Beschwerden im Bein können viele verschiedene Ursachen haben und akut oder chronisch auftreten. Treten Beschwerden plötzlich auf, steckt häufig einfach eine Überbelastung der Beine dahinter, z. B. nach dem Sport oder nach ungewohnten Bewegungen. Dennoch sollte man gerade stärkere Schmerzen nicht auf die leichte Schulter nehmen, da sie auch ein Symptom von gefährlichen Erkrankungen wie einer Venenthrombose oder einem akuten Bandscheibenvorfall sein können. Show
Bestehen die Schmerzen hingegen schon länger, sollte man an chronische Erkrankungen denken. Häufig sind Gefäßerkrankungen, diese lassen sich aber oft schon äußerlich an Schwellungen, Verfärbungen, Krampfadern oder offenen Stellen erkennen. Auch die Wirbelsäule kann verantwortlich für Beinbeschwerden sein: Einengung von Nerven, die aus der Wirbelsäule Richtung Beine ziehen, sind oft mit Missempfindungen, Kreuzschmerzen, Taubheitsgefühl oder Fußlähmungen verbunden. Zu den Ursachen, die direkt am Bein lokalisiert sind, zählen Erkrankungen der dortigen Knochen (z. B. Plattfuß, Osteoporose), Muskeln oder Sehnen. In jedem Fall wird bei länger anhaltenden Beschwerden der Gang zum Arzt empfohlen, um der Ursache auf den Grund zu gehen und entsprechend dieser behandeln zu können. Beschwerdebilder, ihre Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe
Ziehende Wadenschmerzen einen Tag nach ungewohnter Muskelbelastung, z. B. beim SportUrsache:
Selbsthilfe:
Ziehende Schmerzen an der inneren Schienbeinkante nach ungewohnter LaufbelastungUrsache:
Selbsthilfe:
Plötzliche, schmerzhafte Verkrampfungen der Wadenmuskulatur; oft nachts, beim Sport oder im kalten Wasser; gehäuft in den SommermonatenUrsache:Wadenkrampf, aus unbekannter Ursache oder z. B. durch
Maßnahme:
Selbsthilfe:
Zunehmende Waden- und Fußschmerzen nach längeren Geh- oder LaufstreckenUrsache:
Maßnahme:
Zunehmende Fuß-, Bein- und/oder Gesäßschmerzen beim Gehen und evtl. Liegen; blasse Haut, Kältegefühl und evtl. Taubheitsgefühl am betroffenen Bein; evtl. offene Stellen an Fuß oder UnterschenkelUrsache:
Maßnahmen:
Selbsthilfe:
Schmerzen, Kribbeln, Jucken oder Schweregefühl im Unterschenkel; Verstärkung durch längeres Stehen/Sitzen und Hitze, Besserung durch Bewegung; meist sichtbare Krampfadern oder Besenreiser; oft abendliche Schwellung von Fuß und Unterschenkel; evtl. bräunliche oder dunkle Verfärbungen und/oder offene Stellen an Unterschenkel, Knöcheln oder ZehenUrsachen:
Maßnahme:
Selbsthilfe:
Tiefsitzendes Kribbeln und unangenehmer Bewegungsdrang in den Beinen; Verstärkung im Sitzen und Liegen, am Abend und in der Nacht (Schlafprobleme); Besserung durch BewegungUrsache:Restless-Legs-Syndrom (RLS, Syndrom der unruhigen Beine), ohne bekannten Grund oder z. B. bei
Maßnahme:
Selbsthilfe:
Schmerzen, Brennen, Kribbeln und/oder Taubheitsgefühl in meist strumpfförmiger Ausdehnung an beiden Unterschenkeln und FüßenUrsache:
Maßnahme:
Schmerzen und/oder Taubheitsgefühl in bandförmiger Ausdehnung an einem Bein und/oder Fuß; meist Kreuzschmerzen; selten LähmungenUrsache:Erkrankungen der Wirbelsäule, z. B.
