FragestellungUnterscheiden sich die einzelnen Protonenpumpenhemmer in ihrer Wirkungsstärke? Stimmt es, dass Esomeprazol „besser“ als die anderen sei, wie manche behaupten? Show AntwortAlle fünf Protonenpumpenhemmer haben in der Äquivalenzdosis dieselbe Wirkungsstärke, sowohl bei der Behandlung der säureassoziierten Symptome und Erkrankungen als auch beim Einsatz zur Eradikation des Helicobacter pylori. Alle zeigen dieselbe gute Verträglichkeit und sind für die PatientInnen, auch in der Schwangerschaft und bei Kindern, auch in hohen Dosen und in der Dauertherapie, gleich risikoarm. Esomeprazol und Rabeprazol sind unabhängiger vom genetischen CYP2C19-Polymorphismus als die anderen drei, aber dieser kleine pharmakokinetische Vorteil ist weit weniger klinisch relevant als die Tatsache, dass diese beiden neueren Protonenpumpenhemmer doppelt so stark dosiert verkauft werden als die älteren drei. In der Äquivalenzdosis fast doppelt so teuer, werden durch die auf dem Markt angebotenen Tablettendosierungen Esomeprazol und Rabeprazol im klinischen Einsatz dreimal so teuer wie Omeprazol, Lansoprazol und Pantoprazol. Die Kosten-Nutzen-Analyse fällt eindeutig zugunsten der älteren Protonenpumpenhemmer Omeprazol, Lansoprazol und Pantoprazol aus. Bei den Therapieversagern mit der Standarddosis dieser älteren Protonenpumpenhemmer kann die Verdoppelung der Dosierung kostengünstiger und klinisch effizienter sein als der Umstieg auf die teuren Protonenpumpenhemmer. HintergrundDie wirksamsten Medikamente zur Behandlung peptischer Ulzera, des gastroösophagealen Refluxes und anderer säureassoziierter Symptome sowie als Ko-Medikament bei der Eradikation des Helicobacter pylori sind die Protonenpumpenhemmer (proton pump inhibitors, PPI). Es handelt sich dabei um substituierte Benzimidazole, die in den Belegzellen des Magens die H+/K+-ATPase (die „Protonenpumpe“) irreversibel hemmen, sodass die Säureproduktion erst wieder nach Aufbau neuer H+/K+-ATPase-Enzyme einsetzen kann. Zurzeit befinden sich fünf Protonenpumpenhemmer im Handel: Omeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol, Rabeprazol und Esomeprazol (= S-Omeprazol, das linksdrehende Isomer des Omeprazols). Es hat sich allgemein durchgesetzt, bei den Protonenpumpenhemmern von einer Normaldosis (oder Standarddosis oder Äquivalenzdosis oder Volldosis) zu sprechen. Damit meint man jene Dosierung, die aufgrund der Pharmakokinetik des jeweiligen Moleküls zu derselben Endwirkung an der Protonenpumpe (Erhöhung des pH-Wertes im Magen) führt wie die Standarddosis der anderen Moleküle. Die Standarddosis beträgt bei Omeprazol 20 mg, bei Lansoprazol 30 mg, bei Pantoprazol 40 mg, bei Rabeprazol 10mg und bei Esomeprazol 20 mg [1, 2]. Die Preise für eine 28-tägige Therapie mit täglich einer Standarddosis PPI belaufen sich zurzeit in Südtirol (=Italien) auf: 15 Euro mit 20 mg Omeprazol, ebenfalls 15 Euro mit 30 mg Lansoprazol, 17 Euro mit 40 mg Pantoprazol, 20 Euro mit 10 mg (nicht 20 mg!) Rabeprazol und 37 Euro mit 20 mg (nicht 40 mg!) Esomeprazol. Die niedrigere Dosierung (oder halbe Dosis) der PPI, wie sie in den Leitlinien [2, 3] oft erwähnt wird, etwa zur Langzeitprophylaxe, beträgt bei Omeprazol 10 mg, bei Lansoprazol 15 mg und bei Pantoprazol 20 mg. Bei den neueren Rabeprazol und Esomeprazol ist keine niedrigere Dosierung erhältlich, dafür die höhere von 20 mg Rabeprazol und 40 mg Esomeprazol. Eine niedrigdosierte 28-tägige Therapie mit täglich 10 mg Omeprazol kostet zurzeit in Italien 7 Euro, mit 15 mg Lansoprazol 8 Euro, mit 20 mg Pantoprazol 9 Euro. Eine niedrigdosierte Therapie mit 20 mg Esomeprazol kostet, wie bereits erwähnt, 37 Euro und mit 10 mg Rabeprazol 20 Euro. In den Leitlinien [3, 4, 5] spricht man oft von der Verdoppelung der Dosierung (oder der doppelten Standarddosis), die etwa bei stärkerem gastroösophagealem Reflux und bei den „Non-responders“ empfohlen wird; diese beträgt bei Omeprazol 40 mg, bei Lansoprazol 60 mg, bei Pantoprazol 80 mg, bei Rabeprazol 20mg und bei Esomeprazol 40 mg. Eine solche 28-tägige Therapie mit täglich 40 mg Omeprazol kostet 30 Euro, mit 60 mg Lansoprazol ebenfalls 30 Euro, mit 80 mg Pantoprazol 34 Euro, mit 20 mg Rabeprazol 