Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 26.8.1969.

von Christof Leim

Der King kann auch lustig: Im Sommer 1969 will er mit einer groß angelegten Showreihe in Las Vegas seine Musikkarriere wieder anschieben. Am 26. August 1969 hat er dabei vielleicht ein bisschen zu viel Spaß. Er amüsiert sich auf der Bühne so königlich, dass er den Song nicht zu Ende singen kann…

Hört hier in das 68 Comeback Special rein:

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

Eigentlich. Denn an einem Abend amüsiert sich der „King“ königlich, und zwar auf der Bühne. Und das kommt so: Während des immergrünen Schmachtfetzens Are You Lonesome Tonight? ändert er die Zeile „Do you gaze at your doorstep and picture me there?“ in „Do you gaze at your bald head and wish you had hair?“, auf Deutsch: „Schaust du dir deinen kahlen Kopf an und wünschst dir, du hättest Haare?“

So wird das nichts mit Romantik

Daraufhin steht ein Mann in der ersten Reihe auf, nimmt seine Perücke ab und tanzt zur Musik. Da kann der Künstler nicht mehr an sich halten und lacht sich auf der Bühne kaputt. Etliche weitere Zeilen müssen dran glauben, minutenlang hat der Meister Probleme, den Love-Song angemessen rüberzubringen. Dass Background-Sängerin Cissy Houston ihre Parts in aller Ernsthaftigkeit durchzieht, macht die Situation noch lustiger. (Houston vererbt ihr Sangestalent übrigens an ihre Tochter, ein Mädchen namens Whitney.) Wirklich ergreifend gerät Are You Lonesome Tonight? an diesem Abend also nicht, in Sachen Herzschmerz geht die Nummer gehörig in die Hose. Aber Elvis wirkt bei diesem kleinen Ausflug ziemlich sympathisch, selbst wenn er scherzhaft seine Karriere enden sieht: „14 Jahre, Mann, komplett im Eimer!“ verkündet er anschließend. Leider haben wir kein Foto oder Video von dem Vorfall, aber in diesem Audiomitschnitt lässt sich das alles anhören:

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

Popkultur

Zeitsprung: Am 29.11.1974 wird es ungewöhnlich ernst auf „Slade In Flame“.

Published on

November 29, 2022

By

Christina Wenig

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren
Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 29.11.1974.


von Timon Menge und Christof Leim

Als Slade die Arbeit an ihrem fünften Album aufnehmen, gehört ihnen die Welt. Na gut, Großbritannien. Gleich zwei Nummer-eins-Platten haben die Glam-Rocker dort hinter sich. Nun möchten sie vom Thron aus neue Wege einschlagen und beginnen mit der Arbeit an einem Film inklusive Soundtrack. Doch mit dem Ergebnis Slade In Flame stoßen sie ihre Fans gehörig vor den Kopf.

Hier könnt ihr euch Slade In Flame anhören: 

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

Slade 1974 von links nach rechts: Noddy Holder, Dave Hill, Don Powell und Jim Lea – Pic: Jorgen Angel/Redferns/Getty Images.

Um den Streifen entsprechend zu untermalen, setzen sich die beiden Hauptsongschreiber Noddy Holder (Gesang) und Jim Lea (Bass) direkt an den entsprechenden Soundtrack. Dafür wagen sie sich an neue Stile und orientieren sich stärker an den Sechzigern als üblich. Das passt, denn in jenem Jahrzehnt spielt auch der Film. Obwohl Slade auf Slade In Flame nicht unbedingt klingen wie sie selbst, erscheint der Soundtrack zunächst als fünftes Album der Gruppe.

Ist das jetzt zu düster?

Bereits die erste Single Far Far Away landet auf Platz zwei der UK-Charts. Mit dem Album gelingt anschließend Platz sechs. Kaum zu glauben, doch für Slade bedeutet das zu jener Zeit einen Misserfolg: Mit Slayed? und Old New Borrowed And Blue schaffte die Gruppe den Sprung auf die Pole Position der Hitparade.

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

Nach Veröffentlichung des Films sinken die Verkaufszahlen der Glam-Rocker in den Keller. Der britische Komponist, Produzent, Jazzpianist und Autor Chris Ingham bringt es in den Liner-Notes zu Slade In Flame auf den Punkt: „Großbritanniens Liebesaffäre mit Slade endete mit Flame.“ Alben veröffentlicht die Gruppe zwar weiterhin, doch die großen Erfolge bleiben ab Mitte der Siebziger aus.

Zeitsprung: Am 15.2.1974 erscheint „Old New Borrowed And Blue“.

