Wie lautet die Formel für die Gefahrenbremsung?

Als Reaktionsweg bezeichnet man die Strecke, die du vom Erkennen der Gefahr, bis dorthin, wo du beginnst, zu bremsen, zurücklegst. Im Durchschnitt braucht ein Mensch ca. eine Sekunde, bis er auf eine Gefahr reagiert. In dieser Zeit fährt dein Auto ungebremst weiter.

Der Reaktionsweg lässt sich mit der Faustformel (Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3 ganz einfach berechnen. Im Durchschnitt braucht ein Mensch eine Reaktionszeit von 1 Sekunde, um auf ein Hindernis bzw. eine Gefahr zu reagieren. In dieser Zeit fährt das Auto ungehindert weiter, bis du reagieren kannst. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h beträgt der sogenannte Reaktionsweg dann bereits 15 m.

 

Bei einer unvorhergesehenen Bremsung ist jeder Meter entscheidend dafür, ob ein Unfall vermieden wird oder nicht. Finde hier die Bremsweg-Formel und Fallbeispiele für Distanzen, bis das Auto stillsteht.

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Laut dem Statistischen Bundesamt kommt es auf Deutschlands Straßen jedes Jahr zu etwa 2,6 Millionen Verkehrsunfällen. Häufig wurde dabei die eigene Reaktionszeit oder der tatsächliche Bremsweg unterschätzt. Was diese Größen bedeuten lernen Autofahrer zwar schon in der Fahrschule, doch die Berechnung derselben stellt viele Verkehrsteilnehmer vor ein Rätsel.

wirkaufendeinauto.de klärt im folgenden Artikel, was hinter den Begriffen steckt und stellt Dir einen exklusiven Rechner zur Verfügung, der sowohl Anhalteweg, als auch Reaktions- sowie Bremsweg nach der Eingabe der Geschwindigkeit ermittelt. Zudem erläutern wir die Bremsweg-Formel, die Reaktionsweg-Faustformel sowie die Faustformel zum Anhalteweg.

Anhalteweg (normal) in m:

Anhalteweg (Gefahr) in m:


1. Bremsweg, Bremszeit und Gefahrenbremsung

Der Bremsweg beschreibt die Strecke zwischen dem Beginn der Bremsung und dem Stillstand des Fahrzeugs. Er besagt demnach, wie viele Meter das Auto bremsend zurücklegt. Im Unterschied dazu steht die Bremszeit, die neben dem Bremsweg die Bremsansprechzeit einschließt. Diese ist von der Fahrgeschwindigkeit und einer möglichen Bremsverzögerung abhängig.

Die tatsächliche Länge des Bremsweges hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise vom Straßenbelag, dem Zustand der Straße, dem Fahrzeug selbst sowie von der Stärke der Bremsbetätigung des Fahrers. Natürlich muss das technische System rund um die Bremsanlage selbst ebenfalls intakt sein.

Ist dies nicht der Fall, sind die Reifen abgefahren oder die Straßen glatt, dann verlängert sich der Bremsweg. Dasselbe gilt, wenn die Bremsung bergab stattfindet. Um den Bremsweg zu berechnen, erlernen Autofahrer in Rahmen der Fahrschule die Bremsweg-Formel, die das folgende Diagramm abbildet:

Wie lautet die Formel für die Gefahrenbremsung?

Wie lautet die Formel für die Gefahrenbremsung?

Diese Faustformel zum Bremsweg geht von einer normalen Bremsung ohne Beeinträchtigung durch Glätte oder ähnliches aus und beschreibt den Weg bis zum Stillstand des Wagens. Die Bremsweg-Formel ist Grundlage aller Berechnungen in Aufgaben der theoretischen Prüfung zum Führerschein.

Rechenbeispiel

Bewegt sich ein Auto mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde fort, dann beträgt der gesamte Anhalteweg 180 Meter. Anhalteweg-Faustformel: 120/10 * 120/10 + 120/10 * 3 = 180 Meter. Ausnahme: Bei einer Gefahrenbremsung verkürzt sich der Anhalteweg auf 108 Meter.

