Anfangen zu arbeiten groß oder klein

Deshalb hier meine Bitte um orthogaphische Hilfe, stehe gerade komplett auf der Leitung und der Duden mit mir.

 

"Ich bin gerade am A/arbeiten."

 

Wie ist es richtig? Ist "arbeiten" in dem Kontext nun ein substantiviertes Verb oder nicht?!

 

Schon mal danke!

Anna

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Anfangen zu arbeiten groß oder klein

(ElisabethR)

Geschrieben 10. Februar 2007

(ElisabethR)

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Geschrieben 10. Februar 2007

Liebe Anna -

 

in dem Fall wird "Arbeiten" groß geschrieben.

Hier von der Uni Leipzig dazu:

 

Grundform: Arbeit

Antonym von: Nichtarbeiten

Teilwort von: kunstgewerbliche Arbeiten, Sammlung von Arbeiten, die Arbeiten laufen auf vollen Touren, alle angefangenen Arbeiten vollenden, Arbeiten nach außerhalb vergeben, fehlerhaftes Arbeiten, betriebssicheres Arbeiten, fortgeschrittenes Arbeiten, die Arbeiten laufen auf höchsten Touren, akzeptierte Arbeiten, jemanden an's Arbeiten bringen, Arbeiten in Schichten

Form(en): Gearbeitet, Arbeitet, Arbeitens, Bearbeitet, Erarbeitet, Arbeitendes

 

Du kannst dich da am Beispiel: "Jemanden an's Arbeiten bringen" orientieren...

 

Und hier noch mal der Link:

(Link ungültig)

 

Schöne Grüße - Elisabeth

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(Anna)

Geschrieben 10. Februar 2007

(Anna)

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Geschrieben 10. Februar 2007

Hallo Elisabeth,

 

danke!

Ich habe es immer mit dem Artikel versucht, das ist die Regel, an der ich mich normalerweise orientiere. Aber man kann schließlich beim besten Willen nicht "Ich bin an DEM Arbeiten" sagen

Anfangen zu arbeiten groß oder klein
. Und mit "Ich bin bei DER Arbeit" wäre die Sache ohnehin klar gewesen ...

Und damit war das Durcheinander komplett.

In Deinem Beispiel funktioniert nämlich der Artikel wieder: "Jemanden an DAS Arbeiten bringen."

Manchmal ist Rechtschreibung schon was Schwieriges (hier ganz eindeutig groß zu schreiben!

Anfangen zu arbeiten groß oder klein
)

 

Liebe Grüße

Anna

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(HilkeGB)

Geschrieben 10. Februar 2007

(HilkeGB)

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Geschrieben 10. Februar 2007

Hallo Anna!

 

Mach dir nichts draus, diese verdamme Groß und Kleinschreibung ist einfach grässlich- fast, wie die neue Rechtschreibung.

An diesen Stellen muss ich auch immer nachdenken- grauenhaft.

 

Lg Hilke

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Heinz-Werner

Geschrieben 10. Februar 2007

Heinz-Werner

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Geschrieben 10. Februar 2007

Moin zusammen,

 

langsam werden mir all diese grässlichen Dinge klar. Am Arbeiten ist natürlich die Zusammenziehung von Präposition und Artikel, also muss es heissen "an dem Arbeiten". Man zieht das vermutlich zusammen, weil das so doof klingt, oder?

 

Eins ist mir noch nicht ganz klar: "An dem" ist ja Dativ, also muss ich fragen ... mmh, klar An wem bin ich? Am Arbeiten. Ganz einfach, eigentlich. Oder?

 

Verstörte (verstörende?) Grüße

 

HW

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(PhilippJ)

Geschrieben 10. Februar 2007

(PhilippJ)

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Geschrieben 10. Februar 2007

Liebe Elisabeth,

 

kannst du mir bitte erklären, was in der komischen Aufstellung der Uni Leipzig zum Substantiv Arbeit die hinten angehängten Formen und Nebenformen zum Verb Arbeiten miteinander zu tun haben. Ich weiß, das musst nicht du verantworten, aber vielleicht hast du das ja verstanden??

