Sieht man am Himmel Sterne oder Galaxien

Es gibt viel zu entdecken. Eine lehrreiche Weltraum-App und ein Buch helfen dabei, sich im Universum zurechtzufinden.

Mit bloßem Auge und ohne Anleitung findet man sich am Himmel auch in sternenklaren Nächten nur schwer zurecht. Ist das nun der Polarstern oder nicht? Wo ist die Milchstraße zu finden? Und wo Mars oder Saturn? Wer kein Teleskop zu Hause hat, um das Universum zu erforschen, kann das auch mithilfe verschiedener Apps machen. Es gibt ganz schön viele, empfehlenswert ist etwa das kostenlose SkyView, das Kinder etwa ab acht Jahren bestimmt bedienen können. Man richtet die Handykamera einfach gegen den Himmel, und schon sagt es einem, was man dort erblickt.

Sterne und Planeten etwa, aber auch Satelliten. Natürlich findet man auch die ISS, das ist die einzige ständig bemannte Raumstation. Wenn man auf die Himmelskörper klickt, erfährt man mehr darüber, allerdings auf Englisch. Wobei: Das ist doch eine gute Gelegenheit, ein paar Ausdrücke zu lernen.

Man kann die Handykamera auch auf den Boden richten, dann erfährt man, was auf der anderen Seite der Erde zu sehen ist. Bei den wichtigsten Sternbildern sieht man die Konturen (und versteht endlich, warum der Große Wagen ein Wagen ist). Nur der Kompass ist etwas zickig.

Sieht man am Himmel Sterne oder Galaxien
In diesem Buch wird vieles rund ums Universum super erklärt.(c) Nordsüd-Verlag

Professor Astrokatz. Am Himmel sieht man viel, nun möchte man natürlich mehr darüber wissen. Zum Thema Universum gibt es viele Bücher, ein besonders schön gestaltetes und gut erklärendes ist „Professor Astrokatz: Universum ohne Grenzen“. Was ist der Urknall? Wie entsteht ein Stern? Welche Arten von Sternen gibt es? Und: Könnte es doch Außerirdische geben? Ein gut gelaunter und äußerst kluger Kater im Raumanzug macht komplexe Dinge verständlich. Etwa: „Alle Sterne, die wir von der Erde aus sehen können, sind Teil von großen Ansammlungen von Sternen, den Galaxien. In den Galaxien strudeln die Sterne auf ihren Bahnen herum wie in einem Weltraum-Whirlpool.“ Oder: „Die Anziehungskraft wirkt wie ein unsichtbares Seil zwischen der Sonne und allen Planeten, das diese davon abhält, ziellos durchs All zu fliegen.“ Das Buch ist wunderbar bunt und fröhlich gestaltet. Empfohlen ab sieben Jahren.

Sterne sind, wie es scheint, nicht gern alleine. Sie versammeln sich, wo immer es geht. Und wo schon viele sind, wollen noch mehr dazugehören. Galaxien sind solch gigantische Sternversammlungen.

Galaxien gibt es wahrscheinlich viele Milliarden. Wenn man dann noch bedenkt, dass sich in einer normal großen Galaxie etwa 100 Milliarden Sterne aufhalten, kann einem schon schwindlig werden! Jede einzelne Galaxie enthält eine unfassbar große Anzahl Sterne. Und insgesamt - übersteigt die Anzahl aller Sterne im Universum unser Vorstellungsvermögen...

Sieht man am Himmel Sterne oder Galaxien
Nicht nur unsere Sonne ist nur ein Stern unter vielen, auch unsere Galaxie, die Milchstraße, hat enorm viele Geschwister. Wie unsere Galaxie aussieht, können wir nicht wissen, nur vermuten. Wir sind ja mittendrin und können nicht von außen darauf schauen.

Blicken wir uns im Weltall um, entdecken wir viele Galaxien, die unserer Milchstrasse ähnlich sind an Größe und Aufbau. Von deren Aussehen können wir wiederum das Aussehen der Milchstrasse abschätzen.

Galaxien gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Wir sind gerade erst dabei, uns darüber einen Überblick zu verschaffen und sie in verschiedene Kategorien einzusortieren.

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Mit großen Teleskopen eröffnet sich einem erst die Welt der Galaxien, denn mit bloßem Auge ist nur eine zu sehen: die Andromedagalaxie, und das auch nur als verschwommenes helles Fleckchen.

Manche Galaxien sehen wir nur als schmalen Strich, dann schauen wir genau auf ihre Kante. Andere präsentieren sich direkt von vorne, sodass die gesamte Sternenscheibe sichtbar ist.


