In punkto Experimentierfreudigkeit konnte kaum eine Band Wishbone Ash das Wasser reichen – besonders was die Gitarrenarbeit
angeht. Musik-Gourmets und Gitarrenfetischisten sind sich einig: Wishbone Ash sind und waren immer schon eine Band für den besonderen Geschmack, quasi Sechssaiten-Leckerbissen in Perfektion. In den Siebzigern galten sie als Inbegriff des filigranen Folkrock englischer Prägung, besonders beliebt waren vor allem die so genannten „Twin Lead Guitars“, die – mal unisono, mal zweistimmig eingesetzt – den Songs der Band geradezu Flügel verliehen. Ihre erfolgreichsten Jahre erlebten Wishbone Ash mit den Besetzungen der Phasen Mark I (1970-1974) und Mark II (1974-1981). In der Mark I-Konstellation, mit den nicht miteinander verwandten Martin und Ted Turner (Bass und Gitarre), Andy Powell (Gitarre) und Steve Upton (Schlagzeug), entstand das phänomenale ARGUS (1972), ein Meilenstein der Rockmusik, das hinsichtlich seiner internationalen Bedeutung durchaus mit TOMMY (The Who), DARK SIDE OF THE MOON (Pink Floyd) oder auch ABRAXAS (Santana) vergleichbar ist. Wishbone Ash Mark I waren Mitte der Siebziger auf dem Sprung zur Weltspitze, verhedderten sich jedoch in ihrem ehrgeizigen Eigensinn, das mit AR-GUS eingeschlagene Erfolgskonzept um keinen Preis wiederholen zu wollen. Mit dem Wechsel von Gitarrist Ted Turner zu Laurie Wisefield entstand 1974 die Mark II-Besetzung. Gleich der Einstand von Wisefield auf dem Jahrhundertwerk THERE’S THE RUB (1974) reanimierte alte Stärken. Doch dann schlingerte der Wishbone Ash-Kurs, gleich das anschließende LOCKED IN (1976, mit einem grausig singenden Wisefield) war zweifellos der kreative Tiefpunkt der Gruppe. Ab den frühen Achtzigern manövrierten sich Wishbone Ash mit unterschiedlichen Konstellationen in einen unausgegorenen und austauschbaren Hardrock, der die feinen Folk-Perlen der Frühphase schmerzlich vermissen ließ. Seit etwa zehn Jahren hat Gründungsmitglied Andy Powell seiner Band wieder das wunderbare musikalische Flair der frühen Siebziger verordnet und begeistert seither sein Publikum mit zwar wechselnden, aber jederzeit homogen klingenden Besetzungen. Unverzichtbar Argus There’s The Rub Wunderbar Wishbone Ash Wishbone Four Live Dates New England Anhörbar Pilgrimage Just Testing Clan Destiny Locked In Traumsampler The King Will Come Blowin’ Free Silver Shoes Lorelie F.U.B.B. Living Proof Phoenix So Many Things To Say Outward Bound Warrior Eyes
Wide Open Helpless Persephone Rest In Peace Time Was The Pilgrim The Way Of The World Zusammengestellt von Matthias Mineur Was bedeutet der Bandname Wishbone Ash?'Wishbone' nennt man den Brustbein-Knochen eines gegrillten Huhns, bei dessen Zerteilen man sich etwas wünschen darf. Die 'Asche' (ash) kombinierte Martin Turner willkürlich mit dem 'Knochen', so seine Version der Namensfindung.
Was für ein Instrument spielt Ash?Er spielte ursprünglich Gitarre, war aber inzwischen Schlagzeuger. Gemeinsam beschlossen sie ihren eigenen Musikstil zu entwickeln.
|