Leistenschmerzen können mitunter sehr stark und unangenehm sein und sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Oft wird ein Ziehen in der Leiste jedoch unterschätzt. Sind die Schmerzen auf eine Leistenhernie oder eine eingeklemmte Hernie zurückzuführen, ist es wichtig, schnell zu handeln. Deshalb sollten Sie schon bei einem leisen Verdacht einen Arzt aufsuchen, um die Ursache für Ihren Leistenschmerz herauszufinden. In Ihrem Hernienzentrum Rudolfplatz in Köln finden Sie alle relevanten Informationen und können sich von unseren erfahrenen Ärzten beraten lassen. Show
Welche Gründe können Leistenschmerzen haben?Grund für teils starke Leistenschmerzen können sog. Leistenhernien sein. Der Leistenkanal ist eine natürliche Schwachstelle in der Bauchwand. Bei Männern ist diese Schwachstelle in viel ausgeprägterem Maße vorhanden, was unter anderem mit der Ausstülpung des Bauchfells in den Leistenkanal vor der Geburt zu tun hat. Bei einer Leistenhernie treten plötzlich Vorwölbungen der Bauchhaut neben dem Schambeinhöcker auf. Diese sind zunächst oft schmerzlos und teilweise nur im Stehen oder beim Pressen vorhanden. Es handelt sich hierbei um eine Ausstülpung von Baucheingeweiden durch eine Lücke in der Bauchwand. Diese Ausstülpung kann sich einklemmen, was dann zu starken Schmerzen führt. Deshalb sollte schon behandelt werden, bevor es zu Einklemmungen oder anderen Risiken kommt. Wie wird eine Leistenhernie behandelt?Eine Leistenhernie kann nur durch eine Operation behoben werden. Wann diese Operation erfolgen sollte, hängt von den Beschwerden, der Größe der Hernie und ihrer Einklemmungstendenz ab. Deshalb wird der OP-Termin individuell zwischen Patient und Arzt abgesprochen. So werden auch Ihre Planungen und Termine mit berücksichtigt und es kann der bestmögliche Zeitpunkt für die Operation gefunden werden. Wartet man zu lange, kann eine Notfalloperation nötig werden, die in der Regel nicht so optimale Erfolgsaussichten hat, wie ein geplanter Eingriff. In Ihrem Hernienzentrum Rudolfplatz in Köln werden Sie von kompetenten Ärzten und einem erfahrenen Team ausführlich beraten. Sie sind sowohl bei der Vorsorge, als auch bei der Operation und der Nachsorge in allerbeten Händen und können sich darauf verlassen, dass Sie eine möglichst schonende Behandlung erhalten. Kompetente Behandlung und Beratung in Ihrem HernienzentrumWenn bei Ihnen eine Leistenhernie festgestellt wurde, sind Sie im Hernienzentrum Köln genau richtig. Wir beraten Sie umfassend und persönlich. Ihre Behandlung und die Operation sprechen wir individuell mit Ihnen ab und finden die Lösung, die sich am besten für Ihren Fall eignet. Wir tun alles dafür, dass Sie schnell wieder gesund und beschwerdefrei werden. Für weitere Informationen können Sie sich auf dieser Webseite umsehen oder persönlich Kontakt mit uns aufnehmen. In Ihrem Hernienzentrum Rudolfplatz in Köln werden verschiedene Versorgungen und Operationstechniken praktiziert, sodass für jeden Patienten die richtige Versorgung gefunden wird – und das möglichst gewebeschonend. Vertrauen Sie der Fachkompetenz unserer erfahrenen Ärzte! Sie möchten sich persönlich beraten lassen oder haben sich bereits für eine Operation Ihrer Hernie entschieden? Dann vereinbaren Sie direkt einen Termin in Ihrem Hernienzentrum Rudolfplatz in Köln! physiotherapie moser & Klumpp Leistenschmerzen Diese ursache bleibt oft unbehandelt Leistenschmerzen - eine wichtige Ursache wird oft vergessen!Leistenschmerzen - woher kommen sie? Bei Leistenschmerzen denken viele direkt an einen Leistenbruch (Leistenhernie) oder an eine Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose). Ein anderer sehr häufiger Grund für Beschwerden in der Leistenregion scheint eher unbekannt zu sein. Beim Lesen der Google Top 20 Suchergebnisse zum Thema «Leistenschmerzen» hat sich das bestätigt. Dieser oft auftretenden Schmerzursache wird kaum Beachtung geschenkt! Dazu die Geschichte eines PatientenEin Patient litt seit einem Jahr an Leistenschmerzen. Es wurde eine Hüftgelenksarthrose diagnostiziert und er unterzog sich einer Operation, wobei ihm ein künstliches Hüftgelenk implantiert wurde. Leider kamen die «alten» Schmerzen in der
Leiste nach der OP bald wieder zurück. (...ganze Geschichte lesen). Oft vergessene Ursache für Leistenschmerzen: einfach zu behandeln. InhaltsverzeichnisOft vergessene Ursache für Leistenschmerzen: TriggerpunkteIn unserer Physiotherapie-Praxis haben wir täglich mit ihnen zu tun. Sehr harte Punkte in einem bereits verspannten Muskel. Sogenannte Triggerpunkte. Sie
sind klein, können auch die Grösse einer Erbse erreichen. Sie reagieren empfindlich auf Druck und sind sehr oft der Auslöser für Leistenschmerzen. Ausstrahlende Schmerzen in die LeistengegendDie Ursache für einen Schmerz ist nicht immer dort zu finden, wo es weh tut. Gerade Triggerpunkte sind dafür bekannt Schmerzen in andere Gebiete des Körpers zu projizieren. So kann zum Beispiel ein Triggerpunkt in einem Adduktor (Muskel auf der Innenseite des Oberschenkels) Schmerzen in der Leistengegend auslösen. Wo ist die Leiste?Wo befindet sich die Leiste beim Mensch? Frau und Mann verfügen über eine linke und eine rechte Leiste. Die Leiste bildet den Übergang zwischen Bauch und Oberschenkel. Was ist die Leistenbeuge?Die Leistenbeuge ist die Hautfalte, die zwischen Oberschenkel und Rumpf entsteht, beim Anheben des Oberschenkels Richtung Oberkörper (Flexion im Hüftgelenk).
Die Leistenregion: rot eingezeichnet 10 Muskeln direkt verantwortlich für LeistenschmerzenEs gibt 10
verschiedene Muskeln, deren Triggerpunkte Schmerzen in die Leistengegend ausstrahlen können: 1. M. adductor longus & brevisAusstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:Ausstrahlende Schmerzen:Innenseite des Oberschenkels Innenseite des Unterschenkels 2. M. iliopsoas (Hüftbeuger)Ausstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:AnatomieDer Hüftbeuger (m. iliopsoas) besteht aus zwei Muskeln: Ausstrahlende Schmerzen:Oberschenkel Innen- und Vorderseite 3. M. adductor magnusAusstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:Ausstrahlende Schmerzen:Innenseite und Vorderseite des Oberschenkels Innere Rückseite des Oberschenkels Manchmal diffuse Schmerzen tief im Becken und im Unterleib Manchmal Schmerzen im Rektum, in der Vagina oder in der Harnblase Manchmal Schmerzen im Bereich des Schambeins 4. M. pectineusAusstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:Ausstrahlende Schmerzen:5. Bauchmuskeln (mm. abdominales)Ausstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Ausstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:Ausstrahlende Schmerzen:Innenseite des Oberschenkels 6. M. obturatorius externusAusstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:Ausstrahlende Schmerzen:7. M. sartoriusAusstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:Ausstrahlende Schmerzen:Innenseite des Oberschenkels 8. M. gracilisAusstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:Ausstrahlende Schmerzen:Innenseite des Oberschenkels 9. M. quadricepsAusstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:AnatomieDer m. quadriceps besteht aus vier Muskeln: M. vastus intermedius (c) Ausstrahlende Schmerzen:10. M. quadratus lumborumAusstrahlende Schmerzen: rot eingezeichnet Triggerpunkte verursachen Leistenschmerzen:Ausstrahlende Schmerzen:Die Adduktoren des Hüftgelenks (Oberschenkel-Adduktoren)Triggerpunkte in den Adduktoren sind häufig die Ursache für Leistenschmerzen. Die Adduktoren des Hüftgelenks sind eine Gruppe von 5 Muskeln auf der Innenseite des Oberschenkels. Sie haben Ihren Ursprung am Beckenknochen und setzen am Oberschenkelknochen (Femur) an. Ihre Hauptfunktion ist das Heranführen des Oberschenkels zur Körpermitte (Adduktion). Zur Adduktorengruppe des Oberschenkels gehören folgende Muskeln: Behandlung der TriggerpunkteDie Behandlung von myofaszialen Triggerpunkten fällt in den Bereich der Physiotherapie. Triggerpunkte lassen sich relativ einfach und mit einer hohen Erfolgsquote behandeln. Wichtig ist, dass die Muskulatur gründlich auf Triggerpunkte untersucht wird. Dazu sind gute manuelle Fähigkeiten und anatomische Kenntnisse der behandelnden Physiotherapeutin bzw. des behandelnden Physiotherapeuten erforderlich. Die Behandlung der Triggerpunkte erfolgt manuell oder mit Dry Needling. Auch das gezielte Dehnen der verspannten Muskulatur ist ein Teil der Behandlung. Anatomie der LeisteDie Leiste hat eine stützende und stabilisierende Funktion. In der Leistenregion (Regio inguinalis) setzen zahlreiche Muskeln an. Wichtige Lymphknoten befinden sich in diesem Bereich. Weitere anatomische Strukturen der Leistengegend sind das Leistenband und der Leistenkanal. Durch den Leistenkanal verlaufen Muskeln, Blutgefässe und bei der Frau zusätzlich das Mutterband und beim Mann der Samenstrang. Der Leistenkanal ist eine natürliche Schwachstelle in der Bauchwand und somit häufig der Ort, wo Leistenbrüche (Leistenhernien) entstehen können.