Galaxienarten

Es gibt scheibenförmige Galaxien und auch kugelförmige, aber auch ganz und gar unregelmäßige. In manchen Galaxien sind die Sterne gleichmäßig angeordnet, in anderen bilden sie Arme, Spiralen, Balken oder Klümpchen.

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Elliptische GalaxieSpiralgalaxieSpiralgalaxieSterne sind sehr gleichmäßig verteilt, nur in der Mitte häufen sie sichdie sich im Uhrzeigersinn dreht (hier mit 2 Spiralarmen, die Anzahl der Arme kann variieren)die sich gegen den Uhrzeigersinn dreht (hier mit 4 Spiralarmen, die Anzahl der Arme kann variieren)
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irreguläre GalaxieWagenradgalaxieBlick auf die KanteEs ist eine Zusammenballung von Sternen ohne konkrete Strukturen.Im Zentrum konzentrieren sich viele Sterne, dann kommt ein Bereich mit nur wenig Sternen, und außen befindet sich ein Ring aus Sternen.Eine Galaxie von der Seite gesehen. So ähnlich sehen wir unsere eigene Galaxie.

Zahlreiche Galaxien (unsere auch) haben von der Seite gesehen in ihrer Mitte eine kugelförmige Verdickung (genannt Bulge), wo sich viele Sterne auf engem Raum drängen. Oft steckt ein Schwarzes Loch dahinter, das mit seiner Schwerkraft auf die Sterne einwirkt und sie alle um sich versammelt.

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Wie verhalten sich Galaxien?

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Unsere gesamte Galaxie dreht sich um ihr Zentrum, in dem sich ein Schwarzes Loch befindet. Die äußeren Sterne benötigen viele Millionen Jahre für einen kompletten Umlauf, weiter innen gelegene Sterne bewegen sich schneller.

Andere Galaxien drehen sich auch. Alles im Weltall ist in Bewegung. Sogar das Weltall selbst: es dehnt sich immer mehr aus, der Raum wird ständig größer. So jedenfalls lautet die derzeitig anerkannte Theorie.

Galaxien können auch aufeinanderprallen und sich vermischen. Manchmal durchquert eine Galaxie eine andere einfach, wirbelt deren Sterne durcheinander, kommt auf der anderen Seite wieder hervor und zieht ein Band aus Sternen hinter sich her. Sie stiehlt der anderen Galaxie also sozusagen Sterne. Andere Galaxien wiederum vereinigen sich zu einer einzigen großen Galaxie, uns selbst ihre Kerne verschmelzen.

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Diese Galaxien stoßen entweder bald zusammen oder beeinflussen sich bereits gegenseitig.
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Versammlung der Giganten

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Große Galaxien werden oft von kleineren Galaxien begleitet, die sich um sie herum aufhalten. Zusammen bilden sie einen Galaxienhaufen.

Unsere Milchstrasse gehört der Lokalen Gruppe an, einem kleinen Galaxienhaufen, zu dem auch die Andromedagalaxie zählt. Milchstrasse und Andromedagalaxie sind die beiden größten Mitglieder. Ansonsten gehören noch hunderte Zwerggalaxien zu dieser Gruppe.

Milchstraße und Andromedagalaxie ziehen sich gegenseitig an und bewegen sich mit ungeheurer Geschwindigkeit aufeinander zu.

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Alle Galaxien unserer Lokalen Gruppe ziehen sich gegenseitig gravitativ an. Sie werden sich in einigen Milliarden Jahren zu einer einzigen Supergalaxie vereinigen.

Galaxien versammeln sich gerne in Galaxienhaufen, diese bilden wiederum Superhaufen usw. Die Lokale Gruppe gehört dem Virgogalaxienhaufen an, der weit über 1000 weitere Galaxien enthält.

Die meisten Mitglieder dieses Haufens halten sich, von uns aus gesehen, im Sternbild Jungfrau auf, das den lateinischen Namen Virgo trägt. Nach ihr ist der Galaxienhaufen benannt worden.

Insgesamt bilden Galaxienhaufen Strukturen im Weltall, die den Wänden von Bienenwaben ähneln. Dazwischen gibt es große Lücken, in denen scheinbar keine Materie zu finden ist.

