Abbildungsnummern nicht gleich

Mirjam Beglinger

In wissenschaftlichen Arbeiten dürfen Sie Bilder verwenden, solange diese dazu dienen, einen in der Arbeit dargelegten Sachverhalt visuell zu unterstreichen. Mit  Erläuterungen in Ihrem Text verweisen Sie auf die Abbildung. Zur korrekten Beschriftung einer Abbildung gehören Abbildungsnummer, eine aussagekräftige Bildunterschrift sowie Angaben zur Urheberschaft (z. B. Künstlerin und/oder Fotograf). Anders gesagt: Bei Angaben zu Bildern reicht es nicht aus, lediglich den Fundort eines Bildes anzugeben (z.B. eine Website), sondern es braucht konkrete Angaben zur Herkunft des Bildes.

Fundort ist nicht gleich Quelle

Was das konkret heisst, schauen wir uns am Beispiel der Mona Lisa an. Nehmen wir mal an, ich finde auf dem Netz eine Abbildung der Mona Lisa, einem Gemälde von Leonardo da Vinci, jedoch keine Angaben zur Urheberschaft. Da ich weiss, mir bewusst ist, dass die URL, unter der ich das Bild gefunden habe (= Fundort), nicht ausreicht, um das Bild in einer wissenschaftlichen Arbeit korrekt zu beschriften, braucht es weitere Suchanstrengungen von mir. Doch wie vorgehen, wenn ich keine Anhaltspunkte zu einem Motiv habe?

Urheberschaft eines Bildes ausfindig machen

Eine erste Möglichkeit, Informationen zur Urheberschaft in Erfahrung zu bringen, bietet die Anfrage bei der Betreiberin oder beim Betreiber einer Website. Fehlen Angaben zu Abbildungen auf einer Website, ist ja davon auszugehen, dass sie im Auftrag der Betreibenden erstellt worden sind und diese Auskunft zur Urheberschaft geben können.

Im Falle unserer Mona Lisa lässt sich das Bild auch über die ‹umgekehrte Bildersuche›, wie etwa Google sie anbietet, identifizieren (images.google.de): Mit einem Klick auf das Kamera-Symbol im Suchfenster öffnet sich ein Feld, auf dem Sie URL oder Bild zum vorhandenen Bild eingeben können. Darauf gibt Ihnen Google verschiedene Websiten aus, auf denen das Bild – und allenfalls Angaben zur Urheberschaft – zu finden sind. Und Sie sehen richtig: Bei Fotografien von Gemälden sind wir gleich zweifach gefordert: Wir machen sowohl Angaben zur Urheberschaft von Gemälde als auch von Fotografie.

Neben Google bieten auch auch andere Bildersuchmaschinen die umgekehrte Suche an. Solche Alternativen sind etwa «TinEye» (tineye.com) oder «RevEye», das als AddOn für Firefox und Chrome zur Verfügung bereitsteht. Auch diese Suchmaschinen geben einzelne Websites mit Bezug zum Bild als Treffer an. «Reversee» wurde eigens für die Verwendung auf dem iPad entwickelt und ist im AppStore zu haben. Fürs iPhone gibt es zum Beispiel «CamFind Visual Search Engine» oder «Google Lens».

Und wenn ich die Urheberschaft trotz allen Bemühungen nicht finde?

Die Möglichkeiten des virtuellen Raums machen es heute viel einfacher, Bilder in wissenschaftlichen Arbeiten zu nutzen und korrekt auf die Urheberschaft hinzuweisen. Trotzdem kann es vorkommen, dass bei allen Bemühungen keine Informationen zur Urheberschaft ausfindig zu machen sind. Was Sie tun können, wenn das der Fall ist, davon berichten wir einem späteren Blog-Beitrag.

Weitere Blogbeiträge zum Thema

stud.phzh.ch/zitieren/az#bildnachweis
stud.phzh.ch/zitieren/az#bildrecht
stud.phzh.ch/zitieren/az#bildunterschrift

Zum Weiterlesen

Bundesgesetz über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte

ProLitteris: FAQ Wie funktioniert das Urheberrecht?