37 Euro und mit 40 mg Esomeprazol 48 Euro. Die Dosierung von Esomeprazol 2x40 mg, wie sie für die Eradikationstherapie des Helicobacter pylori häufig verwendet wird, entspricht einer Omeprazol-Äquivalenzdosis von mindestens 80 mg. Der Preisunterschied bei einer 28-tägigen Therapie: 80 mg Esomeprazol kosten 96 Euro, 80 mg Omeprazol kosten 60 Euro. Suchfrage (PICO = Population, Intervention, Comparison, Outcome)Führt bei Patienten, die wegen einer Ulcus-Erkrankung, einer Helicobacter-pylori-Eradikation, eines gastroösophagealen Refluxes oder sonst eines säureassoziierten Symptoms einen Protonenpumpenhemmer einnehmen müssen (P), eine Behandlung mit Esomeprazol oder einem anderen bestimmten Protonenpumpenhemmer (I) im Vergleich zur Behandlung mit einem anderen Protonenpumpenhemmer (C) zu schnellerer Heilung, höherer Heilungsrate, geringeren Nebenwirkungen und niedrigerer Rückfallquote (O)? SuchstrategieEs wurden deutsche (AWMF), italienische (SNLG), englische (NICE), schottische (SIGN), US-amerikanische (NCG), kanadische (CMA), finnische (ebm-guidelines.at), und neuseeländische (NZGG) Leitlinien zur Behandlung peptischer Ulzera, zur Eradikation des Helicobacter pylori, zur Behandlung des gastroösophagealen Refluxes und der Dyspepsie durchgesehen. In MEDLINE-Database wurde nach neuen Reviews (der letzten 5 Jahre) über die Therapien mit Protonenpumpenhemmer gesucht. Ergebnisse
KommentarNach Durchsicht der Literatur konnten auch wir uns nicht mehr des Eindrucks erwehren, dass „das Esomeprazol seine Existenz ausschließlich dem Bedürfnis der Hersteller verdanke, den hohen Anteil am Protonenpumpenhemmer-Markt nach Verfall des Omeprazol-Patentes zu bewahren“. Nachdem die Pharmakokinetik mit dem CYP2C19-Polymorphismus nicht die erhofften klinischen Ergebnisse brachte, finanzierte und publizierte AstraZeneca ausschließlich Studien, in denen eine mehr als doppelt so hohe Äquivalenzdosis Esomeprazol die Überlegenheit auf die anderen Protonenpumpenhemmern zu demonstrieren hatte, während die anderslautenden Studienergebnisse wohlüberlegt zurückbehalten wurden. Die Rechnung ging aber allem Anschein nach voll auf, denn viele Ärzte verschreiben ausschließlich das doppelt bis dreifach teurere Esomeprazol, mit dementsprechend negativen gesundheitswirtschaftlichen Folgen. Erstbearbeitung: November 2009, Aktualisierung: April 2011 Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin SAkAM, Bozen Quellen 1. Pekka Pikkarainen.Therapie bei Dyspepsie, Ulcus pepticum und Helicobacter-pylori-Infektion. Evidence based Medicine-Guidelines für Allgemeinmedizin. 30.11.2007. Artikel ID: ebd00162 (008.032) Duodecim Medical Publications Ltd 2. National Institute for Health and Clinical Excellence. Managing dyspepsia in adults in primary care. Evidence based Clinical Practice Guidance August 2004. www.nice.org.uk/page.aspx 3. New Zealand Guidelines Group. Management of Dyspepsia and Heartburn. Evidence-based Best Practice Guideline. Published: 2004, Review Date: 2007. www.nzgg.org.nz/guidelines/ 0077/Dyspepsia_Guideline_(web).pdf 4. Koop H. et al. Gastroösophageale Refluxkrankheit. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen. Z Gastroenterol 2005; 43: 163–164 5. 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Was ist besser Omeprazol oder Esomeprazol?Esomeprazol ist chemisch ähnlich aufgebaut wie Omeprazol, etwas teurer als dieses, jedoch nicht wirksamer oder verträglicher. Wenn Sie Sodbrennen selbst behandeln wollen, sind die Mittel geeignet – vorausgesetzt, Sie wenden sie nicht länger als zwei Wochen an.
Ist Nexium ein Magenschoner?Es reduziert die Säure des Magensaftes. Deshalb findet es auch Anwendung in der Behandlung von Magengeschwüren. Häufig wird Nexium auch in Kombination mit anderen Medikamenten als Magenschutz eingesetzt, um Komplikationen am Magen zu verhindern.
Für was ist Nexium gut?Zur Behandlung von Sodbrennen aufgrund von gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD): Wenn Ihr Arzt festgestellt hat, dass Ihre Speiseröhre leicht geschädigt ist, ist die empfohlene Dosis 1 Tablette Nexium mups 40 mg pro Tag über einen Zeitraum von 4 Wochen.
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