Weitere Ursachen für LeistenschmerzenNeben Triggerpunkten gibt es zahlreiche weitere Ursachen für Leistenschmerzen. Bei akuten Schmerzen im Leistenbereich ist besondere Vorsicht geboten. Es kann sich um einen medizinischen Notfall handeln. Daher sollte in diesem Falle sofort eine ärztliche Abklärung erfolgen. Viele Ursachen können nicht direkt mit Physiotherapie behandelt werden. Sie Fallen in den Bereich der Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie, Urologie oder Traumatologie. Die Behandlung muss durch eine entsprechende Fachärztin oder einen entsprechenden Facharzt durchgeführt werden. Achtung bei akuten Leistenschmerzen (Notfall)Bei akut auftretenden Schmerzen in der Leistengegend muss immer eine sofortige ärztliche Abklärung erfolgen. Es kann sich um eine lebensbedrohliche Notfallsituation handeln, welche schnelle Massnahmen erfordert. Eine unvollständige Liste von Diagnosen, welche eine notfallmässige Behandlung erfordern können: Welcher Arzt behandelt Leistenschmerzen?Es gibt sehr viele unterschiedliche Ursachen für Leistenschmerzen. Welche Fachärztin oder welcher Facharzt den Leistenschmerz behandelt, ist abhängig von der Diagnose. Wann kann Physiotherapie bei Leistenschmerzen helfen?Viele von den zahlreichen unterschiedlichen Ursachen für Leistenschmerzen können in der Physiotherapie behandelt werden. Dazu gehören folgende Diagnosen: Wenn die Schmerzen immer wieder zurückkehrenDie schmerzenden Triggerpunkte können zwar kurzfristig deaktiviert werden, kehren dann aber nach ein paar Tagen wieder zurück? Dann besteht die Möglichkeit, dass in anderen umliegenden Muskeln ebenfalls Triggerpunkte (sogenannte Primäre Triggerpunkte) vorhanden sind, welche die bereits erfolglos behandelten Triggerpunkte unterhalten. Solange die primären Triggerpunkte bestehen, können die behandelten Triggerpunkte nicht abheilen und werden immer wieder aktiviert! Heilen die Triggerpunkte in den 10 oben genannten Muskeln durch die Behandlung nicht ab, sollten unbedingt auch die 10 untenstehende Muskeln auf primäre Triggerpunkte untersucht und behandelt werden: Musculus tensor fasciae latae Musculus glutaeus maximus Musculus glutaeus medius & minimus Musculus obturatorius internus Musculus quadratus femoris Die Geschichte eines Patienten mit Leistenschmerzen (Fallbeispiel)Ein Patient (73) kam zu uns in die Praxis mit einer ärztlichen Verordnung
für Physiotherapie. Er hatte vor 4 Wochen eine Operation am rechten Hüftgelenk. Ihm wurde eine Hüftgelenks-Totalprothese («künstliches Hüftgelenk») implantiert. Langer LeidenswegDie Schmerzen begannen vor ca. 2 Jahren in der rechten Leistengegend. Damals waren die Schmerzen nur gering: sie verschwanden wieder, kamen nach einiger
Zeit jedoch regelmässig zurück. Vor einem Jahr, nach einer längeren Wanderung traten die Leistenschmerzen erneut auf, diesmal allerdings mit höherer Intensität. Diagnose: Arthrose im HüftgelenkSie liessen nicht nach. Aus diesem Grund vereinbarte der Patient einen Termin bei seinem Hausarzt. Dieser untersuchte ihn und machte zudem ein Röntgenbild. Auf diesem erkannte der Arzt eine
Hüftgelenksarthrose. Medikamente & Physiotherapie halfen nichtEs wurden ihm entzündungshemmende Schmerzmittel verordnet. Diese halfen nur kurzfristig. Worauf ein weiterer Arztbesuch erfolgte und ihm Physiotherapie verschrieben wurde. In der Physiotherapie wurden ihm Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und zur Stabilisierung des Hüftgelenkes gezeigt. Die Adduktoren wurden massiert und gedehnt. Auch Ultraschall kam zum Einsatz. Die physiotherapeutischen Behandlungen brachten nur kurzfristigen Erflog. Die Schmerzen in der Leiste kamen immer wieder zurück. Vorm allem beim Gehen nahmen die Beschwerden zu. Der Patient begann zu hinken, um den Schmerzen etwas ausweichen zu können. Längere Belastungen wurden zur Qual. Operation: Künstliches HüftgelenkDa keine Besserung in Sicht war, entschied sich der Patient für ein künstliches Hüftgelenk (Hüftgelenksprothese). Die Operation verlief gut. Anschliessend ging der Patient 2 Wochen in die stationäre Reha. In dieser
Zeit war er schmerzfrei. Der alte Schmerz ist wieder daAls er von der Reha wieder nach Hause kam, spürte er mit zunehmender Steigerung der Belastung, dass sein altbekannter Schmerz wieder aufflammte. Er entschloss, etwas abzuwarten. 6 Wochen nach der Operation hatte er sowieso einen Kontrolltermin beim Chirurgen. Kontroll-Röntgen - alles in OrdnungDer Chirurg liess standartmässig ein Röntgenbild anfertigen, welches ohne Befund blieb: mit dem neuen Hüftgelenk war alles in Ordnung. Das Problem sind MuskelnDer Chirurg meinte, die Prothese sei nicht das Problem, sondern die Muskeln. Dies vermerkte er auch auf der ärztlichen Verordnung für Physiotherapie und empfahl dem Patienten sich in physiotherapeutische
Behandlung zu begeben. PhysiotherapieIn der ersten Physiotherapie-Sitzung wurden die 10 Muskeln, deren Triggerpunkte direkt für Leistenschmerzen verantwortlich sein können, untersucht. Bei der Palpation (Tastbefund) wurden Triggerpunkte in diesen 2 Muskeln gefunden: Beide reagierten sehr druckempfindlich und lösten bei Provokation die bekannten Leistenschmerzen aus. BehandlungszieleNach der Befundaufnahme wurden folgende Ziele und Massnahmenfestgelegt: 1. Triggerpunkte beheben (auflösen). Dies erfolgte durch eine manuelle Triggerpunktbehandlung. (Auch die Anwendung von Dry Needling wäre möglich gewesen.) 2. Dehnung der verkürzten Muskulatur (Adduktoren, Hüftbeuger) 3. Schmerzfreiheit
erreichen (Hinkmechanismus ausschalten (Sonst gibt es immer wieder Überlastungen - erst so wird Kraftaufbau möglich). 4. Kräftigung der abgeschwächten Muskulatur (Hüftgelenksextensoren (m. glutaeus maximus) und Beckenstabilisatoren (m. glutaeus medius) (Becken- und Hüftgelenksstabilisatoren aufbauen, Hinkmechanismus abbauen) Schnelle VerbesserungDie Leistenschmerzen waren schon nach der 1. Behandlung besser und verschwanden nach ca. 4 Sitzungen. Nun war es das Ziel, die wahrscheinliche Ursache für die Entstehung der Triggerpunkte auszuschalten: das Hinken beim Gehen (Schonhaltung). Würde der Patient weiterhin auf diese Art gehen, kämen die Triggerpunkt rasch zurück. Um die Haltungskorrektur zu erreichen, wurden die verkürzten Muskeln gedehnt und die abgeschwächten Muskeln gekräftigt. Das Ganze wurde mit einer sogenannten Gangschulung kombiniert, wobei mit dem Patienten das korrekte Gehen geübt wurde. Abschluss der TherapieNach 9 Sitzungen konnte die Physiotherapie abgeschlossen werden. Der Patient hatte keine Leistenschmerzen mehr. Zudem war er mit einem Heimprogramm ausgerüstet, welches er selbständig zu Hause weiterführte, um weiterhin an seinem Gangbild zu arbeiten. Fragen zum FallbeispielWarum hatte der Patient nach der Operation immer noch Leistenschmerzen?Durch die Entfernung des arthrotischen Hüftgelenks verschwinden die möglichen Arthrose-Schmerzen in der Leistengegend. Diese können aber auch durch Triggerpunkte
