Tour de france frau mit schild gefunden

Die Polizei hatte bereits am Samstagabend einen Zeugenaufruf in den sozialen Medien formuliert. Ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde eingeleitet, der Zuschauerin drohen bis zu drei Monate Freiheitsstrafe und 15.000 Euro Geldbuße, hinzu kommt der Tatbestand der Unfallflucht. Zudem könnten Schadenersatzforderungen gegen die Täterin erhoben werden.

Polizeiangaben zufolge hat sich die Frau danach vom Unfallort entfernt. Aufgrund der Aufschrift auf dem Schild war ihre Herkunft im deutschsprachigen Raum vermutet worden.

Sie wollte eigentlich nur ihren Großvater und ihre aus Deutschland stammende Großmutter grüßen. Nun muss sich die als „Pappschild“-Frau bekannt gewordene Zuschauerin bei der Tour de France allerdings im Herbst vor Gericht verantworten.

Wie die „L’Équipe“ am Freitag berichtete, findet die Verhandlung gegen die 30-Jährige am 14. Oktober statt. Die Frau war am Mittwoch in Gewahrsam genommen und am Freitagmorgen wieder freigelassen worden. Trotz zurückgezogener Anzeige seitens der Tour-Organisation ASO droht der Frau nun mächtig Ärger.

Tour de France: Frau mit Fan-Plakat äußert sich nach Massensturz

Auf der ersten Etappe der diesjährigen Tour hatte die Zuschauerin ein Pappschild auf die Straße gehalten und damit unabsichtlich einen Massensturz ausgelöst. Zunächst hatte sie den Unfallort verlassen, sich jedoch am Mittwoch gestellt. Ihr wird Gefährdung der öffentlichen Gesundheit sowie möglicherweise auch die Gefährdung von Menschenleben vorgeworfen. Maximal drohen der Frau zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 30.000 Euro. Fahrer und Teams könnten sie zudem zivilrechtlich auf Schadensersatz verklagen.

Erstmals meldete sich die 30-Jährige, die sich bei dem Massensturz selbst am Ellenbogen verletzt hatte, jetzt selbst zu Wort. Sie bezeichnete ihr Handeln gegenüber der Polizei als „Dummheit“ und „war beschämt von dem, was sie tat“, erklärte Nicolas Duvinage, Kommandeur der Gendarmerie des Departements Finistère, laut Sport 1 gegenüber französischen Medien.

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Dabei war die Intention der Frau eine ganz andere. „Sie wollte eine liebevolle Botschaft an ihre Großeltern senden, die bedingungslose und eifrige Zuschauer der Tour de France sind“, erklärte Staatsanwalt Camille Miansoni aus Brest während einer Pressekonferenz. Das war dann allerdings ein wenig außer Kontrolle geraten. (nis/dpa)

Tony Martin fordert eine Strafe für die Schuldige beim Schild-Unfall an der ersten Etappe.

«Eine Person, die verdächtigt wird, diese Taten begangen zu haben, wurde am Mittwoch festgenommen und befindet sich in Gewahrsam», sagte die zuständige Staatsanwältin Camille Miansoni zum Schild-Crash an der Tour de France.

Ein kurzer Rückblick: Eine Frau hält bei der ersten Etappe der Tour de France ein Karton-Schild hoch, um damit ihre Grosseltern zu grüssen. Der Deutsche Tony Martin (36) kann nicht mehr ausweichen, stürzt und reisst damit über 30 weitere Fahrer mit. Massenkarambolage! Dutzende Rad-Stars verletzen sich!

Neue Anzeige aus der Schweiz

Nun muss die beschuldigte Person länger im Gefängnis bleiben als gedacht. Die Zeit in Gewahrsam wurde von der Gendarmerie verlängert. Die Crash-Frau ist frühestens am Freitagnachmittag, wenn nicht sogar erst am Wochenende, wieder auf freiem Fuss.

