Welche kirchliche bedeutung hat pfingsten

Pfingsten ist neben Weihnachten und Ostern das dritte große Fest im christlichen Kirchenjahr. Der Name leitet sich vom griechischen "Pentekoste" ab, was "der fünfzigste Tag" bedeutet. Denn gefeiert wird das Fest 50 Tage nach Ostern, der Wiederauferstehung Jesu. Seine Ursprünge hat Pfingsten im jüdischen Erntefest Schawuot.

Zu jenem Erntefest hatten sich laut biblischer Apostelgeschichte die Jünger Jesu in Jerusalem versammelt, als das "Pfingstwunder" geschah: "Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab."

Die Jünger waren also plötzlich in der Lage, andere Sprachen zu sprechen und zu verstehen. Laut biblischer Überlieferung hatte dies der Heilige Geist, grob vereinfacht eine unsichtbare göttliche Kraft, in den Jüngern bewirkt. So erkannten sie ihren Missionsauftrag, die Botschaft Jesu Christi in allen Sprachen in die Welt zu tragen und den christlichen Glauben zu verbreiten. Pfingsten gilt damit als Geburtsstunde der Kirche.

Dennoch verbinden viele Deutsche mit Pfingsten wohl eher ein langes Wochenende im Frühjahr. Das mag auch daran liegen, dass die Pfingstbräuche weniger ausgeprägt und verbreitet sind als etwa die Weihnachts- oder Ostertraditionen. Mancherorts werden noch Pfingstbäume gesteckt, die Kirchen mit Birkengrün geschmückt oder kleine Holztauben von der Kirchendecke herabgelassen. Ein bekanntes Symbol für Pfingsten ist die weiße Taube, die den Heiligen Geist darstellen soll.

Für so manchen bedeutet Pfingsten lediglich die Aussicht auf ein langes Wochenende. Doch für gläubige Christen hat das Fest eine tiefergehende Bedeutung, schließlich ist Pfingsten als Fest des Heiligen Geistes eines der wichtigsten im katholischen Kirchenjahr.

Welche kirchliche bedeutung hat pfingsten

Warum feiern wir Pfingsten? Die Apostelgeschichte

Die Bedeutung von Pfingsten ist selbst für Theologen und Geistliche manchmal schwer zu beschreiben. Die Wortbedeutung lässt sich zunächst ganz einfach erklären: „Pfingsten“ kommt ursprünglich vom Griechischen „pentēkostē hēméra“, also „fünfzigster Tag“. Der Pfingstsonntag ist der 50. Tag der Osterzeit, findet also immer 49 Tage nach dem Ostersonntag statt.

Im Neuen Testament wird die Geschichte vom Heiligen Geist erzählt: Ein Brausen vom Himmel erfüllt das ganze Haus, der Heilige Geist erfasst die Menschen, die sich dort versammelt haben. Sie stammen aus verschiedenen Völkern und sprechen unterschiedliche Sprachen, doch plötzlich hört jeder nur noch seine Muttersprache und die Menschen verstehen sich untereinander. Die Geschichte steht ganz symbolisch dafür, dass die Jesus‘ Botschaften sprachübergreifende Bedeutung haben.

Petrus hält daraufhin eine Predigt und deutet das Pfingstereignis als eine Verheißung Gottes. Dadurch, dass Gott den Heiligen Geist zu den Menschen gesendet hat, sei außerdem erwiesen, dass Jesus „zum Herrn und Christus gemacht“ wurde. Er ruft die Apostel auf, sich im Namen Jesu Christi taufen zu lassen, um den Heiligen Geist zu empfangen.

Pfingsten und Schawout: Der Bezug zum Judentum

Das Pfingstfest kann historisch klar in Bezug zum jüdischen Wochenfest, dem Schawout, gesetzt werden. Schawout ist eines der drei Pilgerfeste und trug im antiken, meist griechischsprachigen Judentum den Namen „hē pentekostḗ“ – „der fünfzigste“. Gemeint war damit der 50. Tag nach dem Mazzotfest. Auch in der biblischen Apostelgeschichte lassen sich sprachliche Bezüge zu den jüdischen Traditionen finden.

