Wo steht was ich für eine Blutgruppe habe?

Die bekanntesten Blutgruppen sind AB, A, B und 0. Dazu kommt dann der Rhesusfaktor, der positiv oder negativ sein kann. Insgesamt gibt es also acht Varianten. Von dieser Unterteilung haben die meisten schon einmal gehört. Doch wer kennt denn tatsächlich die eigene Blutgruppe? Und ist dieses Wissen überhaupt notwendig? Um letztere Frage zu beantworten, hilft ein Blick auf die Eigenschaften des menschlichen Blutes.

Der Wiener Arzt Karl Landsteiner fand im Jahr 1901 heraus, dass sich menschliches Blut anhand mehrerer Merkmale unterscheidet. Von besonderer Bedeutung sind Eiweiße auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen, die als Antigene wirken. Das bedeutet, dass der Körper beim Kontakt mit fremdem Blut Antikörper bildet. So kann es zu Verklumpungen kommen.

Vor der Entdeckung der Blutgruppen endeten daher viele Bluttransfusionen mit dem Tod. Nur wenn die Blutgruppen des Spenders und des Empfängers zufällig miteinander kompatibel waren, gelang die Transfusion. Daher spielt das Wissen über die verschiedenen Blutgruppen heute eine essenzielle Rolle für viele medizinische Eingriffe.

Spenden der Blutgruppe 0 negativ sind besonders begehrt

Dies bedeutet jedoch nicht, dass jede Person die eigene Blutgruppe für den Ernstfall auf Abruf haben muss. Denn grundsätzlich wird die Blutgruppe noch einmal bestimmt, bevor Operationen durchgeführt werden, schreibt das Webportal „Gmx“. In Notfällen, bei denen Ärztinnen und Ärzte nicht auf die Laborergebnisse des Blutgruppentests warten können, kann die Blutgruppe 0 negativ gegeben werden. Diese ist ein „Universal-Spendeblut“.

Jedoch gibt es diese Blutgruppe nicht häufig: Nur sechs Prozent der Bevölkerung sind der Gruppe 0 negativ zuzuordnen. Hinzu kommt, dass Menschen mit dieser Blutgruppe selbst nur Blutkonserven mit ihrer eigenen Gruppe und Rhesusfaktor vertragen. Dies macht diese Blutgruppe zu einer besonders begehrten Spende für Dienste wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK).

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Laut Website des Blutspendediensts des DRK haben die meisten Menschen in Deutschland die Blutgruppen A positiv (37 Prozent) und 0 positiv (35 Prozent). Menschen mit der Blutgruppe AB positiv (vier Prozent der Bevölkerung) vertragen rote Blutkörperchen von allen anderen Blutgruppen — sie sind also Universalempfänger. In Sachen Verträglichkeit gilt außerdem, dass Spenden von Personen mit einem negativen Rhesusfaktor der jeweiligen Blutgruppe mit positivem Rhesusfaktor übertragen werden können.

Studie zeigt Zusammenhang zwischen Blutgruppen und Covid-19-Erkrankungen

Das Wissen über die eigene Blutgruppe ist derzeit auch hinsichtlich der Corona-Pandemie interessant. Das Team rund um den Kieler Immungenetiker Andre Franke fand heraus, dass Personen mit der Blutgruppe 0 weniger häufig einen schweren Krankheitsverlauf in Folge einer Infizierung mit dem neuartigen Coronavirus erleben. Ihr Risiko, an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden zu müssen, war um ein Drittel geringer als bei anderen Infizierten.

Besonders gefährdet für schwerwiegende Krankheitsverläufe sind Patientinnen und Patienten mit der Blutgruppe A. Sie haben ein um 50 Prozent höheres Risiko als andere Infizierte. Die Ergebnisse erschienen vergangene Woche in der Fachzeitschrift „The New England Journal of Medicine“.

Es kann also interessant sein, die eigene Blutgruppe zu kennen — auch, wenn es medizinisch nicht notwendig ist. Um die eigene Blutgruppe herauszufinden, kann der Blutspendeausweis oder der Mutterpass dienen. Auch beim Hausarzt kann eine Bestimmung der Blutgruppe durchgeführt werden. Noch einfacher sind jedoch Blutgruppen-Schnelltests aus der Apotheke. So können auch Laien ihre Blutgruppe innerhalb kürzester Zeit ganz bequem von zu Hause aus bestimmen.

Wie war noch einmal meine Blutgruppe? Haben Sie sich das auch schon einmal gefragt? Wer sie nicht aus dem Kopf weiß, kann sie zum Beispiel im Impfpass nachschauen. Aber: Nicht alle Ärzte hinterlegen sie dort. Nächste Möglichkeit: im Blutspenderausweis nachschauen – wenn man denn regelmäßig Blut spendet. Für Frauen gibt es noch den Mutterpass, der Auskunft geben kann. Und natürlich kann man auch bei seinem Hausarzt nachfragen oder die eigene Blutgruppe dortselbst über einen Bluttest bestimmen lassen. Doch es geht noch einfacher – und sogar ganz ohne Arzttermin!