in der umliegenden Muskulatur ausgelöst werden. Die Triggerpunkte bleiben oft auch nach der Operation bestehen und können weiterhin Schmerzen verursachen. Wie kam es zur Entstehung der Triggerpunkte?Durch die Arthrose im Hüftgelenk kam es zu Schmerzen beim Belasten (Gehen). Um diesen Schmerzen auszuweichen, nahm der Patient eine Schonhaltung ein beim Gehen und begann zu hinken. Typisch dabei ist das Heranziehen des Beines (Adduktion) und eine Beugung im Hüftgelenk (vorgebeugte Haltung). Dadurch kommt es zu einer Verkürzung bzw. zu einer Überbelastung folgender Muskeln: Können Triggerpunkte Arthrose-Schmerzen vortäuschen?Ja. Triggerpunkte können ähnliche Schmerzen auslösen, wie sie bei einer Arthrose auftreten. Wurden die Schmerzen gar nicht von der Arthrose, sondern von Triggerpunkten ausgelöst?Leistenschmerzen sind ein typisches Symptom einer Hüftgelenksarthrose. Bleiben die Schmerzen trotz medikamentöser Behandlung und Physiotherapie weiterhin bestehen, wird häufig ein Röntgenbild (oder anderes bildgebendes Verfahren) vom Hüftgelenk gemacht. Darauf lässt sich erkennen, ob eine Arthrose vorliegt. Ist dies der Fall, wird das arthrotische Gelenk in vielen Fällen durch ein künstliches Hüftgelenk (Totalprothese) ersetzt. Eine Arthrose muss aber nicht zwingend Schmerzen verursachen. Gerade eine leichte Arthrose im Anfangsstadium bleibt häufig ohne Symptome. Es könnte sein, dass von Anfang an vorhandene Triggerpunkte die Ursache für die Leistenschmerzen waren - und nicht die Arthrose. Ob man eine Operation durch die gezielte Behandlung der Triggerpunkte hätte vermeiden können, lässt sich im Nachhinein nicht sagen. Einen Versuch wäre es jedoch allemal wert gewesen. 28 weitere Ursachen für LeistenschmerzenNeben den oben beschriebenen Triggerpunkten, welche sehr häufig verantwortlich für Leistenschmerzen sind, gibt es noch zahlreiche weitere Ursachen. 28 der häufigsten werden in der untenstehenden Liste beschrieben. (Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit) Inhaltsverzeichnis1. Leistenbruch (Leistenhernie)Eine der bekanntesten Ursachen für Leistenschmerzen ist der Leistenbruch,
auch Leistenhernie (hernia inguinalis) genannt. In den meisten Fällen ist eine Operation unumgänglich. 80-90% der Betroffenen sind Männer. Dies liegt an einer natürlichen Schwachstelle in der Leiste des Mannes. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 300 000 Operationen durchgeführt. Inhaltsverzeichnis LeistenbruchSicherung der inneren OrganeDie inneren Organe Leber, Milz,
Magen und ein Grossteil des Darms werden von einer dünnen Haut umschlossen: dem Bauchfell (Peritoneum). Bei der Frau liegen auch die Eierstöcke und der Eileiter innerhalb des Bauchfells. Das Bauchfell schliesst den Bauchraum nach unten ab und verhindert so, dass die inneren Organe nach unten sinken. Hohe Druckbelastung in der LeisteIn der Leiste ist der Druck der Organe aufgrund der Schwerkraft sehr hoch. Deshalb wird die Leiste zusätzlich
durch kräftige Muskeln, Bänder und starkes Bindegewebe verstärkt. Diese halten dem Druck der Organe normalerweis stand. Schwachstelle in der LeistengegendIn der Leiste gibt es eine natürliche Schwachstelle: den Leistenkanal. Eine röhrenförmige Verbindung von etwa 4-5cm Länge, welche den Bauchraum mit den äusseren Genitalien verbindet. Beide Geschlechter verfügen über einen linken und einen rechten Leistenkanal. Bei Männern ist der Leistenkanal
eine potenzielle Schwachstelle. Warum sind Männer häufiger betroffen?Im Geschlechtervergleich treten Leistenhernien bei Männer ca. 8-9mal häufiger auf, als bei Frauen. Woran liegt das?Der Leistenkanal des Mannes ist von Natur her weiter als der der Frau. Dies liegt daran, dass beim männlichen
Fötus die Hoden vor der Geburt durch den Leistenkanal in den Hodensack absinken. Dieser Kanal verschliesst sich in der Regel nach der Geburt. Trotzdem bleibt er eine potenzielle Schwachstelle. Hier kann eine Leistenhernie entstehen. Der Leistenkanal der Frau ist grundsätzlich stabiler und enger. Wie entsteht ein Leistenbruch?Wird der Druck im Bauchraum kurzfristig stark erhöht (z.B. beim Heben von Lasten), kann das Bauchfell durch eine Schwachstelle in der
Leiste hindurchgedrückt werden. Häufig sinkt auch eine Darmschlaufe in die Bruchstelle hinein. Diese Vorwölbung nennt man Bruchsack. Er kann häufig als Schwellung oder Knoten in der Leiste ertastet werden. Wie kommt es zu einer Druckerhöhung im Bauchraum?Beim Heben von Lasten zum Beispiel werden die Rumpfmuskeln (insbesondere die Bauchmuskeln) mittels Pressatmung angespannt, um den Oberkörper zu stabilisieren. Dabei kommt es zu
einer Druckerhöhung innerhalb des Bauchraumes. Heben von schweren Lasten Starkes Pressen (Stuhlgang) Wie erkennt man einen Leistenbruch?Wie fühlt sich ein Leistenbruch an? Eine Vorwölbung in der Leiste (oberhalb des Leistenbandes) ist das sicherste Anzeichen für einen Leistenbruch. Sie wird auch als Schwellung oder Knoten wahrgenommen und kann ertastet werden. Häufig ist sie von blossem Auge erkennbar. Begleitet wird sie häufig von einem Druckgefühl oder einem Ziehen in der Leiste. Anfangs kommt es in vielen Fällen nicht zu Schmerzen, oder nur zu Belastungsschmerzen. Treten akute Schmerzen auf, dann ist dies ein deutliches Anzeichen für Komplikationen. Diese können lebensgefährlich sein. Ist ein Leistenbruch gefährlich?Es ist möglich, dass eine Darmschlinge oder andere Teile von inneren Organen in die Bruchstelle hineinrutschen und dort eingeklemmt werden. Dadurch kann die Durchblutung des betroffenen Organs abgeklemmt werden, wobei es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff kommt. Das Gewebe kann absterben (Nekrose). Es können z.B. Löcher in der Darmwand entstehen. Stuhl kann in die Bauchhöhle austreten. Eine Bauchfellentzündung, ein Darmverschluss oder eine Sepsis (Blutvergiftung) können die Folge sein. Eine lebensbedrohliche Situation kann sich entwickeln. Ist ein Leistenbruch ein Notfall?Starke, akute Schmerzen im Bereich des Bauches, der Leiste oder der Geschlechtsorgane sind ein Notfall. Es muss schnell gehandelt werden, um eine mögliche Nekrose (Absterben von Gewebe) oder andere lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern. Wann muss ich zum Arzt?Ertasten Sie in der Leistengegend eine Schwellung, welche von einem Druckgefühl oder einem Ziehen begleitet werden, sollten Sie Ihre Hausärztin bzw. Ihren Hausarzt kontaktieren. Bei einer Schwellung am Hodensack kann auch eine Urologin bzw. ein Urologe und bei einer Schwellung an den Schamlippen eine Gynäkologin bzw. ein Gynäkologe die nötigen Abklärungen treffen. Achtung: Akute, starke Schmerzen sind immer ein Notfall! Anzeichen für einen Leistenbruch (Symptome)Man muss unterscheiden, ob es sich um einen Leistenbruch mit oder ohne Einklemmung von inneren Organen handelt. Die Symptome sind nicht geschlechtsspezifisch und sind bei der Frau dieselben wie beim Mann. Symptome bei Leistenbruch ohne Einklemmung von inneren OrganenVorwölbung in der Leistengegend (Bruchsack) Schmerzen beim Husten, Niessen, Gehen Schmerzen im Schambereich (Frau/Mann) Hausärztin oder Hausarzt kontaktieren Zusätzliche Anzeichen für Leistenbruch mit