 

Im übrigen würde ich gegen alls bisher Gesagte mal die These in den Raum stellen, dass sich in der Umgangssprache zu vielen Verben längst eine vulgärpolnische Verlaufsform "am tun sein" eingebürgert hat. - Ich schaffe nämlich nicht am Arbeiten herum (um was draus zu machen?) noch existiere ich "beim" Arbeiten (in seinem Schatten?), sondern: ich bin dabei, zu arbeiten. Das ist die Grundform, die in der Form: ich bin am arbeiten, kontrahiert erscheint.

 

FG Phi

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Gabriele

Geschrieben 10. Februar 2007

Gabriele

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Geschrieben 10. Februar 2007

Liebe Anna,

 

Philo hat schon in die Richtung argumentiert, die diese Wortfügung auch für mich hat.

"Am Arbeiten" gibt es bei uns in Österreich überhaupt nicht - es erscheint mir also ein Deutsch-deutsches Phänomen zu sein, das im weitesten Sinne mit eingebürgertem Dialekt zu tun haben muss.

Korrekt würde ich diesen Zustand als "ich bin dabei, zu arbeiten" formulieren (Was sich mit Philos Vorschlag deckt).

Mir geht das oft so, wenn ich Sätze lese wie "Da bin ich noch am Überlegen" oder "Ich hab das nicht geputzt bekommen", dass ich erst einmal nachdenken muss, was eigentlich damit gemeint ist. Soviel zum gemeinsamen deutschen Sprachraum

Anfangen zu arbeiten groß oder klein

 

Korrekte Deutschgrüße

Gabi

Schachzüge, Störfaktor, Grenzenlos nah, Infinity/ alle bei Thienemann, &&http://www.gabriele-gfrerer.at&&http://teamor61.blogspot.com/

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(PhilippJ)

Geschrieben 11. Februar 2007

(PhilippJ)

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Geschrieben 11. Februar 2007

Noch eins druff: Ich komme gerade von einem Geburtstag, wo ich auf eine kluge Privatdozentin der Germanistik traf, der ich floskelhaft unser Problem darlegte.

 

Hier die Antwort: "Frage: Wie geht's? - Antwort: Der Opa ist das Zeitliche am segnen! - Klare Gerundialform!"

 

Ha ich doch jesaacht, nö? FG Phi

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(Peter_Dobrovka)

Geschrieben 11. Februar 2007

(Peter_Dobrovka)

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Geschrieben 11. Februar 2007

"Frage: Wie geht's? - Antwort: Der Opa ist das Zeitliche am segnen! - Klare Gerundialform!"

Anfangen zu arbeiten groß oder klein

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(PhilippJ)

Geschrieben 12. Februar 2007

(PhilippJ)

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Geschrieben 12. Februar 2007

Hallo Peter,

ich zweifle nachgerade auch, ob meine germanistische Tischbekanntschaft sich nicht vertan hat. Im ersten Moment freut man sich ja immer über die Zustimmung der Fachleute. Aber das Gerundium schreibt man ja auf deutsch groß, weil es ein substantivierter Infinitiv ist, und ich hab ja gerade argumentiert, dass der Infinitiv in unserer Wendung nicht substantiviert ist. Aber, da haste wohl recht, klein und Gerundium geht nicht beides. - Hast du etwa doch in ein schlaues Buch gespickt?

Anfangen zu arbeiten groß oder klein

FG Phi

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(Petra)

Geschrieben 12. Februar 2007

(Petra)

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Geschrieben 12. Februar 2007

Mein schlaues Buch sagt (wenn ich die Bücher nicht hätte...), der Opa müsste groß segnen (Gerundium), aber deine Tischbekanntschaft hat vielleicht grade ins Glas geguckt und klein, äh leise gesprochen?

Anfangen zu arbeiten groß oder klein

Übrigens geht es mir wie Gabi, obwohl ich ursprünglich Süddeutsch spreche... diese Formen sind in der Tat sehr umgangssprachlich und im Dialekt eher üblich. Ich würde so allenfalls im Dialog schreiben.

Schöne Grüße,

Petra

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Uschi

Geschrieben 12. Februar 2007

Uschi

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Geschrieben 12. Februar 2007

diese Formen sind in der Tat sehr umgangssprachlich und im Dialekt eher üblich. Ich würde so allenfalls im Dialog schreiben.

