Was passiert mit meiner riester rente wenn ich sterbe

Capital beantwortet Leserfragen. Diesmal: Wie kann ich den Riester-Vertrag meines verstorbenen Partners auf mich übertragen lassen?

Fragen nach dem Geld Verstorbener sind ja stets etwas heikel, aber auch die nach der Riester-Rente hat ihre Berechtigung. Schließlich haben fast 17 Millionen Menschen in Deutschland so einen Vertrag, und mit dem Alter steigen nicht nur die Zahl der Todesfälle, sondern auch die Ansprüche der Hinterbliebenen.

Die Antwort auf die Frage ist aber gar nicht so einfach und hängt zunächst davon ab, ob der Partner vor oder nach Rentenbeginn gestorben ist. Ist er vorher verstorben, kann die Partnerin das Guthaben auf ihren Riester-Vertrag übertragen lassen, sofern das Paar verheiratet war. Hat die Ehefrau keinen eigenen Vertrag, kann sie binnen zwölf Monaten nach dem Tod einen abschließen.

Was passiert mit meiner riester rente wenn ich sterbe

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Das ist sogar möglich, wenn die Witwe keinen Anspruch auf staatliche Zulagen hat, was bei Selbstständigen vorkommen kann. Will die Ehefrau das Geld dagegen lieber anderweitig nutzen oder war das Paar nicht verheiratet, muss sie die Staatsförderung zurückgeben. Dasselbe gilt, wenn der Verstorbene den Vertrag an die Kinder oder andere vererbt. „In der Regel müssen die Hinterbliebenen 20 bis 40 Prozent der angesparten Summe zurückzahlen“, sagt Thomas Mai von der Verbraucherzentrale Bremen. Bei Riester-Sparern mit Kindern, die für jedes Kind bis zu 300 Euro jährlich erhalten, können es auch 90 Prozent sein.

Stirbt der Partner aber nach Rentenbeginn, kommt es darauf an, welchen Riester-Vertrag er hatte, also ob er etwa einen Fondssparplan oder eine Rentenversicherung genutzt hat. Hier können Sparer spätestens bei Rentenbeginn eine Garantiezeit vereinbaren, die zwischen fünf und 20 Jahren dauern kann. „Das ist sinnvoll, gleichwohl die monatliche Auszahlung aus dem Vertrag dadurch um wenige Prozent niedriger ausfällt. Das sind die Kosten“, sagt Mai. Garantie bedeutet: Stirbt der Sparer fünf Jahre nach Rentenbeginn und hat eine Garantie von zehn Jahren vereinbart, erhält die Ehefrau weitere fünf Jahre Geld. Ohne Garantie gäbe es keinen Cent.

17 Millionen Riester-Verträge gibt es. Nur ein Teil der Kunden ist im Rentenalter. Doch die Sparer werden älter. Für Angehörige wird die Frage daher drängender, was sie im Todesfall mit den Verträgen machen.

Jedoch erhält sie nicht dieselbe Summe wie ihr Mann, die Rente wird um die staatliche Förderung gemindert. „Ratsamer ist es, das verbliebene Geld in einen eigenen Vertrag einzuzahlen, weil das Geld bei der Ehefrau verbleibt“, sagt Mai. Das geht aber nur, wenn der Verstorbene auch eine Garantie vereinbart hat, denn nur dann kann die Frau das Guthaben übertragen. Geht der Riester-Vertrag während der Garantie an die Kinder, müssen sie die Förderung zurückzahlen. Nach Ablauf der Garantie gibt es für keinen mehr Geld.

Bei Fondssparplänen gelten noch mal andere Regeln. Verstirbt der Sparer vor dem 85. Lebensjahr, erhält die Frau die Summe inklusive Förderung, sofern sie das Geld in einen eigenen Vertrag einzahlt. Kinder müssen diese zurückgeben. Stirbt der Partner später, gibt es für die Erben kein Geld.

Was passiert mit meiner riester rente wenn ich sterbe

Altersvorsorge Die Zulagen-Falle bei der Riester-Rente

05.06.2018

Millionen Deutsche sparen mit einer Riester-Rente fürs Alter, etliche verzichten aber auf Zulagen. Jetzt stellt sich heraus: Wer das macht, ist doppelt gestraft

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Grundsätzlich ist das Guthaben der Riester-Rente vererbbar. Allerdings gibt es hinsichtlich des Hinterbliebenenschutzes erhebliche Unterschiede in Abhängigkeit des Riester-Anbieters, den Zeitpunkt des Todes und an wen die Riester-Rente vererbt werden soll. Es lohnt sich im Interesse der Hinterbliebenen genauer zu prüfen was im Todesfall passiert.

