Was bedeuten die Zahlen im Grundriss?

Der gängige Maßstab für Grundrisse ist 1:75 beziehungsweise 1:100. Hierbei entspricht ein Zentimeter im Grundriss, also auf dem Papier, 75 bzw. 100 Zentimetern in der Wohnung oder am Gebäude. Wer verschiedene Grundrisse vor sich hat, beispielsweise weil er mehrere Wohnungen miteinander vergleichen möchte, sollte beim Vergleich auf die Maßstäbe achten. So kann ein Gebäude mit geringerem Maßstab kleiner als der Vergleichspartner erscheinen, obwohl die Räume tatsächlich vielleicht größer ausfallen. Wer den Grundriss nutzt, um auszuprobieren, wie die Möbel angeordnet werden können, kann sich hierfür Pappschablonen anfertigen. Diese sollten dem Maßstab des Grundrisses entsprechen. Ist der Grundriss im Maßstab von 1:100 gezeichnet, wird eine Kommode mit einer Breite von 2,30 Metern im Grundriss beispielsweise 2,3 Zentimeter breit. Die Pappschablonen, die so entstehen, können einfach in den Plan gelegt werden. Möbelrücken ist so schnell und einfach möglich. Mit den richtigen Maßen lassen sich zudem schon vor dem Einzug maßgefertigte Möbel beauftragen. 

Im allgemeinen wird der Grundriss eines Hauses im Maßstab 1:100 gezeichnet. Mit anderen Worten bedeutet das, dass 1 Meter in der Natur 1 Zentimeter auf dem Papier bzw. auf der Zeichnung sind.

  • Der Grundriss vom Haus besitzt zudem zur Orientierung einen Nordpfeil und Maßketten mit Größenangaben der einzelnen Bauteile (Wandlängen, Wandstärken, Tür- und Fensteröffnungen).

  • Maßlinien werden in der Regel beim Grundriss vom Haus außerhalb des Objektes dargestellt. Alle Maßangaben beziehen sich lediglich auf das Rohbaumaß des Hauses. Der Innen-, Außenputz bzw. die Wandverkleidung müssen dazu addiert werden, um das Fertigmaß zu ermitteln. Beim Innenputz beispielsweise Rohbaumaß + 1,5 cm. Diese Maße können zwischen bzw. auf den Maßlinien stehen.

  • Bauteile unter 1 Meter werden im allgemeinen in Zentimeter eingetragen, Maße über 1 Meter in Metern.

  • Die Maße von Fenster- und Türöffnungen werden auf die Achse und auf die Maßlinie eingetragen. Über der Maßlinie/Achse steht immer die Breite, darunter die Höhe der Öffnung.

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    Warum das so ist? Der Plan ist bei Massiv- wie Fertighausanbietern Teil des Vertragsangebots, das Kunden am Ende der Vorplanungen unterschreiben werden. Architekten schreiben aufgrund des Planes Angebote für Generalunternehmer oder einzelne Gewerke aus (mehr dazu Schritt 11). Aus dem Plan entstehen die Werkpläne, die das Bauamt genehmigen soll (Eingabeplan). Zusammen mit der Baubeschreibung wird der Bau rechtlich festgezurrt. (Buch-Tipp: Verbraucherzentrale, „Die Musterbaubeschreibung mit CD-Rom“, 19,90 €, ISBN 978-3-936350-60-9.

    Alles, was Sie danach noch ändern wollen, wird in der Regel aufwändig und teuer. Wer Pläne lesen kann, spart Zeit und vermeidet lästige Umplanungskosten.

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    Was Striche, Zahlen und Kürzel verraten

    Maßstab und Mindestangaben

    Ist der Plan in 1:75 gezeichnet, entspricht ein Zentimeter auf dem Papier 75 Zentimetern im Haus. 1:100 bedeutet, dass ein Zentimeter einem Meter entspricht. Achtung: Wenn Sie Pläne vergleichen, die in verschiedenen Maßstäben gezeichnet wurden, wirken Räume ungewollt größer oder kleiner. Achten Sie auch darauf, dass alle Räume benannt und alle Maße (Außenmaß und Mauerstärke, Fensterauslässe, Trennwände) angegeben sind. Verlassen Sie sich nicht allein auf die Angaben des Erstellers. Sind Möbel eingezeichnet, messen sie nach, ob dafür ein realistischer Maßstab gewählt wurde. Nur wenige haben ein 1,40-Ehebett oder einen 1,75-Meter-Schrank. Vermessen Sie Ihre eigenen Möbel und planen Sie anhand maßstabsgetreuer Papierschablonen , die Sie auf dem Plan verteilen: Wo kommen Schrankwand, Regal, Fernsehschrank hin?

    Raumanordnung

    Prüfen Sie die Anordnung der Räume im Haus: Liegen Aufenthaltsräume nach Süden oder Westen, kommen Licht und Wärme herein. Schlafzimmer in Norden und Osten sorgen für Kühle. Balkone an der Nordseite sind überflüssig. Untergeordnete Räume wie Flur, Eingang, Gäste-WC gen Norden oder Nordosten setzen!