Herr Sick (ich suche die ganze Zeit schon, wo er sich dazu geäußert hat) hat diese Wendung wohl eindeutig dem Ruhrpott zugeordnet.

 

LG

Uschi

Alle verrückt außer ich

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(Anna)

Geschrieben 12. Februar 2007

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Geschrieben 12. Februar 2007

Hallo Ihr,

 

da habe ich ja eine Grammatikdiskussion losgetreten

Anfangen zu arbeiten groß oder klein
.

Aber weil hier immer wieder die Überlegung auftaucht, woher die Formulierung "am Arbeiten" nun kommen mag: Ich bin aus Norddeutschland und lebe in Österreich.

 

Und WOHER habe ich jetzt diese Wendung?

 

Ehrlich, ich weiß es nicht

Anfangen zu arbeiten groß oder klein
.

Ich glaube fast, ich habe sie sowohl im Norden als auch im Süden schon gehört.

 

Liebe Grüße

Anna

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Anfangen zu arbeiten groß oder klein

(Peter_Dobrovka)

Geschrieben 12. Februar 2007

(Peter_Dobrovka)

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Geschrieben 12. Februar 2007

Hallo Peter,

ich zweifle nachgerade auch, ob meine germanistische Tischbekanntschaft sich nicht vertan hat. Im ersten Moment freut man sich ja immer über die Zustimmung der Fachleute. Aber das Gerundium schreibt man ja auf deutsch groß, weil es ein substantivierter Infinitiv ist, und ich hab ja gerade argumentiert, dass der Infinitiv in unserer Wendung nicht substantiviert ist. Aber, da haste wohl recht, klein und Gerundium geht nicht beides. - Hast du etwa doch in ein schlaues Buch gespickt?  

Anfangen zu arbeiten groß oder klein

FG Phi

Nein, ich zehre noch vom gymnasialen Deutsch-LK.

 

Ich will das Rätsel mal versuchen, aufzulösen: Dat is dat Rheinische Gerundium.

Anfangen zu arbeiten groß oder klein
Und wird trotzdem klein geschrieben, weil es gar kein Gerundium ist, sondern die Verlaufsform. Die gibt es auch im Englischen: I am reading = Ich bin am lesen. Und das ist weder Witz noch Quark. Das stimmt tatsächlich. Zumindest laut meinem toten Lateinlehrer, der ein ziemlicher Philologe und Hobby-Sprachwissenschaftler war. Der wußte wirklich alles über Sprache.

 

Gerade der Beispielsatz "das Zeitliche am segnen" zeigt, daß es kein Gerunidum sein kann, denn wie kann ein Gerunidum ein Objekt haben? Das können nur Verben. Wäre segnen ein Gerundium, müßte es heißen: am "Segnen des Zeitlichen".

 

Peter

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Philipp

Geschrieben 15. Februar 2007

Philipp

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Geschrieben 15. Februar 2007

Hallo zusammen,

 

es handelt sich tatsächlich um die sogenannte Verlaufsform (dabei sein, etwas zu tun), die mit substantiviertem Infinitiv und standardsprachlich mit "beim" bzw. "im" gebildet wird.

Ich bin beim Arbeiten / Schreiben / Einkaufen.

Das Fieber ist im Abklingen.

 

Die Verlaufsform mit "am" gehört laut Duden 9 der landschaftlichen Umgangssprache an, v.a. im Rheinland und in Westfalen.

 

Grüße

Philipp

 

Twitter: @autorlekt

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(Peter_Dobrovka)

Geschrieben 15. Februar 2007

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Geschrieben 15. Februar 2007

Ich habe übrigens wieder mal die gute alte Wikipedia rausgekramt ...  

Anfangen zu arbeiten groß oder klein

(Link ungültig)

 

es handelt sich tatsächlich um die sogenannte Verlaufsform (dabei sein, etwas zu tun), die mit substantiviertem Infinitiv und standardsprachlich mit "beim" bzw. "im" gebildet wird.

Ich bin beim Arbeiten / Schreiben / Einkaufen.

Das Fieber ist im Abklingen.

Steht das so im Duden?

Weil DAS - so würde ich auf Anhieb sagen - KEINE Verlaufsform ist.

Und wenn's doch eine ist, muß das Verb aber klein geschrieben werden, oder nicht?

