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Unfälle oder Krankheiten können dich dazu zwingen, deinen Job aufzugeben. Dein Einkommen fällt dann weg. Damit du in solchen Fällen deinen Lebensunterhalt trotzdem bestreiten kannst, springt die staatliche Erwerbsminderungsrente ein. In diesem Artikel erklären wir dir, unter welchen Umständen du die Erwerbsminderungsrente vom Staat erhältst, wie viel Geld sie dir zahlt (nicht sehr viel!) und welche Zusatzversicherungen dir helfen können. Das musst du wissen:
Was ist eine Erwerbsminderungsrente?Die Erwerbsminderungsrente (auch: EM-Rente) ist eine monatliche Zahlung (Rente), für die die gesetzliche Rentenversicherung aufkommt. Als erwerbsgemindert giltst du, wenn du nur noch weniger als sechs Stunden täglich arbeiten kannst. Vor der Rentenreform 2001 bestand der staatliche Schutz aus einer gesetzlichen Berufsunfähigkeitsrente und einer Erwerbsunfähigkeitsrente. Dieses System wurde durch die heutige „zweistufige Rente“, die Erwerbsminderungsrente, ersetzt. Zweistufig meint, dass es eine teilweise und eine volle Erwerbsminderung gibt. Interessant: Der Staat nimmt also an, dass man nicht mehr berufs- oder erwerbsunfähig sein kann, sondern nur noch erwerbsgemindert. Unterschiede vor und nach 1961 geborenZudem gibt es eine Unterscheidung zwischen Menschen, die vor 1961 und denen, die ab 1961 geboren wurden. Ist man vor 1961 zur Welt gekommen, hat man Anspruch auf eine staatliche Unterstützung, wenn man seinen erlernten Beruf oder einen gleichwertigen Beruf nicht mehr ausüben kann. Du bist höchstwahrscheinlich nach 1961 geboren. Da sieht die Sache schon anders aus: Du erhältst nur dann eine Erwerbsminderungsrente, wenn du aufgrund gesundheitlicher Probleme gar keiner Arbeit mehr als sechs Stunden nachgehen kannst. Ganz gleich, ob du einen anderen Beruf findest oder nicht: Kannst du als Handwerker nicht mehr körperlich arbeiten, aber noch im Büro Tätigkeiten ausführen, bekommst du keine Erwerbsminderungsrente. Auch die Höhe der Rente wird von verschiedenen Faktoren bestimmt. Sie ist in erster Linie abhängig davon, ob du voll oder teilweise erwerbsgemindert bist. Bei der teilweisen Erwerbsminderung bekommst du logischerweise auch nur die halbe Erwerbsminderungsrente, während du bei voller Erwerbsminderung die volle Erwerbsminderungsrente erhältst. Eine höhere Rente gibt es meist nur von einer Zusatzversicherung, wie z.B. einer Berufsunfähigkeitsversicherung, die du privat abschließen musst. Um dann eine BU-Rente zu erhalten, muss eine Berufsunfähigkeit bei dir festgestellt werden. Zudem hast du zuvor monatlich Beiträge an den Versicherer gezahlt und somit einen Anspruch auf eine Berufsunfähigkeitsrente erworben. Mehr Informationen zur Berufsunfähigkeitsversicherung als Alternative zur Erwerbsminderungsrente erhältst du hier. Volle oder halbe Erwerbsminderungsrente?Wenn du einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellst, musst du logischerweise erwerbsgemindert sein. Der Grad deiner Erwerbsfähigkeit wird anhand der Arbeitsstunden, die du täglich leisten kannst, festgestellt:
Wonach richtet sich die Höhe der Erwerbsminderungsrente?Theoretisch bekommt jeder, der einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellt und dieser bewilligt wird, eine Rente ausgezahlt. Eine Rente wegen Erwerbsminderung bekommst du jedoch nur in wenigen Fällen sofort. Damit du einen Anspruch auf Rente wegen voller oder teilweiser Erwerbsminderung hast, müssen laut Deutscher Rentenversicherung zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
