Wie teuer ist ein schnelltest in der apotheke

Berlin – Ab Montag gibt es keinen Anspruch mehr auf kostenlose Bürgertests. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss für den vielerorts obligatorischen Nachweis selbst bezahlen. Erste Anlaufstelle für viele Menschen ist die Apotheke. Aber wie viele Apotheken führen weiterhin Tests durch und wie teuer wird es für die Verbraucher:innen? Dazu hat der Branchendienst APOTHEKE ADHOC eine Befragung unter Apothekenteams durchgeführt.

Aktuell bietet laut Befragung jede dritte Apotheke Corona-Schnelltests an. Die Mehrheit will auch in Zukunft dabei bleiben, doch einige Betriebe wollen auch aufhören, weil sich das Angebot nicht mehr rechnet. Immerhin: Auch künftig können sich die Bürgerinnen und Bürger wohl in jeder vierten Apotheke testen lassen.

Eine weitere gute Nachricht für viele Verbraucherinnen und Verbraucher: Die meisten Apotheken, die weiterhin Tests anbieten werden, planen keine größeren Preissprünge. 85 Prozent haben sich bereits entschieden, welchen Betrag sie ihren Kund:innen in Rechnung stellen: Mit 15 Euro werden die Kosten im Durchschnitt nicht viel höher liegen als der Betrag, den die Apotheken aktuell mit dem Bund abrechnen.

Die meisten Apotheken hätten es befürwortet, wenn der Bund auch weiterhin die Kosten übernommen und die Verbraucher:innen über eine Zuzahlung wie bei Rezepten beteiligt hätte. Dass nur bestimmte Patientengruppen weiterhin Anspruch auf kostenlose Tests haben, macht die Sache nicht einfacher: 92 Prozent der Apothekenmitarbeiter:innen rechnen damit, dass es ab der kommenden Woche Diskussionen und Chaos geben wird, weil Anspruchsberechtigte nicht die nötigen Nachweisdokumente dabeihaben.

87 Prozent der Pharmazeut:innen sind der Meinung, dass Apotheken zur weiteren Pandemiebekämpfung weiterhin Schnelltests durchführen sollten. 77 Prozent sind der Meinung, dass Gastronomie, Veranstalter & Co. unter der Abschaffung der bezahlten Bürgertests leiden werden, weil sich weniger Menschen testen lassen. Und 69 Prozent fürchten sogar, dass die Streichung sich negativ auf das Pandemiegeschehen auswirken wird.

An der Befragung im Auftrag von APOTHEKE ADHOC am 7. Oktober 2021 nahmen insgesamt 312 verifizierte Apotheker:innen und PTA des Apothekenpanels aposcope teil.

Den vollständigen Beitrag finden Sie unter www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/apothekenpraxis/apotheken-fuerchten-preisdebatten-und-nachweischaos-ende-der-gratis-tests/

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  1. wa.de
  2. NRW

Erstellt: 28.10.2021, 07:28 Uhr

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Corona-Tests sind nicht mehr kostenlos. Die Preise für sogenannte Antigen-Schnelltests bestimmen die Anbieter selbst. Die Kosten in NRW:

Hamm - Seit dem 8. März können sich die Bürger in Deutschland kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Innerhalb weniger Wochen füllte sich die Liste mit Testzentren in jeder Kommune. Getestet wurde überall: in Bürgerhallen, Fitnessstudios, Museen und Apotheken. Jetzt ist das kostenlose Angebot beendet - und für den Antigen-Schnelltest muss bezahlt werden. Doch was kostet der Corona-Test in Nordrhein-Westfalen seit dem 11. Oktober? (News zum Coronavirus)

Land Nordrhein-Westfalen
Hauptstadt Düsseldorf
Einwohner 17,9 Millionen

Corona-Test: Das sind die Kosten für Schnelltests in NRW

Mittlerweile hat jeder in Deutschland ein Impfangebot erhalten. Die Impfzentren in NRW sind seit Oktober dicht; den Piks gibt es nur noch beim Arzt. Und weil theoretisch jeder bereits gegen das Coronavirus geimpft sein könnte, ist das Angebot der kostenlosen Antigen-Schnelltests seit dem 11. Oktober zu Ende.

Vor allem Ungeimpfte trifft diese Entscheidung der Bundesregierung hart, denn durch die 3G-Regel brauchen sie für den Zugang zu gewissen Innenräumen einen negativen Corona-Test. Wer also weder geimpft noch genesen ist, muss für den Gang zum Friseur oder auch für den Urlaub einen Schnelltest machen - und nun dafür zahlen.