Nur Ehegatten können Riester-Guthaben förderunschädlich erben

Verstirbt der Riester-Kunde, kann das angesparte Riester-Guthaben auf den Riester-Vertrag des Ehepartners übertragen werden. In diesem Fall können die erhaltenen Riester-Zulagen und Steuererstattungen behalten werden.

Zu beachten ist jedoch, dass es spätestens ab dem 60. Lebensjahr nicht mehr möglich ist einen neuen Riester-Vertrag abzuschließen. Soll das Riester-Guthaben im Todesfall übertragen werden, sollte der Empfänger also jünger als 60 sein, um einen neuen Vertrag abzuschließen oder bereits einen Riester-Vertrag besitzen.

Soll das angesparte Guthaben der Riester-Rente an eine andere Person vererbt werden oder nicht in den Riester-Vertrag des Ehepartners fließen, muss die volle Riester-Förderung zurückbezahlt werden. Achtung: Viele Riester-Rente-Angebote sehen lediglich eine förderunschädliche Übertragung des Guthabens auf den Riester-Vertrag des Ehepartners vor. Insbesondere bei Riester-Versicherungen gehen alle anderen Hinterbliebenen oftmals leer aus.

Zeitpunkt des Todesfalls entscheidet über Vererbung des Riester-Rente-Guthabens

Bei Riester-Rentenversicherungen kann oftmals eine Rentengarantiezeit von 5 bis 20 Jahren vereinbart werden. Verstirbt die versicherte Person, erhaltenen die Hinterbliebenen für den vereinbarten Garantiezeitraum eine Rente gezahlt. Tritt der Todesfall nach Rentenbeginn ein, ist jedoch zu beachten, dass der Zeitraum in dem der „Riester-Rentner“ bereits Rente bezogen hat, verrechnet wird.

Ein Beispiel: Ist eine Rentengarantiezeit von 5 Jahren vereinbart und der Riester-Vertragsinhaber verstirbt nach 3 Jahren, erhaltenen die Hinterbliebenen nur noch für 2 Jahre eine Rente ausbezahlt – kein gutes Geschäft, wenn man viele Jahrzehnte Beiträge in die Riester-Rente eingezahlt hat. Ein klarer Minuspunkt für eine Riester-Rentenversicherung.

Deutlich besser sieht der Hinterbliebenenschutz bei den meisten Riester-Fondssparplänen aus: Bei der DWS Riester-Rente Premium als Beispiel erhalten die Hinterbliebenen das angesparte Riester-Fondsguthaben ausbezahlt. Verstirbt der Vertragsinhaber zwischen dem 60. und 85. Lebensjahr erbt man das noch vorhandene Fondsguthaben, das noch nicht durch Rentenzahlungen aufgebraucht wurde. Lediglich, wenn der Todesfall erst nach dem 85. Lebensjahr eintritt, gibt es keine Hinterbliebenenleistung mehr.

Besonderheiten hinsichtlich Wohn-Riester und Todesfall

Seit Einführung der Eigenheimrente, auch als Wohn-Riester bekannt, ist es nun auch möglich die Riester-Förderung für die Finanzierung des Eigenheims zu nutzen. Hier gibt es einige Besonderheiten was die Regelung in Punkto Wohn-Riester & Todesfall angeht zu beachten.

Wer bekommt meine Riester

Im Todesfall erhält die Erbin oder der Erbe das im 10 Jahres-Zeitraum zur Verfügung stehende Kapital als monatliche Rente auf den Rest des Zeitraums verteilt. Zulagen müssen nicht zurückgezahlt werden.

Was passiert mit der Riester

Tod während der Rentenphase Für den Sparer persönlich bedeutet Riester eine lebenslange Rente – ohne Wenn und Aber. Dieser Anspruch geht aber nicht automatisch auf Angehörige über. War der Verstorbene mehr als 85 Jahre alt, gilt die Rentenversicherung als ausgeschöpft. Die Erben bekommen kein Riester-Geld mehr.

Kann Riester

Die Riester-Rente ist eine lebenslange Rente und wird regulär ab dem Zeitpunkt ausgezahlt, an dem Sie in den Ruhestand gehen. Zusätzlich zu Ihrer gesetzlichen Rente oder Pension erhalten Sie dann Ihre Riester-Rente, die sich in ihrer Höhe mindestens zusammensetzt aus Ihren Einzahlungen und der Riester-Zulage.

Welche Nachteile hat die Riester

Nachteile der Riester-Rente.
Steuerpflichtig: In der Auszahlungsphase ist die Riester-Rente voll steuerpflichtig..
Teuer: Je nach Produkt und Anbieter sind die Abschluss- und Verwaltungskosten sehr hoch. ... .
Renditechancen überschaubar: Weil Anbieter eine Beitragsgarantie geben müssen, legen sie risikoarm an..