Ab 3 Jahren aber steigert sich die Wut unserer Kinder plötzlich noch einmal, die Ausbrüche erreichen ein neues Level. Eins, das uns Eltern erschreckt und ratlos macht. Das Hauen passiert nicht mehr nur im Affekt, sondern wird von unseren Kindern gezielt eingesetzt. Wenn wir uns dem entziehen wollen und weggehen, kommen sie hinterher, um uns weiter zu hauen. Dinge werden mit voller Absicht zerstört, nach Tieren wird getreten, andere Kinder werden mit dem Finger oder einem Stock "totgeschossen", die eigene Mutter wird verbal aus dem Fenster geworfen und ein "und dann bist du tot, so!" gibt dem Wunsch noch einmal besondere Schwere. Selbst Eltern, die bis dato mit voller Überzeugung bindungs- und beziehungsorientierte Erziehung lebten und den Ablöseversuchen ihrer sicher gebundenen Kinder mitfühlend und verständnisvoll entgegentraten, bekommen es nun in der Regel mit der Angst zu tun. Wenn meine Vierjährige mich mit voller Absicht haut, wenn sie versteht, was sie da tut und dass mir das weh tut und sie auch nicht aufhört, wenn ich mit klaren Worten darum bitte - ziehe ich mir dann nicht vielleicht doch den vielfach beschrieenen Tyrannen heran, wenn ich das weiterhin zulasse? Show
Die Angst der ElternEine kleine Umfrage in meinem Lieblingsforum ergab, dass Eltern aggressiver Drei- bis Sechsjähriger große Ängste umtreibt: Dass ihre Kinder diese Methode des Wutablassens für immer beibehalten und auf jede kleine Irritation mit Gewalt reagieren. Dass sie deshalb von anderen Menschen abgelehnt werden und schon im Kindergarten zum Außenseiter werden. Oder dass sie zu erwachsenen Schlägern werden - solche, die Asylbewohnerheime anzünden und jene, die abends wehrlose Opfer auf dem U-Bahnsteig krankenhausreif treten. Diese Gedanken sind mir nicht fremd, auch mich ergreift diese Angst in schwachen Momenten. Ich möchte, dass meine Kinder glücklich sind. Sie sollen dazugehören und Freunde haben und nicht so wütend sein müssen, dass sie den Wunsch haben, anderen weh zu tun oder sie gar zu töten. Deshalb mache ich mich nun in diesem Artikel auf die Suche nach der Ursache von Gewalt und Hass: Was muss passieren, damit ein Mensch böse wird und gibt es etwas, das wir Eltern tun können, um dem entgegenzuwirken? Wie wird ein Mensch zum aggressiven Schläger?Wenn ein Kind geboren wird, ist es zunächst völlig abhängig von den Eltern und darauf angewiesen, dass sie aus Liebe zu ihm seine grundlegenden Bedürfnisse erfüllen. Zu Zeiten unserer Urgroßeltern, Großeltern und Eltern ging man davon aus, dass diese Bedürfnisse vor allem aus Schlafen, Essen und sauberer Windel bestehen. Erst nachdem die Bindungstheorie einer breiteren Masse an Eltern zugänglich wurde und die Auswirkungen einer nicht bindungsorientierten Erziehung zur Genüge an den älteren Generationen erkannt werden konnte, wurde klar, dass das wichtigste grundlegende Bedürfnis eines Menschen eigentlich darin besteht, für einen anderen Menschen wertvoll zu sein, und zwar genau so wie man ist. Kinder wie Erwachsene möchten für andere wertvoll sein, ohne sich verstellen zu müssen. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts beschrieb der amerikanische Psychologe William James, dass
Schon allerkleinste Babys streben danach, für ihre Eltern wertvoll zu sein und tun ihr bestmögliches, um den unbewussten Wünschen ihrer Eltern zu entsprechen, damit sie in Kontakt mit ihnen bleiben können. Denn ohne echten emotionalen Kontakt müssen sie eingehen. Den Eltern ist das oftmals nicht bewusst, auch nicht, welch fatale Rolle sie dabei spielen. Denn ihre Erwartungen und Wünsche an das Kind drücken sich oft unbewusst aus, sie werden von den Kindern mit an ein Wunder grenzender Präzision erspürt und erfüllt, denn sonst - auch das läuft oftmals unbewusst ab - werden die Eltern kalt und emotional nicht mehr verfügbar.
Dieses Verbiegen und Unterdrücken eigener Bedürfnisse, um die Bedürfnisse der Bindungspersonen so gut es geht zu erfüllen, ist der entscheidende Schlüssel zu der Frage, warum Menschen böse werden. Zu Schlägern, zu Nazis und Neonazis, zu Mördern. In kleinerem Maße führt das Verbiegen auch zur Oma, die andauernd hinter dem Fenster lauert, um die spielenden Kinder im Hof zu vertreiben, zur Mutter, die am Sandkasten ein fremdes Kind maßregelt, weil seine Mutter in ihren Augen nicht hart genug durchgreift und zum Opa, der sich in der Straßenbahn darüber aufregt, dass das Kind mit Schuhen auf dem Sitz steht.
