Wo geht die Daimler Truck Aktie hin?

Daimler Truck Aktie Prognose 2022: Kursziel, Dividende und Zukunft

  • September 28, 2022
  • von Ajder Veliev

  • Automobile Aktien
  • | 26 min. Lesezeit

Wo geht die Daimler Truck Aktie hin?
Daimler Truck erreicht wichtigen Meilenstein in China

Rückblickend hätte der IPO der Daimler Truck Aktie (WKN: DTR0CK, ISIN: DE000DTR0CK8) wohl deutlich sanfter verlaufen können. Doch als die Abspaltung am ersten Dezember des letzten Jahres endgültig vollzogen wurde, konnte natürlich noch niemand ahnen, dass nur wenige Monate später ein Krieg mitten in Europa ausbrechen und damit auch die Börsen massiv unter Druck setzen würde. Entsprechend mager sieht bislang die Performance des einstigen Spin-Offs aus. Zum aktuellen Zeitpunkt gingen rund 17,5 Prozent an Wert verloren, was sicherlich nicht die Intention hinter dem lange geplanten Schritt der Ausgliederung gewesen sein dürfte.

Nach nicht einmal einem Jahr lässt sich gleichzeitig kein sonderlich verlässliches Fazit ziehen beziehungsweise keine verbindliche Aussage über Erfolg und Misserfolg des Unterfangens treffen. Durch die Aufnahme in den DAX steht die Daimler Truck Holding AG natürlich unter ständiger Beobachtung und somit gewissermaßen auch unter gehörigem Zugzwang. Ob das einst ausgegebene Ziel der Konzernführung, eine größere Leistungsfähigkeit bei parallel höherer Flexibilität zu erreichen, tatsächlich eingehalten werden kann, werden erst die kommenden Monate und vermutlich sogar Jahre zeigen. Investoren sollten derweil vor allem den angestrebten Ausbau der Fahrzeugflotte im Auge behalten, die zudem sukzessive mit E-Motoren sowie Brennstoffzellen-Technologie ausgestattet werden soll. Ob sich ein Einstieg bei diesem Titel momentan aufdrängt oder man lieber einen ausreichenden Sicherheitsabstand wahren sollte, versucht diese Daimler Truck Aktien Prognose von FinMent für Sie exklusiv zu beantworten. 

  • Ajder Veliev

Daimler Truck Aktie

WKN: DTR0CK, ISIN: DE000DTR0CK8, Ticker-Symbol: DTG

Daimler Truck AG Aktienkurs

(Realtime, Kursdaten, Charts, News)

Daimler Truck Holding AG: Überblick

Neben anderen Platzhirschen wie etwa Volvo, Scania oder MAN galt die Mercedes-Benz Group AG vor den weitreichenden internen Umstrukturierungen bereits als einer der weltweit führenden Hersteller von LKW und sonstigen Nutzfahrzeugen. Diese Stellung wird durch einige interessante Fakten definitiv untermauert. So verfügt Daimler Truck gegenwärtig über mehr als vierzig globale Produktionsstätten, in denen rund 100.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt sind.

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Daimler Truck Holding Headquarters

Unter dem Dach des Unternehmens sind weiterhin sieben unterschiedliche Marken vereinigt, die sich allesamt der Herstellung von Bussen sowie Nutzfahrzeugen widmen. Das bisherige Headquarter in Stuttgart zog im Rahmen der Ausgliederung um ins ebenfalls baden-württembergische Leinfelden-Echterdingen. Einen Wechsel in der Führung gibt es nicht zu verzeichnen. Martin Daum, der schon zuvor Chef der Nutzfahrzeug- und Bus-Sparte war, wird auch künftig die Geschicke des nun eigenständigen Konzerns lenken.

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(v.l.n.r.) Till Oberwörder, CEO Daimler Buses; Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks; Martin Daum, CEO Daimler Truck; Karl Deppen, CEO Daimler Truck Asia

Vorsitzender des Aufsichtsrats wird indes der Schwede Ola Källenius, der zugleich als CEO der Mercedes-Benz Group AG bestellt ist und als einer der Hauptfiguren im Rahmen der gesamten Veränderungsprozesse gilt. Er möchte nach eigener Aussage “das volle Potenzial beider Unternehmen freisetzen und entscheidenden Mehrwert für alle Seiten schaffen“.

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Extraordinary General Meeting 2021, Stuttgart - Ola Källenius, CEO der Daimler AG und Mercedes-Benz AG

Schon seit dem ersten November 2019 galt Daimler Truck AG als einhundertprozentige Tochter der damals noch unter dem Namen Daimler AG firmierten Muttergesellschaft. Knapp zwei Jahre später, am ersten Oktober 2021, wurde die Abspaltung der LKW-Sparte auf der außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen und nur zwei Monate später endgültig vollzogen. Am zehnten Dezember folgte schließlich der IPO auf dem Handelsparkett der Frankfurter Börse (XETRA). Die Kursentwicklung seitdem lässt, wie eingangs erwähnt, derzeit aber eher zu wünschen übrig. Das wiederum kann sich an den Märkten bekanntlich jedoch schnell ins Gegenteil umkehren.

Geschäftsstruktur der Daimler Truck Holding AG

Ganz vereinfacht aufgebröselt besteht die Daimler Truck AG aus zwei zentralen Feldern – einerseits Daimler Trucks und andererseits Daimler Buses. Diese beiden Segmente unterteilen sich allerdings zusätzlich in unterschiedliche Marken, deren Namen manchem sicherlich geläufig sein dürfte.

Geschäftsstruktur

So gehören zu Daimler Trucks unter anderem:

  • Western Star
  • Thomas Built Buses
  • Mercedes-Benz-LKW
  • FUSO
  • Freightliner
  • BharatBenz

Das Geschäftsfeld Daimler Buses wiederum vereinigt:

  • FUSO Buses
  • BharatBenz Buses
  • Setra
  • Mercedes-Benz-Omnibusse

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Daimler Produktpalette

Doch damit ist tatsächlich noch immer nicht alles gesagt. Ferner zählen nämlich TruckStore und Fleetboard zum weitläufigen und äußerst diversifizierten Portfolio der Daimler Truck AG. Dabei kümmert sich die Marke TruckStore um diverse Angelegenheiten rund um Finanzierungsmodelle, Gebrauchtfahrzeuge, aber auch Service- und Rückkaufverträge. Fleetboard hingegen deckt sämtliche Belange rund um Telematik und Connectivity ab. Die wichtigsten Standorte befinden sich momentan in Deutschland, der Türkei, Frankreich, Portugal, USA, Mexiko, Brasilien, Japan, Südafrika und in Indien. 

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Produktionsstandort Mannheim, Deutschland: Montage HV-Leitungen beim eCitaro

Wichtiges zu den Produkten mitsamt essenzieller Zahlen

Der Gesamtkonzern Daimler Truck AG versucht mittels seiner zahlreichen Marken ein möglichst breites Spektrum an Kundenwünschen- und Anforderungen abzudecken. Um dieses zugegebenermaßen recht ambitionierte Ziel erfolgreich erreichen zu können, stehen Nutzfahrzeuge bereit, die auf jedweden Einsatzzweck ausgerichtet sind beziehungsweise dies sein sollten. Leichte, mittelschwere oder schwere LKW – all das und noch viel mehr hat die Daimler Truck AG im Angebot.

Je nach Produkt sind die Nutzfahrzeuge außerdem auf den Fernverkehr, den Baustelleneinsatz oder den Verteilerverkehr spezialisiert. Das Unternehmen setzt darüber hinaus auf Spezial- und Kommunalfahrzeuge, wozu sicher auch der bekannte Unimog hinzugezählt werden darf. Letzterer kann nicht nur in der Forst- und Landwirtschaft eingesetzt werden, sondern auch beim Militär. 

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Unimog im Transporteinsatz in der Landwirtschaft

Als wichtigster Absatzmarkt der Sparte Daimler Trucks dürfen gegenwärtig die Staaten des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens gezählt werden. Diese inkludieren die USA, Kanada und Mexiko. Im Jahr 2019 entfielen immerhin 37 Prozent aller verkauften Fahrzeuge des Konzerns auf diese drei Länder. Nur knapp dahinter mit einem Anteil von nicht minder beeindruckenden 32 Prozent folgt Asien, dahinter wiederum mit einem größeren Abstand und noch 17 Prozent der europäische Markt. Auf Lateinamerika gehen demnach eher vernachlässigbare 7 Prozent zurück. Mit rund 490.000 im Jahr 2019 veräußerten Einheiten ist die Daimler Truck AG übrigens Weltmarktführer im Bereich der schweren und mittelschweren LKW. 

Die neuesten verlässlichen Angaben zum Verkauf der Busse stammen bereits aus dem Geschäftsjahr 2018, als Daimler Buses knapp 30.888 Fahrzeuge absetzen konnte. Anders als im Bereich der Trucks ist hier kein wichtigster Markt auszumachen. Vielmehr teilen sich die erzielten Erlöse auf viele unterschiedliche Länder auf. Dort allerdings verfügt das Segment über die jeweilige Marktführerschaft, was unter anderem auf Brasilien, Argentinien und Mexiko zutrifft.

Rückblick auf den Spin-off sowie den anschließenden IPO

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Börsengang der Daimler Truck Holding AG. (v.l.n.r.) Ola Källenius und Martin Daum

Daimler Truck Debüt an der Frankfurter Börse Daimler Truck ist bei seinem Debüt in Frankfurt am Main mit 23 Milliarden Euro bewertet worden. Der Preis pro Aktie lag bei 28 Euro.

Schon im Vorfeld hatte es für reichlich Gesprächsstoff gesorgt, als bekannt wurde, dass die jetzige Mercedes-Benz Group AG ihre Nutzfahrzeugsparte ausgliedern möchte. Mit dem Schritt ahmten die Stuttgarter in gewisser Weise einem schon länger anhaltenden Trend nach, den andere Industrieriesen wie Siemens oder Continental ebenfalls schon durchgeführt hatten. Es überrascht kaum, dass die Investoren genau hinschauten, als es am ersten Dezember des vergangenen Jahres schließlich tatsächlich zum Spin-off kam. Seitdem gilt die Daimler Truck AG als eigenständig und unabhängig. Obwohl das Ziel im Vornherein primär darin bestand, den technologischen Fortschritt des Unternehmens entscheidend voranzutreiben und spezifischer auf das Klientel einzugehen, hält sich der Erfolg zumindest an der Börse noch in Grenzen. Der Chart der Daimler Truck Aktie spricht in dieser Hinsicht für sich.

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Daimler Truck Aktie, Aktienkurs / Chart FinMent

Dennoch ist selbstverständlich nicht auszuschließen und insbesondere für die Anleger und Anlegerinnen auch zu hoffen, dass sich das strategische Vorhaben baldmöglichst bezahlt macht. Sollte es also wirklich dazu kommen, dass die einzelnen Geschäftseinheiten zukünftig schneller sowie anpassungsfähiger agieren können, dürfte sich dies früher oder später auch positiv auf die Daimler Truck Aktie auswirken. Eine Garantie dafür gibt es aber natürlich nicht. Ferner ist zu bedenken, dass 35 Prozent aller im Zuge des IPO ausgegebenen Anteile im Besitz des Konzerns verblieben. Der Rest ging mehrheitlich an die Bestandsaktionäre.

Nicht vergessen werden darf außerdem die Kapitalerhöhung im Umfang von mehr als 58 Millionen Euro, die im Rahmen der außerordentlichen Hauptversammlung am ersten Oktober des letzten Jahres beschlossen wurde. Inzwischen ist die Daimler Truck AG Bestandteil von Deutschlands wichtigstem Aktienindex, dem DAX 40.

