Muss man die zweite impfung beim gleichen arzt machen

Das von der STIKO empfohlene Vorgehen (Impfstoffe und Impfabstände) zur Grundimmunisierung und zu Auffrischimpfungen von Immungesunden finden Sie als tabellarische Übersicht in den Tabellen 4 und 5 in der aktuellen COVID-19-Impfempfehlung.

Grundimmunisierung:

Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel mit 2 Impfstoffdosen. Eine Ausnahme bildet die Grundimmunisierung mit dem Comirnaty-Kinderimpfstoff (je 3 µg) der Kinder im Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren, die aufgrund von Vorerkrankungen ein höheres Risiko auf einen schweren Verlauf haben. Dieser Impfstoff sollte laut STIKO-Empfehlungen präferenziell verwendet werden (alternativ Spikevax, à 25 µg). Bei 5- bis 11-jährigen Kindern mit Vorerkrankungen soll vorzugsweise Comirnaty (10 µg) verimpft werden, alternativ ist auch die Impfung mit Spikevax (50 µg) möglich. Personen ab 12 Jahren sollten Comirnaty (30 µg) oder zur Grundimmunisierung alternativ Nuvaxovid oder Valneva (nur empfohlen für 18-50-Jährige) erhalten. Spikevax (100 µg) wird von der STIKO für Personen ab 30 Jahren empfohlen und JCOVDEN (vormals COVID-19 Vakzine von Janssen) zur Grundimmunisierung ab 60 Jahre (jeweils ohne obere Altersbegrenzung). Die STIKO empfiehlt Schwangeren unabhängig von ihrem Alter die Impfung ausschließlich mit Comirnaty (30 µg) durchzuführen.

Eine begonnene Impfserie sollte i.d.R. mit dem gleichen Produkt abgeschlossen werden. Es gibt jedoch Ausnahmen: Bei Personen im Alter von 12 bis 30 Jahren und Schwangeren, die bereits eine Impfstoffdosis Spikevax erhalten haben, sollten ausstehende Impfungen mit Comirnaty erfolgen. Darüber hinaus kann, wenn der für die 1. Impfstoffdosis verwendete mRNA-Impfstoff nicht verfügbar ist, unter Berücksichtigung der Alterseinschränkung und bei Nichtschwangeren auch der jeweils andere mRNA-Impfstoff eingesetzt werden. Besteht nach Verabreichung der ersten mRNA-Impfstoffdosis eine produktspezifische medizinische Kontraindikation gegen eine Fortführung der Impfserie mit mRNA-Impfstoffen, wie zum Beispiel eine anaphylaktische Reaktion, kann unter Berücksichtigung der STIKO-Empfehlung die Grundimmunisierung mit Nuvaxovid oder Valneva vervollständigt werden.

Der empfohlene Abstand zur vorherigen Impfung ist abhängig von der Personengruppe, der Impfhistorie sowie der Impfstoffdosis. Sollte der empfohlene Abstand überschritten worden sein, kann die Impfserie dennoch fortgesetzt und muss nicht neu begonnen werden.

Eine durchgemachte Infektion zählt wie eine Impfung als immunologisches Ereignis. Jede weitere durchgemachte Infektion zählt nur dann als separates immunologisches Ereignis, wenn sie im Abstand von 3 Monaten aufgetreten ist (siehe FAQ: Wie sollten Personen geimpft werden, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben?). Die STIKO empfiehlt auch nach mehrfacher Infektion eine Impfung zum Aufbau einer hybriden Immunität. Kinder, die bereits eine Infektion durchgemacht haben, sollen die Grundimmunisierung mit einer Dosis weniger bekommen.

Auffrischimpfungen (Booster):

Die STIKO empfiehlt eine Auffrischimpfung allen Personen ab 12 Jahren sowie 5- bis 11-jährigen Kindern mit Vorerkrankungen, wenn sie zuvor 2 immunologische Ereignisse hatten (z.B. Grundimmunisierung mit 2 Impfstoffdosen oder 1 Impfstoffdosis und eine SARS-CoV-2-Infektion). Bestimmten Personengruppen empfiehlt die STIKO nach 3 immunologischen Ereignissen (z.B. abgeschlossene COVID-19-Grundimmunisierung und erfolgte 1. Auffrischimpfung) eine weitere Auffrischimpfung (siehe FAQ: Welchen Personengruppen wird eine weitere Auffrischimpfung empfohlen und warum?). Als ein immunologisches Ereignis wird eine Impfstoffdosis gegen COVID-19 bzw. eine Infektion mit SARS-CoV-2 gezählt, sofern die entsprechenden Abstände gegeben sind (siehe FAQ: Wie sollten Personen geimpft werden, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben?).

Für Auffrischimpfungen soll i.d.R. ein mRNA-Impfstoff verwendet werden, für Personen ab 5 Jahren vorzugsweise ein für die jeweilige Altersgruppe zugelassener Omikron-adaptierter Impfstoff. Laut STIKO-Empfehlung kann Nuvaxovid bei Personen ab 18 Jahren als Alternative bei produktspezifischen, medizinischen Kontraindikationen gegen mRNA-Impfstoffe zur Auffrischimpfung verwendet werden. Das ist auch bei individuellem Wunsch nach entsprechender Beratung möglich. Die Anwendung bei 12-17-Jährigen ist bei Kontraindikatikonen gegen die mRNA-Impfstoffe ebenfalls möglich, stellt jedoch einen off-label-use dar. Anhand der verfügbaren Daten schätzt die STIKO ein, dass der Schutz einer Auffrischimpfung mit Omikron-adaptierten mRNA-Impfstoffen vermutlich dem einer Auffrischimpfung mit Nuvaxovid überlegen ist. Deshalb sollte nach Möglichkeit weiterhin präferenziell ein bivalenter mRNA- Impfstoff verwendet werden.

Laut STIKO soll bei den Auffrischimpfungen ein Mindestabstand von 6 Monaten zum letzten Ereignis (vorangegangene Infektion oder COVID-19-Impfung) eingehalten werden. In begründeten Einzelfällen kann der Abstand auf 4 Monate reduziert werden. Eine Ausnahme besteht für Patient:innen mit Immundefizienz (siehe FAQ "Wie soll eine Immunisierung bei PatientInnen mit Immundefizienz erfolgen?").

Zur Impfempfehlung von Personen, die mit einem nicht in der EU zugelassen Impfstoff geimpft wurden, siehe FAQ „Wie sollen Personen geimpft werden, die mit den nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen Sinovac, Sinopharm, Bharat Biotech International Ltd. oder Sputnik V geimpft wurden?“ und die Tabelle 4 in der COVID-19-Impfempfehlung.

Die Impfstoffe sollen ausschließlich intramuskulär (i. m.) verabreicht werden. Dies gilt auch für Patient:innen, die Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmer) einnehmen. Für diese sollen sehr feine Injektionskanülen verwendet und die Einstichstelle soll nach der Impfung mindestens 2 Minuten lang komprimiert werden. Bei COVID-19-Impfungen ist eine Aspiration bei der intramuskulären Applikation zur weiteren Erhöhung der Impfstoffsicherheit sinnvoll.

Zu Empfehlungen zur Durchführung der Grundimmunisierung und Auffrischimpfung nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion siehe die FAQ „Wie sollten Personen geimpft werden, die bereits eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben und bisher eine unvollständige Impfserie erhalten hatten?“.