Grüner wirds nicht, sagte der Gärtner und flog davon Drehorte

Die zahlreichen Cine-Mobile am Ortseingang nach der Spielbank geben einen Hinweis: In Wiessee ist wieder einmal ein Filmteam im großen Stil eingefallen. Gedreht wird eine Komödie mit namhaften Schauspielern.

Grüner wirds nicht, sagte der Gärtner und flog davon Drehorte
Die Wiesseer Gärtnerei Gaugenrieder bekam mit “Kempter” einen anderen Namen.

Ecke Münchner- und Auerstraße geht es hoch her. Ständig wuseln Mitarbeiter der vielköpfigen Crew zwischen Maske-, Bühnen-, Kamera-, Requisitenfahrzeugen und dem Drehort hin und her. Und der ist die Gärtnerei Gaugenrieder. Aus ihr wurde nun für den abendfüllenden Film die Gärtnerei „Kempter“, passend zum Titel: „Grüner wird’s nicht“.

Noch bis Freitag sollen die Dreharbeiten der „Majestic“-Filmproduktion  an der gesperrten Auerstraße dauern. Zwischen den Beeten des Familienbetriebs herrscht hektische Betriebsamkeit. Kamerapositionen und Scheinwerfer werden für eine neue Szene justiert. Die Gärtnerei der Gaugenrieders ist kaum wiederzuerkennen. Zumal auch Wiessee zur „bayerischen Kleinstadt“ hochgestuft wird.

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Grüner wirds nicht, sagte der Gärtner und flog davon Drehorte
Regisseur Florian Gallenberger (2.v.l.) und Produzent Benjamin Herrmann (re.) heben mit den Darstellern Elmar Wepper (2.v.re.) und Emma Bading (li.) ab.

Dort schuftet Gärtner Schorsch, gespielt von Elmar Wepper, täglich in seinem Betrieb, der kurz vor der Pleite steht. Er redet nicht gern und auch nicht viel – hat er nie, heißt es im Pressetext von „Majestic“. Vorlage ist der gleichnamige Roman „Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ des Kabarettisten Jockel Tschiersch. Regie führt der Oscar-prämierte Florian Gallenberger. Am 16. August war bundesweiter Drehbeginn.

„Ein solcher Schmarrn“

Elmar Wepper spielt einen bayerischen Grantler, der auf seiner Flucht vor sich selbst etwas findet, das er nicht zu vermissen glaubte: sich selbst. Während seiner unfreiwilligen Reise durch Deutschland in einem Doppeldecker-Flugzeug – von Oberbayern über das Rheinland und die Nordsee bis Brandenburg – begegnen ihm hochkarätige Kollegen: Ulrich Tukur, Sunnyi Melles, Monika Baumgartner und Dagmar Menzel.

Grüner wirds nicht, sagte der Gärtner und flog davon Drehorte
Zahlreiche Fahrzeuge der Produktionsfirma zeugen von einem großen Filmteam in Bad Wiessee.

Weppers Filmpartner helfen Gärtner Schorsch in seiner Ehekrise. Seine Tochter möchte zu allem Überfluss auf die Kunstakademie. „Ein solcher Schmarrn“ ist alles, was Schorsch dazu einfällt. Nur über den Wolken, in seinem klapprigen Flugzeug, fühlt sich Schorsch wirklich frei. Aber als dann dem Chef des lokalen Golfplatzes, den Schorsch angelegt hat, der Grünton des Rasens missfällt, fliegt er einfach davon. Es beginnt eine skurrile Reise an ungekannte Orte für Schorsch.

Kinostart Oktober 2018

Für Benjamin Herrmanns Majestic Filmverleih ist dies bereits der dritte Film mit Elmar Wepper in der Hauptrolle, nach den Kinoerfolgen „Kirschblüten – Hanami“ und „Dreiviertelmond“. Schorschs Ehefrau Monika, gespielt von Monika Baumgartner (Der Bergdoktor), schwankt zwischen Empörung und Erleichterung, als sich ihr ohnehin wenig redseliger Mann ohne Erklärung mit seinem Flugzeug aus dem Staub macht.

