Wie groß waren die menschen im 18. jahrhundert

Die größten Frauen leben in Lettland, die größten Männer in den Niederlanden. Das hat eine Studie des Imperial College in London ergeben. Der durchschnittliche 18-jährige Niederländer war im Jahr 2014 demnach etwa 1,83 Meter groß, die durchschnittliche Lettin 1,70 Meter. Deutschland liegt bei den Frauen auf Rang 14 (1,66 Meter) und bei den Männern auf Rang 11 (1,80 Meter). Die kleinsten Männer lebten 2014 in Ost-Timor (1,60 Meter), die kleinsten Frauen in Guatemala (1,49 Meter).

Das internationale Forscherteam um Majid Ezzati untersuchte Daten über die Körpergröße von Menschen in 200 Ländern, die zwischen 1896 und 1996 geboren wurden. Heraus kam dabei auch, dass die Menschen in vielen Ländern in den vergangenen 100 Jahren erheblich größer geworden sind. Am deutlichsten war dies bei Männern im Iran der Fall und bei Frauen in Südkorea. Während der Iraner heute im Schnitt 20,2 Zentimeter größer ist als noch vor 100 Jahren, sind die Südkoreanerinnen um 16,5 Zentimeter gewachsen.

Die Forscher erhoffen sich durch die Erkenntnisse Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand in den untersuchten Ländern. «Diese Studie gibt uns ein Bild von der Gesundheit ganzer Völker in den vergangenen hundert Jahren», sagte Majid Ezzati. Wer größer ist, lebt im Durchschnitt länger und ist weniger anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Man schlendert durch das Mittelaltermuseum und sieht ein altes Holzbett. Was einem sofort ins Auge springt ist die Größe des Bettes, denn damals waren Betten deutlich kleiner als heute. Oft wird deshalb angenommen, dass die Menschen damals wie die Betten viel kleiner gewesen sein mussten. Heute weiß man allerdings, dass die Menschen im Mittelalter auf hohen Kissen, also fast im Sitzen, schliefen und die Betten nicht wegen der Körpergröße der Menschen so klein waren. Trotzdem ist es bereits erwiesen, dass Menschen mal kleiner waren als wir es heute sind.

Wie groß waren die Menschen früher?

Im frühen Mittelalter waren die Menschen im Durchschnitt 1,73 Meter groß und somit nur wenige Zentimeter kleiner als heute. Ab dem 12. Jahrhundert nahm die Körpergröße immer weiter ab, bis im 17. und 18 Jahrhundert der Tiefgrund erreicht wurde. Die Menschen waren durchschnittlich nur noch 1,67 Meter groß, was einen Größenunterschied von sechs Zentimetern entspricht. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Größe von 1,73 Metern wieder erreicht. Anschließend stieeg der Wert noch um wenige Zentimeter an, bis er in den 80er Jahren stagnierte.

Wieso schwankt die durchschnittliche Körpergröße so sehr?

Forscher gehen davon aus, dass diese Schwankungen der Körpergröße auf das Klima zurückzuführen sind. Im 9. bis 13. Jahrhundert war die Durchschnittstemperatur etwa 2-3 Grad höher als zuvor. Es wird davon ausgegangen, dass dadurch die Erträge bei den Ernten höher wurden. Die Wachstumsperiode bei Getreide und anderen Pflanzen war knapp drei bis vier Wochen länger, was zu der Steigerung des Ertrags geführt hat. Die Menschen hatten ausreichend zu essen und konnten sich gut mit den wichtigsten Nährstoffen wie Proteinen versorgen.

Anfang des 15. Jahrhunderts änderte sich das Klima mit dem Einbruch der kleinen Eiszeit. In Nordeuropa fielen die Temperaturen für fast 500 Jahre um zwei bis drei Grad ab. Die Erträge in der Landwirtschaft wurden wieder geringer und sorgten so für eine verschlechterte Versorgungslage, weshalb die Menschen wieder etwas an Körpergröße verloren.

Es wird vermutet, dass die Menschen seit dem 18. Jahrhundert wegen des wärmeren Klimas und der verbesserten Landwirtschaft wieder größer wurden.

Wird der Trend der steigenden Körpergröße auch in der Zukunft weiterhin andauern?

Bereits seit der 80er Jahre stagniert die Körpergröße in Deutschland und anderen Ländern. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Durchschnittsgröße der Menschen nicht weiter steigen wird, wenn die optimalen Umstände der Umgebung erreicht worden sind. Dies würde bedeuten, dass die deutschen Männer weiterhin eine Durchschnittsgröße von 1,80 Metern und die Frauen eine Größe von 1,70 Metern erreichen würden.

Warum sind Menschen unterschiedlich groß?

Nicht nur die Umweltfaktoren bestimmen unsere Körpergröße. Etwa zu 80 Prozent wird die Größe unseres Körpers durch die Gene festgelegt. Die genetische Konstitution begrenzt damit die Größe auf ein Höchstmaß. Nur zu den restlichen 20 Prozent wird die Körpergröße durch die Umweltfaktoren wie Klima, Ernährung und Gesundheitszustand festgelegt.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Menschen nicht immer kleiner waren, als wir es heute sind. Genauso wie die Temperatur schwankte, schwankte auch die Körpergröße der Menschen.

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Anatoli Bauer

Anatoli Bauer

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich wohne an der Nordseeküste in Husum. Erdkunde & Geschichte waren schon seit der Grundschule einige meiner Lieblingsfächer. Das zog sich dann auch auf dem Ratsgymnasium in Minden weiter fort und im Abitur hatte ich dann SoWi als Leistungskurs und Geschichte als Nebenfach belegt. Das Abitur habe ich mit der Note 2,6 bestanden und später habe ich das Studium der Wirtschaftswissenschaften in Kassel angefangen.

Wie groß waren Menschen um 1800?

Ergebnisse.

Wie groß waren die Menschen im 19 Jahrhundert?

2004 analysierten US-Forschende Tausende von Skeletten aus dem 9. bis 19. Jahrhundert. Ihr Ergebnis: Im frühen Mittelalter waren Männer mit einer Durchschnittsgröße von 1,73 Meter zeitweise erstaunlich groß.

Wie groß waren Menschen vor 1500 Jahren?

Mit durchschnittlich 1,73 Metern waren Männer im frühen Mittelalter beinahe so groß wie heute und um einige Zentimeter größer als ihre Nachfahren im 17. und 18. Jahrhundert.

Wie groß waren im Durchschnitt die Steinzeitmenschen?

Knochenfunde zeigen, dass der Neandertaler klein und stämmig war, im Schnitt etwa um die 160 Zentimeter groß. Dafür war er mit 60 bis 80 Kilogramm recht gewichtig. Neandertaler waren muskulös und mit einem robusten Knochenbau ausgestattet.