Was ist der unterschied zwischen expressüberweisung und echtzeitüberweisung

Die Echtzeitüberweisung bzw. SEPA Instant Payment ist im bargeldlosen Zahlungsverkehr eine Zahlungsart, bei der im Online-Banking Zahlungsvorgänge vom Zahlungspflichtigen bis zur Gutschrift beim Zahlungsempfänger laut Angaben der teilnehmenden Banken in „wenigen“ Sekunden erfolgen soll.

Voraussetzung für SEPA-Echtzeitüberweisungen ist, dass die Senderbank das Senden anbietet und dass die Empfänger-Bank das Empfangen anbietet. Beides ist freiwillig. Die Unicredit Bank war in Deutschland die erste und lange die einzige Bank, die auch das Empfangen anbot. Stand August 2020 bieten viele deutsche Banken mindestens eingehende Echtzeitüberweisung an. Eine Liste der teilnehmenden Institute kann auf der Seite des EPC abgerufen werden. Echtzeitüberweisungen sind in allen EU-Mitgliedstaaten vorgesehen, doch beteiligten sich einige Mitgliedstaaten zögerlich an der Umsetzung.

Echtzeit (englisch real-time) bedeutet in der Informationstechnik, dass durch die Online-Verbindung verschiedener stets betriebsbereiter Rechnersysteme diese die betreffenden Daten nach Erfassung innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne für andere Rechner durch Synchronisation verfügbar machen. Für Echtzeitüberweisungen werden meistens Entgelte erhoben. Diese betragen in der Regel weniger als 1 Euro pro Überweisung, gelegentlich aber auch mehr. Einzelne Banken bieten eine gebührenlose Echtzeitüberweisung an. Bei im Mobile-Banking tätigen Direktbanken gehört die Echtzeitüberweisung bereits zum Standard.

Instant Payments können im Euro-Bereich über das System „RT1“ der EBA Clearing und „TIPS“ der Europäischen Zentralbank durchgeführt werden. Die Mehrzahl der Banken in Deutschland nutzt Stand Anfang 2021 ausschließlich RT1 für Echtzeitüberweisungen. Die Europäische Zentralbank drängt jedoch auf eine Anbindung an „TIPS“ (Target Instant Payment System), da „RT1“ und „TIPS“ nicht vollständig kompatibel zueinander sind. Die größere Verbreitung von RT1 in Deutschland erklärt sich durch das Live Datum von RT1 im November 2017, während TIPS erst ein Jahr später in Produktion ging.

Seit Januar 1999 kommen innerhalb des Bankensystems Echtzeit-Bruttoabwicklungssysteme wie TARGET oder TARGET2 zum Einsatz, konnten aber nicht von privaten Endkunden genutzt werden. Um die Nutzung für den privaten Endkunden entstand die Echtzeitüberweisung auf Initiative des European Retail Payments Board (ERPB) im Dezember 2014, der im November 2015 das Nachfolge-Gremium des SEPA Council mit der Entwicklung eines Echtzeit-Überweisungssystems beauftragte. Der Europäische Zahlungsverkehrsausschuss (EPC) ließ im November 2017 für alle EU-Mitgliedstaaten ein auf SEPA und dem ISO-Standard 20022 basierendes Zahlungssystem unter dem Namen „Echtzeitüberweisung“ zu. Im bislang eingesetzten Batchverfahren wurden Überweisungen bis zu einer bestimmten Uhrzeit gesammelt und anschließend stapelweise ausgeführt.

Seit 21. November 2017 ist die Echtzeitüberweisung möglich, es sind 15.000 Euro/Überweisung möglich, seit 1. Juli 2020 08:00 CET können Zahlungen bis 100.000 Euro per Echtzeitüberweisung angewiesen werden.

Anfang 2019 wurden 98 % der Echtzeitüberweisungen in weniger als 3 Sekunden ausgeführt.

