Was kostet ein kind bis 18

Kinder sind unglaublich teuer. Eine Million Franken um genau zu sein.

Auf diese Zahl kommt das Bundesamt für Statistik in seinem Bericht «Kinderkosten in der Schweiz», wenn man vom ersten Tag bis zum 20. Geburtstag des Kindes rechnet. Die durchschnittlichen Konsumkosten welche die Kinder mit sich bringen, betragen dabei rund 800 Franken pro Kind und Monat. Auf 20 Jahre gerechnet, macht das rund 190'000 Franken. Das zweite und dritte Kind kommt einiges billiger: Eltern von zwei Kindern geben alles in allem im Schnitt 314'000 und von drei Kindern 380’000 Franken aus.

Wie kommt man denn auf eine Million? Während wir bei Kinderkosten meistens an reine Konsumkosten denken, sprich dem was beispielsweise Windeln, Nudeln oder höhere Mieten kosten, rechnet das Bundesamt für Statistik die indirekten Kosten mit ein. Dazu zählen einerseits kinderbedingte Einkommenseinbussen und andererseits der Wert der unbezahlten Familienarbeit, die mehrheitlich von Müttern errichtet wird.

Diese indirekten Kosten sind höher. Eine Mutter, die zugunsten von Familie ihr Pensum reduziert, verzichtet bei einem Kind auf rund 1000, bei zwei auf 1600 Franken monatliches Salär. Bis ein Kind seinen 20. Geburtstag feiert, ergibt das eine Lohneinbusse von 240'000 Franken. In dieser Zahl ist nebst der Reduktion der Erwerbsarbeit auch der Fakt miteinberechnet, dass Mütter tiefere Stundenlöhne als kinderlose Frauen haben. Auf väterliche Löhne haben Kinder hingegen einen positiven Effekt – begründet u.a. durch Kinderzulagen und die Tatsache, dass Väter ihr Pensum seltener reduzieren (können).

Am allerhöchsten fallen die indirekten Kosten der unbezahlten Familienarbeit aus: Würde man die kinderbedingte Haus- und Familienarbeit zu Marktwert entlohnen, bekämen Mütter (man rechnet hier mit einem Durchschnittwert von 86 Stunden pro Monat) rund 2800 Franken pro Kind und Monat. Alleine das auf 20 Jahre gerechnet, ergibt 672'000 Franken.

  • Teile diesen Artikel:
  • Im Forum diskutieren

Auch lesenswert

Was kostet ein kind bis 18

Ist das Kind zu klein? Genaue Daten können Eltern Sorgen nehmen.

© Getty Images/pinstock/istockphoto

Damit sich ein junger Mensch gut entwickeln kann, müssen Mütter und Väter mindestens 625 Euro im Monat ausgeben.

Zum Schulbeginn wird es vielen Eltern so richtig bewusst: Kinder kosten Geld. Und zwar viel Geld – Füllfeder, Zeichenblöcke sind anzuschaffen, manchmal auch ein Taschenrechner oder Laptop. Da sind ein paar hundert Euro weg wie nichts.

Wie viel Eltern für ihren Nachwuchs tatsächlich ausgeben, hängt natürlich auch vom Familieneinkommen ab. Doch welcher Betrag ist mindestens nötig, damit ein junger Mensch gut und gesund aufwachsen kann? Dieser Frage ist jetzt die Volkshilfe nachgegangen – und hat eine Summer von 625 Euro pro Monat berechnet (Grafik).

Das ist weitaus mehr als der Regelbedarfssatz, der z. B. für die Berechnung von Unterhaltszahlungen herangezogen wird. Dieser geht wiederum auf eine Kinderkostenanalyse aus dem Jahr 1964 zurück, welche die letzte offizielle Erhebung der Regierung ist. Danach werden inflationsbereinigt heute zwischen 204 Euro für Säuglinge und 569 Euro für Studenten fällig.

Die Volkshilfe ist übrigens nicht die erste Organisation, die mehr Kostenwahrheit möchte. Bereits 2003 hat das Familienministerium das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO beauftragt, die tatsächlichen Kosten zu ermitteln – und dieses kam damals auf einen Betrag von rund 500 Euro, inflationsbereinigt wären das heute etwa jene 625 Euro, die die Volkshilfe jetzt berechnet hat.

Wie aber kommt man auf diese Zahlen? „Wir haben uns an den Referenzbudgets der Schuldnerberatung orientiert“, erläutert Volkshilfe-Geschäftsführer Erich Fenniger. Die Studienautoren differenzierten übrigens nicht zwischen den unterschiedlichen Altersstufen der Kinder.

