Was ist der unterschied zwischen bücherei und bibliothek

Liebe Leserinnen und Leser,

Was ist der unterschied zwischen bücherei und bibliothek
Inga beim Erzählen eines Kamishibais (Japanisches Erzähltheater)

mein Name ist Inga Busse und ich mache wie Stefanie Schmitz (die derzeitige Auszubildende der Stadtbücherei Erkrath) die Ausbildung zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste (FAMI) in der Fachrichtung Bibliothek. Zurzeit absolviere ich ein 3-wöchiges Praktikum in der Stadtbücherei Erkrath. Mein Ausbildungsbetrieb ist die Bibliothek des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in Düsseldorf. Gleichzeitig sind wir ebenfalls für das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie zuständig. Im Gegensatz zur Bücherei in Erkrath ist mein Ausbildungsbetrieb eine wissenschaftliche Bibliothek.

Schon in den ersten Tagen meines Praktikums ist mir aufgefallen, dass öffentliche Bibliotheken nicht mit wissenschaftlichen Bibliotheken zu vergleichen sind.

In der Stadtbücherei Erkrath ist die Auswahl an audiovisuellen Medien, Literatur zur Unterhaltung und Sachbüchern groß. „Meine“ Bibliothek ist auf Fachliteratur zu Themen, mit denen sich die Mitarbeiter der Ministerien beschäftigen, spezialisiert. Dementsprechend unterschiedlich ist die Klientel, die die Bibliotheken besuchen. In der Stadtbücherei sind von klein bis groß alle Altersstufen vertreten. In Düsseldorf kommen überwiegend Mitarbeiter der beiden Ministerien oder Leser, die Fachliteratur benötigen in die Bibliothek, was Kinder, Jugendliche und Senioren ausschließt. Außerdem ist der Publikumsverkehr in der öffentlichen Bibliothek deutlich höher als in der wissenschaftlichen. Kommen zu uns an belebten Tagen um die 15 Nutzer, sind die Nutzerzahlen pro Tag in der Stadtbücherei dreistellig.

Verbunden mit der Diversität der Nutzer, liegt ein weiterer Schwerpunkt der Stadtbücherei auf der Präsentation der Medien. Hier ist zum Teil ein wenig Kreativität gefragt, z. B. wenn es darum geht einen neuen Blickpunkt für die Bücherei zu gestalten. Der Blickpunkt umfasst Medien die zur Jahreszeit oder aktuellen Ereignissen passen oder bei denen der Gestalter der Meinung ist, dass sie für die Leser interessant sein könnten. Aber auch bei neueren Büchern oder Bestsellern wird geguckt, wie diese für die Leser attraktiv präsentiert werden können.

Ein weiterer Unterschied ist, dass in Erkrath Medien ausgeliehen werden können. Die Ministeriumsbibliothek ist eine Präsenzbibliothek, was bedeutet, dass Medien zwar eingesehen und gelesen werden können, aber nicht mitgenommen werden können. Für Nutzer die in unserem Haus arbeiten, gibt es die Möglichkeit Buchseiten einzuscannen oder zu kopieren. In der öffentlichen Bücherei fallen beispielsweise Kosten für das Erstellen des Bibliothekausweises an oder wenn Bücher zu spät zurückgebracht werden. In Düsseldorf müssen die Leser lediglich nachweisen, dass sie für eines der beiden Ministerien arbeiten, Kosten entstehen für die Mitarbeiter keine. Beide Regelungen haben ihre Vor- und Nachteile, wie ich bereits sowohl im Praktikum als auch in der Ausbildung feststellen durfte 😉

Ein weiterer Aspekt den ich in meiner Ausbildung bisher nicht kennengelernt habe, ist ein großer Schwerpunkt auf Veranstaltungen. Die Stadtbücherei Erkrath bietet verschiedene tolle Angebote an, die die Leser z. B. Runter vom Sofa holen oder überhaupt mit Büchern in Kontakt bzw. an das Lesen heranführen sollen. Bisher habe ich die beiden Veranstaltungen Lesezwerge(für Kinder von 2-4 Jahren) und Buchpiraten(für Kinder von 4-6 Jahren) kennengelernt.

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Unterschiede zwischen einer öffentlichen Bücherei und einer wissenschaftlichen Bibliothek geben. Für mich ist es spannend meinen Ausbildungsbereich noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen zu lernen.

Hier meine Eindrücke von der ÖB in vier Worten zusammengefasst: kreativ – vielseitig – engagiert – gut besucht!

Liebe Grüße und bis bald in der Stadtbücherei Erkrath 🙂

Inga Busse

Das Buch ist ein Massenmedium. Trotz modernster Technik ist es noch immer ein Kommunikationsmittel zur Verbreitung von Inhalten an die Öffentlichkeit. Zudem ist es auch ein Kulturgut, welches keineswegs verloren gehen darf.

Genau an diesem Punkt kommen Bibliotheken und Buchhandlungen ins Spiel. In Bibliotheken ist es der Öffentlichkeit möglich die Bücher zu lesen und diese gegeben falls auszuleihen.

In Buchhandlungen hingegen sind die Bücher nicht nur Kultur-, sondern auch ökonomisches Gut. Sie werden an die Öffentlichkeit verkauft.