Maßnahmen:
Selbsthilfe:
Rasche Entwicklung eines druckschmerzhaften, geröteten und überwärmten Strangs, meist an den UnterschenkelnUrsache:
Maßnahme:
Selbsthilfe:
Rasch zunehmende, schmerzhafte Rötung und Schwellung am Bein mit Fieber und SchüttelfrostUrsache:Bakterielle Entzündung in Haut und Weichteilen, z. B. als
Maßnahme:
Plötzliches Spannungsgefühl und Druckempfindlichkeit in Wade oder ganzem Bein; Umfangsvermehrung des betroffenen Beins; Schmerzen beim Gehen, Husten; evtl. bläulich glänzende HautUrsache:
Maßnahmen:
Rasch zunehmende Schmerzen, Taubheits- und Kältegefühl im Bein; blasse oder bläuliche Haut; evtl. LähmungserscheinungenUrsache:
Maßnahme:
Langsam zunehmende, einseitige, oft schmerzhafte Schwellung, oft in der Nähe des Kniegelenks; evtl. Verdünnung der darüberliegenden Haut; evtl. Fieber, AbgeschlagenheitUrsache:
Maßnahme:
Langsam vom Fuß auf das Bein übergreifende, meist einseitige, schmerzlose Schwellung (Ödem); baumstammartiges Aussehen des Beins; oft SchweregefühlUrsache:
Maßnahme:
Selbsthilfe:
Beidseitige, schmerzlose Schwellung (Ödem) von Fuß und Unterschenkel; GewichtszunahmeUrsachen:
Maßnahme:
Beinödeme (Beinschwellung); einseitig oder eine Seite viel stärker betroffen als die andere; mit schmerzhafter BewegungseinschränkungUrsachen:
Maßnahmen:
Beinödeme (Beinschwellung); symmetrisch ausgeprägt; über Wochen zunehmendUrsachen:
Maßnahme:
Ihre Apotheke empfiehltTreten Beinbeschwerden nicht nur vorübergehend auf, sollten Sie Klarheit über die Ursache gewinnen. Dies erfordert fast immer den Arztbesuch. Unabhängig davon gibt es Einiges, was Sie selbst tun können: Physikalische Therapie.Am wichtigsten ist es, seine Beschwerden gut zu beobachten und selbst herauszufinden, welche Art von Bewegung guttut. Generell gilt: in den meisten Fällen ist eine schonende Bewegung besser als ein völliges Ruhigstellen, z. B. Schwimmen oder lockeres Radfahren. Bei Muskelkater oder Überbeanspruchung lindern leichte Lockerungs-, Dehn- und Gymnastikübungen die Schmerzen. Oft sind auch Massagen sowie Wärmeanwendungen, Saunieren und Entspannungsbäder hilfreich. Sind Entzündungen, Schwellungen oder Ödeme ursächlich für die Beinbeschwerden, sollte man die betroffenen Stellen kühlen, enge Kleidung vermeiden und die Füße hochlagern. Nahrungsergänzungsmittel.Bei muskulären Ursachen für die Beinbeschwerden, z. B. infolge von Überbeanspruchung oder Sport, hilft die Einnahme von Magnesium-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln. Medikamentöse Therapie.Bei Beinbeschwerden hat die medikamentöse Therapie zwei Ziele: einerseits eine Linderung des Schmerzes, andererseits die Eindämmung der üblichen Entzündungs- oder Gewebsreaktionen. Geeignet sind verschreibungsfreie nichtsteroidale Antirheumatika wie Diclofenac, Paracetamol und Ibuprofen. Diese sind in Tablettenform, aber teilweise auch als Salben erhältlich. Besondere Vorsicht ist bei Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin®) geboten: Da diese auch gerinnungshemmende Eigenschaften hat, darf sie nicht angewendet werden bei inneren und äußeren Blutungen oder wenn eine Operation nicht auszuschließen ist. Vorsicht: Schmerzmittel überdecken zugrunde liegende Beschwerden. Es besteht somit die Gefahr, das Knie zu früh wieder zu belasten und Verletzungen zu riskieren. Sportgele.Gele mit Menthol und Salicylaten kühlen und reduzieren gleichzeitig die Schwellung. Diclofenac-haltige Salben und Gele lindern Schmerzen bei Entzündungen. Pflanzliche Präparate.Diese sind in Gel- und Salbenform erhältlich, aber auch als Tinktur für Einreibungen und Umschläge, z. B. mit Beinwellwurzelextrakt (z. B. Kytta® Salbe f), Arnika (z. B. Kneipp Arnika Salbe® S) oder Kampfer (z. B. Camphoderm® N). Sie wirken schmerzlindernd, abschwellend sowie entzündungshemmend und kommen v. a. bei mäßigen Schmerzen zum Einsatz. Viele Sportler schwören auf ein Präparat, das als Pferdesalbe verkauft wird und Pflanzenextrakte wie Arnika, Rosmarin, Kampfer und Menthol enthält. Autor*innenDr. med. Arne Schäffler; Dr. med. Brigitte Strasser-Vogel; in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Redaktionelle Bearbeitung: Christina Winzig | zuletzt geändert am 22.09.2022 um 14:40 UhrWichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Mediziner*innen geprüft worden. Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können auf keinen Fall die professionelle Beratung in Ihrer Apotheke ersetzen. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen. Welche Krankheit bei Beinschmerzen?Die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) sorgt für besonders starke Beinschmerzen. Gerade ältere Menschen oder Menschen, die sich nicht viel bewegen, weisen ein erhöhtes Risiko auf, eine arterielle Verschlusskrankheit zu bekommen.
Was kann man tun gegen Schmerzen in den Beinen?Wenn der Schmerz zu stark ist, verschaffen absolute Ruhe und Kühlung schnelle Abhilfe. Lege ein Kühlkissen oder Eiswürfel so lange es dir gut tut, aber maximal 10 Minuten, auf die betroffene Stelle. Pausiere danach für mindestens 20 Minuten.. Leichte Bewegung.. Kompressen.. Zwischendurch die Beine hochlegen.. Was bedeuten starke Schmerzen in den Beinen?Wenn Sie jeden Abend Schwellungen beobachten und Schmerzen in den Beinen haben, kann es sein, dass Ihr Venensystem geschwächt ist. Besonders gefährdet sind Schwangere und Übergewichtige sowie Personen, die zu wenig trinken und sich zu wenig bewegen. Schwere, schmerzende Beine kommen häufig in der Schwangerschaft vor.
Wie fühlen sich Nervenschmerzen in den Beinen an?Die empfundenen Schmerzen können als brennend oder auch stechend empfunden werden. Nicht selten kommt ein Missempfinden hinzu, dass viele Betroffene als Kribbeln bis hin zur Taubheit beschreiben. Die Beschwerden verstärken sich meist bei Druck oder in Bewegung, treten aber auch im Ruhezustand auf.
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