Bei den Prüfungsfragen ist es wichtig genau zu lesen, ob nach einer "normalen Bremsung" oder nach einer "Gefahrbremsung" und ob nach Bremsweg, Reaktionsweg oder Anhalteweg gefragt wird. Oft unterscheiden sich Fragen nur in einem Wort. Der Reaktionsweg ist der Weg, den das Kfz in der Reaktionszeit (ca. 1s) zurücklegt. Den Bremsweg für die Gefahrbremsung berechnet man, in dem man den Bremsweg für die normale Bremsung durch 2 teilt. Im Gefahrfall bremsen die meisten Menschen heftiger, deshalb ist der Bremsweg kürzer.

Bremsweg bei einer normalen Bremsung in m:

Bremsweg bei einer   Gefahrbremsung   in m:

Reaktionsweg in m:


Anhalteweg bei einer normalen Bremsung in m:
Reaktionsweg in m + Bremsweg einer normalen Bremsung in m

Anhalteweg bei einer Gefahrbremsung in m:
Reaktionsweg in m + Bremsweg einer Gefahrbremsung in m

Achtung, jetzt wird's brenzlig: Das Fahrzeug vor Ihnen bremst abrupt, Sie müssen sofort reagieren. Wie lange Ihr Auto bis zum Stillstand braucht, können Sie mit einer einfachen Formel berechnen.

Die Strecke, die ein Fahrzeug vom Tritt auf die Bremse bis zum Stand zurücklegt, nennt man den eigentlichen Bremsweg. Diese Strecke ist auf waagerechter Fahrbahn – also ohne Steigung oder Gefälle – abhängig von einigen Faktoren. Dazu gehören:

  • die Leistung der Bremse

  • die Kraft, mit der sie betätigt wird

  • die Fahrbahnbeschaffenheit

Sehr konservativ abschätzen lässt sich bei Normalbremsungen der Bremsweg, wenn man die Ausgangsgeschwindigkeit in km/h durch zehn teilt und das Ergebnis mit sich selbst multipliziert. Wer also mit 50 km/h unterwegs ist, legt 25 Meter Bremsweg zurück.

Faustformel

(50 km/h : 10) x (50 km/h : 10) = 25 Meter

Entscheidend dafür, welche Strecke ein Fahrzeug bis zum Stillstand tatsächlich braucht, ist allerdings der Anhalteweg. Diese Strecke setzt sich wie folgt zusammen:

Reaktionsweg + Bremsweg = Anhalteweg

Der Anhalteweg ist deutlich länger als der Bremsweg. Denn bevor der Fahrer auf das Bremspedal tritt, vergeht noch einige Zeit. Etwa 0,8 bis 1,2 Sekunden brauchen Autofahrende, um zu reagieren. Da das Fahrzeug in dieser Zeit ungebremst weiterfährt, spricht man vom Reaktionsweg. Lesen Sie hier, mit welchen Formeln Sie Reaktionsweg und Anhalteweg berechnen können.

Gefahrenbremsung: Der Bremsweg verkürzt sich

Weil der Bremsweg stark davon abhängt, ob die Fahrerin oder der Fahrer normal bremst oder bei Gefahr eine Vollbremsung durchführt, gilt für die Faustformel: Eine Notbremsung kann den Bremsweg halbieren. Bei 50 km/h verkürzt sich also bei einer Gefahrenbremsung der Bremsweg auf etwa 12,5 Meter.

Achtung: Anders, als viele Menschen glauben, wächst der Bremsweg nicht linear, sondern im Quadrat zur Geschwindigkeit: Bei doppelter Geschwindigkeit wird der Bremsweg viermal so lang. Der Reaktionsweg hingegen wächst linear zur Geschwindigkeit.

