Wo kann man Gott ist nicht tot schauen?

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2015

Wer kann dem eigenen Blick entgehen?
"Notfilm": Ein Film über einen Film, der "Film" heißt und von Beckett stammt

Auf unserem Bild sieht es aus, als hätten sich die beiden etwas zu sagen gehabt. Aber alle verfügbaren Quellen behaupten, das sei ganz und gar nicht der Fall gewesen. Buster Keaton und Samuel Beckett wären einander bei den Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Film" vielmehr weitläufig aus dem Weg gegangen. Beckett, der das Drehbuch geschrieben hatte, hätte lieber mit Chaplin gearbeitet, der nicht zur Verfügung stand, oder mit Jack MAcGowran, der ebenfalls nicht konnte, sein Regisseur Alan Schneider hätte Zero Mostel vorgezogen. Buster Keaton war die dritte Wahl! Kein Wunder, dass er zu spät für die Teambesprechung anreiste und noch beim Filmfestival in Venedig, wo "Film" 1965 zur Welturaufführung kam und begeistert aufgenommen wurde, recht einsilbig bemerkte, er habe keine Ahnung, worum es in diesem Werk gehe. Wie der General in seinem Film "Der General" habe er sich gefühlt, der eine Armee führt, aber nicht weiß, wohin.

Dabei war der General bei "Film" ganz sicher Samuel Beckett. Er war der Einladung Barney Rossets, des Gründers der Grove Press, gefolgt, der einige seiner Autoren, darunter eben Beckett (und Pinter und Ionesco, Duras und Robbe-Grillet) um Drehbücher bat, von denen damals allerdings nur das von Beckett tatsächlich verfilmt wurde. Ionescos "Hard-Boiled Egg" brauchte für seine Verfilmung bis 2005.

Die Idee, die "Film" zugrunde liegt, ist grandios: einen Mann vor den Blicken fliehen zu lassen, die seine Gestalt erfassen. Auch und vor allem vor dem Kameraauge. Dieses heißt im Drehbuch "E" (für "eye"), während der Mann, den Keaton spielt, "O" heißt (wie "object"). Wir sehen dann auf einer Länge von etwa 22 Minuten einen Mann in langem Mantel und dem typischen flachen Keaton-Hut von hinten, der erst eine Mauer entlanghastet, einem Paar ausweicht, weiterstolpert, in ein Haus und schließlich in seine Wohnung eintritt, immer auf der Flucht davor, gesehen zu werden - er zieht den Vorhang vors Fenster, verhängt den Spiegel, jagt Hund und Katze fort, deckt das Fischglas ab und den Vogelkäfig, selbst die augenähnlichen Aussägungen der Sessellehne. Schließlich hat er alle Blicke von sich abgezogen außer einem - seinem eigenen.

"Film" war eine Sensation, aber er war nicht ganz so, wie Beckett, der vom Filmen und von Technik überhaupt gar nichts verstand, sich das vorgestellt hatte. Aus acht Minuten, die der Prolog dauern sollte, wurde eine. Der Rest war unbrauchbares Stroboskop-Gezapple. Jetzt sind Teile des vermeintlich unbrauchbaren Materials - wie das so ist: unter einem Spülstein von Barney Rosset, der den Film auch produzierte - wieder aufgetaucht. Der Filmarchivar und Restaurator Ross Lipman hat "Film" restauriert. Und er hat einen Weg gefunden, die ursprünglich geplante Fassung nun wieder ahnen zu lassen, und zwar in einer Dokumentation, einem "kino-essay". Es soll, so berichtet "movingimagearchivenews", die Geschichte von Becketts "Film" erzählen und den Satz des irischen Philosophen George Berkeley in den Mittelpunkt rücken: "To be is to be perceived", eine Erkenntnis, deren Tragweite im Zeitalter des Films, des Digitalen gar, im achtzehnten Jahrhundert nicht vorherzusehen war. "Film" sei Becketts Antwort auf diesen Satz. Und Buster Keaton? Ist er nicht der, der immer mit Beckett verglichen wird?

VERENA LUEKEN

Notfilm von Ross Lipman wird beim Filmfestival in London uraufgeführt. Eine DVD mit Film und Notfilm soll im Frühjahr 2016 herauskommen.

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Über diesen Film

Student Josh Wheaton schreibt sich in seinem ersten College-Jahr in dem Philosophie-Kurs von Professor Radisson ein. Dieser fordert seine Studenten gleich in der ersten Stunde dazu auf, die Worte 'Gott ist tot' auf ein Blatt Papier zu schreiben. Tun sie es nicht, fallen sie durch. Als gläubiger Christ befindet sich Josh in einem Dilemma: Soll er seinen Glauben verleugnen, nur um den Kurs zu bestehen? Oder stattdessen die Konfrontation mit dem Professor suchen, was verheerende Folgen für seine Zukunft haben könnte? Josh beschließt, für seinen Glauben einzustehen. Daraufhin fordert Professor Radisson ihn heraus: Im Laufe des Semesters soll er in einer direkten Debatte mit ihm stichhaltige und fundierte Belege für die Existenz Gottes liefern. Josh stellt sich der Herausforderung. Doch wie lässt sich die Existenz Gottes belegen? Ein grandioser Film über die Grundlagen des christlichen Glaubens, der in USA ein Mega-Erfolg war und es bis auf Platz 2 der offiziellen US-Kino-Charts geschafft hat.

Bewertungen und Rezensionen

So einen schlechten Film habe ich noch nie gesehen. Die Story ist so schlecht dass es mich wundert dass der ehemalige Hercules und Superman da mitspielen. Das einzige was bei dem Film gut ist die schauspielerische Leistung. Der Film stellt die Atheisten als schlechte, arrogante und hasserfüllte Menschen da. Und die Muslime kommen in diesem Film auch nicht gut weg. Aber das schlechteste sind die Dialoge und die Argumente für und gegen den Glauben. Also Leute, verschwendet nicht euer Geld.

8 Personen fanden diese Bewertung hilfreich

Warum richtet ihr den und prüft nicht selbst ob es Gott gibt in dem ihr eure Herzen öffnet. Den Liebe sieht man auch nicht aber trz glaubt ihr daran weil ihr sie spürt! Undso ist es auch mit Gott wenn man keine sehr gute Beziehung zu Gott hat braucht man sich nicht wundern das man ihn nicht spürt und er schweigt. Bevor man behauptet das es kein Gott gibt sollte man sich mit dem Thema auseinandersetzen :) und nicht alles glauben was die Menschen sagen :) prüft selber Gott hat uns ein Gehirn gegeben und wir haben die freie Wahl entweder wir gehen den schmalen weg oder den breiten Weg den die meisten gehen :) ihr seid gefragt :) ☺ 🙈 ❤ Möge Gott bei euch sein(sry wenn ich paar Rechtschreibfehler habe)

#godsnotdead Das beste an diesem Film ist egal wie scheiße er ist, er wird trotzdem geliebt weil er AN Christen gerichtet ist die alles und jeden suchen im sich zu bestätigen. Und ja, selbst ein CHRISTLICHER Film kann purer Dreck sein. Unglaublich aber war.

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