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Milchstraße

Verfasst von Denise. Veröffentlicht in Galaxien

Aus der griechischen Sagenwelt

Herkules war der Sohn des Göttervaters Zeus und der Sterblichen Alkmene. Eigentlich war Zeus mit Hera verheiratet, die immer sehr eifersüchtig war (aus gutem Grund..). Gewöhnlich rächte sich Hera an ihren Rivalinnen oder deren Kindern, wenn ihr Mann wieder einmal fremdgegangen war. Doch in diesem Fall überlistete Zeus seine Frau. Er erzählte ihr, das Baby Herkules sei ein Findelkind und bat sie, den Kleinen zu säugen.

Voller Mitleid mit dem Kind legte sie Herkules an ihre Brust und ließ ihn von ihrer Milch trinken, wodurch dieser unsterblich wurde. Er saugte aber so stark, dass Hera voller Schmerzen aufschrie und das Kind von ihrer Brust wegstieß. Der Milchstrahl schoss über den Himmel und ist heute noch als Milchstraße zu sehen.

Wo befindet sich die Milchstraße?

In klaren dunklen Nächten kann man die Milchstraße am Himmel gut erkennen. Ein breites silbriges Band zieht sich über den Himmel und durchquert dabei so manches Sternbild, wie z.B. Teile des Sommerdreiecks mit Schwan und Adler.

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Durch ein Teleskop betrachtet kann man in der Milchstraße Tausende und Abertausende Sterne entdecken, es wimmelt nur so von ihnen. Was wir dabei sehen, ist unsere eigene Galaxie. Zusammen mit der Sonne enthält sie schätzungsweise 500 Milliarden Sterne!

Im Sternbild Schütze befindet sich das Zentrum unserer Galaxie. Allerdings können wir es nicht sehen, weil sich Gas- und Staubwolken davor befinden, die uns den Blick versperren. Mit Radioteleskopen lassen sie sich aber durchdringen.

Langzeitbelichtung der Milchstraße

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Teil der Milchstraße, Foto von Karl Beck

Die dunklen Stellen sind Staub- und Gaswolken, die uns teilweise den Blick auf unsere Galaxie verstellen. Sie gehören genau wie die Sterne und deren Begleiter mit zur Milchstraße. Am Himmel gibt es einige Stellen, an denen so gut wie keine Sterne zu sehen sind. Das liegt nicht daran, dass sich dort tatsächlich keine Sterne aufhalten, sondern der Blick auf sie wird uns durch Staubwolken versperrt. Ein Beispiel für eine dunkle sternenlose Stelle ist der sogenannte 'Kohlensack' am südlichen Sternenhimmel.

Durch längere Belichtungszeiten sind auf Fotos deutlich mehr Sterne und Strukturen zu sehen als mit bloßem Auge. Auf Film (oder eben der Speicherkarte) wird das Licht einige Sekunden oder Minuten lang gesammelt und dann insgesamt auf dem Foto abgebildet. Schaut man einfach so zu Himmel, sieht man immer nur das Licht, das augenblicklich auf die Netzhaut des Auges trifft.


Milchstraße von der Seite

Andere Galaxien können wir von oben betrachten, unsere eigene aber nur von der Seite, da wir ein Teil von ihr sind und unsere Position nicht verlassen können. Allerdings befinden wir uns ja inmitten der Galaxie, deshalb ist ein seitlicher Blick von außerhalb schwer möglich.

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Auf dem Fotos sehen wir deshalb die Sombrerogalaxie, eine Galaxie im Sternbild Jungfrau, bei der wir genau auf die Kante blicken. So ähnlich können wir uns auch den seitlichen Anblick der Milchstraße vorstellen.

Wir befinden uns mit unserer Sonne eher am Rande. Die meisten Sterne der Galaxie befinden sich in der Mitte und bilden dort einen sogenannten Bulge.


Milchstraße von oben gesehen

So könnte die Milchstraße von oben betrachtet aussehen. Sie hat mehrere Spiralarme und ist etwa 100000 Lichtjahre breit. Wie unsere Galaxie von oben aussieht, können wir nur vermuten, da wir uns mit Raumsonden nicht weit genug von unserer Position entfernen können, um die Galaxie tatsächlich von oben zu sehen.

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Aus der Beobachtung anderer Galaxien können wir aber Rückschlüsse auf unsere eigene ziehen. Wahrscheinlich leben wir in einer Spiralgalaxie, auf einem der äußeren Spiralarme.

Wir sind ca. 26000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt. Damit haben wir genug Abstand zum Schwarzen Loch in der Mitte, das ganz gerne ab und zu Sterne verschlingt, die ihm zu nahe kommen..