    Achten Sie auf Zimmergröße und Zimmerzahl. Wer ohne Keller plant, braucht einen ebenerdigen Hauswirtschafts- und Technikraum für Heizung, Wasserspeicher, Waschküche und Stauraum (Abkürzung: HAR/HWR). Mindestens sechs bis acht Quadratmeter sollten es schon sein. Wichtig für junge Eltern: Haben Sie bei den Kinderzimmer(n) die Zukunft im Blick: Wiege und Babyschrank weichen bald einem Bett von womöglich 1,40 auf 2 Meter, Schreibtisch und Zwei-Meter-Schrank müssen auch Platz haben. Große Zimmer jenseits der zwölf Quadratmeter gelten daher als ideal. Ziehen die Kinder aber wieder aus, stehen solche großen Zimmer schnell leer.

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    Wer viele Übernachtungsgäste erwartet, schafft sich und seinem Besuch mit einem zweiten Bad Komfort (Dusche im Gäste-WC). Familien mit viel Besuch planen lieber einen großen Essbereich mit großem Tisch ein und specken beim Wohnzimmer ab. Achten Sie auf Stauraum: Wohin mit der Garderobe für eigenen Jacken und Mäntel der Besucher? Was ist mit Schuhen, Getränkekisten, Vorräten, Handtüchern, Tisch- und Bettwäsche, Kerzen und Servietten? Achten Sie auf ungenutzte Ecken für Einbauschränke (Tipp: Speisekammer unter die Treppe einbauen).

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    Leser-Kommentare (3)

    Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

    Sonntag, 26.01.2014 | 08:22 | Karl Budde

    Der Grundriss ist wichtig.

    Meinen Bauherren biete ich immer zuerst an, den vorhandenen eigenen Grundriß zu zeichnen und mir mitzuteilen, was sie selbst daran gut finden und wo es ggf. Änderungen zu machen gilt. Daran kann man sich bei der Auswahl des Hauses orientieren und fährt meist auch sehr gut damit.

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    Weitere Kommentare (2)

    Freitag, 24.01.2014 | 06:50 | Michael Rosmann  | 1 Antwort

    keine Zeit zum korrektur lesen?

    ....Je dicker die Außenwand, desto weniger Platz im Inneren. Außenwände aus Ziegel, Kalksandstein, Leichtbeton, Porenbeton (Ytong) sind meist 24 Meter hoch (Din-Maß) und - mit Dämmung - 36 bis 42 Zentimeter dick.... Hmm, 24 Meter hoch? Wohl eher 24cm ...Fläche bis zu einer lichten Höhe von einem Meter sind in gebückter Haltung nutzbar und zählen zur Hälfte als Wohnfläche. Der Raum in den Dachecken mit einer Höhe unter einem Meter fällt aus der Wohnflächenberechnung... Also wie zählen jetzt Flächen mit einer Höhe von 0-100cm?? Zur Hälfte oder überhaupt nicht? Ihr braucht mehr Kaffee in der Redaktion!***Anm. d. Red.: Vielen Dank für den Hinweis. Es sind tatsächlich 24 Zentimeter. Wir haben die Maßangabe geändert.

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    • Sonntag, 26.01.2014 | 08:23 | Karl Budde

      Eine Holzverschalung von 70mm

      Ein Naturstoff wie Holz bietet als Zusatzdämmung mehr Wärmeschutz als Styropor. Das ist sicher. Wer dann noch eine Dämmschicht (heute meist Glaswolle) einplant, der kommt ohne große Zusatzinstallationen aus - und sieht auch noch gut aus!

    Donnerstag, 23.01.2014 | 16:25 | Ulrich Müller

    Falsche Umrechnung

    "Ist der Plan in 1:75 gezeichnet, entsprechen 75 Millimeter auf dem Papier einem Meter im Haus. 1:100 bedeutet, dass ein Zentimeter einem Meter entspricht." Besser: 1:75 bedeutet, dass ein Zentimeter auf dem Papier 75cm im Haus entsprechen. Bei 1:75 sind Pläne größer als bei 1:100, analog zum Wert des Bruches.***Anm. d. Red.: Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Satz umgestellt.

    Was bedeutet m hoch 5?

    niedriger Preis (<3000€) und (meist) minderwertig — für den Heimwerker. hoher Preis (>30000€) und (meist) hochwertig — für die Industrie.

    Was wird im Grundriss dargestellt?

    Typischerweise geht aus einem Grundriss hervor, wo sich die Wände, Fenster, Türen und Treppen befinden. Oft werden auch Einrichtungen wie etwa Badinstallationen und Küchenschränke angezeigt. Üblicherweise sind Grundrisse maßstabsgetreu gezeichnet und geben die Arten der Räume sowie die wichtigsten Wandlängen an.

    Wie ist ein Grundriss aufgebaut?

    Ein Grundriss ist eine maßstabsgetreue, zeichnerisch dargestellte, zweidimensionale Abbildung einer räumlichen Gegebenheit bzw. einer Etage. Dazu wird ein waagerechter Schnitt einer Etage etwa einen Meter über des Fußbodens getätigt und die Etage aus der Vogelperspektive betrachtet.

    Was bedeutet im Grundriss a und u?

    Die wichtigsten Kürzel einfach erklärt: F = Fundament. FF = Freifläche. U = Unter (Alle Bauvorrichtungen und Anschlüsse, die ein U davor stehen haben, sind z.B. Unterputz, unter Decke, Unterkante angebracht.