 

Die Verlaufsform mit "am" gehört laut Duden 9 der landschaftlichen Umgangssprache an, v.a. im Rheinland und in Westfalen.

Also hier hat der Duden Horizonterweiterungsbedarf, würde ich mal sagen.

 

Peter

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Philipp

Geschrieben 16. Februar 2007

Philipp

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Geschrieben 16. Februar 2007

Hallo Peter,

 

ja, so steht es auch im Duden Bd. 9, der es eben Verlaufsform nennt und von einem substantivierten Infinitiv ausgeht, der demzufolge großgeschrieben werden muss.

Allerdings handelt es sich noch um die fünfte Auflage. Ob sich mit der Reform der Reform daran etwas geändert hat, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

Oh, ich sehe gerade, der aktuelle Rechtschreibduden führt unter K 82 "beim Kuchenbacken sein" auf.

 

Gruß

Philipp

 

Twitter: @autorlekt

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Anfangen zu arbeiten groß oder klein

(Peter_Dobrovka)

Geschrieben 16. Februar 2007

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Geschrieben 16. Februar 2007

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, daß der Duden hier falsch liegt.

 

Zunächst mal ist "am arbeiten" sehr viel häufiger als "beim arbeiten" gebräuchlich.

Zum anderen ist "beim Arbeiten" keine Verlaufsform sondern ein stinknormales Substantiv mit Präposition davor. Weshalb es dann wieder richtig ist, daß es groß geschrieben wird.

 

Man kann zur Unterscheidung der Verlaufsform vom Gerundium die Transitiv-Probe machen. Das Gerundium ist nicht transitiv, da es kein Verb mehr ist, sondern ein Substantiv.

 

Ich bin die Kuh am melken. -> melken ist transitives Verb.

Ich bin die Kuh beim melken. -> paßt nicht

Ich bin beim Melken der Kuh. -> korrektes Gerunidum, aber keine Verlaufsform.

Ich bin am Melken der Kuh. -> korrektes Gerunidum, aber keine Verlaufsform.

Ich bin am melken die Kuh. -> Satzstellung hört sich ungewohnt an, ist so nicht gebräuchlich.

 

Kleiner Test (Mißbrauch von Google, hehe):

"bin beim arbeiten und" -> 164 Treffer

"bin am arbeiten und" -> 26300 Treffer

Aufschlüsselung nach Groß/Kleinschreibung kann Google nicht, aber so Pi mal Daumen würde ich sagen, daß die Kleinschreibung deutlich überwiegt. (Und es liegt nicht daran, daß aus Faulheit alle Wörter auf der Seite klein wären).

 

Jetzt wäre es noch interessant, Beispiele aus der Literatur zu bringen. Da die Verlaufsform aber als "nichtliterarischer Dialekt" gilt, ist das etwas schwierig.

 

Peter

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(Jan)

Geschrieben 16. Februar 2007

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Geschrieben 16. Februar 2007

Dann lehn ich mich auch mal aus dem Fenster, Peter (Mann, wo bleiben denn hier die Germanisten!?):

 

Das Gerundium gibt es im Lateinischen, im Englischen, in romanischen Sprachen - aber im Deutschen nicht!

 

Es ist Umgangssprache, regionale Sprache, aber grammatikalisch falsch.

 

Gruß

Jan

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(Peter_Dobrovka)

Geschrieben 16. Februar 2007

(Peter_Dobrovka)

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Geschrieben 16. Februar 2007

Meinst du jetzt, daß es die Bezeichnung "Gerundium" in der deutschen Grammatiklehre nicht gibt, Jan, oder daß es keine substantivierten Verben in der deutschen Sprache gibt?

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Thomas R.

Geschrieben 16. Februar 2007

Thomas R.

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Geschrieben 16. Februar 2007

Hallo Peter,

 

es gibt im Deutschen kein Gerundium. Das gibt es nur in einigen wenigen Sprachen, neben dem Lateinische, das Englische und verschiedene romanische Sprache.

 

Im Deutschen gibt es einen substantivierten Infinitiv (am Arbeiten- umgs. meist aus dem rheinischen Raum), der in vielen Formen auftritt. Dabei wird die Infinitivform eines Verbes substantiviert, indem ein Artikel vorgestellt wird. Substantive werden im Deutschen immer groß geschrieben- von einigen Sonderformen in der Literatur, z.B. bei Stefan George einmal abgesehen.

