Rudi völler über die zukunft von löw

"Nein, ich werde in oder nach diesem Sommer nicht als möglicher Bundestrainer zur Verfügung stehen", sagt Jürgen Klopp.Bild: www.imago-images.de / Clive Brunskill

Jürgen Klopp hat ausgeschlossen, nach der Fußball-EM Nachfolger von Joachim Löw zu werden. "Nein, ich werde in oder nach diesem Sommer nicht als möglicher Bundestrainer zur Verfügung stehen", sagte der Coach des FC Liverpool am Dienstag.

Löw hatte zuvor überraschend verkündet, seinen bis 2022 laufenden Vertrag schon nach der Europameisterschaft in diesem Sommer aufzulösen. Klopp galt als einer der Topkandidaten für den Trainerposten der DFB-Auswahl. Es hängt von Jürgen Klopp ab: Er ist einer der wenigen Trainer, die selbst entscheiden, wann sie Bundestrainer werden wollen", sagte Rudi Völler.

Die mitreißende und emotionale Art von "Kloppo" kommt bei Spielern, Fans und Verantwortlichen gleichermaßen an und könnte beim DFB tatsächlich für einen Imagewandel sorgen. Ende des vergangenen Jahres hatte der 53-Jährige einen Wechsel zur Nationalmannschaft nicht ausgeschlossen.

"Ich habe ja einen Job, einen Dreijahresvertrag in Liverpool", stellte Klopp vor dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen RB Leipzig am Mittwoch klar.

"Man unterschreibt Verträge und versucht, sich daran zu halten. Das ist eine einfache Situation. Im Leben geht es immer um Timing. Wenn es nicht passt, muss man sich nicht aufregen, sondern muss mit den Dingen umgehen."

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Völler wirbt für Löw: "Soll noch lange bleiben"

Erstellt: 15.06.2010Aktualisiert: 15.06.2010, 15:29 Uhr

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Rudi völler über die zukunft von löw

Rudi Völler hofft auf einen Verbleib von Jogi Löw auf dem DFB-Cheftrainerposten © Getty

Erasmia - Der ehemalige DFB-Teamchef Rudi Völler hat sich vehement für einen Verbleib von Joachim Löw als Fußball-Bundestrainer ausgesprochen.

“Wie viele andere bin ich der Meinung, dass Jogi noch lange bleiben soll“, sagte Völler am Dienstag bei einem Besuch im Quartier der deutschen Nationalmannschaft in Südafrika. Der Vertrag von Löw mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) läuft nach dem Turnier aus. Löw will über seine Zukunft erst im Anschluss entscheiden.

Die Bundestrainer von 1926 bis heute

“Es wäre doch schade, wenn jetzt andere die Früchte ernten“, sagte Völler, von 2000 bis 2004 Teamchef der DFB-Auswahl, die er bei der WM 2002 in Japan und Südkorea sensationell ins Finale führte. “Die neue Generation steht erst am Anfang einer Entwicklung“, hob der Sportdirektor von Bayer Leverkusen die Entwicklungschancen der jungen Auswahl in den kommenden Jahren hervor. “Es gibt sehr große Möglichkeiten für die deutsche Nationalmannschaft“, meinte Völler mit Blick auf die EM 2012 in Polen und der Ukraine sowie die nächste Weltmeisterschafts-Endrunde 2014 in Brasilien.

Löw habe sich “Respekt“ erworben, sagte Völler, und das nicht erst seit der Übernahme des Cheftrainer-Postens. “Schon 2006 hat er zusammen mit Jürgen (Klinsmann) die WM geleitet. 2008 war er bei der Europameisterschaft allein verantwortlich. Dadurch ist das alles kein Neuland für ihn“, lobte Völler: “Er geht sehr gelassen mit allem um.“

Nach dem 0:6 Debakel gegen Spanien werden die Stimmen nach einem Trainerwechsel bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft immer lauter. Rudi Völler sieht Liverpool-Coach Jürgen Klopp als einen geeigneten Kandidaten.