Was kostet ein kind bis 18

Essen, Bildung, Fußball

Vier Kostenfaktoren haben die Studienautoren ausgemacht (Grafik): Hauptbrocken sind neben Ausgaben für Materielles wie Wohnen, Essen und Kleidung, die Bildungsausgaben – die Schulgeldfreiheit gibt es in Österreich häufig nur noch auf dem Papier, ganz besonders dann, wenn ein junger Mensch nicht „nur“ eine Pflichtschule besucht. In höherbildenden Schulen sind Ausgaben für Ausflüge, Sprachreisen, aber auch Schuluniformen etc. enorm.

Für Freizeitaktivitäten wie Geburtstag, Fußballvereine oder Musikunterricht veranschlagen die Autoren 95 Euro, während 30 Euro für Körperpflege und Gesundheitsvorsorge nötig sind.

Die Arbeiterwohlfahrt – das deutsche Pendant zur Volkshilfe – kam für das Nachbarland übrigens zu ganz ähnlichen Zahlen. „Die Kosten sind durchaus vergleichbar“, stellt Fenniger fest.

Interessant: Aktuelle deutsche Berechnungen haben ergeben, dass Eltern vor allem für ältere Kinder ab zwölf Jahren meist tiefer in die Tasche greifen – im Schnitt sind es da 784 Euro im Monat. In Summe belaufen sich die Ausgaben bis zur Volljährigkeit eines Kindes dann auf gut150.000 Euro.

Schlussendlich sind Kinder aus finanzieller Perspektive gesehen für Eltern also ein Minusgeschäft. Bedenkt man, dass zumindest ein Elternteil eine Zeit lang bei den Kindern zu Hause bleibt, häufig Teilzeit arbeitet und weniger Chancen hat, die Karriereleiter emporzusteigen, bedeuten Kinder, dass man weniger verdient und folglich weniger Pension erhält. Wie hoch der Verdienstentgang ist, hat das WIFO auch 2003 berechnet – und kam auf eine Summe zwischen 107.000 und 220.000 Euro. Kurz gesagt bedeutet das: Eltern verdienen weniger und haben höhere Ausgaben.

Besonders bitter ist die Situation für die 324.000 armutsgefährdeten Kinder in Österreich, warnt Fenninger. „Trotz Mindestsicherung und Familienbeihilfe haben sie nicht genug, um sich gesund entwickeln zu können. Manche Kinder erhalten nur 400 Euro an Unterstützung – das ist eindeutig zu wenig.“

Was kostet ein kind bis 18

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Newsletter Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign, LLC zu.

Jederzeit und überall top-informiert

Uneingeschränkten Zugang zu allen digitalen Inhalten von KURIER sichern: Plus Inhalte, ePaper, Online-Magazine und mehr. Jetzt KURIER Digital-Abo testen.

Was kostet ein Kind bis 18 Jahre Österreich?

Bei Kosten von 500 Euro pro Monat, ergibt sich bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ein Gesamtbetrag von 108.000 Euro. In Österreich sind im internationalen Vergleich die Barleistungen an Familien relativ hoch, also Karenzgeld, Kinderbetreuungsgeld, Geburtenbeihilfe und Familienbeihilfe.

Wie viel kostet ein Kind bis 18 in der Schweiz?

Ein Kind kostet nach Schätzungen des Zürcher Jugendamtes bis zum 18. Lebensjahr circa 300'000 Franken. Die monatlichen Kosten für ein Kind steigen mit dem Alter. Im Budget sollten nicht nur Konsumausgaben, sondern auch der Einkommensausfall durch die Verringerung des Arbeitspensums geplant werden.

Wie viel Geld braucht man für ein Kind?

Im Jahr 2018 gaben Paare mit einem Kind im Schnitt 763 Euro im Monat für ihren Nachwuchs aus. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, machten die Ausgaben für das Kind damit mehr als ein Fünftel (21 %) der gesamten Konsumausgaben dieses Haushaltstyps in Höhe von monatlich 3 593 Euro aus.

Was kostet ein 15 Jähriger im Monat?

Im Durchschnitt kostet das jugendliche Kind dann etwa 700 Euro monatlich. Teenager befinden sich im Wachstum, brauchen viel Nahrung. Wer wächst, braucht Kleidung – und zwar laufend. Das eigene Handy, Taschengeld, Klassenfahrten und, und, und – das geht ins elterliche Geld.