Einklemmung von inneren Organen (Notfall!)Starke bzw. akute Schmerzen in der Leiste, im Bauchraum oder in den Geschlechtsorganen Starke bzw. akute Schmerzen in der Leiste, im Bauchraum oder in den Geschlechtsorganen Notfall: es muss sofort gehandelt werden! Leistenbruch DiagnoseDie Ärztin bzw. der Arzt kann meist schon anhand
eines Gesprächs (Anamnese) mit der Patientin bzw. dem Patienten erkennen, ob es sich um einen Leistenbruch handelt. Der Erstverdacht wird durch eine körperliche Untersuchung bekräftigt. Ultraschall und MRTManchmal wird auch ein bildgebendes Verfahren zur Bestätigung der Diagnose hinzugezogen. Dabei kommen vor allem Ultraschall oder MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) zum Einsatz. Warum kein Röntgenbild bei einem Leistenbruch?Da es sich bei einem Leistenbruch nicht tatsächlich um einen Knochenbruch (Fraktur) handelt, macht ein Röntgenbild nicht viel Sinn. Auf diesem sind vor allem knöcherne Strukturen zu erkennen. Beim Leistenbruch handelt es sich um einen Eingeweidebruch, eine sogenannte Hernie. Diese ist auf einem
Röntgenbild nicht zu erkennen. OperationIn den meisten Fällen ist eine Operation unumgänglich. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Routineoperation, da sie sehr häufig durchgeführt wird. Warum muss fast immer operiert werden?Der Leistenbruch wird mit der Zeit grösser. Wodurch das Risiko steigt, dass eine Darmschlaufe in den Bruch sinkt und dort eingeklemmt wird (Notfall!). Zudem kommt es bei alltäglichen Belastungen wie Heben von Gewichten, Husten, Niessen oder Pressen auf der Toilette zu Schmerzen. Selbst beim Gehen können Schmerzen auftreten. Sportliche Aktivitäten können aufgrund der Schmerzen nicht mehr ausgeführt werden. Die Betroffenen sind in ihrem Alltag sehr eingeschränkt. Deshalb lässt sich eine Operation meistens nicht vermeiden. Wann wird ein Leistenbruch nicht operiert?Bei älteren Menschen mit vielen Nebenerkrankungen, muss abgewogen werden, ob das Operationsrisiko höher ist als die Gefahr, die vom Leistenbruch ausgeht. Je nachdem kann/muss auf eine Operation verzichtet werden. Behandlung: Operation (in den meisten Fällen) Fachärztliche Behandlung durch: Hausarzt*in; Chirurg*in Notfall: Ja (bei akuten Schmerzen) 2. Schenkelbruch (Schenkelhernie)Bei einem Schenkelbruch (Schenkelhernie) handelt es sich, wie beim Leistenbruch um einen Eingeweidebruch in der Leistengegend. Ein Kanal in der Leiste (lacuna vasorum), wo die Blutgefässe und Nerven durchlaufen, welche den Oberschenkel versorgen, bildet eine mögliche Schwachstelle in der Leiste. Hier kann eine Hernie (Bruch) entstehen. Beim Schenkelbruch sinken Teile des Bauchfells und von inneren Organen (Darm) in die Bruchstelle ab. Diese können dort eingeklemmt werden und Komplikationen verursachen. Schenkelbruch nicht gleich LeistenbruchSchenkelbrüche werden manchmal mit Leistenbrüchen verwechselt, da sie ähnliche Symptome machen. Daher
ist eine gründliche Untersuchung wichtig. Eine Behandlung erfolgt meist operativ. Unterschiede zwischen Schenkelbruch und Leistenbruch:SchenkelbruchLeistenbruchOrt der HernieHäufiger betroffenvor allem ältere Frauen (>65 Jahre) Wo tritt Bruchsack hervorHäufigkeit im VergleichBehandlungBehandlung: Operation (in den meisten Fällen) Fachärztliche Behandlung durch: Hausarzt*in; Chirurg*in Notfall: Ja (bei akuten Schmerzen) 3. Sportlerleiste – auch weiche Leiste genanntBei der Sportlerleiste (= weiche Leiste) handelt es sich um eine Schwächung der Hinterwand des
Leistenkanals, welche aus Bindegewebe (faszia transversalis) besteht. Diese Schwächung wird häufig durch hohe sportliche Belastungen, wie sie zum Beispiel bei Sportarten wie Fussball, Eishockey oder Rugby aber auch Tennis oder Laufsportarten (Marathon) auftreten, verursacht. AchtungNicht jede Sportlerin bzw. jeder Sportler mit Leistenschmerzen leidet automatisch an einer Sportlerleiste. Die Sportlerleiste ist nicht der Überbegriff für Schmerzen in der Leistengegend, welche beim Sport entstehen. Es gibt zahlreiche unterschiedliche Diagnosen, welche zu Leistenschmerzen führen können. HäufigkeitDie
«Weiche Leiste» bzw. die Sportlerleiste ist eine eigenständige Diagnose. EntstehungAnders als beim Leistenbruch oder beim
Schenkelbruch kommt es nicht zu einer Hernie. Bei sportlichen Aktivitäten werden die Bauchmuskeln vermehrt angespannt, wodurch ein erhöhter Druck im Bauchraum entsteht. Es kann so zu einer Vorwölbung der geschwächten Hinterwand des Leistenkanals kommen. SymptomeIm Alltag macht eine Sportlerleiste selten Probleme. Anders ist es bei sportlichen bzw. erhöhten Belastungen. Es kann zu ziehenden, manchmal stechenden Schmerzen kommen. Häufig wird auch ein Brennen oder Elektrisieren empfunden, was typisch ist für eine Nervenkompression. Diese Schmerzen strahlen in den meisten Fällen in Richtung Oberschenkelinnenseite (Adduktorenansatz) und/oder zur Aussenseite des Hodensacks (Skrotum) aus. DiagnoseDie Diagnose wird durch eine Ultraschall-Untersuchung gestellt bzw. abgesichert. BehandlungBei einer Sportlerleiste ist es umstritten, ob konservative Therapieansätze (ohne Operation) das Problem beheben können. Trotzdem wird vor einem operativen Eingriff meistens ein konservativer Therapieversuch mit Physiotherapie gestartet. Sollte dieser nicht die Lösung bringen, empfiehlt sich eine Operation. OperationSind alle möglichen anderen Ursachen ausgeschlossen und bringt ein konservativer Therapieversuch keinen Erfolg, dann lässt sich eine Sportlerleiste mit einer relativ hohen Erfolgsquote (ca. 93%) operativ beheben. Dabei verstärkt die Chirurgin bzw. der Chirurg in den meisten Fällen die Hinterwand des Leistenkanals. Es gibt unterschiedliche Operationsverfahren. Rehabilitation nach OperationNach der Operation einer Sportlerleiste dauert die Genesung etwa 2-6 Wochen. Sie wird meistens durch intensive Physiotherapie unterstützt. Behandlung: Konservativer Behandlungsversuch, wenn erfolglos Operation Fachärztliche Behandlung durch: Orthopäde*in Physiotherapie: Ja (Versuch) 4. Hüftarthrose (Coxarthrose)Das Hüftgelenk besteht aus dem Oberschenkelkopf und der
Hüftgelenkspfanne. Dort wo die beiden Gelenkspartner in Kontakt treten, sind sie mit einer Schicht aus Knorpel überzogen. Er sorgt dafür, dass die Gelenkknochen reibungslos gegeneinander gleiten können. Er wirkt zudem als Stossdämpfer und schützt das Hüftgelenk. Knorpelverschleiss (Abnutzung des Knorpels)Bei einer Arthrose spricht man von Knorpelverschleiss (häufig auch als «Abnutzung» bezeichnet). Dies ist in der Regel ein
schleichender Prozess. In den meisten Fällen tritt die Arthrose erst nach dem 50. Lebensjahr auf. Neben dem Alter gibt es zahlreiche weitere Faktoren, welche die Entstehung einer Arthrose begünstigen können, wie z.B. Übergewicht (Adipositas) oder schwere körperliche Arbeit. SymptomeLeistenschmerzen sind ein typisches Anzeichen einer Hüftarthrose. Aber auch Schmerzen im Bereich des Gesässes und des Oberschenkels können auftreten. Häufig kommt es