Dass Kinder von Eltern, die schlagen, oftmals selbst zu Schlägern werden bzw. sich Partner suchen, die sie schlagen, weil sie das für Liebe halten, ist hinlänglich bekannt. Doch dieser Mechanismus wirkt nicht nur im Extremen, sondern in fast allen von uns. Ich kann mich nicht an meine eigene frühe Erziehung erinnern, sie lief wohl ab, wie für die 70er Jahre typisch in der DDR. Ich erinnere mich jedoch sehr genau daran, dass meine Mutter sich zum Weinen immer zurückgezogen hat. Dass niemand sie "so" sehen sollte und dass es mich als Kind schier zerrissen hat, nicht zu ihr gehen zu dürfen, um sie tröstend in den Arm zu nehmen. Ich selbst habe lange Zeit dasselbe Muster wiederholt, habe mich bei Traurigkeit und Schmerz von meinen Liebenden zurückgezogen und wollte es "mit mir selbst ausmachen". Es hat mich einiges an Kraft und viel Geduld seitens meiner Partner gekostet, das einigermaßen zu überwinden und mich zu öffnen und trösten zu lassen. Trotzdem schaffe ich es nicht, wahrhaftig emotional zugewandt zu bleiben, wenn meine Kinder (scheinbar grundlos) weinen. Ich wünsche es mir und ich arbeite daran, und doch... Ein paar Monate nachdem unser drittes Kind geboren wurde, hatte eine meiner Töchter eine Phase, in der sie morgens aufwachte, kurz glücklich schien, aber nach ein paar Minuten plötzlich anfing zu weinen. Jeder Morgen wurde zum Drama. Sie stand auf und weinte. Sie zog sich an und war unglücklich. Sie putzte Zähne und schluchzte. Sie sollte sich entscheiden, was sie frühstücken wollte und brach in Tränen aus.... Das brachte mich wirklich, wirklich an meine Grenzen. Ich wollte sie so gern annehmen, ich wollte sie trösten und im Arm halten, bis es vorbei war. Aber mit jedem Tag, der verging, mit jedem Tag, an dem sie wieder weinend aufstand, wurde ich ungeduldiger, ja, sogar innerlich aggressiv. Sätze wie "Nun ist aber mal gut!" und "Es gibt doch gar keinen Grund zum Weinen!" flogen mir über die Lippen, ohne, dass ich sie bewusst im Gehirn geformt hatte. Ich wollte kein weinendes Kind - ich wollte ein glückliches. Denn das Weinen meines Kindes machte mir ein schlechtes Gewissen und diesen Schmerz konnte ich einfach nicht aushalten. Ich ahnte, dass es wohl meine Entscheidung für ein weiteres Geschwisterchen und die darauf folgende Beschneidung meiner Zeit mit meiner ältesten Tochter waren, was sie unglücklich machte. Also bemühte ich mich redlich darum, Trost zu spenden. Ich nahm sie in den Arm, ich ließ sie weinen. Doch je länger sie in meinen Armen weinte - ihr Schmerz schien nicht enden zu wollen, ihre Tränen versiegten nicht - desto stärker spannte sich in mir ein Band. Ich kann es nicht anders beschreiben als das: In mir brannte der Wunsch, für sie da zu sein, doch dieses Da-Sein zog an meinem Herzen wie ein Gummiband und verursachte mir unsägliche Schmerzen. Irgendwann war das Band bis zum Zerreißen gespannt, mein Gehirn schaltete auf Autopilot: Das Gummiband schnappte zurück, mein Mund sagte: "So, und nun hör mal auf mit dem Weinen, wir müssen endlich losgehen." und der Schmerz in meinem Herzen verging.