Rudi völler über die zukunft von löw

© AP

Jürgen Klopp bleibt zumindest bis 2024 in Liverpool. Das deutsche Nationalteam reizt ihn aber auch

© AP

22. November 2020,
21:02 Uhr


Die deutsche Fußball-Legende Rudi Völler ist sich sicher, dass Jürgen Klopp in Zukunft einmal Trainer der deutschen National-Elf sein wird. "Irgendwann wird es Jürgen Klopp machen – das ist klar. Man hat das Gefühl, der Jürgen ist der einzige, der sich aussuchen kann, wann er Bundestrainer wird. Das hat er sich verdient", sagt Völler.

Jürgen Klopp kann sich die Stelle als Bundestrainer vorstellen, steht aber noch bis 2024 in Liverpool unter Vertrag. Er selbst denkt auch noch nicht an das Nationalteam. " In Zukuft vielleicht. Jetzt bin ich hier für viele Dinge verantwortlich. Ich werde nicht einfach abhauen und eine neue Herausforderung annehmen", sagte Klopp vor dem Spiel gegen Leicester.

Rudi Völler hat Bundestrainer Joachim Löw nach der historischen 0:6-Klatsche gegen Spanien bei Sky den Rücken gestärkt und hofft auf einen Verbleib bis zur EM.

"Ich hoffe, dass es ein einmaliger Ausrutscher war und denke, dass Jogi das noch in den Griff bekommt", sagte Völler, einst selbst Bundestrainer, bei Sky90 - die Unibet Fußballdebatte: "Ich hoffe, dass er bleibt."

Ob der viel kritisierte Löw die EM noch durchzieht oder zurücktritt, wird seiner Meinung nach nur von Löw selbst abhängen. "Ich glaube, dass er mit dem Gedanken gespielt hat nach der WM 2018. Europameister war er noch nicht, das wird sein Ziel sein. Ich glaube, dass er es allen nochmal zeigen will", so die Prognose des Leverkusen-Sportchefs.

Rudi Völler über Bundestrainer Joachim Löw in Sky90 - die Unibet Fußballdebatte. (Videolänge: 56 Sekunden)

Völler würde über Rückkehr von Hummels, Boateng und Müller nachdenken

Einen klaren Standpunkt hat er, was die ausgemusterten Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller angeht. Er plädiert dafür, zumindest über eine Rückkehr der Spieler nachzudenken.

"Die Kritik mit den drei Ausgemusterten muss er sich gefallen lassen. Grundsätzlich kann man solche Entscheidungen treffen, gerade wenn Spieler ein gewisses Alter haben und es junge talentierte Spieler gibt. Wenn es dann nicht funktioniert und die nicht nominierten Spielern es bei ihren Vereinen top machen, dann muss man offen sein, darüber nachzudenken, was macht Sinn."

Ginge es nach Völler, müssten nicht alle drei Spieler geholt werden - und vor allem nicht sofort: "Ich glaube nicht, dass alle drei kommen werden. Hinten ist es vielleicht etwas mehr vonnöten als vorne", sagte der 60-Jährige, der einräumte, "überrascht" vom desaströsen Spiel in Spanien gewesen zu sein: "Diesen Schritt kann man auch noch zu späteren Zeitpunkt machen." Die betroffenen Spieler seien so erfahren, "die müssen sich nicht groß einspielen."

Zeitpunkt für Trainer-Wechsel wäre 2018 gewesen

Nach der herben Niederlage war eine öffentliche Debatte darüber entstanden, ob Löw noch der richtige Bundestrainer sei. Eine Trennung vor dem EM sehen sowohl Völler als auch Sky Experte Didi Hamman kritisch.

Sky Experte Dietmar Hamann über die Nationalmannschaft in Sky90 - die Unibet Fußballdebatte. (Videolänge: 1:43 Minuten)

"Der Zeitpunkt für einen Neuanfang wäre 2018 gewesen. Die Option hat man sich genommen, weil man Löws Vertrag ohne Grund verlängert hat. Jetzt hättest du im neuen Jahr nur zwei, drei Länderspiele. Ich würde es für das falsche Signal halten. Sie müssen wegen der verschobenen EM jetzt den Helm absetzen und es durchziehen", so Hamann.