Am Freitag wird zudem bekannt, dass weitere Leute die Frau anzeigen möchten, wie beispielsweise die Fahrer-Organisation Cyclistes Professionnels Associés (CPA) aus der Schweiz. Auch der spanische Radfahrer Marc Soler (26), der nach der Massenkarambolage aufgeben musste, überlegt, die Frau anzuzeigen.

Organisatoren ziehen Anzeige zurück

Nach diversen Zeugenaussagen und Befragungen ist die Schuldige nun verhaftet. Einen Tag später aber die Wende: Die Organisatoren der Frankreich-Rundfahrt ziehen die Anzeige, die gegen die Frau nach dem Vorfall eingereicht wurde, zurück. Dies teilt Renndirektor Christian Prudhomme am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit. «Der Vorfall und seine Konsequenzen haben alle Dimensionen gesprengt», so Prudhomme. «Jetzt wollen wir etwas Ruhe in die Dinge bringen, zumal die Botschaft angekommen sein dürfte, dass Fans am Strassenrand vorsichtig sein sollten.»

Die Zuschauerin muss dennoch mit Konsequenzen rechnen. Die Behörden ermitteln wegen fahrlässiger Körperverletzungen, ihr drohen Freiheits- und Geldstrafe. Hinzu könnten Schadenersatz-Forderungen kommen.

Martin findet es eine «Schande»

Dies dürfte Martin, der am Ursprung des Massencrashs stand, kaum beruhigen. Er sagt zur «Bild»: «Ich finde es eine Schande, dass sie zuerst gesucht werden muss und nicht vor Ort blieb, sich nach uns erkundigte, uns half und sich selbst bei der Polizei meldete.»

Martin weiter: «Das hat nichts mit Rache zu tun. Sie hat ihren Kopf nicht eingeschaltet, aber das kann keine Entschuldigung sein.» Martin hofft weiter, dass die Schuldige eine Strafe bekomme, die eine «abschreckende Wirkung» hat. «Die Leute sollen sich Gedanken machen, was passieren kann, wenn sie auf die Art an die Strasse kommen und wie hoch dann die Gefahrenlage ist», sagt Martin.

«Die Frau bekam Angst»

Für die junge Frau dürfte die ganze Situation, das ganze mediale Interesse zu viel gewesen und könnte deshalb untergetaucht sein. Ein Sprecher der Tour-Veranstalter sagte gegenüber «Le Figaro»: «Die Zuschauerin bekam Angst und ist deshalb geflohen. Das war nicht absichtlich, es war einfach unaufmerksam. Sie wollte den Fahrern nicht schaden.» (leo/mam)

Was ist mit der Frau von der Tour de France?

Doch dabei löst sie einen schrecklichen Massensturz aus. Doch was wurde eigentlich aus Flavie C, der Unfall-Verursacherin? Im Oktober 2021 kam die Pappschild-Frau vor Gericht. Sie wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro verurteilt, musste dazu einen symbolischen Euro an die Radfahrervereinigung zahlen.

Wer ist die Frau mit dem pappschild?

Die "Frau mit dem Pappschild", die einen Massensturz am ersten Tag der Tour de France 2021 ausgelöst hatte, hat nicht nur in Frankreich Aufmerksamkeit erregt. Die 31 Jahre alte Französin hatte sich fünf Tage nach dem Vorfall in der Bretagne der Polizei in Landerneau gestellt.

Wer ist die Frau Tour de France?

-Veranstaltung ist Marion Rousse. Die Tour de France der Frauen wird am Sonntag, 24. Juli 2022, in Paris auf den Champs-Élysées gestartet.

Was stand auf dem Schild Tour de France?

Etappe der Tour de France am 26. Juni 2021 durch ihr vom Straßenrand ins Fahrerfeld hineinragenden Pappschild mit der Aufschrift "Allez Opi Omi" einen folgenschweren Massensturz verursacht, als Tony Martin diesem nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte.