Wo er recht hat hat er recht

In welcher Verwendung werden diese alltäglichen Wörter wie geschrieben? Hier erfahren Sie alles, was recht ist.

Klein schreibt man das Adjektiv bzw. Adverb recht (= „richtig, aufrecht, geeignet, passend“): Dass du mit deinem Vorhaben gescheitert bist, geschieht dir wirklich recht! Sie handelt grundsätzlich nach dem Motto: Jetzt erst recht! Gehe ich recht in der Annahme, dass er schon eingetroffen ist? Das soll mir recht sein. Groß schreibt man die Substantivierung des Adjektivs: Du solltest unverzüglich nach dem Rechten sehen. Da bin ich wohl an die Rechte geraten.

Großzuschreiben ist auch das Substantiv Recht („Gesamtheit der Gesetze und gesetzähnlichen Normen; Anspruch, Berechtigung oder Befugnis“): Hier sollte doch gleiches Recht für alle gelten. Nach geltendem Recht ist sie schuldig. Recht muss Recht bleiben.

Häufig falsch geschrieben wird die Wendung zu Recht (= „mit Berechtigung“). Das alte Adverb zurecht existiert heute nur noch als Verbpartikel: sich zurechtfinden, zurechtkommen, zurechtweisen etc.: Sie wird sich hier sicher schnell zurechtfinden. Er kommt mit seinen Töchtern überhaupt nicht mehr zurecht.

Eine Reihe von Wendungen kann groß- oder kleingeschrieben werden, wobei die Dudenempfehlung jeweils die Kleinschreibung ist: recht oder Recht haben, recht oder Recht bekommen, recht oder Recht behalten: Es tut ihm gut, dass er letztlich recht behalten hat.

Knifflig wird die Sache, wenn diese Wendungen in einer Weise ergänzt werden, die eine der beiden Schreibungen unmöglich macht. Man schreibt nur klein: Du hast ja so recht! Ich gebe dir völlig recht. Und man schreibt nur groß: Du hast ein Recht darauf! Ich gebe dir das Recht.

Das Dreierbündnis in der Regierung nimmt gerade noch rechtzeitig die Kurve, gut so. Dass Habeck und Lindner gelegentlich über Kreuz liegen, ist nicht besonders schlimm, da der Konflikt sich um Wesentliches dreht. Schließlich geht es um eine Krise im Gefolge eines Krieges, dessen Ende unabsehbar ist und dessen Konsequenzen sich in jenen Ländern auftürmen, welche die Ukraine militärisch unterstützen.

Deutschland ist noch immer ein gut regiertes Land und erheblich berechenbarer als England oder Frankreich, geschweige denn Italien. Weder Lindner noch Habeck noch Scholz mangelt es an Ernsthaftigkeit und Problembewusstsein. Alle drei revidieren sich, indem sie die Gasumlage ad acta legen.

Eine Pauschale wäre sinnvoll

In unserer Empörungs- und Erregungsgesellschaft ist diese Selbstkorrektur ein Risiko, schon wahr. Was eine Stärke sein kann, wird im Klima lauernder Nervosität als Schwäche ausgelegt. Robert Habecks Kratzer am Lack, das demoskopische Schwächeln der FDP und auch der SPD tragen nicht unbedingt zur Souveränität im Handeln bei. Umso besser, dass die Regierung sich besonnen hat.

Aber worauf besinnt sie sich genau? In existenzielle Not kommt im Herbst vor allem die untere Mittelschicht, die auf jeden Euro achten muss. Auf sie sollte sich die Regierung konzentrieren, ihr sollte sie helfen, im Zweifelsfall mit einer Pauschale von sagen wir: 1.000 Euro. Genügend Ökonomen raten genau zu dieser Alternative zum limitierten Gaspreis.

Die untere Mittelschicht ist erkennbar politisch fragil, schon alleine deshalb sollte sich die Regierung um sie kümmern. Sie könnte politisch leicht ausfransen, darauf kapriziert sich nicht zufällig die AfD. Viel Zahl bleibt nicht. Die Heizungsperiode beginnt. Nicht nur Gas wird enorm teuer, sondern auch Strom. Die Dauerdiskussion muss rasch an ein Ende kommen.

Lindner wird die Grünen vor sich hertreiben

An einer schnellen Lösung ist vor allem die SPD interessiert. Am übernächsten Sonntag wählt Niedersachsen einen neuen Landtag. Alles andere als ein Triumph für Stephan Weil wäre eine Katastrophe für die Bundesregierung. Denn ihr Auftreten, ihr Handeln bestimmen diese Wahl. Gewinnt die SPD, kommen die Grünen gut weg und zieht die FDP einigermaßen gesichert in Hannover ein, ist das gut für das Binnenverhältnis in Berlin.

Ruhe, so sie eintritt, ist allerdings relativ. Ruhe ist in diesen Wochen höchstenfalls die Phase zwischen zwei Unruhen. Denn Christian Lindner geht einen weiten Weg, wenn er seine Monstranz, die Schuldenbremse, nicht mehr vor sich her tragen kann. Dafür erwartet er Kompensation, kein Zweifel. Deshalb wird er die Grünen vor sich her treiben und ihnen Verlängerung mindestens von zwei Atomkraftwerken über April 2023 hinaus abverlangen. Auch dafür finden sich plausible Gründe.

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Wahrscheinlich ist der Wunsch nach Ruhe ohnehin illusorisch. Der Krieg in der Ukraine könnte jederzeit eskalieren, auch atomar. Die militärische Unterstützung hierzulande hängt vom Preis ab, den wir für Strom und Gas bezahlen müssen. Da ist es in unserem Interesse, dass die Bundesregierung kurz vor dem Herbst des Missvergnügens das Richtige tut.

Wo er recht hat hat er recht groß oder klein?

Eine Reihe von Wendungen kann groß- oder kleingeschrieben werden, wobei die Dudenempfehlung jeweils die Kleinschreibung ist: recht oder Recht haben, recht oder Recht bekommen, recht oder Recht behalten: Es tut ihm gut, dass er letztlich recht behalten hat.

Hat er recht oder hat er Recht?

Groß- und Kleinschreibung sind erlaubt Schließlich gibt es auch Fälle, in denen beide Varianten erlaubt sind: “Da hast du recht/Recht”, “Geben Sie mir recht/Recht?”, “Er würde recht/Recht daran tun, wenn …”. Der Duden empfiehlt jeweils die Kleinschreibung.

Wie schreibt man sie hat Recht?

Von der Dudenredaktion werden zwar beide Schreibweisen akzeptiert, die Schreibweise recht haben jedoch empfohlen.

Wie schreibt man mir ist alles recht?

Kleinschreibung: der rechte Ort; der rechte Zeitpunkt. jetzt erst recht. so ist es recht; das ist [mir] durchaus, ganz, völlig recht; es soll mir recht sein.

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