Alle 500 Milliarden Sterne bewegen sich um das Zentrum der Galaxie. Für eine komplette Runde brauchen wir 211 Millionen Jahre. In einer Galaxie gibt es nicht nur Sterne und Planeten, sondern auch Gaswolken, die manchmal leuchten, und Staubwolken. Das sind zugleich Gebiete, in denen neue Sterne entstehen können.


Die Nachbarschaft der Milchstraße

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Unsere Milchstraße ist nicht allein, sondern hat etliche Begleitgalaxien um sich herum. Das sind zumeist Kugelsternhaufen, aber auch kleine Galaxien.

Diese bilden einen sogenannten Halo, umgeben die Milchstraße also in einem kugelförmigen Bereich.

Schaut man von der südlichen Halbkugel der Erde aus zum Himmel, kann man zwei Begleitgalaxien mit bloßen Augen sehen - die Große und die Kleine Magellansche Wolke.

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Unsere Nachbargalaxie heißt Andromedagalaxie. Sie ist derzeit noch 2,3 Millionen Lichtjahre von uns entfernt - eine unvorstellbar große Strecke.

Da sich Milchstraße und Andromedagalaxie aufeinander zubewegen, werden sie in etwa 3 Milliarden Jahren aufeinandertreffen und sich zu einer Supergalaxie vereinigen.

Die obere Grafik dieser Seite wurde mit Hilfe der Planetariumssoftware Stellarium erstellt. Dieses Planetarium für den heimischen PC kann kostenlos heruntergeladen und verwendet werden.

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Andromedagalaxie

Verfasst von Denise. Veröffentlicht in Galaxien

Die Andromedagalaxie ist das fernste Objekt an unserem Himmel, das wir gerade noch mit bloßem Auge erkennen können. Diese unsere Nachbargalaxie ist derzeit 2,5 bis 3 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Das heißt, wir sehen, wie sie vor etwa 3 Mio Jahren einmal ausgesehen hat, denn ihr Licht braucht diese lange Zeit, um uns zu erreichen. Auf der Erde begannen damals gerade unsere Vorfahren damit, den aufrechten Gang zu üben.

Die Andromedagalaxie ist eines der wenigen Objekte am Himmel, die sich nicht von uns entfernen, sondern sich auf die Milchstraße zubewegen. Man kann sich sogar ausrechnen, wann beide Galaxien aufeinandertreffen werden: in einigen Milliarden Jahren passiert das Unausweichliche.

Andromedagalaxie und Milchstraße stellen sehr große Gravitationszentren dar, die sich gravitativ beeinflussen. Sie ziehen sich gegenseitig an. Irgendwann in ferner Zukunft werden sie eine einzige Riesengalaxie bilden. Natürlich wird das kein Erdenbewohner miterleben können, da bis dahin kein Leben mehr auf der Erde möglich sein wird.

Blick Richtung Osten an einem Herbstabend

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Die Andromedagalaxie hält sich im Sternbild Andromeda auf. Unter guten Sichtbedingungen (klarer Himmel, keine störenden Lichter) ist sie schon mit bloßem Auge als verwaschener Fleck am Himmel zu sehen. Dabei nimmt sie etwa doppelt so viel Platz ein wie der Vollmond.

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Andromeda hängt als Sternenkette am linken oberen Stern des bekannten Herbstvierecks des Pegasus. Über dem mittleren Stern befindet sich ein weiterer Stern, der zum Sternbild Andromeda gehört. Und knapp über ihm befindet sich die Andromedagalaxie.

Mit einem Teleskop sieht man ein größeres helles Fleckchen. Erst mit wirklich großen Geräten oder auf Langzeitbelichtungen lässt sich erkennen, dass es sich hier um eine Sterneninsel handelt.

Die Andromedagalaxie hat eine Ausdehnung von etwa 1 Million Lichtjahren und enthält schätzungsweise 1 Billion Sterne. Im Vergleich dazu ist unsere Milchstraße kleiner. Sie ist etwa 100000 Lichtjahre groß und enthält schätzungsweise 100 bis 300 Milliarden Sterne.

Die Beobachtung der Andromedagalaxie lässt Rückschlüsse auf unsere eigene Galaxie zu, denn beide sind sich im Aufbau recht ähnlich. Sie bilden Spiralarme aus, die sich um ein dicht mit Sternen und Staub gepacktes Zentrum bewegen, in dem mindestens ein großes Schwarzes Loch sitzt.

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Ebenso wie die Milchstraße ist auch die Andromedagalaxie von zahlreichen kleineren Galaxien umgeben, die sich um sie herum verteilen. Eine davon ist im Bild gut zu erkennen.