Blutgruppe mit Selbsttest bestimmen: So funktioniert's

In der (Online-)Apotheke finden Sie für etwa 25 Euro Schnelltests, mit denen Sie ihre Blutgruppe in wenigen Minuten zu Hause herausfinden. Dieser funktioniert ganz einfach:

  • In dem Test befindet sich eine Karte mit vier Feldern. Auf diese Felder muss zunächst jeweils ein Tropfen Wasser geträufelt werden (dafür beinhalten die Test-Kits eine Pipette).
  • Desinfizieren Sie eine Fingerkuppe mit dem beigelegten Alkoholtupfer.
  • Stechen Sie sich nun mit der Lanzette so in die desinfizierte Fingerkuppe, dass etwas Blut fließt.
  • Berühren Sie die Karte nicht mit dem Finger, sondern benutzen Sie die im Kit enthaltenen Sticks, um etwas Blut aufzunehmen. Geben Sie jeweils einen kleinen Tropfen Blut auf die vier Felder und vermischen Sie es dort mit den Wassertropfen. Wichtig: Für jedes Feld muss ein neuer Stick verwendet werden!
  • Nach etwa 40 Sekunden erhalten Sie das Ergebnis: Hierbei kommt es darauf an, welche Farbe die Blutstropfen auf den Feldern angenommen haben. Welches Ergebnis welche Blutgruppe bedeutet, wird in der Gebrauchsanweisung erklärt.

Neben der Blutgruppe zeigt der Test auch Ihren Rhesusfaktor an. Der kann entweder positiv oder negativ ausfallen. Menschen mit einem positiven Rhesusfaktor haben bestimmte Proteine auf der Zellwand aufsitzen. Das ist bei Personen mit dem Faktor negativ nicht der Fall.

Welche Blutgruppen gibt es?

AB, A, B und 0 sind die bekanntesten. Diese werden in Kombination mit dem Rhesusfaktor angegeben, der positiv oder negativ sein kann.

Unterm Strich gibt es also acht Varianten. Am häufigsten sind Menschen in Deutschland nach Angaben der Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) A positiv (rund 37 Prozent) und 0 positiv (rund 35 Prozent), am seltensten vertreten ist die Kombination AB negativ (rund 1 Prozent).

ABO und Rhesus sind nur 2 unter vielen Blutgruppensystemen. Ein weiteres, das beispielsweise auf den DRK-Blutspendeausweisen angeben wird, ist das Kell-System (Kell-positiv oder Kell-negativ).

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Die Blutgruppen und ihre Risiken

Menschen mit der Blutgruppe 0 haben ein erhöhtes Risiko, an einem Herzinfarkt oder Diabetes zu erkranken. Sie neigen aber seltener zu Blutgerinnseln. Wer Blutgruppe A, B oder AB hat, könnte dagegen eher eine Thrombose entwickeln. Eine Studie von Wissenschaftlern aus Kiel in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe aus Norwegen hatte gezeigt, dass es auch bei einer Infektion mit dem Coronavirus Unterschiede gibt. Diese These hatte sich in der Folge aber nicht erhärtet.

Blutgruppen-Diät: Ernährungstipps für alle Blutgruppen

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Wo kann ich sehen welche Blutgruppe ich habe?

Unter Umständen kann man sie dem Impfpass entnehmen, als Mutter findet man diese Angabe im Mutterpass oder man besitzt einen Notfallpass, auch dieser kann Klarheit schaffen. Wie kann ich meine Blutgruppe herausfinden? Wer all dies nicht zur Hand hat, kann seine Blutgruppe auch vom Hausarzt ermitteln lassen.

Wie wird die Blutgruppe angegeben?

Blutgruppe "A" bedeutet, dass die Person die Blutgruppe "A0" (mischerbig) oder "AA" ("reinerbig") haben kann. Die Blutgruppe "B" kann sich als "B0" oder "BB" zeigen. Die Blutgruppe "0" ist allerdings immer "reinerbig", also "00". Die Antigene "A" und "B" sind dominant – sie setzen sich immer durch.

Wo steht im Mutterpass die Blutgruppe des Kindes?

Mutterpass: Grundlegende Informationen Auf der ersten Doppelseite erscheinen dann alle grundlegenden Daten der werdenden Mutter, wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummern sowie die Ergebnisse der Bluttests (Blutgruppe, Rhesusfaktor, Antikörper).

Was ist besser 0 positiv oder negativ?

Was sie so besonders macht, ist die Eigenschaft, mit allen anderen Blutgruppen kompatibel zu sein. Deshalb kann bei Notfällen, wie schweren Unfällen, in Momenten wo man nicht auf die Untersuchung der Blutgruppe des Patienten warten kann, immer auf Präparate von 0 negativem Blut zurückgegriffen werden.