Wo kann man in belgien feuerwerk kaufen

Die vergangenen zwei Silvester waren wegen der Corona-Pandemie ruhig. Das lag unter anderem am Verkaufsverbot für Feuerwerk. Beim Jahreswechsel 2022/23 soll das nicht mehr der Fall sein – in Deutschland können wieder Böller und Raketen also im Supermarkt gekauft werden.

Dennoch wird es viele Menschen geben, die gerne wieder online bestellen wollen. Doch da gibt es hierzulande Regeln – vor allem wenn man aus dem Ausland bestellt. Wir klären hier darüber auf.

Silvester-Feuerwerk, Böller und Raketen online kaufen – erlaubt oder verboten?

Darf man sich online Feuerwerk aus dem Ausland – oft aus Polen, Österreich oder Tschechien – bestellen und nach Deutschland liefern lassen? Im vergangenen Jahr, als es aufgrund der Corona-Pandemie das zweite Verkaufsverbot gab, wurde der Online-Verkauf nicht gestoppt. Entsprechend gingen viele Menschen zu diversen Online-Portalen, um sich einzudecken. Allerdings wird davor gewarnt, dass gerade beim Online-Kauf die Möglichkeit besteht, dass man nicht für Deutschland zugelassene Feuerwerkskörper erhält.

Feuerwerk im Ausland kaufen: Zoll warnt vor gefährlichen Raketen

In Dänemark dürfen Böller und Raketen ab 15. Dezember über die Ladentheke wandern. Oft kaufen deutsche Staatsbürger auch Knaller, Böller und Raketen in den angrenzenden Staaten wie Polen, Frankreich, Luxemburg und Belgien. Das ist aber nur erlaubt, wenn das Feuerwerk den gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland entspricht. Wer alle Details zum Kauf von Feuerwerk im Ausland wissen will, kann sich hier informieren.

Zoll warnt vor illegalem Silvesterfeuerwerk ohne CE-Zeichen

Insbesondere in den Tagen vor Silvester werden Feuerwerkskörper unbekannter Herkunft oder mit mangelnder Verarbeitung angeboten und eingeführt.

Im schlimmsten Fall hat die Verwendung dieser Raketen und Knaller lebensgefährliche Folgen. Daneben ist auch mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Die Einfuhr von nicht konformitätsbewertetem und nicht mit dem CE-Kennzeichen versehenem Feuerwerk ist nach dem Sprengstoffgesetz verboten und strafbar. Dies gilt auch, wenn die CE-Kennzeichnung gefälscht sein sollte. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Feuerwerkskörper über einen Onlineshop bestellt oder selbst im Ausland gekauft und nach Deutschland eingeführt werden.

Bei Verstößen wird durch den Zoll stets ein Strafverfahren eingeleitet. Ein Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft werden.

Silvester 2022: Alle Artikel zum Thema Feuerwerk

Wer noch mehr zum Thema Feuerwerk lesen will, der wird hier fündig. Hier geht es zu allen aktuellen Artikeln:

Als Albert Tychon am frühen Dienstagmorgen sein Geschäft im belgischen Kelmis aufschließt, stehen bereits 25 Personen vor der Tür und wollen rein. Es sind Deutsche, die über die Grenze gekommen sind, um bei Tychon Raketen und Böller für Silvester zu kaufen. „Der Andrang ist unglaublich. So etwas habe ich meinen 30 Jahren, in denen ich im Geschäft bin, noch nicht erlebt“, sagt er.

Der Parkplatz vor seinem Laden und die anliegenden Straßen sind voller Autos mit deutschen Kennzeichen; sie kommen aus der ganzen Bundesrepublik. Man sieht Kennzeichen aus Offenbach, Dachau und viele aus NRW. „Sie kommen aus Hannover und Dresden – von überallher. Sie rufen mich während der Fahrt an und sagen, dass sie unterwegs zu mir sind und in drei, fünf oder sechs Stunden da sein werden“, berichtet Tychon. „Sie bitten mich dann, genügend Pyrotechnik für sie zurückzuhalten.“

Das bundesweite Verkaufsverbot für Pyrotechnik in Deutschland, das am Dienstag noch einmal vom Verwaltungsgericht Berlin bestätigt worden ist, sorgt dafür, dass viele ihr Feuerwerk in Belgien kaufen. Dort ist es nach wie vor frei verkäuflich. Ein Großteil der Käufer fährt dafür nach Kelmis, eine  11.000-Einwohner-Gemeinde der Ostkantone in der belgischen Provinz Lüttich, elf Kilometer vom Grenzübergang Lichtenbroich gelegen. „Man kann sagen, dass wir das Geschäft unserer Lebens machen“, sagt ein Mitarbeiter von Tychon.

Die Nachfrage ist so groß, dass Tychon den Online-Verkauf stoppen musste. „Das war nicht mehr machbar. Seit Tagen hatten wir darüber täglich Hunderte Bestellungen“, sagt Verkäufer Kevin Bindels. Gefragt seien in diesem Jahr vor allem dicke Batterien mit 150 bis 200 Schuss, sagt er. „Die Deutschen wollen zu den Batterien auch immer Raketen haben. Das ist typisch deutsch. Wir Belgier sind nicht so für die Raketen, weil das Anzünden zu mühsam ist“, sagt er.