Die Andromedagalaxie ist auch bekannt unter dem Namen M31, den sie von Charles Messier bekommen hat. Dieser erstellte einen Katalog zu Himmelsobjekten, die weder Sterne noch Kometen sind. Seit 1888 steht sie auch unter der Nummer NGC 224 im New General Catalogue.

Die Andromedagalaxie bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 266 Kilometern pro Sekunde in unsere Richtung. Das ergibt eine Wahnsinnsgeschwindigkeit von 957600 km/h, mit der sie auf uns zurast!

Sieht man am Himmel Sterne oder Galaxien
Den 'Zusammenstoß' von Andromedagalaxie und Milchstraße darfst du dir aber nicht als Megaexplosion vorstellen.

Vermutlich wird das relativ sanft vonstatten gehen. Zwischen einzelnen Sternen ist ja mehrere Lichtjahre Platz, also viele Billionen Kilometer. Da passen bequem noch einige Sterne dazwischen. Die beiden Galaxien vereinigen sich derart, dass sich ihre Sterne miteinander vermischen. Sicher wird es auch Zusammenstöße geben, aber nur vereinzelt.

Außer der Andromedagalaxie gibt es noch weitere kleinere Galaxien, die sich auf die Milchstraße zubewegen. Sie gehören zur Lokalen Gruppe und werden sich in ferner Zukunft mit Milchstraße und Andromedagalaxie zu einer einzigen Supergalaxie vereinigen.


Geschichtliches zur Entdeckung der Andromedagalaxie

Die Andromedagalaxie ist auch unter dem Namen Andromedanebel bekannt. Das liegt daran, dass sie ohne Hilfsmittel nur als Nebelfleckchen wahrnehmbar ist. Ihre wahre Gestalt offenbart sich erst in großen Teleskopen, die erst spät entwickelt wurden. Erstmals beschrieben wurde sie im 10. Jahrhundert von dem persischen Astronomen Al-sufi, der sie als "kleine Wolke" bezeichnete.

Mit dem Aufkommen von Fernrohren ab dem Jahr 1608 entdeckte man ihre Spiralstruktur und nannte die Erscheinung Spiralnebel. Dass es sich um eine eigenständige Galaxie handelt, konnte man noch nicht wissen. Der Andromedanebel wurde als Bestandteil der Milchstraße angesehen, und seine Entfernung als zu gering geschätzt.

Erst 1917 konnten unter Einsatz neuer Techniken (mit Hilfe des Großteleskops des Mount-Wilson-Observatoriums und der Astrofotografie) die Randgebiete in einzelne Sterne aufgelöst werden. Messungen der Verschiebung der Spektrallinien ergaben zudem eine sehr hohe Geschwindigkeit, mit der sich die Sterneninsel bewegt. Daraus folgte die Erkenntnis, dass es sich um eine eigenständige Galaxie handeln muss.

Die Andromedagalaxie ist die erste Galaxie, die als solche erkannt wurde. Bis heute sind Milliarden derartiger Gebilde in den Tiefen des Universums entdeckt worden.

Die Grafiken dieser Seite wurden mit Hilfe der Planetariumssoftware Stellarium erstellt. Dieses Planetarium für den heimischen PC kann kostenlos heruntergeladen und verwendet werden.

Kann man Sterne in anderen Galaxien sehen?

Am Nachthimmel kann man viele Sterne sehen, aber nicht nur sie: Es gibt auch andere sichtbare Objekte. In den 1920er-Jahren bestätigten Astronomen, dass es sich bei einigen davon um andere Galaxien handelt.

Sind Sterne Sonnen oder Galaxien?

Die Sterne sind im Universum nicht gleichmäßig im Raum verteilt. Vielmehr treten sie in Gruppen und Haufen auf. Diese Ansammlungen von vielen Millionen und Milliarden von Sternen – jeder eine Sonne wie die unsere und oft sogar noch viel größer – nennt man Galaxien.

Kann man eine Galaxie sehen?

Mit großen Teleskopen eröffnet sich einem erst die Welt der Galaxien, denn mit bloßem Auge ist nur eine zu sehen: die Andromedagalaxie, und das auch nur als verschwommenes helles Fleckchen. Manche Galaxien sehen wir nur als schmalen Strich, dann schauen wir genau auf ihre Kante.

Wie viele Galaxien kann man sehen?

Die Milchstraße, Heimatgalaxie unseres Sonnensystems, ist eine Balkenspirale von rund 1,5 Billionen M mit etwa 250 Milliarden Sternen. Von der Erde aus lassen sich mit aktueller Technik mehr als 50 Milliarden Galaxien beobachten.