Wie viele Herzschläge pro Minute sind zu viel?

Liegt die Herzfrequenz über den Richtwerten des Ruhepulses, sollte der Herzmuskel trainiert werden. Eine hohe Herzfrequenz kann ein Zeichen für Stress oder eine schlechte körperliche Verfassung sein. Mit Hilfe von Sport, viel Bewegung und einer gesunden Ernährung kann der Kreislauf und damit der Herzmuskel trainiert werden. Bei anhaltender zu hoher Herzfrequenz kann es sich in wenigen Fällen um eine Herzrhythmusstörung, z. B. Vorhofflimmern handeln. Wird diese nicht behandelt, kann dies einen Schlaganfall begünstigen.

Beginnen Sie mit Sport, kann mit Hilfe der Herzfrequenz die gewünschte Intensität bzw. Herzbelastung bezüglich eines Trainingsziels kontrolliert werden. Ein Trainingsziel kann die Stärkung des Herzmuskels und des gesamten Körpers sein, zum Beispiel nach einer Operation. Dabei hilft eine medizinische Pulsuhr beim Sport zur Kontrolle der Herzfrequenz, um die Belastung des Herzens besonders bei Einsteigern nicht zu überschreiten. Denn es gilt: Je höher die körperliche Belastung ist, desto mehr Sauerstoff benötigt der Körper. Das Herz muss nun die Frequenz erhöhen, um genug sauerstoffreiches Blut in den Körper zu pumpen. Bei einem trainierten Sportler benötigt das Herz weniger Schläge um die gleiche Menge Blut durch den Kreislauf zu pumpen, als bei einem untrainierten Menschen.

Der Puls, auch Herzfrequenz genannt, zeigt die Herzschläge pro Minute an. Da die Herzfrequenz sehr stark von Faktoren wie Alter und Anstrengung abhängig ist, sollte immer nur der Ruhepuls zum Vergleich mit Puls Normalwerten herangezogen werden.

Inhalt:

  • Pulstabelle
  • Puls richtig messen
  • Pulstagebuch
  • Hoher Puls
  • Niedriger Puls
  • Was beeinflusst den Puls
  • Was sagt der Puls aus

Pulstabelle

In der unten stehenden Pulstabelle sind Richtwerte für Puls Normalwerte für unterschiedliche Altersgruppen abgebildet.

AlterPulsschläge pro MinuteSenioren80 – 85Erwachsene60 – 8014 Jahre8510 Jahre904 Jahre1002 Jahre1200 Jahre140

Puls Normalwerte können nicht in eindeutig vorgegebene Grenzen eingeteilt werden wie dies beim Blutdruck der Fall ist.

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Wie viele Herzschläge pro Minute sind zu viel?

Generell gilt, dass Kinder und Senioren einen höheren Ruhepuls aufweisen als Erwachsene. Puls Normalwerte bei Erwachsenen liegen zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Mit zunehmendem Alter gelten bis zu 85 Schläge pro Minute als normal. Bei Säuglingen hingegen wird ein Ruhepuls von 140 Pulsschlägen in der Minute als ein normaler Puls angesehen. Diese hohen Puls Normalwerte nehmen mit dem Alter des Kindes ab. Kleinkinder weisen üblicherweise Puls Normalwerte zwischen 100 und 120 Schläge in der Minute auf und Kinder ab 10 Jahre haben einen normalen Puls von 85 bis 90 Schläge pro Minute. Erst ab einem Alter von rund 15-19 Jahren, gelten die Puls Normalwerte der erwachsenen Norm.

Tipp: Mit der Cora Health App können Sie Ihren Puls überwachen und Puls und Blutdruck durch einen gesunden Lebensstil verbessern.

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Bei sportlichen Menschen bzw. Leistungssportlern liegt der liegen die Puls Normalwerte deutlich niedriger als bei durchschnittlichen Erwachsenen.

  • Durchschnittliche Erwachsene: 60-80 Schläge pro Minute
  • Freizeitsportler: 45-60 Schläge pro Minute
  • Leistungssportler: 35-50 Schläge pro Minute

Für Bradykardie- und Tachykardie-Erkrankte gelten ebenfalls andere Puls Normalwerte.

  • Bradykardie-Erkrankte: unter 60 Schläge pro Minute
  • Tachykardie-Erkrankte: über 100 Schläge pro Minute

Puls richtig messen

Neben der Messung der Blutdruckwerte ist die Pulsmessung eine wichtige Methode, um die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems festzustellen. Aufgrund der zahlreichen Faktoren, die einen Einfluss auf die Herzfrequenz haben können, sollte der Ruhepuls immer im Ruhezustand gemessen werden, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erreichen.

Pulsuhren

Eine einfache Möglichkeit zur Pulsmessung bieten spezielle Geräte oder Pulsuhren. Einer der am bekanntesten Pulsmesser ist die Apple Watch, die als Smartwatch auch den Puls bestimmen kann. Auch Fitnessarmbänder wie das Fitbit beherrschen die Pulsmessung.

