Wie lange ist der Anhalteweg bei 100 km h?

In seiner Definition ist der Bremsweg der Weg, den du ab dem Einleiten der Bremsung bis zum Stillstand des Fahrzeugs benötigst. Dieser Weg wird in Metern angegeben. Die Reaktionszeit, in der du den sogenannten Reaktionsweg zurücklegst, bleibt bei der Berechnung unberücksichtigt.

Der Bremsweg ist von verschiedenen Faktoren abhängig

Die Berechnung des Bremsweges kann nach einer Faustformel erfolgen. Diese bringt in der Regel jedoch kein exaktes Ergebnis, denn du musst verschiedene Faktoren berücksichtigen.

  • Die Reaktionszeit des Fahrers ist bei der Ermittlung des Bremsweges wichtig. Auf die Notwendigkeit einer Gefahrenbremsung reagiert ein jüngerer Fahrer schneller als ein älterer Fahrer.
  • Die Beschaffenheit der Fahrbahn spielt bei der Berechnung des Bremsweges eine große Rolle. Du brauchst auf einer rutschigen Fahrbahn im Herbst oder Winter mehr Meter, als wenn du im Sommer auf einer trockenen Fahrbahn bremst.
  • Berücksichtige das Gewicht deines Fahrzeugs und die Beschaffenheit deiner Reifen. Sind diese in Bezug auf das Reifenprofil im unteren Bereich angekommen, kann dies den Anhalteweg verlängern.

Obwohl diese Faktoren einen großen Einfluss auf den Bremsweg haben, hat sich die Berechnung nach der Faustformel durchgesetzt. Grund dafür ist, dass diese Faktoren einer Analyse bedürfen, die im Kopf nicht einfach so durchgeführt werden kann. Deshalb reicht es aus, wenn du als Autofahrer die Faustformel beherrschen.

Bei 100 km/h dauert es bis zum Stillstand

Exemplarisch ist die Berechnung des Bremsweges, wenn du mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h auf der Autobahn oder auf einer Landstraße fährst. Er beträgt 100 m. Weiterhin solltest du wissen, dass sich der Bremsweg bei der Verdopplung der Geschwindigkeit vervierfacht. Dies bedeutet, dass der Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 200 km/h 400 m beträgt. Die Berechnungsgrundlage ist recht einfach zu verstehen.

  1. Teile die Geschwindigkeit durch den Faktor zehn.
  2. Multipliziere das Ergebnis durch die Geschwindigkeit, geteilt durch den Faktor zehn. Als Ergebnis bekommst du den Bremsweg in Metern
  3. Für eine Geschwindigkeit von 100 km/h ergibt sich folgende Rechnung: (100:10) * (100:10) = 100 m

Musst du eine Gefahrenbremsung durchführen, tritt das Bremspedal voll durch. Der Bremsweg verkürzt sich dadurch auf die Hälfte. Du teilst das Ergebnis, das du durch die Anwendung der Formel erhalten hast, durch zwei. Der Bremsweg bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h beträgt somit 50 m. Bei 200 km/h sind es 200 m.

Autofahrende kennen die Situation: Das Fahrzeug vor einem bremst plötzlich, jetzt heißt es blitzschnell reagieren. In den Sekunden bis zum Stillstand legt das eigene Auto noch einige Meter zurück: Das ist der Anhalteweg.

Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe wechselt der rechte Fuß vom Gas auf die Bremse, bei Schaltgetriebe kuppelt der linke Fuß gleichzeitig aus. Die Zeit, die bis zur vollen Bremswirkung vergeht, nennt man vereinfacht Reaktionszeit. Der Weg heißt entsprechend Reaktionsweg. Die Strecke, die das Auto nun bis zum Stillstand zurücklegt, ist der eigentliche Bremsweg. Dadurch ergibt sich folgende Gleichung:

Faustformel

Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg

Vereinfacht dargestellt, gehört zum Anhalteweg der zurückgelegte Weg während der Zeit, die der Fahrer oder die Fahrerin braucht, um zu reagieren. Das dauert etwa 0,8 bis 1,2 Sekunden. Dazu kommen der Weg, bis die Bremsen vollständig greifen (ca. 0,2 Sekunden), und die Strecke, die das Fahrzeug noch zurücklegt, während die Bremse bereits wirkt – der echte Bremsweg.

Anhalteweg berechnen: So geht's

Um den Anhalteweg mit der Formel zu berechnen, muss man zuerst die Länge des Reaktionswegs bestimmen. Dafür teilt man die Geschwindigkeit durch zehn, das Ergebnis nimmt man mal drei. Ist ein Auto mit 50 km/h unterwegs, beträgt der Reaktionsweg also 15 Meter.