Geburtstag der Kirche: Die Bedeutung des Pfingstfests

Das Internetportal der katholischen Kirche Deutschland beschreibt Pfingsten als „Geburtstag der Kirche“, weil der Heilige Geist die Einheit der Gläubigen schuf und selbst zur Verbindung zwischen Gott, Jesus und den Gläubigen bzw. der Erde und der Kirche wurde.

Mit Pfingsten endet die 50-tägige Osterzeit. Bis ins vierte Jahrhundert hinein wurde an diesen Tagen nicht nur der Heilige Geist und das Ende der Osterzeit gefeiert, sondern auch die Himmelfahrt Christi. Hierfür gibt es heute, wie bereits am Namen zu erkennen ist, einen eigenen Feiertag: Christi Himmelfahrt wird stets 10 Tage vor Pfingsten gefeiert.

Pfingsten: Bräuche und Traditionen

In vielen Regionen Deutschlands ähneln die Bräuche zu Pfingsten denen, die anderswo als Mai-Traditionen bekannt sind. In Niedersachsen gibt es beispielsweise das Birkenstecken, bei dem Junggesellen in der Pfingstnacht eine Birke vor bzw. an das Haus der Liebsten stellen. Dieser Brauch erinnert stark an die Tradition des Maibaumstellens, die beispielsweise im Rheinland verbreitet ist.

In anderen Regionen ist die Pfingstnacht als „Unruhnacht“ bekannt, in der Streiche gespielt werden, zum Beispiel, indem Dekorationen oder Gerätschaften der Nachbarn versteckt werden. Daher ist diese Tradition auch als „Pfingststehlen“ bekannt. Andernorts gibt es solche Bräuche in der „Hexennacht“ auf den 1. Mai.

Symbolisch für Pfingsten stehen Pfingstrosen und Pfingstochsen. In manchen Ortschaften werden an Pfingsten die Ochsen auf die Almen getrieben, nicht selten mit den entsprechenden Pfingstrosen geschmückt.

Wie Ostern und Weihnachten auch, umfasst Pfingsten zwei christliche Feiertage (Sonntag und Montag). Dennoch gibt es weniger Gottesdienste. Wegen des oft frühlingshaften Wetters gibt es in vielen Gemeinden zu Pfingsten Andachten, Feste oder Prozessionen unter freiem Himmel.

Was ist das Symbol von Pfingsten?

In der Barockzeit wurden oft zu Pfingsten lebende Tauben in den Kirchen freigelassen. In anderen Gotteshäusern ließ man eine hölzerne Taube über den Köpfen der Gläubigen durch eine Öffnung in der Kirchendecke herunter, das „Heilig-Geist-Loch“. Mit Weihrauch und Gebet empfing die Gemeinde dann das Heilig-Geist-Symbol.

Was ist Pfingsten einfach erklärt?

Es wird am 7. Sonntag nach Ostern gefeiert. Das Wort Pfingsten (von griechisch "pentekosté" = 50) meint den fünfzigsten Tag nach Ostern . An Pfingsten wird die Herabsendung des Heiligen Geistes und die Gründung der Kirche gefeiert.

Welche Rolle spielt Pfingsten?

Welche Rolle spielt der Heilige Geist? Den biblischen Berichten zufolge schenkt Gott seither seinen Geist nicht mehr einzelnen Auserwählten, sondern jedem Gläubigen. Pfingsten ist deshalb vor allem das Fest des Heiligen Geistes, also der schöpferischen Kraft Gottes.

Was verbindet man mit Pfingsten?

Im christlichen Glauben ist Pfingsten eng mit dem Heiligen Geist verbunden, der alle Gläubigen auf der ganzen Welt erfüllt und verbindet. So ist Pfingsten laut Apostelgeschichte der Tag, an dem die Jünger Jesu 50 Tage nach der Auferstehung Jesu Christi den Heiligen Geist empfingen.