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Foto: Lloyd Bishop/NBCU Photo Bank/NBCUniversal via Getty Images

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

Matt Cameron als Grunge-Legende zu bezeichnen, wäre einerseits eine Untertreibung, würde den wandlungsfähigen Musiker aber auch zu sehr auf ein Genre festnageln. Liest man aber die Namen jener Bands, bei denen er Mitglied ist oder war, stellt man schnell fest: Mehr Seattle-Legendenstatus geht schwer… und das, obwohl er gar nicht aus Seattle kommt. Er spielte bei Soundgarden, er war bei Temple Of The Dog und er ist immer noch Mitglied bei Pearl Jam. Cameron ist nicht nur Drummer, sondern auch Songschreiber und Multiinstrumentalist. Zu seinem 60. Geburtstag werfen wir einen Blick auf 10 Fakten aus seinem Leben.

von Markus Brandstetter

1. Er spielte in der 1978 erschienenen Horrorkomödie Attack of the Killer Tomatoes (deutscher Titel: Angriff der Killertomaten mit).

Im Film sang er sogar einen Song — und zwar das Stück Puberty Love. Cameron war damals 16 Jahre alt.

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Anekdoten, Jubiläen und wilde Geschichten: Was an diesem Tag in der Welt der Musik passiert ist, lest ihr täglich in unserem Zeitsprung. Heute: 28.11.1978.

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

von Max Röbel und Christof Leim

Es ist eines dieser Alben, die man auch dann kennt, wenn man sie noch nie richtig gehört hat. Am 28. November 1978 erscheint das Debütalbum der Blues Brothers und wird aus dem Stand zum Klassiker. Als Jake und Elwood Blues landen die Comedians Dan Aykroyd und John Belushi mit Briefcase Full Of Blues einen Welthit.

Hier könnt ihr euch Briefcase Full Of Blues anhören:

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Die Blues Brothers live 1978 – Pic: Richard McCaffrey/ Michael Ochs Archive/ Getty Images

Zwei Jahre nach Veröffentlichung ihres Albumdebüts erscheint der gleichnamige Kultfilm, in dem Jake und Elwood “die Band wieder zusammenbringen müssen”, um mithilfe eines Benefizkonzert das nötige Kleingeld für die Grundsteuerrechnung ihres ehemaligen Waisenheims zu erspielen. Neben einem immensen Budget für demolierte Polizeiwagen, antifaschistischem Widerstand im Straßenverkehr und der ikonischen Fahrstuhlszene glänzt der Film mit zahlreichen Gastauftritten bekannter Musiker und Musikerinnen, etwa Aretha Franklin, Ray Charles und Cab Calloway).

Gerechte Lizenzen

Daran, dass die Blues Brothers faktisch eine Coverband sind, scheint sich kaum jemand zu stören. Im Gegenteil: Mit ihrem sprudeligen Livesound setzt das Projekt einen willkommenen Kontrastpunkt zu den zunehmend synthlastigen Pop-Releases der späten Siebziger. Doch es gibt eine weitere Gruppe, die von dem Phänomen Blues Brothers profitiert. Vor der Veröffentlichung von Briefcase Full Of Blues, schlägt die Plattenfirma Atlantic zunächst vor, den ursprünglichen Songschreibern fünfzig Prozent der Lizenzeinnahmen anzubieten. John Belushi und Aykroyd bestehen jedoch darauf, die Tantiemen in Gänze an die Urheber gehen zu lassen. Lediglich die Abgaben für ihre Live-Auftritte behalten sich die Blues Brothers vor. “Uns hätte ein Anteil an der Musik gehören können, aber wir haben keinen genommen. Das gehört sich nicht”, kommentiert Dan Aykroyd später im Interview.

Alle frauen sind gleich aber die besten wurden 1969 geboren

Die Geste kommt an. Dank des Erfolgs der Neuauflagen erhalten Bluesveteranen wie Floyd Dixon, von dem Hey, Bartender stammt, auf einmal Schecks in bisher ungekannter Höhe. Einige Jahre nach John Belushis Tod an einer Überdosis 1982 trifft Harp-Spieler und Blues-Brothers-Inspiration Curtis Salgado den Songwriter beim Chicago Blues Festival. Man unterhält sich über die Band und kommt auf den unverhofften Geldsegen zu sprechen . Auf die Frage, was er mit dem Geld angestellt habe, antwortet Dixon: “Ich habe alles auf Pferderennen verwettet. Ich hatte eine wundervolle Zeit, Mann.“