Was den Bremsweg beeinflusst

Für eine effektive Gefahrenbremsung gilt: so schnell und so stark wie möglich den Bremsdruck erhöhen. Denn: In den Bruchteilen einer Sekunde entscheidet sich, wie kurz der Bremsweg wird. Zu den wichtigsten Vorbereitungen auf diese Gefahrensituation zählt eine korrekte Einstellung des Fahrersitzes mit steiler Rückenlehne. Nur in der richtigen Sitzposition – dicht am Lenkrad – kann auch von zierlichen Personen genug Kraft auf das Bremspedal ausgeübt werden. Andere Risikofaktoren sind:

  • ein schlechter Straßenzustand oder Glätte

  • verschmutzte oder abgenutzte Bremsbeläge oder -scheiben

  • undichte Bremssysteme mit Luft- und Wassereinschlüssen

  • zu wenig oder überalterte Bremsflüssigkeit

  • defekte Bremskraftverstärker

  • schlechte Reifenzustände

Wie lautet die Formel für die Gefahrenbremsung?

Der Anhalteweg setzt sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammen. So berechnen Sie sie ∙ Durch Anklicken des Vorschaubildes mit dem Play-Button werden Sie auf die Internetseite von YouTube weitergeleitet. Für deren Inhalte und Datenverarbeitung ist der jeweilige Seitenbetreiber verantwortlich. ∙ Bild: © ADAC

Mit Abstand sicher unterwegs

Um auf Gefahrensituationen vorbereitet zu sein, gilt im Straßenverkehr die Grundregel: Halten Sie genügend Abstand zum Fahrzeug vor Ihnen. Wie viel Abstand ausreichend ist, können Sie mit folgenden Faustregeln einschätzen:

  • Innerhalb von Städten und geschlossenen Ortschaften gilt: etwa drei Autolängen, also ca. 15 Meter.

  • Auf Autobahnen und Landstraßen richten Sie sich nach der Regel "halber Tacho". Das sind bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h etwa 50 Meter Abstand.

  • Bei schlechter Sicht oder rutschiger Straße halten Sie am besten doppelt so viel Abstand. Bei 100 km/h sind das also 100 Meter.

Erfahren Sie hier, was Sie bei der Führerscheinprüfung wissen müssen und wie sie abläuft.

Fachliche Beratung: Ruprecht Müller, ADAC Technikzentrum und Rainer Jung, ADAC Fahrsicherheitstraining

Was ist die Formel für die Gefahrenbremsung?

(Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3 = Reaktionsweg in Metern Bei Gefahrenbremsung verkürzt sich der Bremsweg auf ca. (50/10) x (50/10) / 2 = 12,5 Meter. Für den Anhalteweg ergeben sich also bei einer normalen Bremsung rund 40 Meter, bei einer Gefahrenbremsung immerhin noch knapp 28 Meter.

Wie lautet die Faustformel für eine normale Bremsung?

Handelt es sich um eine normale Bremsung, beläuft sich die Distanz auf ein Zehntel der fahrenden Geschwindigkeit mal ein Zehntel dieser Geschwindigkeit in Metern. Beispiel: Bei 50 km/h beträgt der Bremsweg 25 Meter. Bei einer Gefahrenbremsung halbiert sich der Bremsweg auf 12,5 Meter.

Wie lauten die faustformeln?

Rechenbeispiel: Man ist mit seinem Auto mit 50 km/h unterwegs. Die Rechnung: (50 km/h : 10) x 3 = 15 Meter Reaktionsweg. (50 km/h : 10) x (50 km/h : 10) = 25 Meter normaler Bremsweg. Für den Anhalteweg ergeben sich also rund 40 Meter.

Was ist die Formel von Anhalteweg?

Sehr konservativ abschätzen lässt sich bei Normalbremsungen der Bremsweg, wenn man die Ausgangsgeschwindigkeit in km/h durch zehn teilt und das Ergebnis mit sich selbst multipliziert. Wer also mit 50 km/h unterwegs ist, legt 25 Meter Bremsweg zurück.