Aber nicht in ihrem. Wir Menschen reagieren also besonders aggressiv und wütend auf das, was wir in frühster Kindheit von uns selbst verleugnen mussten, damit unsere Eltern uns zugewandt blieben. Jemand, der keine Schwäche zeigen durfte, reagiert besonders heftig auf Menschen, die schwach sind. Jemand, der immer leise sein musste, um nicht zu stören, reagiert ungehalten auf laute Kinder. Jemand, der als Baby resigniert mit dem Schreien aufgehört hat, wird besonders aggressiv, wenn das eigene Baby schreit. Nun sind wir, unsere Eltern, Großeltern und sicherlich auch schon die Generation unserer Urgroßeltern ja erwiesenermaßen nicht besonders bedürfnisorientiert aufgewachsen. Wir sind nach der Uhr gefüttert worden, haben uns in den Schlaf geweint und wenn wir uns weh taten, hörten wir mehrheitlich: "Ist doch gar nicht schlimm, hab dich mal nicht so! Ein Indianer kennt keinen Schmerz" - trotzdem sind wir nicht alle zu U-Bahn-Schlägern und Mördern geworden. Wie kommt das? Resilienz und andere positive FaktorenSelbst, wenn die echten Bedürfnisse eines Kindes so massiv missachtet werden, wie in der Zeit des dritten Reiches, kann das Gute im Menschen weiterhin siegen. Etwa 30% der Kinder heutzutage wachsen so auf, dass sie ununterbrochen negative Erfahrungen machen [vgl. Gruen, A., 2001, 65]. Sie müssen sich in den Schlaf weinen, werden nicht gefüttert, wenn sie Hunger haben, sondern wenn es "an der Zeit" ist, ihre Bindungspersonen gehen nicht feinfühlig auf sie ein und schon früh werden ihnen böse Eigenschaften zugeschrieben: "Der schreit nur, um Aufmerksamkeit zu bekommen", "Der tanzt uns auf der Nase rum", "Du bist ein böser Junge", "Immer machst du Quatsch, ich kann mich echt nicht auf dich verlassen"..... 40 % der Kinder haben sowohl positive als auch negative Erfahrungen: Sie haben vielleicht einen feinfühligen und einen weniger feinfühligen Elternteil [vgl. Gruen, A., 2001, 65]. Oder sie wurden zwar im ersten Jahr bedürfnisorientiert behandelt, aber ab dem ersten Geburtstag immer stärker in ein Regelkorsett gezwungen und bei Verstößen vielleicht zur Auszeit ins Kinderzimmer geschickt o. Ä. Möglicherweise werden diese Kinder zwar mit "Wenn... dann..." erpresst, aber die Mutter schafft es trotzdem in anderen Situationen, auf ihr Kind zugewandt zu reagieren. Zu diesen Kindern gehören meine - und ich denke, auch eure. Mit einer Erziehungsvergangenheit wie unserer, ist es uns schlicht unmöglich, immer richtig zu reagieren und das ist auch nicht nötig. Eine "good enough mother", wie Donald Winnicot beschreibt, zu sein, reicht völlig aus.
Warum werden Kinder manchmal aggressiv?Konnte ich euch die Angst nehmen, dass eure Kinder später einmal zu Schlägern werden? Dann lasst uns nun genauer darauf schauen, warum sie manchmal aggressiv reagieren. Wie ich weiter oben im Text schon mehrmals erwähnte, möchten alle Menschen für eine andere, geliebte Person wertvoll sein. Manchmal kommt in einer Beziehung aber das Gefühl, wertvoll für den andere zu sein, abhanden. Vielleicht ist man frustriert, weil der Partner dem, was man sagt, keine Aufmerksamkeit schenkt und man alles dreimal wiederholen muss. Oder die Ehefrau fühlt sich verletzt, weil sie ihrem Mann für das Studium den Rücken frei hält, indem sie Kinder und Haushalt allein betreut, und er an seinem freien Wochenende dann aber lieber sein Arbeitszimmer aufräumt, als mit seiner Familie auf den Spielplatz zu gehen.
Während Kinder, die sich in sich zurückziehen, für ihr "gesellschaftsadäquates" Verhalten meist gelobt werden, ernten Kinder, die ihren Schmerz über das Gefühl des Werteverlustes über die Strategie des "Schwierig-Seins" offenbaren wollen, meist herbe Kritik. Dadurch erleben sie sich als noch weniger wertvoll und agieren diesen Schmerz noch stärker aus - ein Teufelskreis, der nur durch die Erwachsenen durchbrochen werden kann. Denn Kinder treffen bis zu einem bestimmten Alter keine bewussten Entscheidungen bezüglich ihres Verhaltens. Sie reagieren schlicht und ergreifend auf die Beziehung zu ihren Eltern und die gesamte momentane Atmosphäre, die in der Familie herrscht [vgl. Juul, J., 2013: 84f]. Sie zeigen immer das beste Verhalten, dass sie in ihrem vorherrschenden Gemütszustand zeigen können. Sie sind nicht in der Lage, in diesem Moment ein anderes Verhalten zu zeigen, es sei denn, sie verbiegen sich bis zur Unkenntlichkeit. Zeigt ein Kind also aggressives Verhalten, muss immer der Erwachsene alles daran setzen, die Beziehungsqualität zu verbessern und