Corona-Tests werden kostenpflichtig - aber es gibt Ausnahmen in NRW

Es gibt aber Ausnahmen. Nicht alle Ungeimpften müssen das Portemonnaie öffnen, um sich testen lassen zu können. Für gewissen Personengruppen bleiben die Corona-Tests kostenlos - zumindest noch für eine gewisse Zeit. Das betrifft laut Corona-Testverordnung des Bundes:

  • Kinder und Jugendliche bis 12 Jahren (bei den 13- bis 17-Jährigen jedoch nur bis zum 31. Dezember),
  • Schwangere (auch nur noch bis zum 31. Dezember),
  • Personen, die zum Beenden einer Quarantäne wegen einer Corona-Infektion einen Test brauchen,
  • Personen, für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt oder die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können,
  • Studierende, bei denen eine Schutzimpfung mit anderen als denen in Deutschland zugelassenen Impfstoffen erfolgt ist* (nur noch bis zum 31. Dezember),
  • Personen, die zum Zeitpunkt der Testung an klinischen Studien zur Wirksamkeit von Corona-Impfstoffen teilnehmen oder in den letzten drei Monaten vor der Testung an solchen Studien teilgenommen haben.

Das Land NRW erklärt die Ausnahme für Studierende auf Anfrage wie folgt: „Die Regelung wurde aufgenommen, um ausländischen Studierenden, die sich zu Studienzwecken in Deutschland aufhalten und mit einem nach der SchAusnahmV nicht akzeptierten Impfstoff geimpft sind, bis zur vollständigen Nachimpfung mit in Deutschland zugelassenen Impfstoffen den Zugang zu universitären Angeboten durch Testnachweis zu ermöglichen.“

Corona-Test: Mit diesen Kosten muss gerechnet werden - Preise in NRW

Doch wie teuer ist der Corona-Test seit dem 11. Oktober für Selbstzahler? „Den Preis wird der Markt bestimmen“, teilt die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) auf Anfrage der Redaktion mit. Auch das Land NRW bestätigt, dass es keine Preisvorgaben geben wird.

In Nordrhein-Westfalen hatten Anbieter zuvor erste Tendenzen für die Kosten geäußert. So wird die Ifam-GmbH aus dem Sauerland ihre Corona-Schnelltests für 15 Euro anbieten*, berichtet come-on.de*. Eine Barzahlung solle nicht möglich sein. Andere Anbieter spekulieren ebenfalls mit Preisen zwischen 15 und 20 Euro.

Das scheint ein realistischer Preis zu sein. Der Bund zahlte den Betreibern von Testzentren 11,50 Euro pro Test - 3,50 Euro Pauschale für den Test selbst und 8 Euro für weitere Kosten, die anfallen. Auch der Apothekerverband Nordrhein geht von Preisen um die 20 Euro aus.

Der Corona-Testbetreiber Coronatest.de, der unter anderem in Köln zwei Testzentren betreibt, hat den Preis für einen Corona-Schnelltest auf 24,99 Euro festgesetzt.

Kostenpflichtige Corona-Tests: Der Preiskampf beginnt

Mit Ende der Kostenübernahme durch den Bund wird der Markt die Preise regeln - ein Preiskampf unter Testzentren ist zu erwarten. Viele Betreiber haben bereits jetzt das Handtuch geworfen, weil die Nachfrage stetig gesunken ist. Seit die Corona-Tests kostenpflichtig sind, ist der Ansturm noch kleiner. Die verbleibenden Testzentren werden versuchen müssen, sich mit ihren Preisen durchzusetzen: nicht zu teuer, um Kunden anzulocken - aber auch nicht zu günstig, um noch Gewinn zu erzielen.

Eine Umfrage unter den Verbandsmitgliedern des Apothekerverbands Nordrhein habe ergeben, dass ein flächendeckendes Angebot an Corona-Schnelltests durch Apotheken an Rhein und Ruhr zunächst weiter sichergestellt sei, teilte Verbandsvorsitzender Thomas Preis am Donnerstag mit.

Sicher ist aber: Die Kosten werden deutlich unter denen für einen PCR-Test liegen. Für den Labortest zahlt man in der Regel zwischen 60 und 100 Euro. Der teure PCR-Test ist in NRW für Club-Besuche seit Oktober nicht mehr Pflicht - er kann durch einen kurzfristigen Schnelltest ersetzt werden. *come-on.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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