zu einer Bewegungseinschränkung im Hüftgelenk. Häufige BegleiterscheinungEine Hüftarthrose kann sich während mehreren Jahren ausbilden. Während dieser Zeit können allmählich Schmerzen entstehen. Um diesen Schmerzen auszuweichen, beginnen viele Betroffene zu hinken. Durch die Fehlbelastung kann es zur Überlastung der Muskulatur kommen und es können Triggerpunkte entstehen. Diese können Schmerzen verursachen, unter anderem die, bei einer Hüftarthrose typischen Leistenschmerzen. Behandlung: Konservative Behandlung, wenn erfolglos Operation Fachärztliche Behandlung durch: Allgemeinmediziner*in; Orthopäde*in 5. HüftimpingementMan spricht auch von einem Impingement-Syndrom (Engpass-Syndrom, Hüftenge-Syndrom)Durch knöcherne Veränderungen kommt es zu einer Verengung im Hüftgelenk. Der Spalt zwischen Oberschenkelkopf (Femur) und Hüftgelenkspfanne (Acetabulum) verkleinert sich (= Femoroacetabuläres Impingement (FAI)). Beim Bewegen des Hüftgelenks fehlt der nötige Abstand zwischen den Gelenkspartnern. Der Oberschenkelkopf kann gegen die Hüftpfanne stossen. Dadurch kann es zu Knorpelschäden und zu einer
Hüftgelenksarthrose kommen. Zusätzlich können Strukturen wie die Gelenkslippe (Labrum) eingeklemmt werden. SymptomeTypische Symptome bei einem Hüftimpingement sind Leistenschmerzen und Hüftschmerzen. Diese können häufig durch eine Beugung (Flexion) oder starkes Einwärtsdrehen (Innenrotation) im Hüftgelenk verstärkt
werden. Auch langes Sitzen verstärkt häufig die Beschwerden. Behandlung: Konservative Behandlung, wenn erfolglos Operation Fachärztliche Behandlung durch: Allgemeinmediziner*in; Facharzt*in für Innere Medizin; Orthopäde*in 6. Hüftkopfnekrose (Femurkopfnekrose)Bei einer Hüftkopfnekrose kommt es zu einer Durchblutungsstörung des Knochengewebes. Dadurch kann es zu einem Absterben (Nekrose) der Knochenzellen kommen. Unbehandelt kann dies zu irreparablen Schäden im Hüftgelenk und zur
Hüftarthrose (Coxarthrose) führen. Wie entsteht eine Hüftkopfnekrose?a) TraumatischNach einem Trauma wie zum Beispiel einer Hüftgelenksluxation oder einer
Schenkelhalsfraktur, kann es zu einer Verletzung der Arterien kommen, welche den Oberschenkelkopf mit Blut versorgen. Die Blut- und Sauerstoffversorgung wird abgeschnitten. Wird das Gewebe längere Zeit nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt kann es absterben (Nekrose). b) Idiopathisch (ohne erkennbare Ursache)Es kann auch ohne erkennbare Ursache zu einer Hüftkopfnekrose kommen. Dabei scheinen verschiedene Risikofaktoren begünstigend zu wirken. Symptome einer HüftkopfnekroseEs gibt 5 verschiedene Stadien eine Femurkopfnekrose. Die Symptome beginnen mit leichten Schmerzen in der Leiste bei Belastung und leichten Bewegungseinschränkungen des Hüftgelenks. Später folgen auch Schmerzen in Ruhe. Massive Leistenschmerzen oder Hüftschmerzen treten häufig erst im letzten Stadium auf, bei fortgeschrittener Nekrose. DiagnoseEine beginnende Hüftkopfnekrose kann gut mit einem MRT diagnostiziert werden. Ein Röntgenbild ist für die Früherkennung nicht geeignet. Behandlung: Je nach Stadium der Nekrose: Konservativ oder operativ Fachärztliche Behandlung durch: Orthopäde*in Physiotherapie: Nur bedingt und unterstützend möglich Notfall: Abhängig vom nach Stadium der Nekrose 7. Blinddarmentzündung (Appendizitis)Am Ende des Blinddarms, im
rechten Unterbauch, befindet sich der kleine, deutlich dünnere Wurmfortsatz (Appendix). Kommt es zu einer Entzündung von diesem Fortsatz, spricht man von einer Blinddarmentzündung. In den meisten Fällen kommt es innerhalb weniger Stunden zu akuten Schmerzen. Eine Operation muss dann rasch erfolgen. SymptomeNormalerweise beginnen die Anzeichen für eine Blinddarmentzündung mit Schmerzen in der Region des Bauchnabels und können von
Übelkeit begleitet werden. Innerhalb weniger Stunden können die Schmerzen sehr akut werden. Sie verlagern sich meistens in den rechten Unterbauch bzw. die rechte Leiste. Behandlung: In den meisten Fällen ist eine Operation nötig Fachärztliche Behandlung durch: Chirurg*in Physiotherapie: Nur bedingt und unterstützend möglich Notfall: Ja (Gefahr eines Darmdurchbruchs) 8. BeckenthromboseBei einer Beckenthrombose kommt es zu einem Verschluss von Blutgefässen, welche durch das Becken ziehen, durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Häufiger sind Venenthrombosen, es können aber auch Arterien betroffen sein. Bei einer Thrombose droht immer die Gefahr einer Lungenembolie. Es gibt zahlreiche bekannte Risikofaktoren wie z.B. Rauchen, Bettlägerigkeit, Übergewicht (Adipositas), Bluterkrankungen, Krampfadern und viele mehr. SymptomeKommt es zum Verschluss einer Beckenvene oder Arterie, kann es auch zu Leistenschmerzen kommen. Allerdings ist der Leistenschmerz eher ein untypisches Anzeichen für eine Beckenthrombose. Sie verläuft häufig sehr symptomarm. Es kann zu einer Schwellung, Spannungsgefühlen und Schmerzen im betroffenen Bein kommen. Behandlung: Konservativ, selten operativ Fachärztliche Behandlung durch: Allgemeinmediziner*in; Facharzt*in für Innere Medizin Notfall: Ja (Gefahr einer Lungenembolie) 9. Krampfadern (Varizen)Häufig sieht man sie an den Beinen: oberflächliche, erweiterte und geschlängelte Venen, die sogenannten Krampfadern. Häufig kommt es durch eine angeborene Bindegewebsschwäche zu einer Erweiterung der Venen und damit zu einer Venenklappenschwäche. Der Rücktransort des venösen Blutes Richtung Herz wird gestört und es kommt zu einem Rückstau in den Venen: Krampfadern können entstehen. Krampfadern können genauso in den Beckenvenen auftreten. In den erweiterten Venen (Krampfadern) kommt es zu einer Ansammlung von Blut, dem sogenannten Beckenvenenstauungssyndrom. Vor allem Frauen zwischen 20 und 45 sind betroffen. SymptomeEs kommt zu dumpfen, manchmal auch pochenden und stechenden Unterleibsschmerzen meistens während oder nach der Schwangerschaft. Häufig treten gleichzeitig Rückenschmerzen oder Schmerzen in den Beinen auf. Leistenschmerzen durch Varixknoten (Krampfaderknoten)Eine schmerzhafte Schwellung in der Leiste könnte auf einen Krampfaderknoten (Varixknoten) in einer Beinvene zurückzuführen sein. In diesem Falle würde die Schwellung nicht auf einen Leistenbruch oder
Schenkelbruch hinweisen. Behandlung: Minimalinvasive Operation möglich Fachärztliche Behandlung durch: Angiologe*in; Phlebologe*in 10. AneurysmaBei einem Aneurysma kommt es zu einer Verbreiterung (Erweiterung) einer Arterie. Die Arterienerweiterung entsteht an Schwachstellen in der Gefässwand, welche entweder angeboren sind oder häufig durch Gefässverkalkung (Arteriosklerose) verursacht werden. Ein Aneurysma