herauszufinden, warum sich das Kind im Moment als wertlos empfindet. Ein hauendes, beißendes, spuckendes Kind, das nicht mehr nur im Affekt agiert, sondern absichtlich, sendet immer das Signal: "Mir geht es nicht gut. Hilf mir!" Jedes aggressive oder selbstdestruktive Verhalten eines Kindes oder Jugendlichen sollte von Erwachsenen als eine Einladung verstanden werden, seine Welt und seine Gefühle kennenzulernen und das Leben aus seiner Perspektive zu erfahren [vgl. Juul, J., 2013: 88f]. Wann genau fühlen Kinder sich nicht wertvoll?Die Bandbreite, wann ein Kind sich nicht wertvoll in der Beziehung zu einer wichtigen Bindungsperson fühlt, ist individuell und groß. Jesper Juul schreibt:
Viele dieser Gründe sind klar. Doch warum muss ein Kind, das bis zum dritten Lebensjahr vorwiegend bedürfnisorientiert erzogen wurde, aggressives Verhalten zeigen? Viele Eltern haben jahrelang in den Schlaf begleitet (tun es vielleicht immer noch), Gefühle gespiegelt und benannt, eine "Ja-Umgebung" geschaffen und Wenn-Dann-Drohungen vermieden. Und trotzdem sind ihre Kinder aggressiv! Ja, es scheint sogar so, als wären sie aggressiver und frecher, als die Kinder der Eltern, die konventionell erzogen haben?! Klar, auch die hauen mal zu. Aber anders als bei den bedürfnisorientiert aufgewachsenen Kindern reicht bei ihnen mittlerweile ein Blick der Eltern oder ein "Dann gehen wir nach Hause!" und schon reißen sie sich zusammen. Die bedürfnisorientiert aufgewachsenen Kinder dagegen? Die hauen ihre Eltern dann nochmal extra, um ihrer ersten Aussage Nachdruck zu verleihen. Ich habe lange gegrübelt und Bücher gewälzt, um herauszufinden, warum das so ist. Warum reagieren bedürfnisorientiert aufgewachsene Kinder mit etwa 3 - 6 Jahren scheinbar aggressiver, als andere? Meine These ist nun diese: Wird ein Kind von Anfang so erzogen, wie es unsere Eltern und Großeltern noch taten, dann kann sich das Selbst nicht frei entwickeln. Soweit sind sich die Experten heute schon sicher. Das Baby entwickelt sich nicht zum Original, sondern zur Kopie dessen, was die Eltern unbewusst wünschen [vgl. Gruen, A., 2001: 12 ff]. Es tut das, um, wie oben schon beschrieben, den lebensnotwendigen Kontakt zu den Eltern aufrecht erhalten zu können. Muss es sich in den Schlaf weinen, auf sein Essen warten etc. fühlt es Angst, nein, Terror sogar, der in seinem gewaltigen Ausmaß abgespalten werden muss, um das Überleben zu sichern. Die Gefühle der Angst werden tief vergraben, es wird ruhig und passt sich an. Dieses Muster zieht sich dann durch seine Kindheit. Gibt es keinen radikalen Wandel in der Ansicht seiner Eltern, werden sie immer wieder so erziehen, dass das Kind ihren Wünschen folgt und nicht seinen eigenen Weg geht. Damit haben die Eltern es tatsächlich viel leichter, ihr Kind mit drei Jahren zu lenken. Es bietet nur noch wenig Widerstand, weil es keinen Liebesentzug erfahren möchte. Wenn euch eure Eltern also erklären, dass ihr "nie so wart" wie die Enkel, dann haben sie vermutlich recht. Die Frage ist, ist das etwas Gutes? Gott sei Dank dürfen sich heutzutage die meisten Babys zunächst einmal so entwickeln, wie es ihre Natur vorgesehen hat. Sie werden nach Bedarf gestillt und gefüttert, sie werden bekuschelt und bespielt, es wird ihnen feinfühlig zugehört und ihre Signale zuverlässig verstanden. Sie entwickeln in diesem ersten Jahr eine Ahnung von ihrem Selbst und fangen mit 11 bis 12 Monaten an, ihre eigenen Wünsche vehement zu äußern. In diesem Stadium kommt es darauf an, wie die Eltern reagieren. Die eine Hälfte findet, dass es nun Zeit ist, dass die Erziehung beginnt. Sie spricht davon, dass das Kind nun "Böckchen hat" oder ihm "Hörner wachsen", nehmen die Unmutsäußerungen des Nachwuchses nicht an, manchmal ziehen sie sie sogar ins Lächerliche. Die andere Hälfte der Eltern versucht, das Verhalten hinter den Wutanfällen zu verstehen. Sie reagieren mit Empathie, verstehen, dass es nicht so leicht ist, Dinge zu wollen, die man noch nicht schafft und zu realisieren, dass andere Menschen manchmal konträre Wünsche zu den eigenen haben. Diese Eltern nehmen das Kind auch in diesem Alter so an, wie es ist. Sie begleiten Wutanfälle, verbalisieren die Gefühle der Kinder, bieten eine helfende Hand aus dem Gemütschaos. Sie lassen die Kinder ihre Umwelt entdecken und wenn sie "Nein" sagen müssen - was sie tun! - dann ohne die Integrität oder den Selbstwert des Kindes zu verletzen. Diese Eltern schaffen es, Dissonanzen auszuhalten und die gesamte Palette ihrer