Reaktionsweg: (50 km/h : 10) x 3 = 15 Meter

Der Bremsweg eines Fahrzeugs ist auf waagerechter Strecke – also ohne Steigung oder Gefälle – abhängig von einigen Faktoren. Dazu gehören:

  • die Leistung der Bremse

  • die Kraft, mit der sie betätigt wird

  • die Fahrbahnbeschaffenheit

Sehr konservativ abschätzen lässt sich bei Normalbremsungen der Bremsweg, wenn man die Ausgangsgeschwindigkeit in km/h durch zehn teilt und das Ergebnis mit sich selbst multipliziert. Wer also mit 50 km/h unterwegs ist, legt 25 Meter Bremsweg zurück.

Bremsweg: (50 km/h : 10) x (50 km/h : 10) = 25 Meter

In diesem Beispiel ergibt die Formel Reaktionsweg + Bremsweg einen Anhalteweg von 40 Metern. Aber: Auf trockenem und sauberem Untergrund und beherzter Bremsbetätigung sind die Bremswege deutlich kürzer.

Gefahrenbremsung: Der Anhalteweg verkürzt sich

Weil der Bremsweg stark davon abhängt, ob der Fahrer oder die Fahrerin normal bremst oder bei Gefahr eine Vollbremsung durchführt, gilt für die Faustformel: Eine Notbremsung kann den Bremsweg halbieren. Bei 50 km/h verkürzt sich also bei einer Gefahrenbremsung der Bremsweg auf etwa 12,5 Meter. Der Anhalteweg beträgt nur noch 27,5 Meter.

Achtung: Anders, als viele Menschen glauben, wächst der Bremsweg nicht linear, sondern im Quadrat zur Geschwindigkeit: Bei doppelter Geschwindigkeit wird der Bremsweg viermal so lang. Der Reaktionsweg wächst linear zur Geschwindigkeit.

Risikofaktoren beeinflussen den Anhalteweg

Das Rechenbeispiel zeigt, dass der Anhalteweg vor allem von der Geschwindigkeit abhängt, mit der das Auto unterwegs ist. Es kommt aber auch auf die Reaktionsfähigkeit des oder der Fahrenden an, auf die technische Ausstattung des Fahrzeugs – und den Zustand der Fahrbahn.

Was den Reaktionsweg länger macht

Die Zeit, in der das Fahrzeug ungebremst weiterrollt, sollte grundsätzlich so kurz wie möglich sein. Deswegen entscheiden Konzentration und Entschlossenheit des Fahrenden maßgeblich über die Länge des Anhaltewegs. Müdigkeit, Ablenkungen durch Smartphone, Essen und Trinken oder Bewusstseinsstörungen durch Drogen- und Alkoholeinfluss verursachen oft unnötige Zeitverluste.

Was den Bremsweg beeinflusst

Für eine effektive Gefahrenbremsung gilt: So schnell und so stark wie möglich den Bremsdruck erhöhen. Denn: In den Bruchteilen einer Sekunde entscheidet sich, wie kurz der Bremsweg wird. Zu den wichtigsten Vorbereitungen auf diese Gefahrensituation zählt eine korrekte Einstellung des Fahrersitzes mit steiler Rückenlehne. Nur in der richtigen Sitzposition – dicht am Lenkrad – kann auch von zierlichen Personen genug Kraft auf das Bremspedal ausgeübt werden. Andere Risikofaktoren sind:

  • ein schlechter Straßenzustand oder Glätte

  • verschmutzte oder abgenutzte Bremsbeläge oder -scheiben

  • undichte Bremssysteme mit Luft- und Wassereinschlüssen

  • zu wenig oder überalterte Bremsflüssigkeit

  • defekte Bremskraftverstärker

  • schlechte Reifenzustände

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Fachliche Beratung: Ruprecht Müller, ADAC Technikzentrum, und Rainer Jung, ADAC Fahrsicherheitstraining

Wie lang ist der Anhalteweg bei 100 km h 1 Sekunde Reaktionszeit?

Wer sich merkt, dass der Reaktionsweg linear zur Geschwindigkeit wächst, kann eine weitere häufige Fahrschul-Frage auswendig beantworten: "Sie fahren 100 km/h und haben 1 Sekunde Reaktionszeit. Wie lang ist der Reaktionsweg?" Antwort: Es sind 30 Meter.

Wie ist der Anhalteweg bei 100 km h?

Formel Anhalteweg – normale Bremsung: Bewegt sich ein Fahrzeug also mit 100 km/h, beträgt der komplette Anhalteweg 130 m, denn: Reaktionsweg 30 m + Bremsweg 100 m = 130 m Anhalteweg.

Wie lang ist der Anhalteweg nach der Faustformel bei 100 kmh?

Die Berechnung dieses Bremsweges ist mit der Formel denkbar einfach: Ein Zehntel der gefahrenen Geschwindigkeit wird mit einem Zehntel der gefahrenen Geschwindigkeit multipliziert. Also ein Zehntel der Geschwindigkeit zum Quadrat. Bei 100 km/h wären dies 10 x 10 = 100, womit der Bremsweg 100 Meter beträgt.

Wie lang ist der Bremsweg bei 100 km?

2 Tabelle Geschwindigkeit/Bremsweg.