Erster Blog zum Thema ist hier, dort finden sich auch obige Links:

blog.phzh.ch/schreibzentrum/category/schreibberatung/qa-zitieren/

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Tabellen und Grafiken erstellen und anordnen


BOTForum-Newbie

Beiträge: 6Registriert: Di 2. Dez 2014, 19:22

Identische Abbildungsnummer für gleiche Bilder

Ich habe identische Bilder in einer Arbeit verstreut. Nun würde ich gerne für jedes identische Bild an jeder Stelle die gleiche Abbildungsnummer haben. Wie realisiert man das?

gruß Jan

u_fischerForum-Meister
Beiträge: 4155Registriert: Do 22. Nov 2012, 11:09 Kontaktdaten:

Beitrag von u_fischer » Mo 24. Aug 2015, 23:28

Mit label + ref wahrscheinlich.

BOTForum-Newbie

Beiträge: 6Registriert: Di 2. Dez 2014, 19:22

Beitrag von BOT » Di 25. Aug 2015, 09:51

Leider nein. \Label darf nur unter ein Bild, sonst ist es mehrfach definiert. Mit \ref verweise ich ja nur auf die Nummer, das hat meines Wissen nichts mit der Vergabe zu tun.

Die Abbildungsnummer ist aber trotzdem fortlaufend (Kapitel + fortlaufende Nummer). Aber ich hätte halt gerne, dass z.B. die Abbildungsummer immer 2.3 ist, auch wenn das Bild an Stelle 5.6 steht.

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser » Di 25. Aug 2015, 10:22

Mal eine blöde Frage: Welchen Zweck soll es haben, dasselbe Bild mehrfach mit derselben Nummer einzubinden? Warum nicht zukünftig nur einen Verweis auf das bereits früher eingebundene Bild, wie das normalerweise üblich ist?

Ansonsten: [mm][/mm]

u_fischerForum-Meister
Beiträge: 4155Registriert: Do 22. Nov 2012, 11:09 Kontaktdaten:

Beitrag von u_fischer » Di 25. Aug 2015, 11:07

BOT hat geschrieben:Leider nein. \Label darf nur unter ein Bild, sonst ist es mehrfach definiert. Mit \ref verweise ich ja nur auf die Nummer, das hat meines Wissen nichts mit der Vergabe zu tun.

Was aber bedeutet, dass du mit \ref auf die "Originalnummer" zugreifen kannst. Irgendwoher muss da neue Bild ja wissen, welche Nummer es verwenden soll.

Oder soll es das anhand des Dateinamens rausfinden? Dann müsstest du \includegraphics so umschreiben, dass es die Nummer zusammen mit dem Dateinamen speichert.

Und du solltest dir Gedanken machen, was du eigentlich im Abbildungsverzeichnis machen willst.

Stefan KottwitzAdmin
Beiträge: 2199Registriert: Di 8. Jul 2008, 00:39 Kontaktdaten:

Beitrag von Stefan Kottwitz » Di 25. Aug 2015, 12:39

Hallo Jan,

um es klar zu sagen, das würde bedeuten, nur an ein einziges Bild (kann, aber muss nicht das erste sein) ein \label zu setzen und bei allen anderen \ref zu verwenden.

Solche Ideen würde ich aber stets mit realen Büchern und Arbeiten vergleichen. hast Du jemals in eine Buch Deines Fachgebiets ein Buch gesehen,

  • in dem sich Abbildungen wiederholen?
  • in dem sich Abbildungsnummern wiederholen?
  • in dem Abbildungsnummern durcheinander sind, weil z.B. nach Nummer 4 nochmal Nummer 2 auftaucht, und dann nochmal Nummer 1?