eigenen Gefühle aus- und vorzuleben, ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben. Kinder dieser Eltern dürfen dementsprechend ihr angeborenes Selbst weiter ausbilden und das tun sie auch. Die Zeit vergeht, die Kinder wachsen und werden drei Jahre alt. Plötzlich gibt es in fast allen bindungsorientiert agierenden Familien einen Bruch. Zunächst einmal ist es so, dass die Kinder nun so gut wie aus dem Kindchen-Schema herausgewachsen sind, d. h sie wirken auf die Erwachsenen nicht mehr so niedlich und beschützenswert, wie mit einem oder zwei Jahren. In vielen Fällen kommt nun ein Geschwisterchen dazu, neben dem die Dreijährigen gleich doppelt und dreifach so erwachsen wirken. Kurz: Die Eltern und Großeltern reagieren nun auf das Kind nicht mehr ganz so nachsichtig und verständnisvoll. Für diese Entwicklung haben unsere Kinder sehr feine Antennen - ihnen entgeht die leichte Verschiebung im Liebensverhalten der Eltern natürlich nicht. Das verunsichert sie, was dazu führt, dass sie stärker um Aufmerksamkeit buhlen. Meist in Form von lautem, unangemessenen Verhalten, das die Eltern eher verärgert. Dazu kommt, dass sich bei den Erwachsenen Zweifel einschleichen. Müsste das eigene Kind nicht langsam mal leiser, angepasster, erwachsener werden? Man sieht die Kinder anderer Eltern auf dem Spielplatz. Sind die nicht irgendwie kooperativer, weniger aufmüpfig? An diesem Punkt fängt es in fast allen Familien an zu haken. Leise, leise flüstern einem die Stimmen der eigenen Vergangenheit ins Ohr: "Siehst du? Ich habe es dir ja gesagt! Du ziehst dir einen kleinen Tyrannen heran. Das hast du nun davon. Andere Kinder hören auf ihre Eltern. Deine dagegen werden ein schlimmes Ende nehmen!" Die annehmende, verständnisvolle Haltung der Eltern verändert sich schleichend. Plötzlich wird doch versucht, die eigenen Kinder ein bisschen mehr zu erziehen, ihnen doch beizubringen, was gesellschaftsadäquates Verhalten bedeutet. Die Nörgelei beginnt und das Kind versteht die Welt nicht mehr. Irgendetwas ist anders - wo ist denn nur die bedingungslose Liebe hin? Am Anfang kann das Kind die Veränderung noch aushalten. Wie die Ehefrau, deren Mann ihr nicht immer zuverlässig zuhört, tun unsere Kinder unsere anfängliche Nörgelei als Nichtigkeit ab und gehen ihren Weg wie immer. Das frustriert die Eltern nun noch mehr - warum macht das Kind denn nicht, was sie wollen? Sie haben es doch nun deutlich gesagt? Sie verstärken die Kritik, werden lauter, nachdrücklicher. Nun kann auch das Kind den Strom an Vorwürfen nicht mehr ignorieren. Es merkt, dass es die Eltern mit seinem Sein verärgert. Denn das, was es tut, macht es ja zunächst einmal nicht mit Absicht: das wuselige Rumgehopse, das laute Streiten mit der Schwester, das Zuhauen im Affekt, das Kleckern bei Tisch und das wiederholte Umstoßen des Wasserglases, das Hin- und Herflattern zwischen mehreren Spielen oder Aufgaben, die kurze Aufmerksamkeitsspanne, das unaufgeräumte Zimmer, das Nichtvorhandensein eines moralischen Verständnisses ... all das ist Teil des Kind-Seins und völlig normal. Und hier ist der springende Punkt meiner These: Kinder, die bis zum dritten Lebensjahr so heranwachsen durften, dass sie das Gefühl hatten, von ihren Eltern bedingungslos geliebt und angenommen zu sein, dass sie um ihrer Selbst Willen geliebt werden und nicht für eine Rolle, die sie spielen, entwickeln ein originales Selbst und damit auch ein starkes Selbstwertgefühl. Versuchen die Eltern dieser Kinder nun aus Angst vor ihrer eigenen Courage, ihre originalen Kinder doch noch in eine Richtung zu erziehen, die diese zur Kopie machen würden, stoßen sie massiv auf Gegenwehr, viel massiver als Eltern, die das schon von Geburt an oder mit einem oder zwei Jahren getan haben. Ich will euch ein Beispiel aus meiner Familie aufschreiben. Eine meiner Töchter ist ein echtes Sommerkind. Am glücklichsten ist sie, wenn sie morgens einfach nur einen Schlüpfer und ein Flatterkleidchen überwerfen muss und dann losziehen kann. Nun neigte sich der Sommer dem Ende entgegen, es wurde Herbst und kalt. Flatterkleidchen und nackte Füße in Sandalen waren aus meiner Sicht nicht mehr angemessen, also sagte ich zu ihr, sie möge doch eine Strumpfhose, ein Hemd und Halbschuhe anziehen. "Auf keinen Fall!", war ihre Antwort. So kämpften wir ein paar Tage morgens darum, was sie anzieht. Wir stritten und stritten. Ich bestand auf wettertaugliche Sachen, sie bestand darauf, selbst entscheiden zu können, was wettertauglich bedeutet.