(Und der Unterschied zwischen dem substantivierten Infinitiv (im Deutschen) und dem Gerundium (in anderen Spradchen) ist, dass ein substantivierter Infinitiv immer aktiv ist. Deutlich wird dies, wenn man mal passive Verben so behandelt "Die Leute waren sich am Setzen"- das geht nur in der Umgangssprache, und man hört es auch. Ein anderes Beispiel wäre "Mit dem Auto war ich am Rollen".)

 

Gruss

 

Thomas

"Als meine Augen alles // gesehen hatten // kehrten sie zurück // zur weißen Chrysantheme". Matsuo Basho

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(Jan)

Geschrieben 16. Februar 2007

(Jan)

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Geschrieben 16. Februar 2007

Klar gibt es substantivierte Verben, Peter - und die "ersetzen" das Gerundium, für das es im Deutschen keine Form gibt.

 

Gruß

Jan

 

(edit: sehe grade, Thomas war schneller - und ausführlicher

Anfangen zu arbeiten groß oder klein
)

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(JuliaP)

Geschrieben 17. Februar 2007

(JuliaP)

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Geschrieben 17. Februar 2007

Halli hallo alle,

 

 

als hoffentlich angehende Linguistin wollte ich mich zuerst nicht einmischen, um mich in meinem jugendlichen Leichtsinn nicht durch versehentliche Falschaussagen bis auf die Knochen zu blamieren, aber da ja im Grunde alles gesagt ist (ich stimme mit meinem fragmentarischen Wissen den letzten Beiträgen von Thomas und Peter vollends zu), bin ich mutig und füge dem Thema eine Kleinigkeit zur Kenntnisnahme hinzu:

 

Die deutsche Umgangssprache tendiert zur Umschreibung durch Präpositionen.

 

"Ich bin am Arbeiten" ist eine Aussage, die der durchschnittliche Sprecher am ehesten machen würde. Im Rheinland sowieso, ich behaupte, im ganzen deutschsprachigen Raum ebenfalls immer mehr. Man tendiert zu Präpositionalkonstruktionen, um ältere Objekt- oder Attributkonstruktionen zu ersetzen (Beispiel: "ich erinnere mich an dich" statt "ich erinnere mich deiner" bzw. "das Auto von Karl" statt "Karls Auto")

"Ich bin dabei, zu arbeiten" sagt der durchschnittliche Sprecher seltener. Das unterstelle ich ihm hiermit ganz dreist! Regional und persönlich gibt es natürlich zahllose Abweichungen. Im Dialog kommt es auf den Hintergrund der sprechenden Figur an, natürlich. Vielleicht handelt es sich um einen Menschen, der sich gepflegt umständlicher/altmodischer/bewusst nicht zu umgangssprachlich ausdrückt, was auch immer.

Was ich sagen will: einem ganz normalen, sprachlich nicht zu exotischen Blümchen neigenden Sprecher würde ich die Präpositionalphrase in den Mund legen. Das bin ich zumindest am Meinen (uargh, klingt das grauslich!).

Wie schreibe ich zu arbeiten?

„Mit zu arbeiten“ - die richtige Schreibweise Nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung wird das Wort zusammengeschrieben. (Beispiel: Er hat mitzuarbeiten, ob er möchte oder nicht.)

Bin am Arbeiten gross oder klein?

Die üblichste standardsprachliche Form ist in Österreich „Ich bin beim Arbeiten“, zunehmend wird aber auch die Form „Ich bin am Arbeiten“ standardsprachlich verwendet. Der Progressiv mit „am“ ist vor allem in der rheinischen Sprache, anderen westdeutschen Dialekten und in der Schweiz bekannt.

Wird Arbeit klein geschrieben?

Das war eine wirklich mühevolle Arbeit. Das ist anstrengende/harte/eine schwere Arbeit. Das ist eine sehr gründliche/gute Arbeit.

Werden Tunwörter groß oder klein geschrieben?

Die Faustregeln dafür lauten: Regel: Substantive /Namenwörter schreibst du groß. Regel: Verben /Tunwörter und Adjektive /Wiewörter , die du als Substantive verwendest (= Substantivierungen ), schreibst du ebenfalls groß.