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Daimler Truck als eigenständiges Unternehmen an der Börse

Chancen der Daimler Truck Aktie

Noch ist der Börsengang der einstigen Nutzfahrzeugsparte der Mercedes-Benz Group AG kein ganzes Jahr her. Entsprechend schwierig erscheint es zum aktuellen Zeitpunkt, solide Aussagen über die bevorstehenden Chancen des Unternehmens zu treffen. Dennoch gibt es einige Anhaltspunkte, die eine gute erste Orientierung bieten. Auch der Geschäftsbericht dient als diesbezügliche Quelle. Zunächst einmal dürfte eine Herangehensweise von außen nach innen sinnvoll sein. Deshalb seien anfangs die makroökonomischen Aspekte in Angriff genommen, die im Übrigen auch die Rahmenbedingungen einer jeden Unternehmung bilden.

Im November 2021 beschloss die US-amerikanische Regierung unter Führung von Präsident Joe Biden ein erstes Teilpaket des sogenannten “Build Back Better Plans”, der billionenschwere Investitionen in die nordamerikanische Infrastruktur vorsieht. Daraus wiederum könnten sich Potenziale für die Daimler Truck AG ergeben.

Immerhin erwirtschaftet letztere einen nicht unerheblichen Teil ihrer Erlöse in den USA. Mittels der zur Verfügung gestellten staatlichen Finanzmittel ist nicht ausgeschlossen, dass sich interessante Entwicklungen insbesondere im Bereich des amerikanischen Bau- und Transportsektors ergeben. Sollte es dazu – also zu einer deutlich dynamischeren Konsum- und Investitionstätigkeit –  tatsächlich kommen, könnte in der Folge auch die Daimler Truck AG unmittelbar über eine erhöhte Produktnachfrage profitieren. Ein impliziertes stärkeres Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zudem Ausstrahlungseffekte auf den Rest der Welt und somit auf die dortige Konsumlaune haben. 

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Tourrider Premium setzt in den USA neue Maßstäbe in Sachen Design, Komfort, Technik und Individualität

Auf Unternehmensseite könnten sich maßgebliche Chancen durch eine erfolgreiche Umstellung der Fahrzeugflotte auf ZEV ergeben. Die Daimler Truck AG verfolgt in diesem Zusammenhang eine auf Entwicklung, Produktion und Absatz von batterieelektrischen und wasserstoffbasierten Antrieben ausgerichtete Strategie. Der zukünftige Erfolg des Konzerns steht und fällt also mit der Implementierung dieses Plans, wobei unterschiedlichste Faktoren dringend beachtet werden müssen. So ist es unter anderem die zentrale Aufgabe des Herstellers, die fortschreitende ZEV-Transformation richtig einzuschätzen und im nächsten Schritt adäquat darauf zu reagieren.

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Daimler Truck zeigt Praxistauglichkeit von Wasserstoff-Lkw im Rahmen der IAA Transportation 2022

Hierzu wiederum sind beispielsweise innovative und doch preislich marktfähige Produkte und Dienstleistungen von herausragender Relevanz. Ferner wird das Unternehmen zu großen Teilen aber auch auf die Kundenakzeptanz sowie eine fortlaufende staatliche Unterstützung und ausreichend öffentlich verfügbare Ladeinfrastruktur angewiesen sein. Gerade hier besteht in vielen Ländern aber noch dringender Nachholbedarf. Schließlich dürfen die Kosten für Energie und Wasserstoffnicht über einen erträglichen Rahmen hinauslaufen. Es wird also eine Herausforderung, all diese genannten Punkte miteinander zu bündeln und so effektiv wie möglich umzusetzen.

Ein letzter Aspekt, der unbedingt angesprochen werden muss, ist die Attraktivität der von Daimler Truck angedachten künftigen Produkte und Dienstleistungen. Eine niedrige Kostenbasis und die Verfügbarkeit aller nötigen Ressourcen sind zwar schön, aber nutzlos, wenn am Ende ein zu kleiner Kreis von Interessenten auch als tatsächliche Käufer infrage kommt.

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Daimler Truck GenH2, brennstoffzellenbetriebenes Langstreckenfahrzeug

Risiken der Daimler Truck Aktie

Gerade Börsenneulinge stehen gerne unter argwöhnischer Beobachtung der Anleger und Anlegerinnen und werden von diesen für gewöhnlich äußerst kritisch beäugt. Kein Wunder also, dass die potenziellen Gefahren, die auf die Daimler Truck AG künftig zukommen könnten, nicht verschwiegen werden dürfen und im Gegenteil sogar hervorgehoben werden müssen. Einige zentrale Angelegenheiten verdienen diesbezüglich ein besonders hohes Maß an Aufmerksamkeit.