Ich habe dann natürlich wieder losgelassen und sie selbst entscheiden lassen. Das hat mich einiges an Kraft gekostet. Wichtig war, nicht nur so zu tun, als fände ich es okay, dass sie sich so kühl kleidet, sondern meinen Blickwinkel wirklich so zu ändern, dass ich mit vollstem Herzen hinter ihrer Entscheidung stand. Erst, als ich ihr ganz ehrlich dazu gratulieren konnte, sich eine eigene Meinung dazu gebildet zu haben, was sie im Frühherbst anziehen möchte, um sich wohl zu fühlen, konnte meine Tochter wirklich frei von Druck entscheiden. Wie reagieren Eltern auf aggressive Kinder und was bedeutet das fürs Kind?Fangen Eltern an, das Kind "erziehen" zu wollen, geschieht das meist auch auf unbewusster Ebene. Die Ängste, die uns dazu treiben, unseren Kindern Vorschriften zu machen und sie bei Kleinigkeiten zu gängeln, sind solche, die tief in uns verwurzelt sind und das moralische Vermächtnis unserer Eltern und Großeltern darstellen. Den allermeisten Eltern ist also nicht bewusst, dass sie die Verantwortung für das aggressive Verhalten ihrer Kinder tragen. Da es ihnen nicht bewusst ist, reagieren sie auf die Angriffe ihrer Kinder entsetzt, ungehalten und oft auch wütend. Denn lehnen unsere Kinder unsere Erziehungsversuche so vehement ab, fühlen wiederum wir uns nicht wertgeschätzt in der Beziehung zu ihnen. Es ist doch schließlich so, dass wir nur das Beste wollen, wenn wir unsere Kinder dazu anhalten, im Herbst eine Jacke überzuziehen und vor dem Schlafengehen doch bitte noch einmal pullern zu gehen. Wir wissen schließlich, was passieren kann, wenn sie es nicht tun und wollen - aus Liebe natürlich - unsere Kinder davor bewahren. Wir sind verletzt, wenn unsere Kinder unseren Rat nicht annehmen. Die meisten von uns reagieren auf diesen Verlust des Gefühls, wertvoll zu sein, kurioserweise genauso wie unsere Kinder: Wir brausen auf, werden laut und aggressiv. Natürlich ist bei uns die Impulskontrolle schon voll ausgeprägt, d. h. die wenigsten werden tatsächlich zurück hauen, wenn ihre Kinder sie hauen, doch der Wunsch ist, wenn wir ehrlich zu uns sind, doch immerhin da.
Entwicklung aber ist wichtig. Die Entwicklung einer Streitkultur ist ja nun ausgerechnet das, was uns Eltern von aggressiven Kindern am wichtigsten ist. Wir wollen ja gerade, dass sie lernen, wie man angemessen streitet, wenn man sich in seinem Selbstwertgefühl verletzt sieht. Deshalb ist es so wichtig, dass wir selbst lernen, unsere Gefühle angemessen auszudrücken. Beobachtet euch doch mal selbst und guckt, wie es mit eurer eigenen Streitkultur bestellt ist. Ich gehe davon aus, dass ihr niemanden haut oder beißt, doch werdet ihr ganz sicher verbal aggressiv sein und auf die "Schuld" des anderen pochen.
Der Ausstieg aus diesen unangemessenen Reaktionen ist gleichzeitig sehr leicht zu verstehen und sehr schwer durchzuführen. Es wird euch einiges an Kraft kosten, nicht mehr nach alten, in frühster Kindheit eingeprägten Mustern zu agieren, und doch ist es das wert. Denn je besser ihr euch löst von den Geistern der Vergangenheit, desto weniger destruktive Muster werden eure Kinder aus ihrer Kindheit mitschleppen. Ihr fragt euch nun sicherlich, wie die oben genannte Mutter aus dem Beispiel denn richtig reagiert hätte:
Wie sollten Eltern auf ihre aggressiven Kinder reagieren?1. Bewusstwerden der eigenen RolleEs ist wichtig, dass euch immer bewusst ist, dass es an eurem Verhalten liegt, wenn eure Kinder euch hauen, treten oder verbal beleidigen. Ich sage nicht, dass ihr "Schuld" seid, sondern dass ihr die Verantwortung dafür tragt, dass die Beziehung zu eurem Kind ins Ungleichgewicht geraten ist. In einigen Fällen liegt die Kränkung auch außerhalb der Familie. Es könnte sein, dass die Erzieherin im Kindergarten das Kind nicht mehr wertschätzt und es das deshalb zuhause auslebt. Oder Oma und Opa kritisieren plötzlich das Kind unnötig viel. Auch dann kann es sein, dass es den Schmerz darüber bei euch zuhause, im sicheren Hafen, abbaut. Das Hauen ist nur ein Zeichen. Es bedeutet schlicht "Ich bin unglücklich, da ich das Gefühl habe, für dich nicht mehr wertvoll zu sein.".
