Wer kennt sie nicht, die Werbung im Fernsehen, in welchen ein kleines Mädchen ihrem Vater berichtet, dass die Eltern eines Mitschülers ein eigenes Haus bewohnen, und der Mitschüler ein eigenes Zimmer hat? Der Vater des Mädchens, der wohl einen weniger erfolgreichen Lebensweg aufweisst, sagt zu ihr, dass das alles nur Spiesser seien. Was bedeutet das eigentlich: die sind mir zu spießig? Sind es die Leute mit Knick im Wohnzimmerkissen auf dem Sofa, oder bei denen der Rasen so geleckt aussehen muss, als wäre er mit der Wasserwaage bearbeitet und dann mit der Nagelschere zurecht geschnitten? Oder bin ich es, die diesen Sommer so viele Geranien im Garten hatte, und die meine Oma vor 80 Jahren schon mochte? Viele wohnen nach Schema F: Alles muss super ordentlich und aufgeräumt sein, jeden Samstag wird das Auto gewaschen und die Strasse gekehrt, und die Fenster werden alle 14 Tage montags geputzt, egal bei welchem Wetter. Unter dieser "Kategorie" fallen dann auch bestimmt gehäkelte Spitzendeckchen auf Kommoden, Wackeldackel, Gartenzwerge, Schrebergärten, Volksmusik, röhrende Hirsche über dem Wohnzimmersofa, oder die berühmten umhäkelten Klopapierrollen drunter. Vielleicht hat Spießigkeit etwas mit Normalität und Sicherheit zu tun. Vielleicht suchen wir aber auch Geborgenheit durch immer wieder gleiche Alltagsriten, um so ganz natürlich den alltäglichen Stress zu entgehen, der oft zum sog. Born Out Syndrom, oder schlimmer noch zum herzinfarkt in jungen Jahren führen kann. Viele denken heute zu engstirnig und lehnen erstmal grundsätzlich neues ab. Da fällt mir ein, was gestern "in" war, ist heute spießig und veraltet. Aber ein Stück von einem kleinen Spießer bin auch ich, denn ich mag ein eigenes Haus mit einem Bausparvertrag, einen einigermaßen gepflegten Garten und manchmal auch Volsmusik, aber ohne Heino. spread_love Dieser Inhalt gefällt Ihnen?Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren. Jetzt anmelden und mit «Gefällt mir» markieren ×Gefällt 0 mal0 Weitere Beiträge zu den ThemenHandarbeitenLäwe on läwe lasseAugenzwinkernGartenzwergeVolksmusikSpießigkeitFernsehwerbungSpießerDöntjesAutor: Christa Palmen aus DüsseldorfFolgen following Sie möchten diesem Profil folgen?Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen. Sie ist Deutschlands berühmtestes Werbe-Mädchen. Vor knapp zehn Jahren trat Lena Beyerling (heute 16) im „LBS"-Spot als zottelige Bauwagen-Tochter von „Anarcho-Papa" Ingo Naujoks (50) auf. Ihr Kult-Spruch: „Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden..." Und heute? „Ich bin viel geärgert worden wegen der Werbung, heute sehe ich es entspannt. Dann bin ich eben ein bisschen Spießer", sagt Lena zu BILD. Die Zehntklässlerin lernt Chinesisch und Japanisch, spielt Klavier, schauspielert, singt. Irgendwie richtig spießig! Und natürlich: Klamotten: Die gehören zu jedem Teenie. Dafür stöbert sie am liebsten durch die Regale bei Freundin Ilka (Boutique „Himmelreich"). Ein volles Programm hat sie neben der Schule! Schließlich soll es mit der Film-Karriere nach dem letzten Zeugnis weiter laufen. Noten? Lena: „Habe ich. Sind noch kein Grund für schlaflose Nächte…" Auch interessantAnzeige Für diverse Krimis („Soko", „Wolffs Revier") stand der süße Teenager schon vor der Kamera, war im Kritik-gelobten Drama „Der letzte Zug" zu sehen. Lena: „Mit der Schule zusammen ist das ein Fulltime-Job." Und jetzt kommt auch noch der Führerschein. „Im September zu meinem 17. Geburtstag will ich fertig sein." Übrigens: Inzwischen läuft eine neue Bank-Werbung im TV – mit Naujoks als Papa, aber ohne Lena! „Alle denken, das Mädchen in dem Spot bin wieder ich! Das nervt. Wir sehen uns doch gar nicht ähnlich!" Hand hoch, wer sich noch an den „LBS“-Werbespot „Wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden…“ erinnern kann! Aber bitte nicht so laut, die Nachbarn regen sich sonst wieder auf. Eigentlich möchte in jungen Jahren niemand Spießer werden. Und plötzlich ist das halbe Leben rum und man muss erkennen, dass man genau das geworden ist: Spießer. Doch ist das wirklich so schlimm? Wir sind der Meinung: Nein. Überhaupt nicht. Und im Endeffekt muss eh jeder für sich selbst entscheiden, was überhaupt spießig ist. Die folgenden 13 Tweets sind es auf jeden Fall! #1:
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