Was ist der unterschied zwischen bücherei und bibliothek

Ich habe mich mit einem Bibliothekar bzw. Fachmann Information und Dokumentation, zusammengesetzt und Buchhandlungen mit den Bibliotheken verglichen. Auf die Frage, ob man einander als Konkurrenz sehen könnte, waren wir uns ohne Wenn und Aber einig. NEIN! Im Gegenteil. Denn die Bibliotheken kaufen ihre Bücher bei den Buchhandlungen ein. Als Buchhandlung hat man mit einer Bibliothek einen sehr guten Kunden. Somit wäre die Frage also schon mal geklärt.

Als Nächstes verglichen wir die Arbeiten miteinander. Die unten genannten Aufgaben in einer Buchhandlung sind jene, welche ich im Antiquariat, in welchem ich arbeite, erledigen muss. Ein Antiquariat verkauft bibliophile, gebrauchte, wie auch vergriffene Bücher. So kommt es zu kleinen Abweichungen, was die Aufgaben eines Antiquariats und die eines Neubuchhandels betrifft. Doch im Grossen und Ganzen sind die Aufgaben ähnlich, wenn nicht sogar identisch.

Die wichtigsten Aufgaben in einer Bibliothek:

  • Bücher oder Non-Books bestellen
  • Katalogisieren
  • Veranstaltungen organisieren
  • Kunden betreuen
  • Bücher ein- und aussortieren

Die wichtigen Aufgaben in einer Buchhandlung:

  • Bücher oder Non-Books bestellen
  • Kunden beraten
  • Bücher ein- und aussortieren
  • Bücher für das System erfassen
  • Schaufenster gestalten

Die Aufgaben sind sich relativ ähnlich. Der wohl grösste Unterschied ist der Kundenkontakt. Während die Kundenbetreuung zur wichtigsten Aufgabe in der Buchhandlung wird, befasst man sich laut Bibliothekar nur während 50 Prozent seiner Arbeitszeit mit Kunden. 50 Prozent wären in einer Buchhandlung viel zu wenig. Schliesslich sind wir Buchhändler/innen von ihnen abhängig. Die Bibliothek hingegen wird vom Staat finanziert. Eine kleine Kundeneinnahme sind die Mitgliederbeträge, welche jährlich bezahlt werden müssen.

Der Bibliothekar meinte mitten in unserem Gespräch: «In den Bibliotheken werden Bücher gelesen/ausgeliehen, welche die Kunden in den Buchhandlungen auf den ersten Blick nie kaufen würden.»
Hat er da nicht Recht? Seien wir ehrlich. Bei mir trifft dies zumindest zu. Ich leihe mir so viele Bücher aus, welche mir in meinem Laden nie aufgefallen wären. Doch wirkt sich dieses Verhalten nicht auch positiv auf Buchhandlungen aus? Schon des Öfteren hatte ich es mit Kunden zu tun gehabt, welche ein Buch von der Bibliothek gelesen hatten und es nun, gerade weil sie in der Bibliothek darauf gestossen sind, kaufen wollten. Du siehst, die Buchhandlung kann einen grossen Profit aus den Bibliotheken ziehen, auch wenn dies auf den ersten Blick unwahrscheinlich erscheint.

Doch auch dieser Profit entsteht erst, wenn gelesen wird. Wenn man nach einem guten Buch, egal ob aus der Bibliothek oder aus einer Buchhandlung greift und zu lesen beginnt. Lesen ist etwas Wundervolles. Wenn ich abends im Bus lese, fällt mir oft erst auf, wie voll dieser ist, wenn ich das Buch zuklappe, weil ich aussteigen muss. Genau dies ist das Magische an Büchern. Dank ihnen kannst du abschalten, den eintönigen Alltag hinter dir lassen und in eine völlig neue Welt eintauchen. Du kannst sein, wer immer du sein willst. Du kannst dich führen lassen, von wem auch immer du dich führen lassen willst. Thomas Hürlimann sagte einst in einer Lesung:

«Als Leser geniesst du die grösste Freiheit, welche es gibt. Denn du kannst entscheiden, WAS du lesen WILLST, und WAS NICHT

Also schnapp dir ein Buch und geniesse. Geniesse es von einer Seite zur anderen zu huschen. Geniesse es völlig einzutauchen und alles hinter dir zu lassen. Geniesse!

Was ist der unterschied zwischen bücherei und bibliothek

Was bedeutet Bücherei?

Bedeutungen: [1] eine meist kleinere Bibliothek, in der man Bücher ausleihen kann. Herkunft: Lehnübersetzung aus dem niederländischen boekerij nl „kleinere Bibliothek“, welches auch für das ältere Liberey aus dem lateinischen libraria la gilt.

Warum heißt es Bibliothek?

Das Wort „Bibliothek“ wurde aus dem Griechischen übernommen. Bereits in der Antike bezeichnete das Wort βιβλιοθήκη biblio-thḗkē einen „Buch-Behälter“. Das kann ein Raum mit Ablagen sein, ein Kasten oder eine Kiste, bei den Römern genannt „scrinium“ oder „capsa“.

Warum Bibliothek?

Bibliotheken gewährleisten die Privatsphäre des/der Einzelnen und sind dennoch öffentlicher Raum: Man kann zugleich für sich und mit anderen zusammen sein (siehe zum Begriff der Kopräsenz auch „Freie Räume, neue Gemeinschaften“ hier im Blog).