Ich würde mich an professionellen Arbeiten orientieren, also insbesondere den Fachbüchern. Dort ist es einfach üblich, Querverweise zu geben. Nummern sind nicht zum Schmuck da, sondern genau für Querverweise. Gibt es keinen Verweis, braucht ein Bild keine Nummer. Die Nummern sollten in der richtigen Reihenfolge sein, sonst fällt das Auffinden schwer. Suche ich Bild 5 und habe auf der aufgeschlagenen Seite Bild 2, blättere ich nach rechts? Oder nach links, weil das eine zweite oder dritte 2 ist, die eigentlich nach der 5 kommt?

Ich würde beim klassischen Aufwärts-Nummerieren bleiben und nicht identische Bilder wiederholt einfügen. Dieser vermeintliche Leser-Komfort, nicht blättern zu müssen, kann verwirrend sein und evtl. nicht professionell wirken.

Stefan

BOTForum-Newbie

Beiträge: 6Registriert: Di 2. Dez 2014, 19:22

Beitrag von BOT » Di 25. Aug 2015, 17:17

Ja, dass die Geschichte sinnlos ist weiß ich auch, aber wenn der Prof darauf besteht was soll man machen...

Ich denke ich mach das jetzt in einem eigenen Dokument und versuche die counter zu setzen oder Unsichbare Bilder und Kapitel einzufügen.

trotzdem vielen Dank an alle

Stefan Kottwitz Admin
Beiträge: 2199Registriert: Di 8. Jul 2008, 00:39 Kontaktdaten:

Beitrag von Stefan Kottwitz » Di 25. Aug 2015, 17:53

Mit \caption* aus dem Paket [d]caption[/d] kannst Du freie Bildunterschriften ohne automatische Nummerierung setzen, und darin \ref verwenden.

Aber mal eine ganz andere Idee: Du könntest die Bilder (ohne figure-Gleitumgebung, ist ja offenbar hier gar nicht passend) in eine Box tun, die ausgeben,und die Box an weiteren Stellen wiederholt ausgeben. D.h. der Boxinhalt wird nur erstmalig erzeugt, später ist es nur eine Kopie. Ginge mit \savebox und dann wiederholt \usebox an allen benötigten Stellen.

Doch ehe man das hinbastelt: besteht der Professor tatsächlich darauf, oder ist das eine nicht weiter hinterfragte Vorgabe? Vielleicht ist er ja ganz zugänglich, wenn man den Verbesserungsvorschlag macht, klassisch zu referenzieren statt zu kopieren. Man kann ihm ja obige Punkte mal nennen, z.B. die Durcheinander-Nummerierung bei wiederholten Nummern. Vielleicht hat er das gar nicht bedacht. Oder ihr habt euch etwas missverstanden oder nur zu kurz geredet. Hat der Prof schonmal was veröffentlicht?

Oder löse das Problem durch Verzicht auf Abbildungsnummern. Ohne Referenzieren und durcheinander kopiert hat es ja eh keinen Sinn. Wenn die Vorgabe Deines Profs wiederholte Ausgabe des Bildes im Text ist, und Nummerierung nicht genannt sein sollte, hätte sich das damit auch erledigt.

Stefan

Wie werden Abbildungen nummeriert?

Abbildungen werden in der Regel von unten, Tabellen von oben beschriftet. In einigen Fällen und Vorgaben werden Tabellen ebenfalls von unten beschriftet. Sollten Abbildungen bzw. Tabellen über mehrere Seiten gehen, ist die Nummerierung fortzusetzten und die Beschriftung je Seite zu wiederholen: "Tab.

Wie nummeriert man Bilder in Word?

Word. Klicken Sie auf das Bild, dem Sie eine Beschriftung hinzufügen möchten. Klicken Sie auf Verweise > Beschriftung einfügen. Um die Standardbeschriftung (Abbildung) zu verwenden, geben Sie ihre Beschriftung in das Feld "Beschriftung " ein.

Wie kann man das abbildungsverzeichnis aktualisieren?

Aktualisieren eines Abbildungsverzeichnisses.
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