Es geht also nicht vorrangig darum, das Hauen "abzustellen", sondern darum, dem Kind wieder das Gefühl zu geben, so, wie es ist, mit all seinen Fehlern, geliebt zu sein. Dazu gehört auch, Entscheidungen des Kindes, die es selbst betreffen (Anziehen, Pullern, Schlafen, Hausaufgaben) als richtig und gut zu akzeptieren. Schafft ihr das, dann hört das Hauen von allein auf. 2. Sich wertschätzend abgrenzenHaut euch euer Kind, dann überschreitet es damit eure Grenze. Das müsst ihr nicht aushalten - ihr seid nicht der Boxsack eurer Kleinen. An dieser Stelle habt ihr das Recht, euch abzugrenzen, ja, sogar die Pflicht, das zu tun. Der Punkt ist, wie ihr euch abgrenzt. Leider neigen wir dazu, uns abzugrenzen, indem wir den anderen Menschen in seiner Person herabwürdigen oder ihn mit moralischen Grundsätzen überschütten: "Du bist ein böser Junge!", "So etwas macht man nicht!", "Wir hauen nicht!", "Bist du jetzt wieder lieb?", "Du bist doch schon groß! Da haut man doch nicht mehr wie ein Baby!" sind so Sätze, die uns verflixt schnell über die Lippen huschen. Und weil das unsere Eltern und Großeltern schon so gehandhabt haben, fühlen wir uns, wenn wir kritisiert werden, schnell als gesamte Person schlecht, faul, dumm oder inkompetent und reagieren entsprechend gereizt. Ein gewaltfreier, wertschätzender Weg wäre, es anders zu formulieren. Haut ein großer Bruder seine kleine Schwester, weil diese ihm ein Spielzeug weggenommen hat, kann man zu dem Jungen sagen:
Wenn euch das "Ich möchte nicht..." zu lasch für eure Emotionen erscheint, könnt ihr es auch ersetzen mit "Ich hasse es, wenn...", denn es ist wichtig, eure Gefühle nicht zu verstecken und zu schauspielern. Haut euch euer Kind, könnte sich das so anhören: "Aua! Mist, das hat mir weh getan! Mann ey! Ich hasse es, wenn du mich haust .... aber ich glaube, du willst mir damit sagen, dass du nicht damit einverstanden bist, dass ich.... Versuch doch, beim nächsten Mal, mich lieber zu schieben oder laut zu rufen: 'Ich ärgere mich über dich, Mama!', wenn du das Gefühl hast, dass ich dich nicht verstehe." Wichtig ist, euer Kind auch verbal weiterhin als Person anzunehmen. Es muss klar sein, dass das Kind seinen Wert für euch nicht verliert, nur, weil es momentan nicht in der Lage ist, seine Gefühle zu zügeln. 3. Gesamte Gefühlspalette zeigen und zulassen
Es ist also wichtig, authentisch zu sein. Man darf vor seinen Kindern weinen, man darf traurig sein, man darf wütend werden, man darf lachen und glücklich sein. Wenn Eltern immer nur lieb sind und lächeln und auch dann noch freundlich säuselnd vor dem Kind stehen, wenn dieses gerade mit Absicht seine Faust auf die elterliche Nase gehauen hat, wie soll das Kind dann lernen, dass andere Menschen Schmerzen haben, dass sie Traurigkeit empfinden, und Frustration oder Wut? Wie soll es Empathie entwickeln? Denkt aber daran, dass ein völliger Ausraster eurerseits nicht mehr unter "authentisch" fällt - eure Aggression soll eurem Kind keine Angst machen. Wenn ihr so sehr die Kontrolle über euch verliert, dass eurer Kind panisch auf euch reagiert, geht lieber aus dem Zimmer! Genauso wichtig, wie die gesamte Gefühlspalette der Eltern, ist, auch bei Kindern alle Gefühle zuzulassen, sie als richtig und wichtig anzuerkennen. Wie sonst soll das Kind seine Wut und Aggression beherrschen lernen, wenn nicht in täglich kleinen Kämpfen mit sich selbst und seiner Umwelt?
Das bedeutet ganz klar, dass ihr zulassen solltet, dass eure Kinder auch wütend werden. Das passiert in dem Alter noch sehr, sehr oft und meist auch an völlig blöden Orten. Eine meiner Töchter ist einmal in einer Straßenbahn völlig ausgeflippt, weil ihre Schwester ihr den letzten Fensterplatz vor der Nase weggeschnappt hatte. Sie hat getobt! So richtig volle Kanne und natürlich in einer brechend vollen Straßenbahn. Und selbstverständlich wollten die Mitfahrer dieses laute Geschrei nicht hören, wer kann es ihnen verübeln? Sie wussten ja nicht, dass diese Tochter gerade fünf Stunden Bahnfahrt aus dem Urlaub zurück sehr gesittet und leise hinter sich gebracht hatte und nun einfach der Punkt gekommen war, an dem sie nicht mehr konnte. Die Mitfahrer wollten, dass ich mit ihr aussteige - und das habe ich dann auch gemacht. Ich habe dann mit ihr auf dem Bürgersteig den Fensterplatz betrauert und noch zwei weitere Straßenbahnen fahren lassen, bis sie sich beruhigt hatte. 4. Entwicklungspsychologische Meilensteine kennen
Ich möchte dieses Zitat von Jesper Juul am liebsten ausdrucken und mir aufs T-Shirt bügeln: EINE GANZE KINDHEIT haben Kinder Zeit, ihre Aggressionen unter Kontrolle zu bekommen. Wann endet die Kindheit? Mit der Pubertät, ja? Dann sind das also zwölf, dreizehn Jahre, in denen wir Eltern und ganz beruhigt zurücklehnen können, während unsere Kinder Empathie, Impulskontrolle, Moralverständnis, Ungerechtigkeitsempfinden und Geduld in kleinen und großen Situationen erlernen.