Am 24. Juli 2020 hat der EZB-Rat ein „Maßnahmenpaket zur Förderung der Umsetzung von Echtzeitüberweisungen“, sogenannter Instant Payments, beschlossen. Darin enthalten ist eine Verpflichtung für alle per TARGET2-erreichbaren Zahlungsdienstleister mindestens eine Erreichbarkeit für eingehende Echtzeitüberweisungen zu gewährleisten. Die Umsetzung der Beschlüsse war bis Ende 2021 vorgesehen.

Die Europäische Kommission stellte in ihrem Bericht über die „Retail Payments Strategy“ (Seite 5, unten) vom 24. September 2020 fest, dass drei Jahre nach Einführung erst 62,4 % aller EU Zahlungsdiensteanbieter die Echtzeitüberweisung implementiert haben. In dem gleichen Bericht heißt es, Zahlungsdienstleister sollen bis Ende 2021 verpflichtet werden Echtzeitüberweisungen anzubieten.

Die Echtzeitüberweisung beruht auf dem SEPA Instant Credit Transfer (SCTInst)-Abkommen, dessen wesentliche Regelungen die Kreditinstitute durch Änderungen ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen übernommen haben. Es sieht unter anderem vor, dass Echtzeitüberweisungen täglich 24 Stunden ganzjährig möglich sein müssen, also auch an Sonntagen und Feiertagen. Ein bisher üblicher Annahmeschluss (englisch cut-off) ist deshalb ausgeschlossen.

Echtzeitzahlungen sollen unabhängig vom Zahlungsinstrument (Überweisung, Lastschrift oder Kartenzahlung), vom zugrundeliegenden Clearingverfahren (bilaterales Interbanken-Clearing oder über Clearinghäuser) und vom Settlement (nachgelagertes Netto-Settlement unter Stellung von Sicherheiten oder Echtzeit-Bruttoabwicklungssystem) zur Verfügung stehen.

Diese Zahlungsart ist eine Funktion im Online-Banking, die nach Login vom Nutzer als Zahlungspflichtigem auszuwählen ist. Nach Eingabe der Zahlungsdaten einschließlich Zahlungsempfänger, dessen Bankverbindung und dem Zahlungsbetrag erfolgt die zum Zahlungsvorgang durch den zahlungspflichtigen Zahler. Dieser identifiziert sich gegenüber seiner Zahlstelle mittels einer TAN, mit welcher der Zahlungsvorgang abgeschlossen wird. Hierdurch erfolgt sofort die Belastung auf dem Girokonto, die Gutschrift beim Zahlungsempfänger erfolgt maximal zehn Sekunden später. Hierüber informiert die Empfängerbank sofort den Zahler.

Möglich werden hierdurch auch Zahlungen am sogenannten Point of Sale. Beispielsweise indem der Kunde via App die Echtzeitüberweisung beim Bezahlprozess an der Kasse des Geschäftes bestätigt. Die App kann nach Zahlungsdiensterichtlinie auch von einem Drittdienstleister betrieben werden.

Was ist eine Expressüberweisung?

Während bei einer üblichen Banküberweisung die Gutschrift mehrere Tage dauern kann, wird der Betrag bei einer Expressüberweisung taggleich gutgeschrieben. Für eine Expressüberweisung verlangen Banken in der Regel eine Gebühr von 15 bis 25 Euro.

Ist Echtzeitüberweisung und Sofortüberweisung das gleiche?

Was ist eine Echtzeitüberweisung – und wo liegt der Unterschied zur Sofortüberweisung? Im Gegensatz zur Sofortüberweisung, deren Name eher missverständlich ist, geht die Zahlung bei einer Echtzeitüberweisung innerhalb von Sekunden, also quasi wirklich sofort, auf dem Konto des Empfängers ein.

Was ist der Unterschied zwischen Überweisung und Echtzeitüberweisung?

Bei einer Echtzeit-Überweisung erfahren Sie innerhalb von Sekunden, ob die Zahlung erfolgreich war oder nicht. Bei einer Standard-Überweisung kann es mehrere Tage dauern, bis Sie das Geld vom Konto abgeht oder Sie eine Rückbuchung erhalten.

Wie viel kostet eine Express Überweisung?

Was kostet eine Raiffeisen Express Überweisung? Für die Express Überweisung werden keine zusätzlichen Kosten verrechnet.