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Blutdruckmessgeräte

Sie können Ihren Ruhepuls auch einfach mit einem Blutdruckmessgerät messen. Bei der Messung des Blutdrucks wird der Puls in der Regel automatisch mitgemessen.

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Puls Messen per Hand

Der Ruhepuls kann über die Arterien ertastet werden. Beim Ertasten kann man die Druckschwankungen spüren, die entstehen wenn sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Gefäße pumpt. Wenn Sie also keine Pulsuhr oder ein Blutdruckmessgerät zu Hause haben, können Sie Ihren Ruhepuls auch ganz einfach mit der Hand bestimmen. Legen Sie dafür die Kuppe Ihres Zeige-, Mittel- oder Ringfingers auf die Innenseite Ihres Handgelenks oder an Ihre Halsschlagader. Schauen Sie auf die Uhr und zählen Sie wie viel Mal das Herz pro Minute schlägt. Ertasten Sie 80 Schläge in der Minute so bedeutet das einen Ruhepuls von 80.

Pulstagebuch

Um den Puls regelmäßig zu beobachten und Veränderungen feststellen zu können, sollte ein Pulstagebuch geführt werden. Ein Pulstagebuch ist ähnlich zu einem Blutdrucktagebuch. Sie messen in regelmäßigen Abständen Ihre Herzfrequenz und notieren die Werte. Dies kann ganz einfach in der kostenlosen App Cora Health gemacht werden. In der App können Sie Tagebuch sowohl über Ihre Pulswerte als auch Ihre Blutdruckwerte führen.

Hoher Puls

Wenn die Pulswerte eines Erwachsenen von 60 bis 80 Schlägen pro Minute nur leicht überschritten werden, ist das in den meisten Fällen nicht bedenklich. Tachykardie, also eine zu hohe Herzfrequenz oder auch Herzrasen genannt, liegt vor, wenn das Herz mehr als 100 Mal pro Minute schlägt. Tachykardie kann vielen verschiedenen Ursachen zugrunde liegen. Fieber, Schilddrüsenüberfunktion oder Herzinsuffizienz können der Grund für einen zu hohen Normalpuls sein.

Niedriger Puls

Eine verlangsamte Herzfrequenz bzw. ein verlangsamter Herzschlag, auch Bradykardie genannt, liegt vor, wenn die Herzschläge geringer als die Puls Normalwerte sind, wenn das Herz also weniger als 60 Mal pro Minute schlägt. Die Gründe einer Brachykardie können vielseitig sein. Medikamente wie Betablocker oder Schlaf- und Beruhigungsmittel können die Ursache sein. Aber auch eine Schilddrüsenunterfunktion, Hirnhautentzündung oder Herzmuskelentzündung können der Grund für zu niedrige Pulswerte sein. Die Symptome einer Bradykardie können sehr unterschiedlich sein. Es kann sein, dass überhaupt keine Beschwerden auftreten. Es kann aber auch zu Symptomen wie Ohnmacht, einer Verschlechterung einer bereits bestehenden Herzinsuffizienz oder auch Herzstillstand kommen. Die beste und sicherste Methode um eine Bradykardie festzustellen ist daher ein Langzeit-EKG.

Was beeinflusst den Puls

Puls Normalwerte hängen von verschiedenen Faktoren ab: Alter, Sport, Aufregung, Kaffeekonsum, Medikamente oder Krankheit können Einfluss auf die Pulsfrequenz haben.

Wie viele Herzschläge pro Minute sind gefährlich?

Schlägt das Herz dauerhaft mehr als 100 Mal pro Minute, ist das ein Fall für den Arzt. Lesen Sie hier mehr über Herzrasen.

Wie viele Herzschläge sind zu viel?

Meinertz empfiehlt gesunden Menschen in der Regel, einen Puls von 220 minus Lebensalter nicht zu überschreiten. Das Herz eines gesunden 40-Jährigen verträgt einen Puls bis 180, während ein 60-Jähriger den Wert von 160 möglichst nicht überschreiten sollte.

Ist ein Puls von 130 gefährlich?

Anfallartiges Pulsrasen – mögliche Ursache: Vorhofflimmern Denn hinter einem plötzlichen Herzrasen mit Frequenzen zwischen 130 und 150 Schlägen pro Minute kann eine gefährliche Herzrhythmusstörung wie Vorhofflimmern stecken. Dabei arbeiten die Vorhöfe, die die Herzkammern mit Blut füllen fehlerhaft.

Sind 100 Herzschläge in der Minute normal?

Schlägt das Herz über 100 mal in der Minute, gilt der Puls als beschleunigt. Gibt es dafür keinen "gesunden" Grund, wie zum Beispiel körperliche Anstrengung oder Aufregung, dann bekommt der schnelle Puls die medizinische Bezeichnung "Tachykardie" und gilt als krankhaft.