Im Geschäft bilden sich den ganzen Tag über lange Warteschlangen vor den Verkaufsschaltern.  Sven  ist aus Dortmund gekommen und steht am Dienstagmittag schon seit 30 Minuten an – und mindestens so lange muss er noch warten, bis er an der Reihe ist. „Ich habe im Internet gelesen, dass man hier Knaller kaufen kann. Darum bin ich hier. Ich will aufs Feuerwerk nicht verzichten“, sagt er. Viele sind aus Aachen, dem Ruhrgebiet, Köln und Düsseldorf zum Böllerkauf nach Belgien gekommen. Maik ist aus Gelsenkirchen angereist. Er steht mit vollgepackten Tüten vor dem Geschäft und wünscht jedem viel Glück und Durchhaltevermögen, der an ihm vorbeigeht und noch Pyrotechnik kaufen muss. „Das Warten ist schon nervig. Das habe ich auch noch nie so erlebt“, sagt der Gelsenkirchener. „Aber es hat sich ja gelohnt“, sagt er mit Blick in seine große Tüte.

Alle Kunden scheinen Zeit mitgebracht zu haben. Niemand drängelt in der Warteschlange, alle warten geduldig, bis sie dran sind. Währenddessen können sie in einer Liste, die sie später dem Verkäufer geben, ankreuzen, welche Raketen und Böller sie haben wollen. Für 100 Euro gibt es zum Beispiel den „Donnerschlag“, für 45 Euro eine „Enigma“ und für 120 Euro den „Kraftblitz“; insgesamt umfasst die Liste 130 verschiedene Feuerwerksartikel. „Wir haben einen guten Lieferanten, der täglich mehrfach Nachschub bringt“, sagt Tychon. Einige Kunden würden richtig viel Geld ausgeben. „Manche zahlen 1000 Euro für die Sachen, die sie haben wollen“, berichtet er.

Die  in Belgien gekaufte Pyrotechnik darf in Deutschland gezündet werden; auch wer noch Reste aus dem vergangenen Jahr hat, darf diese abbrennen  – aber nicht überall. An belebten Straßen und Plätzen ist das  zum Beispiel untersagt; in einigen Städten wie Düsseldorf gibt es entsprechende Verbotszonen.  

Der Zoll stellt in den Tagen und Wochen vor Silvester bei Einreisenden immer wieder illegale Pytrotechnik sicher, die gegen das Sprengstoffgesetz verstößt. Im Sprengstoffrecht werden pyrotechnische Artikel ihrer Gefährlichkeit nach in Kategorien eingeteilt. Für Feuerwerkskörper gelten in Deutschland die  Kategorien F1 (Kleinstfeuerwerke) bis F4 (Großfeuerwerke). Unter F2 (Kleinfeuerwerke) fallen in der Regel die Raketen, Batterien und Böller, die die Deutschen jetzt in Belgien kaufen. Laut Zoll dürfen Privatpersonen ab  18 Jahren Gegenstände dieser Kategorie nach Deutschland einführen.

Schon seit Tagen kommen die Deutschen massenhaft in Tychons Geschäft. „Ich habe deswegen auch jeden Tag so zwei Stunden länger geöffnet. Ich kann erst schließen, wenn die Warteschlange abgearbeitet ist“, sagt er.

Kann man Feuerwerk in Belgien kaufen?

In Belgien ist das Abbrennen von Feuerwerk ganzjährig erlaubt. Auch der Verkauf von Feuerwerkskörper ist hier das ganze Jahr über möglich. Nur bei Knallkörper gibt es in Belgien eine Begrenzung, sodass Knallkörper eine bestimmte Dezibel-Zahl nicht übersteigen dürfen.

Ist Feuerwerk aus Belgien in Deutschland erlaubt?

die Einfuhr von nicht zugelassenen Feuerwerkskörpern ist nach den Vorschriften des Sprengstoffgesetzes verboten und strafbar; es wird stets ein Strafverfahren eingeleitet.

Wie viel Feuerwerk darf man in Belgien kaufen?

In Belgien gekaufte Ware, die den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, darf man auch nach Deutschland bringen. Bis zu 50 Kilo pro Person sind sogar erlaubt. " Die Einfuhr legaler Pyrotechnik ist nicht verboten ", bestätigte die Pressestelle des Zolls auf WDR-Anfrage.

Wer darf in Belgien Feuerwerk verkaufen?

Brüssel hat aufgrund der Corona-Maßnahmen einen Erlass verabschiedet, der den Besitz und die Verwendung von Feuerwerkskörpern im öffentlichen und im privaten Raum untersagt. Der Verkauf von Feuerwerkskörpern oder Böllern an Privatpersonen ist aber erlaubt, wovon viele Kunden aus den Nachbarländern gerade profitieren.