Gefördert wir die Koproduktion mit der „ARD Degeto“ mit Mitteln unter anderem des FilmFernsehFonds Bayern. Der Kinostart ist für den 18. Oktober nächsten Jahres geplant. Dann wird Bad Wiessee als Kleinstadt kaum wiederzuerkennen sein.

Schorsch ist Gärtner einer bayerischen Kleinstadt und schuftet täglich in seiner Gärtnerei, die kurz vor der Pleite steht. Die Ehe mit seiner Frau ist längst entzaubert und seine Tochter möchte an die Kunstakademie. Nur über den Wolken in seiner alten Piper J3 fühlt sich Schorsch wirklich frei. Doch dann missfällt dem Chef des lokalen Golfplatzes, den Schorsch angelegt hat, der Grünton des Rasens. Schorsch bleibt auf seiner Rechnung sitzen und der Gerichtsvollzieher will sein geliebtes Flugzeug verpfänden. Daraufhin setzt er sich in seine Piper und fliegt einfach davon. Ohne zu wissen, wohin.
Quelle: DFFF

„Grüner wirds nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ heißt der neue Film mit Elmar Wepper. Teile davon wurden auf der Golfanlage Bergkramerhof in Wolfratshausen gedreht.

Wolfratshausen – „Sauerkrautkoma“, „B12 – Gestorben wird im nächsten Leben“ oder nun „Grüner wird’s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“: Das Kino an der Bahnhofstraße setzt zurzeit auf bayerische Regionalität und erfährt dabei großen Publikumszuspruch. Am Sonntagabend diskutierten der Oscar-gekrönte Regisseur Florian Gallenberger und Schauspielerin Monika Baumgartner nach der Vorstellung mit Besuchern über ihre Eindrücke.

Am über dem Bergwald gelegenen Bergkramerhof beginnt und endet ein fast zweistündiger Spielfilm, der seit Donnerstag mit großem Erfolg in ganz Deutschland angelaufen ist. Warum Gallenberger, der für „Grüner wird’s nicht“ in Bad Wiessee, in Brandenburg, in Nordrhein- Westfalen, in Sachsen und auf Sylt sowie auf Norderney gedreht hat, ausgerechnet auf den Golfplatz am Bergkramerhof gekommen ist? „Der Golfclub-Vorsitzende Josef Hingerl war cool und hat uns viele Freiheiten gelassen“, sagte der 46-Jährige. Obwohl Hauptdarsteller Elmar Wepper noch nie einen Bagger betätigt hat, durfte er an Loch 8 auf einer Fläche von einem Quadratmeter das gepflegte Grün aufreißen und ein Loch buddeln.

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Über die grandiose schauspielerische Leistung des Planeggers, der im Film in ein Flugzeug steigt und seine Frau verlässt, gibt es keine zwei Meinungen. „Ich habe gerne mit ihm zusammengespielt“, erklärte Monika Baumgartner. Die Münchner Volksschauspielerin hob zudem hervor, dass in dem Film mehrere deutsche Dialekte zu hören sind.

Florian Gallenberger, der 2001 in der Kategorie Kurzfilm einen Oscar gewann und später auch für internationale Filmproduktionen verantwortlich war, wählte bewusst den Weg in die Regionalität. „Das ist ein Reichtum an Dialekten, den ich in Englisch nie ausdrücken hätte können“, sagte er. Gerade einmal 28 Drehtage beanspruchte der an vielen Drehorten entstandenen Film.

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„Da hat alles gepasst. Die Kameraführung, die Schauspieler und die Dialoge“, schwärmte Kinobesucher Karl Raminger aus Geretsried. Florian Gallenberger und Monika Baumgartner zeigten sich zudem angetan vom gemütlichen Ambiente des Kinos an der Bahnhofstraße. Geduldig signierten sie nach der Vorstellung Filmplakate und versprachen, bald wiederzukommen. 

Info

Der Film „Grüner wird’s nicht sagte der Gärtner und flog davon“ ist am Dienstag und Mittwoch um 20 Uhr im Kino an der Bahnhofstraße 10 zu sehen und wird voraussichtlich noch eine weitere Woche gezeigt.