Die Wartezeit von fünf Jahren entfällt nur, wenn du aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Verletzung im Wehr- oder Zivildienst arbeitsunfähig wirst. Außerdem verzichtet dein Versicherungsträger auf die Wartezeit, wenn du eine Berufskrankheit erleidest, weil du beispielsweise jahrelang mit Asbest gearbeitet hast. Beachte: Arbeitest du in der Selbstständigkeit, musst du dich freiwillig pflichtversichern und Beiträge zahlen, sonst erfüllst du eine der Erwerbsminderungsrenten-Voraussetzungen nicht! Dein bisher erzieltes Bruttoeinkommen beeinflusst die Höhe der Erwerbsunfähigkeitsrente. Das heißt, dass du geringfügig mehr Geld erhältst, wenn du bereits längere Zeiten Einkommenseinbußen aufgrund deiner Einschränkung hast. Damit ist gemeint, dass deine Rente vorerst etwas höher ausfällt, wenn du beispielsweise seit zwei Jahren nicht mehr richtig arbeiten konntest und aufgrund der geringeren Arbeitszeit weniger Einkommen hattest. Dieses System gilt seit 2014. Natürlich wird die Rentenhöhe auch von deinem monatlichen Einkommen und den noch kommenden Versicherungsjahren abhängig gemacht, in denen du in deine Rentenversicherung eingezahlt hättest. Grundsätzlich wird deine Rente so berechnet, als hättest du bis zum 62. Lebensjahr weiterhin gearbeitet (auch Zurechnungszeit genannt). Diese Zurechnungszeit wurde 2019 verlängert. So wird diese Zeit bis 2031 bis zum Regelrentenalter bis 67 erhöht. Generell kannst du die Erwerbsminderungsrente auf Zeit oder bis zum Beginn der Altersrente beantragen, wenn du so lange eine Behinderung hast oder anderweitig eingeschränkt bist. Wie hoch ist eine durchschnittliche Erwerbsminderungsrente?Die Erwerbsminderungsrente zu berechnen, ist gar nicht so einfach. Die Höhe der Rente ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Um deine Erwerbsminderungsrente zu berechnen, musst du beachten,
Um die Höhe der Erwerbsminderungsrente zu berechnen, kannst du ungefähr die Hälfte deines Nettoeinkommens als volle Erwerbsminderungsrente veranschlagen und ca. ein Viertel deines Einkommens als halbe Erwerbsminderungsrente. Beachten solltest du allerdings, dass von diesen Rentenbeiträgen noch die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie ggfs. Steuern gezahlt werden müssen. In der folgenden Tabelle haben wir mal drei Beispiele aufgelistet. Wie du sehen kannst, ist die Höhe der staatlichen Erwerbsminderungsrente sehr niedrig. In den wenigsten Fällen kann man damit seinen Lebensunterhalt dauerhaft bestreiten.
Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung = ¼ Netto-Monatsgehalt Ist dir die staatliche Erwerbsminderungsrente zu niedrig? Dann kannst du dich mit der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung Getsurance Job absichern. Mit dieser erhältst du z.B. 1.000 Euro im Monat, wenn du deinem Beruf nicht mehr nachgehen kannst. In unserem Artikel haben wir zudem erklärt, warum eine private Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist. Vier zusätzliche Versicherungen zur ErwerbsminderungsrenteDie staatliche Erwerbsminderungsrente ist also ziemlich gering; es wird auf alle Fälle eine sogenannte „Versorgungslücke“ auf dich zukommen. Damit ist die Differenz zwischen deinem jetzigen Einkommen und der staatlichen Rente, die du im Falle von Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit erhältst, gemeint. Du wirst leider deutlich weniger Geld zur Verfügung haben, als wenn du arbeiten würdest. Statistiken zeigen, dass in Deutschland knapp jeder Vierte berufsunfähig wird. Deine Krankenkasse zahlt dir bei dauerhafter Krankheit kein Geld und auch eine Frührente mit 30 ist nicht das Wahre, weil in diesem Alter erhebliche Rentenabschläge abgezogen werden. Daher stellen wir dir im Folgenden vier Optionen von Zusatzversicherungen vor, die du in Betracht ziehen könntest.
1. Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU-Versicherung) zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du in deinem letzten Beruf nicht mehr arbeiten kannst. Deine BU-Renten-Höhe, welche du bei Versicherungsabschluss selbst festlegen kannst, unterscheidet sie sich deutlich von der Höhe der Erwerbsminderungsrente. Auch Experten wie die Stiftung Warentest und Finanztest empfehlen den Abschluss einer BU-Versicherung. Eine BU bieten eigentlich alle großen Versicherungsunternehmen an, z.B. Generali, HDI, Gothaer oder Hanse Merkur. Die Berufsunfähigkeitsversicherung Getsurance Job ist besonders, weil sie auch für Menschen mit psychischen Vorerkrankungen ab 19,90 im Monat erhältlich ist. 2. Auch eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) kann dir helfen, die Versorgungslücke zu schließen. Wie die BU wird auch die EU von den meisten Versicherern angeboten. Meist ist die EU günstig im Vergleich zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung, die Kosten sind oft niedriger. Das Problem ist dabei jedoch: Die EU zahlt dir eine monatliche Rente (manchmal auch “Arbeitsunfähigkeitsrente” genannt) erst dann, wenn du so eingeschränkt bist, dass du in gar keinem Beruf mehr arbeiten kannst. Sie zahlt also nicht, wenn du nur deinen eigentlichen Beruf nicht mehr ausüben kannst, andere Jobs aber noch möglich sind. Möchtest du mehr Infos zur EU erhalten, lies dir doch einmal unseren Artikel zur Erwerbsunfähigkeitsversicherung durch. 3. Eine weitere Form, dich zusätzlich abzusichern, ist eine Betriebsversicherung, die manche Arbeitgeber anbieten. Hier kannst du eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Kollektiv mit deinen Kollegen erhalten. Dir wird dann monatlich ein minimaler Teil deines Gehalts abgezogen, der als Beitrag für die BU gilt. Dieses Angebot machen oft größere Unternehmen und Arbeitgeber im öffentlichen Dienst. 4. Wenn deine Erwerbsminderungsrente trotz Hinzuverdienst nicht zum Leben ausreicht, kannst du auch eine Grundsicherung beantragen. Wenn du pro Monat nicht mehr als 750 Euro zum Leben hast, unterstützt dich der Staat mit einer für dich errechneten Summe. Ob deine Erwerbsminderungsrente für dich ausreichend sein würde, kannst du mit Erwerbsminderungsrenten-Rechnern feststellen und so deine Erwerbsminderungsrenten-Höhe berechnen. Wie du siehst, gibt es mehrere Möglichkeiten, eine Erwerbsminderungsrente aufzustocken. Natürlich kannst du auch selbst einen Hinzuverdienst, z.B. durch einen Nebenjob oder Arbeit von Zuhause, hinzusteuern. Für solche Hinzuverdienste gibt es jedoch finanzielle Grenzen, die du beachten musst, da sonst die Rentenzahlung unterbrochen wird. Häufige Fragen
Wie hoch ist die Chance auf Erwerbsminderungsrente?Die Hürden zum Erhalt einer Erwerbsminderungsrente sind in Deutschland sehr hoch. Laut Statistik werden über 40 Prozent der Anträge abgelehnt. Um eine EM -Rente zu erhalten, müssen zum einen versicherungsrechtliche, zum anderen medizinische Voraussetzungen erfüllt sein.
Warum ist es so schwer Erwerbsminderungsrente zu bekommen?Die meisten EM-Anträge werden aber abgelehnt, weil die Voraussetzungen für die Erwerbsminderung nicht vorliegen. Der Betroffene nicht nachweisen kann, dass er aus medizinischen Gründen weniger als 3 Stunden für eine volle EM-Rente oder 3 bis unter 6 Stunden für eine teilweise Erwerbsminderungsrente arbeiten kann.
Bei welcher Krankheit volle Erwerbsminderungsrente?Eine typische Einschränkung des Bewegungsapparates sind Rückenprobleme, besonders Bandscheibenvorfälle. Auch Osteoporose, Arthrose und Arthritis gehören zu den Krankheiten, welche die Voraussetzungen zur Erwerbsminderungsrente erfüllen können.
Welche Voraussetzung für volle Erwerbsminderungsrente?Sie erhalten eine Rente wegen voller Erwerbsminderung, wenn Sie wegen Krankheit oder Behinderung weniger als drei Stunden täglich arbeiten können. Und zwar nicht nur in Ihrer, sondern in allen Tätigkeiten. Wir prüfen das anhand ärztlicher Unterlagen. Eventuell fordern wir weitere Gutachten an.
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