5. Normale Arten von Aggression kennen und akzeptieren
Kinder sind von Natur aus aggressiv - das ist zunächst einmal keine schlimme Tatsache. Schlimm ist, dass Aggression in unserer heutigen Gesellschaft so sehr zum Tabu gemacht wird, dass schon Zweijährige zum Kinderpsychologen geschickt werden, weil sie in der Krippe ein anderes Kind gebissen haben. Diese Entwicklung finde ich sehr besorgniserregend. Ich kann natürlich verstehen, dass die Eltern des gebissenen Kindes ihr Kind gerne unversehrt aus der Fremdbetreuung abholen möchten - das will ich auch. Doch diese Hexenjagd, die mittlerweile mehr und mehr zum Standard wird, wenn Kinder eigentlich völlig altersadäquate Verhaltensweisen zeigen, ist problematisch. Denn wenn unsere Kinder für Taten, die sie noch nicht willentlich steuern oder unter Kontrolle bekommen können, immer wieder die Rückmeldung erhalten: "Das, was du tust, ist böse!", dann entwickeln sie ganz automatisch ein "böses" Selbstbild - und handeln immer wieder danach.
Es ist wichtig, dass wir Erwachsenen uns so gut es geht raushalten aus den Rangeleien der Kinder. Sie sollten die Chance bekommen, das unter sich zu Regeln, gerade auch Geschwister. Nur so lernen sie, ihre Impulse wirklich und wahrhaftig zu steuern, Freundschaften aufrecht zu erhalten und Streit selbständig zu beenden. Mischen wir Erwachsenen uns ein, werden wir immer zum Schiedsrichter und nehmen immer Partei für die eine oder andere Seite. Das macht alle unzufrieden. Lasst sie es stattdessen selbst versuchen, nur so können sie es lernen. Und wenn eure Kinder aus Stöckern Pistolen und Schwerter basteln und damit aufeinander losgehen, dann lasst sie. Wir gucken auf diese Szenen mit einem viel zu erwachsenen Blick. Unsere Kinder wollen niemanden wirklich "totschießen" - sie begreifen ja nicht einmal wirklich, was tot bedeutet. Die Pistolen und Schwerter in ihrer Hand symbolisieren für sie Kraft und Macht und lassen sie größer und stärker erscheinen, als sie sich in Wahrheit fühlen. Es ist eine ganz normale Phase, die vorbeigeht und bedeutet nicht, dass euer Kind deswegen mit 19 Amok laufen wird! FazitAnders als das aggressive Verhalten, das Kleinkinder zeigen, weil sie eine nur wenig ausgebildete Impulskontrolle haben und noch keinen Perspektivenwechsel einnehmen können, hat bewusstes Hauen, Treten oder Beißen eurer größeren Kinder immer eine Botschaft, die es zu entschlüsseln gilt. In den allermeisten Fällen lautet die Botschaft, dass das Kind das Gefühl verloren hat, für seine wichtigsten Bezugspersonen wertvoll zu sein. Eure Aufgabe ist es, diese Botschaft anzunehmen und die Beziehung wieder ins Lot zu rücken, während ihr gleichzeitig eure Grenzen darlegt und andere Strategien für das Kind aufzeigt, auf sein Bedürfnis aufmerksam zu machen. Wie reagiere ich wenn mein Kind andere Kinder schlägt?Suchen Sie das Gespräch und versuchen Sie, sachlich zu erklären, dass Sie die Situation ernst nehmen, mit ihrem Kind jedoch nichts falsch läuft. Wenn sich die Situation zu einem Konflikt entwickeln sollte, können Sie gemeinsam einen externen Berater, sprich einen Psychologen oder Kinderarzt, aufsuchen.
Warum haut mein Kind 7 Jahre?Vielleicht kann ein Kind auch seine Impulse aus hirnorganischen Gründen nicht kontrollieren. Oder es mangelt ihm noch an Einfühlungsvermögen. Manche Kinder rufen mit ihrem Verhalten auch nach mehr Nähe; sie sind zum Beispiel sehr eifersüchtig auf ein Geschwisterchen.
Warum schlagen Kinder andere Kinder ohne Grund?Gründe für kindliche Aggression
Schlagen, beissen und treten sind eine Form von Aggressivität, die Ihr Kind vor allem dann zeigt, wenn es mit der Situation überfordert oder unsicher ist, oder wenn es auf sich aufmerksam machen will.
Was tun wenn Kind andere Kinder Haut?für Aggressionen, besonders für Schlagen oder Treten, ist gleichfalls wichtig und richtig! Verhält sich euer Kind aggressiv, dann schaut genau hin, was es emotional bewegt und warum es sich so verhält. Zeigt ihm andere Lösungswege auf! So kann ein wütendes Kind z.B. auf ein Kissen hauen, anstatt auf den Spielpartner.
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