auf ein paar Kriterien achten: Auf der Verpackung muss entweder das CE-Kennzeichen mit einer vierstelligen Nummer zu sehen sein oder ein Aufdruck mit der Sonderzulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte – kurz BfArM. Sie können die Tests in Apotheken, im Einzelhandel oder über das Internet erwerben.

Selbsttests: Das sollten Sie beachten

Das Ergebnis eines Schnelltests liegt bereits nach 15 bis 30 Minuten vor. Ein Test ist allerdings immer nur eine Momentaufnahme: Ein negatives Testergebnis gibt keine hundertprozentige Sicherheit, dass eine Person nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Sie sollten also weiterhin vorsichtig sein und die AHA-Formel befolgen, wenn Sie zum Beispiel einen engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten oder Symptome haben. Per Selbsttest dürfen Sie sich außerdem nicht „freitesten“, um zum Beispiel eine verordnete Absonderung zu verlassen. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Den Selbsttest korrekt durchführen

Ein Schnelltest ist nur bei korrekter Durchführung zuverlässig. Bitte beachten Sie daher die Angaben im Beipackzettel. Anwenderinnen und Anwender sollten die vorgeschriebene Lagertemperatur unbedingt einhalten. In der Regel empfehlen Hersteller eine Lagerung zwischen 5 und 30 Grad sowie eine Anwendung bei Raumtemperatur, genaue Angaben finden Sie im Beipackzettel.

Abweichende Temperaturen können das Testergebnis verfälschen. In der Konsequenz kann es zu vermehrten falsch-positiven oder falsch-negativen Ergebnissen kommen. Besonders kritisch sind zu hohe Temperaturen. Diese führen zu vermehrt falsch-negativen Resultaten. Selbsttests dürfen nicht auf Heizungen gelegt werden oder direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt sein. Die Testkits gehören auch nicht in den Kühlschrank. 

Ein Tipp: Grundsätzlich kann der Selbsttest zur Eigenanwendung zu jeder Tageszeit durchgeführt werden. Am verlässlichsten ist das Ergebnis allerdings morgens direkt nach dem Aufstehen. Denn morgens ist die Viruslast am höchsten und kann am besten nachgewiesen werden. Verzichten Sie deshalb vor dem Test darauf, den Mund auszuspülen, die Zähne zu putzen, etwas zu trinken oder zu essen.

Mein Selbsttest ist positiv – was muss ich jetzt tun?

Wenn der Corona-Selbsttest zwei Streifen zeigt, sind Sie positiv auf das Coronavirus getestet. In dem Fall sollten Sie sich zuhause bestmöglich isolieren und Kontakte zu anderen Personen im Haushalt auf ein Mindestmaß reduzieren. Die Länder können eigenständig entscheiden, welche Quarantäne- und Isolierungsregeln vor Ort gelten. Mehr zu den aktuellen Corona-Regelungen in Ihrem Bundesland erfahren Sie hier. 

Sowohl für den Selbsttest als auch den Schnelltest gilt: Fällt das Ergebnis positiv aus, kann dies mit einem PCR-Test bestätigt werden. 

Bei Symptomen oder engem Kontakt zu Infizierten sollten Sie das weitere Vorgehen telefonisch mit Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt oder unter der 116 117 abklären und sich bis auf Weiteres in häusliche Absonderung begeben. Mehr zum Thema PCR-Test erfahren Sie hier.

Corona-Schnelltests sind ein wichtiger Baustein in der Pandemie-Bekämpfung. Sie sind in vielen Bundesländern unter anderem Voraussetzung für den Friseur-Besuch. Doch wie zuverlässig sind die Antigen-Tests wirklich?

Von der Infektion mit dem Coronavirus bis zum Auftreten von Symptomen vergehen meistens fünf bis sieben Tage. Infektiös werden Betroffene etwa zwei Tage vor Symptombeginn. Insgesamt ist ein Corona-Infizierter im Schnitt acht Tage ansteckend. Ein Antigen-Schnelltest schlägt aber erst zuverlässig an, wenn sich bereits Symptome zeigen. Experten sprechen von einer Sensitivitätslücke zu Beginn der Infektion, wenn die Menschen noch keine Symptome haben. Deshalb sei der Antigen-Schnelltest in dieser Phase nicht vollends aussagekräftig, warnen Virologen. Wird also eine Person getestet, die noch keine Symptome hat und sich nicht krank fühlt, fällt ein Antigen-Schnelltest häufig negativ aus. Aber trotzdem kann die Person schon ansteckend sein.

So funktioniert ein Antigen-Schnelltest

Beim Antigen-Schnelltest werden mit einem Tupfer Schleimhautzellen abgestrichen. Die Corona-Viren vermehren sich im Inneren der Zellen. Erst wenn die kranken Zellen absterben, wird massenhaft Virusmaterial für den Tupfer erreichbar. Und erst dann fällt der Antigen-Schnelltest zuverlässig positiv aus.

