Wie lange muss der Abendbrei satt machen?

Sie nennen sich "Gute-Nacht-Brei" oder "Schlaf-Schön-Brei". Ihr Verkaufsargument: Das Baby schlummert die ganze Nacht durch. Ist nicht nur Blödsinn, sondern auch ungesund! Wenn das Baby seinen Abendbrei nicht will, hat es gute Gründe. Irmi Müller-Gorman, Kinderintensivschwester und Stillberaterin, klärt uns mal auf...

Was meinst Du, Irmi: Woran liegt es, dass Babys ihren Abendbrei ablehnen? Sind sie in diesem Alter etwa schon kleine Suppenkasper?

Sie sind einfach noch nicht reif dafür. Auf den Verpackungen diverser Babynahrungshersteller wird der Abendmilchbrei ab dem 4. Monat empfohlen. Das ist definitiv zu früh.

Die Hersteller locken aber mit Versprechen wie „Schön sättigend vor dem Zubettgehen“ oder „Gute-Nacht-Brei“…

Ja, oftmals sind sie voller Zucker und zielen nur darauf ab, den kleinen Babybauch so vollzufüllen, damit sich das Kind nachts nicht mehr meldet. Das funktioniert aber nicht und ist außerdem ungesund. Das ist dasselbe, als würden wir Erwachsenen kurz vor dem Einschlafen noch schnell einen fetten Schweinebraten inhalieren.

Wer schläft schon mit vollem Magen gut?

Erschöpfte Mamis sehen das vielleicht nicht ganz uneigennützig: Das Baby schläft vielleicht nachts etwas länger, wenn es so richtig satt ist…

Das ist ein Trugschluss. Wenn der Abendbrei zu früh eingeführt wird, hat der kleine Magen-Darm-Trakt des Babys meist noch gar keine Beikost-Reife erlangt. Das führt dazu, dass die schwere Kost gar nicht richtig verwertet werden kann, und das Baby unter Umständen sogar schlechter schläft. Mütter bekommen oft den Tipp, den Abendbrei via Flasche mit einem entsprechend großen Sauger zu füttern. Aber Stopp: Brei gehört definitiv nicht in die Flasche. So werden Babys überfüttert, weil das Sättigungsgefühl erst viel später einsetzt. Es ist nunmal ein ganz natürlicher Schutzreflex, weswegen Babys in der Nacht häufiger wach werden. Sie müssen erst lernen durchzuschlafen, und dabei brauchen sie Unterstützung. Da hilft ihnen bestimmt kein voller Magen.

Wie kann man seinem Baby beim Durchschlafen helfen?

In den ersten acht Lebensmonaten ist es häufig Hunger, der die Babys aufwachen lässt. Dann müssen Mütter ihr Kind natürlich stillen. Aber danach sollten Eltern nicht gleich mit dem Fläschchen am Bett stehen, wenn sich das Baby rührt, sondern ihm mit Einschlafritualen helfen. Ein Liedchen vorsummen, über die Stirn streicheln, eben das, was das Baby braucht. Das gilt auch für das Einschlafen am Abend. Der Abendbrei sollte etwa ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen gefüttert und nicht als Einschlafhilfe kurz zuvor verabreicht werden. Wenn das Baby daran gewöhnt ist, mit einem Lied einzuschlafen, wird es später auch in der Nacht leichter zu beruhigen sein. Ab dem zwölften Lebensmonat braucht ein Kind nachts dann eigentlich gar keine Nahrung mehr.

Mütter sind verunsichert

Klingt easy. Warum sind Mütter dann so verunsichert?

Weil im Internet so viele verschiedene Meinungen kursieren. Und weil Mütter schnell besorgt sind, wenn das eigene Baby nur ein halbes Gläschen isst, während Nachbars Junge eineinhalb Gläschen verdrückt. Da sollten sich Mütter entspannen und den Sättigungssignalen des eigenen Babys vertrauen, denn jedes Kind ist anders.

Woran erkenne ich, ob mein Baby reif ist für den Abendbrei?

An den so genannten Reifegrad-Zeichen des Babys: Kann das Baby koordiniert Dinge greifen und zum Mund führen? Ist der Kopf stabil, während ich es beim Sitzen noch stütze? Ist der Zungenstoßreflex, mit dem das Baby den Brei automatisch aus dem Mund schiebt, bereits erloschen? Zeigt das Baby Interesse, wenn es den Eltern beim Essen zusieht? Meistens zeigen sich diese Signale zwischen dem fünften und siebten Monat. In diesem Zeitraum zu starten, empfiehlt auch ein nationales Gesundheitsprogramm von  25 renommierten Ärzten und Wissenschaftlern.

Und dann klappt’s auch mit dem Abendbreichen?

Besser ist es, mit dem Mittagsbrei zu starten, am besten mit Gemüsebrei. Dann erkennt man auch viel besser, ob das Baby die neue Nahrung verträgt. Einen Monat später kann die Mami dann den Milch-Getreide-Brei am Abend einführen und einen weiteren Monat später einen Nachmittagsbrei, zum Beispiel Getreide-Obst. Kleiner Tipp: Bekommt das Baby glutenhaltige Beikost, während die Mami noch stillt, sinkt das Risiko für eine spätere Unverträglichkeit.

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Welcher Abendbrei macht am längsten satt?

Abendbrei - ideal vor dem Schlafengehen! Der Milch-Getreide-Brei ersetzt die Milchmahlzeit am Abend. Denn Milch-Getreide-Breie machen satt und eignen sich damit optimal als Abendessen vor dem Einschlafen.

Wie lange vor dem Schlafen gehen Abendbrei?

Der Abendbrei sollte etwa ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen gefüttert und nicht als Einschlafhilfe kurz zuvor verabreicht werden. Wenn das Baby daran gewöhnt ist, mit einem Lied einzuschlafen, wird es später auch in der Nacht leichter zu beruhigen sein.

Was sättigt Baby abends am besten?

Was ist leicht verdaulich, sättigt gut und anhaltend und ermöglicht somit meinem Baby einen erholsamen Schlaf? Für den Abend hat sich traditionell ein Milch-Getreide-Brei bewährt. Die Milch darin liefert besonders gut verwertbares und bekömmliches Eiweiß. Zarte Getreideflocken liefern Energie.

Welche Uhrzeit ist am besten für den Abendbrei?

Ab wann Abendbrei geben? Der Beikost-Plan.