Aktuell ist beispielsweise nach wie vor der akute Halbleitermangel ein großes Risiko, der im schlimmsten Fall zu vollständigen Produktionsstopps und damit unvorhersehbaren betriebswirtschaftlichen Konsequenzen führen könnte. Die Daimler Truck AG stellt sich nach eigenen Aussagen auch weiterhin auf eine unzureichende Verfügbarkeit dieses Materials auf dem Weltmarkt ein.

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Serienproduktion von batterieelektrischen und Brennstoffzellen-Lkw

Zu berücksichtigen sind in diesem Zuge ebenfalls die Preise für unterschiedliche Rohstoffe, die meist zyklischen Schwankungen unterliegen und damit nicht selten auch außerhalb des Einflussradius von Unternehmen selbst zirkulieren. 

Noch immer sind zudem die Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Einbußen nicht vollends behoben. Die konjunkturellen Ausläufer betreffen vor allem Konzerne zyklischer Branchen, wie es die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie nun einmal sind. Sollte es also abermals zu Einschränkungen des alltäglichen Lebens als Folge wieder ansteigender Infektionszahlen kommen, sind die Folgen nur schwer abzusehen. Gleichzeitig könnte die Daimler Truck AG aus den Geschehnissen der vergangenen Jahre wertvolle Schlüsse gezogen haben und damit gelassener denn je gen Zukunft blicken.

Natürlich sollten auch der Ukraine-Krieg und die zu großen Teilen dadurch verursachten Anstiege der Energiepreise Erwähnung finden. Auch die Daimler Truck AG dürfte sich mit spürbar erhöhten Kosten konfrontiert sehen, die negativen Einfluss auf die Margen nehmen könnten. Weiterhin muss auch der geplante Zinsanstieg im Euroraum sowie in den USA berücksichtigt werden. Die Tilgung bestehender Kredite auf der einen Seite sowie vor allem die Aufnahme frischen Kapitals auf der anderen Seite könnten dadurch künftig erheblich erschwert werden. Und zuletzt sei auf möglicherweise vordergründig nebensächliche Angelegenheiten verwiesen, die in ihrer Gesamtheit trotzdem nicht unterschätzt werden sollten. Dazu gehören in erster Linie steigende Öl-Preise und besonders volatile Wechselkurse, die zusammengenommen zu einer Verunsicherung der Märkte und schließlich zu einer sinkenden Nachfrage nach Nutzfahrzeugen führen würden.

Quartalszahlen und Dividende

Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022 wies die Daimler Truck AG einige Zahlen aus, die sicherlich für positive Überraschungen gesorgt haben dürften. Diese sollen nachfolgend kurz erläutert und mit den Werten des Vorjahres verglichen werden. Doch auch an dieser Stelle zeigt sich, dass das Wertpapier von den durchaus erfreulichen Ergebnissen noch nicht wirklich profitieren konnte.

Mit fast 121.000 Einheiten konnte das Unternehmen im zweiten Quartal 2022 rund 4 Prozent mehr Fahrzeuge verkaufen als noch im Vorjahr. Doch nicht nur dieser Wert überzeugt. Auffällig erscheint vor allem der 18-prozentige Anstieg des Umsatzes auf nunmehr knapp 12,1 Milliarden Euro und das sogar um 24 Prozent erhöhte EBIT, das nun bei rund 1,07 Milliarden Euro liegt. Investoren dürften sich zudem besonders über das saftige Plus beim Konzernergebnis freuen. Dieses legte um äußerst starke 56 Prozent von einst 608 Millionen Euro auf jetzt mehr als ansehnliche 946 Millionen Euro zu. Am Ende profitierte auch das entscheidende Ergebnis pro Aktie von diesen Entwicklungen. Es stieg um 53 Prozent auf 1,12 Euro je Anteil und kann sich somit definitiv sehen lassen.