kann in allen Arterien des Körpers auftreten. Am Häufigen ist jedoch die Bauchschlagader (Aorta) betroffen. SymptomeEin Aneurysma bleibt möglicherweise lange ohne Symptome. Eine Durchblutungsstörung im Bein ist das Resultat, wodurch es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff kommt. Symptome dafür sind Schmerzen und Missempfindungen im Bein und eine Verfärbung der Haut (weiss bzw. bläulich). NotfallEin geplatztes Aneurysma ist lebensbedrohlich und ein absoluter medizinischer Notfall. Kommt es zur inneren Blutung, kann ein Kreislaufschock die Folge sein. Behandlung: Operation, wenn geplatzt oder Gefahr des Platzens besteht Fachärztliche Behandlung durch: Gefässchirurg*in Notfall: Ja (wenn geplatzt) 11. Nervenentzündung (Neuritis)Nerven können gereizt oder beschädigt werden. Oft wird der betroffene Nerv durch Druck gereizt, wie zum Beispiel beim
Bandscheibenvorfall, wo die Bandscheibe auf den Spinalnerv drückt. Durch diese mechanische Reizung kommt es zu einer Entzündung des Nervs (Neuritis). Sind mehrere Nerven betroffen spricht man von einer Polyneuritis. Weitere UrsachenWeitere mögliche Ursachen für eine Neuritis sind Verletzungen (Traumas), Neuromuskuläre Entrapments, Infektionen, Erkrankungen oder Vergiftungen. Manchmal handelt es sich auch um eine idiopathische (ohne erkennbare Ursache) Neuritis. In der Leistengegend kann es zum Beispiel zur Reizung des nervus cutaneus femoris lateralis kommen und zu Missempfindungen am Oberschenkel (meralgia paraesthetica). Symptome einer NervenentzündungIn Abhängigkeit, welcher Nerv entzündet ist, können unterschiedliche Symptome auftreten: Gefühlsstörungen (Parästhesien): Gefühl von Ameisenlaufen, Kribbeln Taubheitsgefühl (Hypästhesie) Schmerzen: elektrisierend, stechend, brennend, einschiessend Verminderte Wahrnehmung von Vibrationen Einschränkung der Feinmotorik Reduziertes Temperaturempfinden Muskelschwäche und damit verbundene Muskelatrophie (Abnahme der Muskelmasse) Behandlung: Abhängig von der Ursache Fachärztliche Behandlung durch: Neurologe*in Physiotherapie: Ja (abhängig von der Ursache) Notfall: Nein (in den meisten Fällen) 12. Meralgia paraestheticaDabei kommt es zu einer Einklemmung des nervus cutaneus femoris lateralis. Er muss auf seinem Weg vom Becken in den Oberschenkel die Fasern des Leistenbandes durchdringen. An dieser Stelle kann es zu einem Engpass und zu einer mechanischen Reizung des Nervs kommen. Eine
Nervenentzündung (Neuritis) kann entstehen. SymptomeDa es sich bei diesem Nerv um einen rein sensiblen Hautnerv handelt, kommt es nicht zu motorischen Ausfällen. Häufig treten brennende, elektrisierende Schmerzen und Sensibilitätsstörungen wie Parästhesien («Ameisenlaufen») und Taubheitsgefühle am vorderen und seitlichen Oberschenkel auf. Typischerweise verbessern sich diese Symptome bei einer Beugung des Hüftgelenks, in einer Streckung (z.B. im Stehen, oder beim Liegen mit gestreckten Beinen) werden die Symptome verstärkt. Manchmal ist die Haut so sensibel, dass keine engen Kleider getragen werden können. UrsachenHäufig entsteht das Syndrom durch einen ungünstigen anatomischen Verlauf des nervus cutaneus femoris
lateralis. Weitere begünstigende Faktoren sind:Tragen von engen Hosen (Druck auf den Nerv) Mechanische Irritation durch intensives Krafttraining der Bauch- und Oberschenkelmuskeln Muskuläre Einklemmung (Neuromuskuläres Entrapment)Eine weitere mögliche Ursache für die Meralgia paraesthetica ist die Einklemmung des nervus cutaneus
femoris lateralis durch verspannte Muskulatur (neuromuskuläres Entrapment) Behandlung: Konservativ, selten operativ Fachärztliche Behandlung durch: Neurologe*in Physiotherapie: Ja (abhängig von der Ursache) 13. Neuromuskuläres Entrapment (Nerveneinklemmung durch Muskeln)Die peripheren Nerven entspringen dem Rückenmark der Wirbelsäule und durchziehen unseren ganzen Körper. Auf ihrem Weg in den Körperaussenbreich (Peripherie) haben sie Kontakt mit zahlreichen Muskeln. Entweder durchdringen sie einzelne Muskeln oder verlaufen zwischen benachbarten Muskeln. Kommt es zur Überlastung eines Muskels erhöht sich seine Spannung. Er zieht sich zusammen (verkürzt sich) und verbleibt in dieser Position: es bildet sich ein sogenannter Hartspannstrang. Dieser kann den Nerv in seiner Beweglichkeit einschränken oder Druck auf ihn ausüben. So kann es zur Irritation und zur Reizung des Nervs und zu einer Neuritis kommen. SymptomeIm Versorgungsgebiet des eingeklemmten Nervs kann es zu folgenden Symptomen kommen: Sensibilitätsstörungen (Hypästhesie, Dysästhesie) NervendysfunktionEine Nervendysfunktion (Fehlfunktion) kann myofasziale
Probleme (z. B. Triggerpunkte) auslösen, verstärken und aufrecht erhalten. Leistenschmerzen durch neuromuskuläres EntrapmentDie Leistengegend wird von vielen verschiedenen Nerven versorgt (innerviert). Sollte ein solcher Nerv
irgendwo auf seinem Weg durch einen Muskel irritiert oder eingeklemmt werden, kann dies Symptome im Leistenbereich auslösen. Die Einklemmung muss nicht zwingend am Ort der Symptome bzw. in der Leiste stattfinden. Sie kann auch im Becken, im Bauch oder nahe an der Wirbelsäule erfolgen. Fachärztliche Behandlung durch: Neurologe*in 14. LymphknotenLymphknoten in der Leiste können anschwellen. Sie sind dann als kleine Knubbel oder Knoten leicht zu ertasten. Angeschwollene Lymphknoten können lokale Schmerzen verursachen und sind oft empfindlich auf Druck oder Berührung. Sie deuten meist auf virale oder
bakterielle Infektion oder eine andere Erkrankung hin und zeigen, dass das körpereigene Immunsystem auf Hochtouren läuft. Das menschliche LymphsystemDas Lymphsystem durchzieht unseren ganzen Körper, ähnlich wie der Blutkreislauf (Arterien und Venen) und ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Immunsystem. Es enthält etwa 600-700 Lymphknoten, welche in allen Körperregionen zu finden
sind, wie auch in der Leistengegend. Geschwollene Lymphkonten in der LeisteSie deuten darauf hin, dass der Körper mit einer der folgenden Krankheiten kämpft:
Abszess (Eiteransammlungen) im Leistenbereich (z.B. im Darm) Entzündungen durch Infektionen an den Füssen, Beinen oder im Becken (z.B. durch Verletzungen) Entzündungen der Harnwege Behandlung: Behandlung der ursächlichen Erkrankung Fachärztliche Behandlung durch: abhängig von der ursächlichen Erkrankung Physiotherapie: Eventuell Lymphdrainage möglich. In vielen Fällen ist diese jedoch kontraindiziert. 15. Sehnenerkrankungen und SehnenverletzungenDie Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen. Sie übertragen die Kraft der Muskeln auf die Gelenke und ermöglichen so Bewegungen. Auch im Leistenbereich bzw. an den knöchernen Strukturen des Beckens und des Oberschenkelknochens setzen zahlreiche
Muskeln mit ihren Sehnen an. Durch Trauma oder Überbelastungen (z.B. beim Sport) kann es zu Sehnenverletzungen und zu Ansatzentzündungen kommen, welche eine Ursache für Leistenschmerzen sein können. Auslöser für LeistenschmerzenVerletzungen und Erkrankungen der Sehnen folgender Muskeln können Leistenschmerzen auslösen: Beispiele für Sehnenerkrankungen und SehnenverletzungenTendinitis: Sehnenentzündung Insertionstendinitis: Sehnenansatzentzündung Tendovaginitis: Sehnenscheidenentzündung Tendopathie bzw. Tendinopathie: Nicht entzündliche, meist degenerative Sehnenerkrankung Sehnenruptur (Sehnenriss): Es kommt zu einer kompletten Zerreissung der Sehne Sehnen-Partialruptur: Ein Teil der Sehne reisst ein (Teilruptur). Die Sehne wird nicht komplett durchtrennt. Behandlung: Je nach Schweregrad der Verletzung konservative oder operative Behandlung Fachärztliche Behandlung
