Wenn es draußen regnet, fragen sich viele Menschen mit Feuchtigkeitsproblemen im Haus, ob sie jetzt trotzdem lüften dürfen.
Regen und feuchte Witterung stellen zunächst selbst eine Feuchtigkeitsquelle dar und es lässt sich leicht daraus schließen, dass es eher destruktiv wäre, weitere Feuchtigkeit durch Lüften hinein zu lassen. Eine regelmäßige Belüftung der Wohnräume ist jedoch sehr wichtig! Wer aufgrund von z.B. drei aufeinander folgenden Regentagen überhaupt nicht lüftet, wird schnell merken, dass die Qualität der Raumluft darunter leidet.
Ohne das Hereinlassen von frischer Außenluft und den Abtransport der abgestandenen, feuchten Luft sammelt sich durch Atmung und die Nutzung von Dusche, Herd etc. immer weiter Feuchtigkeit in der Innenluft.
Wer die feuchte Regenluft von draußen beim Lüften herein lässt und sie anschließend durch die Raumheizung erwärmt, gewinnt aber immer noch trockenere Luft, als er aktuell in den Wohnräumen vorfindet. Die Innenluft ist vor dem Lüften häufig so abgestanden und mit Feuchte angereichert, dass eine Belüftung selbst bei Regenwetter sinnvoll ist und sich positiv auf die Luftqualität auswirkt.
Gezielt die Feuchtigkeit vertreiben
Achten Sie auch auf eine konstante Beheizung der Räume, um die Luft zu erwärmen: Dann kann sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen und beim Lüften mit hinaus tragen. Die Heizung können Sie während des Lüftens bei kaltem Regenwetter, wie etwa im Herbst gerne abdrehen, um so wenig Heizenergie wie möglich zu verlieren. Bitte aber dann das anschließende Wiederaufdrehen der Heizung nicht vergessen.
Großzügiges Querlüften für 5-10 Minuten im Winter und 10-15 Minuten im Sommer sorgt für einen starken Durchzug, der überschüssige Feuchte abtransportiert. Ein kompletter Luftaustausch ist gerade am Morgen wichtig, da über Nacht im Schlafzimmer durch Schwitzen und Atmung viel Feuchtigkeit entsteht. Aber auch Vorgänge wie Kochen, Backen, Duschen, Baden, Bügeln oder Wäschetrocknen geben viel Feuchtigkeit an die Zimmerluft ab, die diese kaum halten kann.
Die Feuchte könnte sich dann auf Ihre Wände und gerne auch in den Ecken hinter Möbeln niederschlagen: Erste Anzeichen hierfür sind z.B. Wassertropfen an den Fensterscheiben. Ungesunder Schimmel kann entstehen, wenn nicht spätestens dann etwas geändert wird.
Allgemein sollte wetterunabhängig 2-4 Mal am Tag gelüftet werden, je nach Jahres- und Tageszeit unter Beachtung der relevanten Unterschiede, die es beim Lüften zu beachten gilt. Hierzu finden Sie viele weitere hilfreiche Tipps in der Auswahl an unterschiedlichsten Artikel auf richtig-lueften.eu.
Je kälter die Außentemperatur, desto kürzer der Lüftvorgang. Es reichen meist fünf bis zehn Minuten Stoßlüften bei frostigen bzw. kalten Temperaturen aus. Schimmelbildungdurch überhöhte Innenrfaumfeuchte kann auf diese Weise in der Wohnung verhindert werden.
Lüften ist auch bei Regenwetter ratsam, denn die Außenluft ist selbst dann nach dem Erwärmen noch trockener als die verbrauchte Innenraumluft. Generell kann kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme.
Ab 10°C Temperaturunterschied sollte in jedem Fall auch bei Regenwetter gelüftet werden. Die Feuchtigkeitsabfuhr funktioniert auch dann.
Außendem: Räume wie Bad oder Schlafzimmer sollten ganztägig, zumindest leicht beheizt werden.
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Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Sie auch bei Regenwetter oder Nebel lüften sollten? Immerhin würde dann ja Feuchtigkeit in die Räume kommen, die wir eigentlich bestmöglich abhalten wollten. Wir wissen, wie Lüften funktioniert, wenn draußen Schmuddelwetter angesagt ist.
von Julia Beller
03.11.2022, 08:43 Uhr
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Lüften ist wichtig, um für einen regelmäßigen Austausch der Luft in den Wohnräumen zu sorgen. Dazu wird empfohlen, die Räume mehrfach täglich stoßzulüften. Was sollten wir aber tun, wenn es draußen in Strömen regnet? Ist Lüften dann immer noch sinnvoll? Wir wissen es.
Lesen Sie auch, wie Sie beim Wäsche aufhängen in der Wohnung, Schimmel vermeiden >>
Bei Regen lüften: Ja oder nein?
Die Antwort lautet: Ja, Sie sollten auch bei Regenwetter lüften, denn die Außenluft ist selbst bei Regen noch trockener als die Luft in den eigenen vier Wänden. Der Grund? Kalte Luft von draußen kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als die wärmere in den Innenräumen. Um Schimmel vorzubeugen, sollte daher auch bei Regenwetter gelüftet werden.
Im Video: Richtig heizen – So wird es mollig warm - aber nicht teuer
So funktioniert es
Bei Regen sollten Sie unbedingt auf gekippte Fenster verzichten und stets bei voll geöffnetem Fenster lüften. Am besten öffnen Sie sogar gegenüberliegende Fenster, damit es zu einem schnellen Luftaustausch kommt. Sollte es draußen regnen, können Sie während des Lüftens dafür sorgen, dass Textilien wie Vorhänge zur Seite gezogen werden, damit diese nicht nass werden. Um Energie zu sparen, während des Lüften unbedingt die Heizung abstellen!
Von der Temperatur abhängig
Je nachdem, wie kalt es draußen ist, sollten Sie den Zeitraum für das Lüften anpassen. Unter 0 Grad sind 5 Minuten absolut ausreichend. Bei bis zu 10 Grad sollten Sie die Fenster eher für 10 Minuten öffnen. Bei Temperaturen über 10 Grad können Sie sogar für 15 Minuten stoßlüften.
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