Daimler Truck-Aktionäre im Überblick

  • Mercedes-Benz Group AG – 30,01%
  • BAIC Group – 6,49%
  • Tenaciou3 Prospect Investment Limited – 6,30%
  • Daimler Pension Trust e.V – 4,99%
  • Kuwait Investment Authority (Investment Management) – 4,80%
  • Harris Associates LP – 3,00%

Währenddessen legten auch andere Parameter in teils überraschendem Maße zu. Die aktive Belegschaft beispielsweise veränderte sich um 4 Prozent nach oben, sodass die Daimler Truck AG gegenwärtig über 103.000 Personen beschäftigt. Die Sachinvestitionen schossen ebenfalls um 43 Prozent nach oben. Somit hat der Konzern mit Ablauf des zweiten Quartals 2022 circa 143 Millionen Euro für diesen Posten ausgegeben. Zum Ende hin sei noch auf eine interessante Stelle hingewiesen – so nahm die Nettoliquidität des Industriegeschäfts um 9 Prozent auf rund 5,46 Milliarden Euro ab. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen hingegen verfolgten mit einem Plus von 22 Prozent den allgemeinen Trend. 

Erste Dividendenwerden bei 1,04 Euro je Aktie erwartet. Diese werden im Jahr 2023 am dritten Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung ausgeschüttet. Der Termin von der Hauptversammlung 2023 ist noch nicht bekannt

Daimler Truck Aktie: Basisdaten

Daimler Truck Aktie Prognose 2022

In welche Richtung wird es für die Daimler Truck Aktie (WKN: DTR0CK, ISIN: DE000DTR0CK8)  künftig gehen? Eine spannende Frage, deren Antwort einem gewissen Grad an Abwägung bedarf. Der Chart selbst gibt indes nur wenige Hinweise, an die man sich klammern könnte.

Wie dargestellt wurde, konnten vor allem die Zahlen des zweiten Quartals 2022 einiges wettmachen und überzeugten in vielerlei Hinsicht. An diese Erfolge sollte das Unternehmen unbedingt anknüpfen, auch um die selbst gesteckten Ziele einer höheren Flexibilität und Profitabilität einhalten zu können. Gleichzeitig lässt der Durchbruch der Aktie an der Börse nach wie vor auf sich warten. So ging es auch im zurückliegenden Monat um mehr als 5 Prozent nach unten. Das lässt sich zumindest ein Stück weit aber mit der allgemeinen Unsicherheit an den Märkten begründen.

Insgesamt allerdings muss sich die Daimler Truck AG auch in den nächsten Monaten sicherlich mit viel Gegenwind konfrontiert sehen, der sich unter anderem aus höheren Energiepreisen einerseits und der geopolitischen Fragilität andererseits zusammensetzt. Gerade die Unsicherheit ist es, die sich letztlich besonders negativ auf Zykliker wie die Daimler Truck AG auswirken kann.

Trotz dessen liegt das durchschnittliches Kursziel bei 37 Euro. JP Morgan Chase & Co. schätzt die Aktie sehr positiv ein: mit 48 Euro. Das ist ein plus von über 100 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs der Daimler Truck Aktie (ca. 24 Euro). Die Analyse von der Goldman Sachs Group Inc. liegt etwas darunter, bei etwa 37 Euro pro Aktie. Die optimistischste Prognose kommt von der RBC Capital Markets, deren Einschätzung bei über 50 Euro je Aktie liegt. Somit empfiehlt die Mehrheit der Experten die Daimler Truck Aktie zu kaufen.

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Bildquelle(n): Copyright Daimler Truck Holding AG Media

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Ajder Veliev

Ajder Veliev ist Systemarchitekt und Risk Manager bei FinMent. Er ist zuständig für die Entwicklung von quantitativen Handelssystemen und verfügt über 17 Jahre praktische Handelserfahrung. Nach dem Abschluss seines Wirtschaftsstudiums arbeitete Ajder Veliev an Europas größter Derivatenbörse, der EUREX. Dort entwickelte er Risikoalgorithmen und eignete sich fundiertes Wissen der Großbanken und Profihändler an. Komplette Biografie lesen

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