durch: Allgemeinmediziner*in; Orthopäde*in 16. Leistenzerrung, Muskelfaserriss, Muskelbündelriss oder MuskelrissIn der Leistengegend, genauer gesagt an den Knochen des Beckens setzten zahlreiche Muskeln an. Bei erhöhten körperlichen Belastungen (z.B. beim Fussball) kann es zu einer Verletzung von diesen Muskeln kommen. Häufig betroffen sind die Adduktoren (Muskeln auf der Innenseite des Oberschenkels). Anhand des Schweregrades der Muskelverletzung wird eingestuft, ob es sich um eine Muskelzerrung, einen Muskelfaserriss oder im schlimmsten Falle um einen Muskelriss handelt. Alle Varianten können die Ursache für Schmerzen im Leistenbereich sein. MuskelzerrungBei der Muskelzerrung handelt es sich um die leichteste der 4 aufgezählten Muskelverletzungen. Es kommt zu einer starken Überdehnung bzw. Schädigung der kleinsten Bestandteile eines Muskels (Sarkomere). MuskelfaserrissBei einem Muskelfaserriss zerreissen eine oder mehrere Muskelfasern. Es kommt zu einer Schädigung des Gewebes, was meist mit einer Einblutung ins Gewebe (Hämatom) einhergeht. MuskelbündelrissEin Muskelbündel besteht aus mehreren Muskelfasern. Zerreisst ein solches Bündel, spricht man von einem Muskelbündelriss. MuskelrissWenn der ganze Muskel zerreisst bzw. vollständig durchtrennt wird, spricht man von einem Muskelriss. Der Muskel ist nicht mehr funktionsfähig. Es handelt sich um die schwerste der 4 aufgezählten Muskelverletzungen. Sie tritt im Vergleich zu den anderen 3 Varianten eher selten auf. Behandlung: Je nach Schweregrad der Verletzung konservative oder operative Behandlung Fachärztliche Behandlung durch: Allgemeinmediziner*in; Orthopäde*in 17. FrakturenBei einer Fraktur kommt es zu einem Knochenbruch. In den meisten Fällen entstehen diese durch eine äussere Gewalteinwirkung (Sturz, Unfall, etc.). Es kann aber auch zu Frakturen kommen, ohne grössere Gewalteinwirkungen. Dies geschieht manchmal bei einer Vorerkrankung des
Knochens (z.B. Osteomalazie oder fortgeschrittene Osteoporose). Sofortiges Handeln erforderlichKnochenbrüche sind sehr schmerzhaft und müssen umgehend behandelt werden. Behandlung: Operativ oder konservativ durch Ruhigstellung Fachärztliche Behandlung durch: Orthopäde*in; Facharzt*in für Unfallchirurgie Physiotherapie: Ja (Nachbehandlung) 18. FehlstellungenFehlstellungen von knöchernen Strukturen und Gelenken können verantwortlich sein für Leistenschmerzen. Die Fehlstellungen führen häufig zu einseitigen Belastungen, wodurch die Muskulatur überlastet wird. So können schmerzhafte Triggerpunkte in den Muskeln entstehen, welche oft für Schmerzen im Leistenbereich verantwortlich sind. Ausserdem kann es zu schmerzhaften Entzündungen (z.B. Sehnenansatzentzündung der Adduktoren) oder zur Hüftgelenksarthrose (z.B. Coxarthrose) kommen. Beide können Leistenschmerzen verursachen. Beispiele von möglichen FehlstellungenSkoliose (Fehlstellung der Wirbelsäule) Beinachsen-Fehlstellung (O-Beine (genu varum), X-Beine (genu valgum)) Fehlstellungen im Hüftgelenk (Hüftdysplasie) Fussfehlstellungen (Knick-Senkfuss, Plattfuss, Spreizfuss, Hohlfuss) Behandlung: Konservativ, wenn erfolglos auch operativ Fachärztliche Behandlung durch: Orthopäde*in; Allgemeinmediziner*in 19. Blockade des SIG bzw. SIG-SyndromDas dreieckige Kreuzbein (Sacrum) am unteren Ende der Wirbelsäule bildet zusammen mit dem Beckenknochen (Os ileum) ein Gelenk: das Kreuzdarmbeingelenk oder auch Sakroiliakalgelenk (SIG) genannt (früher: Iliosakralgelenk (ISG)). In diesem Gelenk finden nur sehr kleine Bewegungen statt. Die beiden Gelenkspartner können sich gegenseitig verkanten und es kommt zu einer SIG-Blockade (ISG-Blockade). Diese kann sehr schmerzhaft sein und manchmal auch Leistenschmerzen auslösen Fachärztliche Behandlung durch: Orthopäde*in; Allgemeinmediziner*in 20. Bandscheibenvorfall (Diskushernie)Bei einem Bandscheibenvorfall (Diskushernie) oder bei einer Bandscheibenvorwölbung (Diskusprotrusion) drückt die betroffene Bandscheibe auf eine Nervenwurzel. Geschieht dies auf der Höhe des 1. und 2. Lendenwirbels, kann es zu
Schmerzen in der Leistengegend führen. Behandlung: Konservativ oder operativ Fachärztliche Behandlung durch: Orthopäde*in; Allgemeinmediziner*in; Neurologe*in, Neurochirurg*in 21. BeckenbodenSowohl die Frau als auch der Mann besitzen einen Beckenboden. Er besteht aus zahlreichen unterschiedlichen Muskeln. Sie liegen innerhalb des Beckens und verschliessen den Bauchraum nach unten. Die Muskeln des Beckenbodens haben zahlreiche unterschiedliche Aufgaben. Sollte die Beckenbodenmuskulatur zu schwach sein oder eine zu hohe Spannung aufweisen, kann sie ihre Aufgaben nicht mehr korrekt ausführen. Es können unterschiedliche Probleme entstehen. Ein mögliches Symptom könnten Leistenschmerzen und Schmerzen im Unterleib sein. Behandlung: In den meisten Fällen konservativ Fachärztliche Behandlung durch: Urologe*in; Gynäkologe*in; Allgemeinmediziner*in 22. Harnsteine, Nierensteine, BlasensteineIm Beckenbereich befinden sich die unteren Harnwege: Harnleiter, Blase und Harnröhre. Sollte es zur Bildung von Harnsteinen (Nierensteinen oder Blasensteinen) kommen, werden diese meistens
unbemerkt mit dem Urin ausgeschieden. Erreichen die Steine allerdings eine bestimmte Grösse, kann es zu den gefürchteten und akut schmerzhaften Koliken kommen. Die Schmerzen können bis in die Leistengegend ziehen. Behandlung: In den meisten Fällen konservativ Fachärztliche Behandlung durch: Urologe*in Notfall: Ja, bei akuten Schmerzen (Koliken) 23. HodenkrebsAuch Hodenkrebs kann verantwortlich sein für Leistenschmerzen. Bei einer Krebserkrankung kommt es häufig zu einer Schwellung oder Verhärtung der betroffenen Hoden. Ein Schweregefühl in den Hoden kann auftreten. Es kann auch zu einem Ziehen in den Hoden, welches bis zur Leiste reichen kann, kommen. Behandlung: Konservativ (Bestrahlung, Chemotherapie), operativ Fachärztliche Behandlung durch: Urologe*in; Onkologe*in Notfall: Nein (in den meisten Fällen) 24. Hodenverdrehung (Hodentorsion, Hodenstieldrehung)Bei einer Hodentorsion kommt es zu einer Verdrehung des Hodens im Hodensack. Dadurch werden die Blutgefässe, welche den Hoden mit Blut und Sauerstoff versorgen abgeklemmt. Es kommt zu einer Mangelversorgung des Hodens mit Sauerstoff. Dabei kommt es zu plötzlich auftretenden Schmerzen im betroffenen Hoden. Dieser Schmerz kann sich auch nach oben in den Leistenkanal und in den Unterbauch ausbreiten. Eine Hodendistorsion ist immer ein Notfall und muss sofort – meist operativ – behandelt werden. Unbehandelt droht die Gefahr, dass es der Hoden durch