Hersteller von Antigen-Schnelltests werben mit einer hohen Sensitivität. Die Sensitivität gibt an, zu wie viel Prozent ein Test die Krankheit bei tatsächlich Kranken erkennt. Genannt werden für Corona-Schnelltests oft Werte zwischen 96 und 99 Prozent.

Das Problem: Die Sensitivität von Antigen-Schnelltests wird vor ihrer Zulassung nur an Proben überprüft, die von symptomatischen Covid-19-Erkrankten stammen. Das sind Proben von Menschen, die schon Symptome hatten und bei denen sich das Virus durch eine PCR-Testung nachweisen ließ. Bei diesem Probenmaterial mit hoher Viruslast schneiden die meisten Antigen-Schnelltests entsprechend gut ab.

Wie gut die Antigen-Schnelltests in der Lage sind, auch frühe und asymptomatische Infektionen nachzuweisen, wird derzeit noch untersucht.

Corona-Schnelltests vermitteln falsche Sicherheit

Experten weisen zudem darauf hin, dass es bei den Corona-Antigen-Schnelltests große Qualitätsunterschiede gibt. Entscheidend ist der LOD-Wert (Limit of Detection). Das bedeutet: Wie viele Viruskopien müssen pro Milliliter Sekret vorhanden sein, damit der Antigen-Schnelltest anschlägt? Viele Tests brauchen dazu eine ziemlich hohe Virenzahl, die allerdings erst mit Ausbruch der Symptome erreicht wird.

Eine große internationale Metastudie gelangt zu der Einschätzung, dass Antigen-Schnelltest nur etwas mehr als die Hälfte der Infizierten ohne Symptome erkennen. Das ist fatal, denn Menschen mit negativem Testergebnis wiegen sich in falscher Sicherheit.

Regelmäßige Schnelltests verhindern Infektionsketten

Trotz der Nachweislücke zu Beginn der Infektion machen Antigen-Schnelltests laut Experten Sinn, wenn sie regelmäßig zum Screening definierter Gruppen genutzt werden. Überall dort, wo Menschen sowieso hingehen müssen, etwa im Betrieb oder in der Schule, können zwei bis drei Schnelltests pro Person und Woche für mehr Sicherheit sorgen, sagen Experten. Denn wird eine infizierte Person, die noch keine Symptome hat, zunächst nicht entdeckt, weil der Test nicht anschlägt, wird sie wahrscheinlich beim nächsten Test ein paar Tage später identifiziert. So lassen sich Infektionsketten unterbrechen.

Im Gegensatz dazu ist ein einmaliger negativer Antigen-Schnelltest kein Freifahrtsschein. Experten betonen deshalb, dass die üblichen Pandemie-Verhaltensregeln wie Abstand, Händewaschen und Maske tragen auch von negativ Getesteten eingehalten werden müssen.

Experten zum Thema

Priv.-Doz. Dr. Claudia Denkinger, Leitung Sektion Klinische Tropenmedizin
Zentrum für Infektiologie
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 324
69120 Heidelberg
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Prof. Dr. Jan Kramer, Facharzt für Laboratoriumsmedizin, Innere Medizin, Hämostaseologie
LADR Der Laborverbund Dr. Kramer & Kollegen GbR
Lauenburger Straße 67
21502 Geesthacht
www.ladr.de

Dr. Thomas Wüstefeld, Geschäftsführer
sanPharma GmbH
Brandshofer Deich 10
20539 Hamburg
(040) 228 58 56-0
www.sanpharma.com

 

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Coronavirus

Wie viel Tage nach der Infektion ist der Test positiv?

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Wie lange dauert es nach Ansteckung bis Corona Test positiv ist?

Bei früheren Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 betrug die Inkubationszeit, das heißt die Dauer von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung, im Mittel vier bis sechs Tage.

Wann positiv nach Ansteckung Omikron?

Die Inkubationszeit, das heißt die Dauer von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung an COVID-19, beträgt beim Coronavirus SARS-CoV-2 bisherigen Erkenntnissen zufolge im Mittel vier bis sechs Tage. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Inkubationszeit bei der Virusvariante Omikron kürzer ist.

Wann kann man positiv testen?

Ab wann zeigt ein Schnelltest eine Infektion – und wie lange ist er während einer Infektion positiv? Ein Antigentest ist dann eher positiv, wenn die Virusmenge, auch Viruslast genannt, im Nasen-Rachen-Raum groß ist. „Die Viruslast ist einen Tag vor Beginn von Krankheitszeichen am höchsten.

Wie lange hält positiv nach Infektion?

Bei milder bis moderater Erkrankung ist die Möglichkeit einer Ansteckung anderer nach mehr als zehn Tagen seit Beginn der Krankheitszeichen erheblich reduziert. Bei schweren Erkrankungen und bei Vorliegen einer Immunschwäche können die Betroffenen auch noch deutlich länger ansteckend sein.