Sauerstoffmangel abstirbt. Behandlung: In den meisten Fällen operativ Fachärztliche Behandlung durch: Urologe*in 25. Genitofemoralis-Neuralgie - auch «Spermaticus-Neuralgie» genanntBei einer Neuralgie kommt es zu einer Verletzung, Reizung oder Beeinträchtigung eines Nervs. Es können stechende Nervenschmerzen entstehen. Ursachen für Nervenschädigungen können zum Beispiel Unfälle, Giftstoffe, Operationen (Leistenbruch), entzündliche Erkrankungen, Diabetes, Tumore oder Abszesse sein. In der Leistengegend befindet sich ein der Nerv (nervus genitofemoralis). Wird dieser Nerv gereizt, kann es zu Schmerzen und Sensibilitätsstörungen im Leistenbereich kommen. Bei der Frau können die Schmerzen zusätzlich in den grossen Schamlippen und beim Mann im Hodensack auftreten. Behandlung: Die Ursache für die Neuralgie muss gefunden und behandelt werden Fachärztliche Behandlung durch: Neurologe*in; Urologe*in; Gynäkologe*in Notfall: Je nach Ursache der Neuralgie 26. SchwangerschaftUm dem heranwachsenden Kind im Mutterleib genügend Platz zu verschaffen und die spätere Geburt zu ermöglichen, kommt es im weiblichen Körper zu zahlreichen hormonell gesteuerten Veränderungen. Diese können die Ursache von Leistenschmerzen sein. Spannung sinktDie Muskulatur, die Sehnen und das Bindegewebe verlieren an Spannung und dehnen sich aus. Auch der Beckenring muss sich vergrössern. Dazu lässt die Spannung der ansonsten sehr straffen Bänder der Schambeinfuge (Symphyse) und der beiden SIG (Kreuz-Darmbein-Gelenke) nach. (Beckenringlockerung, Symphysenlockerung). Gewicht nimmt zuDas zunehmende Gewicht des Fötus drückt ständig nach unten. Es kann zur Überdehnung oder Überlastung der Beckenbodenmuskulatur kommen. Es kann zu Senkungsbeschwerden kommen. Leistenschmerzen können entstehen. Druck steigtIm Laufe der Schwangerschaft steigt der Druck im Bauchraum der Frau, da der Fötus immer wie mehr Platz benötigt. Dieser Druck kann das Entstehen von Leistenbrüchen oder Schenkelbrüchen begünstigen. Diese können auch während der Geburt durch das starke Pressen entstehen. Behandlung: Je nach Ursache der Beschwerden Fachärztliche Behandlung durch: Gynäkologe*in Notfall: Nein (in den meisten Fällen) 27. MutterbänderDie Gebärmutter (Uterus) befindet sich innerhalb des kleinen Beckens. Sie wird von den sogenannten Mutterbändern in ihrer aufrechten Position gehalten und stabilisiert. Während der Schwangerschaft wird die Gebärmutter grösser und schwerer. Dadurch kommen die Mutterbänder zunehmend unter Zug und dehnen sich aus. Dies kann zu Schmerzen im Leistenbereich führen. Mutterbandschmerzen klingen in der Regel von allein wieder ab. Schmerzlinderung ist möglich durch Entlastungsstellungen und Auflegen von Wärmeanwendungen. Fachärztliche Behandlung durch: Gynäkologe*in Notfall: Nein (in den meisten Fällen) 28. Beckenringlockerung bzw. SymphysenlockerungDer Beckenring besteht aus verschiedenen Knochen. Dabei handelt es sich um die beiden Hüftbeine (Ossa coxae) und das Kreuzbein (Os sacrum). Diese sind an 3 Stellen miteinander verbunden. Durch die beiden Kreuz-Darmbein-Gelenke (SIG) und die Schambeinfuge (Symphyse). An allen drei Verbindungspunkten können nur minimale Bewegungen stattfinden, da sie sehr straff durch Bänder und Bindegewebe gesichert sind. Während der Schwangerschaft kommt es zu hormonellen Veränderungen, wodurch die Bänder und das Bindegewebe an Spannung verlieren. Das macht Sinn, denn so kann sich der Beckenring weiten und Platz für das heranwachsende Baby schaffen. Eine solche Beckenringlockerung bzw. Symphysenlockerung ist durchaus normal, kann allerdings die Ursache für Beschwerden, unter anderem Leistenschmerzen sein. Behandlung: Konservativ, in seltenen Fällen operativ Fachärztliche
Behandlung durch: Gynäkologe*in Notfall: Nein (in den meisten Fällen) Disclaimer (Haftungsausschluss)Die auf unseren Websites, Social-Media Kanälen und in unseren Newslettern enthaltenen
medizinischen Informationen dürfen nicht die Anweisungen einer Ärztin oder eines Arztes ersetzen. Sie dürfen nicht zur Diagnose oder Therapie eines gesundheitlichen oder medizinischen Problems oder einer Krankheit verwendet werden. In solchen Fällen müssen Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt hinzuziehen, um medizinischen Rat einzuholen. Impressum
Leistenschmerzen sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Bei akut auftretenden Schmerzen könnte es sich um eine lebensbedrohliche Notfallsituation handeln. Sollten jedoch muskuläre Triggerpunkte für die Leistenschmerzen verantwortlich sein, kann eine gezielte Triggerpunkt-Behandlung die Beschwerden beheben. Dipl. Physiotherapeut FH Inhaber der Physiotherapie Praxis Moser & Klumpp seit 2004. Mehr über den Autor Roland Gautschi: Manuelle Triggerpunkt-Therapie, Thieme, 2010 Peter E. Baldry: Akupunktur,
Triggerpunkte und muskuloskelettale Schmerzen, Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH, 1996 Beat Dejung: Triggerpunkt-Therapie, Verlag Hans Huber, 2003 P. Reilich, C. Gröbli, J. Dommerholt: Myofasciale Schmerzen und Triggerpunkte, Urban & Fischer Verlag, 2012 Rauber/Kopsch: Anatomie des Menschen, Thieme Verlag, 1998 M. Schünke, E. Schulte, U. Schumacher: Prometheus LernAtlas der Anatomie, Thieme Verlag, 2005 Kurs Skript Ausbildung
Triggerpunkt-Therapie & Dry Needling, IMTT Interessensgemeinschaft für Myofasciale Triggerpunkt Therapie (IMTT) David G Simons Academy (DGSA) Dry Needling Verband Schweiz (DVS)
Seit 3 Jahren Schmerzen - so bin ich sie losgeworden.
30 Ursachen für Leistenschmerzen. Doch diese eine wird oft vergessen!
Schmerzender Zahn gezogen - die Schmerzen gingen nicht weg! Was brachte die Lösung? Sind Schmerzen in der Leiste gefährlich?Da sie viele verschiedene Ursachen haben können, ist oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, woher die Schmerzen kommen. Leistenschmerzen sind jedoch häufig ein erster Hinweis auf ernstere Erkrankungen. Deshalb sollten diese stets von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden.
Wie bekomme ich leistenschmerzen weg?Leistenschmerzen und ein Ziehen bis in die Oberschenkel (Adduktorenschmerzen) sind mögliche Symptome.. Ausgangspunkt ist der Vierfüßlerstand – dabei solltest du dein Schambein zum Bauchnabel ziehen, sodass der untere Rücken gerundet ist und kein Hohlkreuz entsteht.. Lasse dein Becken weiter nach vorne und unten sinken.. Wie fühlt sich eine leisten Entzündung an?Symptome: In der Leiste tritt eine pulsierende Geschwulst auf, die an Größe zunehmen und schmerzhaft sein kann (aber nicht muss). Als Folge des Aneurysmas kann es zu Durchblutungsstörungen im Bein mit Blässe der Haut und Schmerzen in Ruhe und bei Belastungen kommen.
Wo befindet sich die rechte Leiste?Die Leiste befindet sich zwischen Unterleib, Hüfte und Oberschenkel und bildet somit ein muskulär-fasziales Dreieck aus. Ihr kommt eine stützende Funktion zu, um diese Strukturen zu verbinden und Organe des Bauchraums zu schützen.
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