Studie aus den USA: Sind 5 Tage Quarantäne zu kurz? Analyse zeigt, wie lange Omikron-Infizierte ansteckend sind Show
Teilen Getty Images Nach Corona-Infektion: Sind fünf Tage Quarantäne zu kurz? Montag, 04.07.2022, 09:07 Wer sich mit Omikron infiziert, muss sich nur fünf Tage lange von seinen Mitmenschen abschotten. Aber reicht das, um weitere Ansteckungen zu verhindern? Eine neue Analyse schürt Zweifel an der Quarantäne-Dauer. Seit das Robert-Koch-Institut (RKI) Anfang Mai neue Leitlinien zur Bekämpfung der Pandemie veröffentlichte, müssen sich Corona-Infizierte nur noch fünf Tage lang in Isolation begeben. Zuvor dauerte die Quarantäne doppelt so lang. Spannend, aber gerade keine Zeit?Jetzt Artikel für später in „Pocket“ speichern Diese Änderung begründeten Gesundheitspolitiker unter anderem damit, dass sich die Saison der Atemwegserkrankungen „dem Ende“ nähere, erklärte etwa Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Dass das nicht so ganz stimmt, zeigt der Blick auf die täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus . Doch nicht nur die aktuelle Lage lässt an der verkürzten Quarantäne-Dauer zweifeln. Eine neue Analyse von Omikron-Patienten verdeutlich zudem, dass viele davon deutlich länger als fünf Tage infektiös sind. Analyse: Omikron-Patienten teils länger infektiös als fünf TageAnlass für die Untersuchung der US-Forscher war die Ankündigung der amerikanischen Gesundheitsbehörden (CDC), auch dort die Dauer der Corona-Quarantäne auf fünf Tage zu verkürzen. Daraufhin analysierten sie die Daten von insgesamt 66 Personen, die sich zwischen Juli 2021 und Januar 2022 mit dem Virus infizierten.
Bis auf einen Teilnehmer zeigten alle Personen Symptome. Die Forscher untersuchten, wie viele Tage zwischen dem anfangs positiven PCR-Test und dem später negativen PCR-Test vergingen. Dabei stellten sie fest:
Damit liegen beide Gruppen zwar im Median zwar in den fünf Tagen. Es wird jedoch auch deutlich, dass Teilnehmer der Omikron-Gruppe teilweise deutlich länger, bis zu neun Tage lang infektiös waren. Das spreche gegen die neue CDC-Richtlinie, interpretiert US-Mediziner Eric Topol auf Twitter die Studienergebnisse - und damit auch gegen die des RKI. Studie zeigt, wie wichtig freiwillige Tests sindAuch wenn es nur eine kleine Gruppe von Teilnehmern ist: Die Studie zeigt, dass viele Omikron-Patienten nach fünf Tagen noch nicht wieder Kontakt zu anderen Menschen haben sollten. Damit betont sie, wie relevant freiwillige Tests sind, welche das RKI und auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach auch nach Ablauf der 5-Tage-Frist empfehlen. Infizierten mit nachweislich positivem Test wird nämlich „dringend empfohlen“, sich beginnend mit dem fünften Tag wiederholt mit Schnelltests zu testen - so lange, bis der Test negativ ist. Wenn man sich am fünften Tag nicht negativ testen kann, bestehe die angeordnete Isolation also über den fünften Tag hinaus fort, erläuterte Lauterbach. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte die Regelungen bei ihrer Einführung. „Eine Freitestung von medizinisch-pflegerischem Personal auch durch Bürgertests darf es nicht geben“, sagte etwa Vorstand Eugen Brysch. Millionen Menschen der vulnerablen Gruppe, die in der Regel zu Hause lebten, bräuchten Schutz und Sicherheit. „Sie dürfen nur von nichtinfektiösen Menschen versorgt werden. Ein Schnelltest kann das nicht garantieren.“ Daher sei bei allen mit Kontakt zu Pflegebedürftigen und Kranken eine PCR-Freitestung nötig. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sprach sich hingegen dafür aus. Nach fünf Tagen Isolation sollten die Menschen ohne zusätzliche Freitestung wieder zur Arbeit gehen können – „auch in Pflegeheimen und Kliniken“, sagte er der „Rheinischen Post“. Das finden andere Nutzer spannend:Welche Medikamente bei der brütenden Sommer-Hitze richtig gefährlich werdenFOCUS online/Wochit Sie verändern ihre Wirkung: Welche Medikamente bei der brütenden Sommer-Hitze richtig gefährlich werden „300 Euro für die erste Nacht“: Dafür geben Party-Urlauber ihr Geld am Ballermann ausFOCUS online „300 Euro für die erste Nacht“: Dafür geben Party-Urlauber ihr Geld am Ballermann aus Das könnte Sie zum Thema Gesundheit interessieren:
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Weitere Kommentare (10) Sonntag, 03.07.2022 | 07:49 | Andreas Schmidt Bei allen Bekannten hat Heilung mehr als 5 Tagegedauert. Ich selbst bin nun am 7. Tag immer noch Corona positiv. Wieso kann ein „Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung“ eine ungetestetes Arbeiten nach 5 Tagen vorschlagen, was Menschenleben gefährdet, und noch immer im Amt sein? Antwort schreibenSonntag, 03.07.2022 | 07:44 | René Hagedorn Was macht unsereEuropäischen Nachbarn? In Spanien darf man mit einem positiven Corona Test arbeiten, wenn man symptomlos ist. Das schon seit März 2022. Und was passiert bei uns? Einige unbelehrbare verlangen weiterhin die Einrichtungsbezogene Impfpflicht, schärfere Maßnahmen zum Winter oder die Maskenpflicht in Innenräumen. Dabei weiß man doch seit Freitag, dass alle Maßnahmen ins Blaue hinein veranlasst wurden. Es fehlen ja die passenden Daten. Wacht endlich auf. Antwort schreibenSonntag, 03.07.2022 | 01:18 | Ulf Rettke | 1 Antwort Analyse?Es wurde viel vergessen. Vorsätzlich! Kramt mal im Archiv: Es gibt Fälle, in denen die Virenlast über WOCHEN nicht erwähnenswert fiel. Ohne Symptome. Es gibt US-Studien, welche die Pandemietreiber-Eigenschaft von Schulen nachweisen. Es gibt Studien, welche nachweisen, dass Masken in unbelüfteten Innenräumen nach 15 Minuten nichts mehr gegen die Aerosolkonzentration ausrichten können. Es gibt Studien, welche die Überlebensfähigkeit des Virus auf Metalloberflächen über sieben Tage hinweg nachweisen. Mir scheint, sowas wird vorsätzlich in der Schublade verbuddelt. Mir scheint, die Durchseuchung ist Absicht. Mir scheint, die "Panikmacher"-Schreier da draußen dienen treu dem System, und merken es nicht mal. Eure Unvorsicht ist lange nicht mehr "quer" gedacht, sondern schön brav und gehorsam. Antwort schreiben
Samstag, 02.07.2022 | 23:29 | Frank Koester | 7 Antworten 5 Tage sind m.M. nachdefinitiv zu wenig. Und die Aussage: "Nach fünf Tagen Isolation sollten die Menschen ohne zusätzliche Freitestung wieder zur Arbeit gehen können." ist falsch, mindestens fahrlässig. Meine Frau hatte am Samstag 25.06.22 erste Anzeichen einer "normalen" Grippe.Also Gliederschmerzen usw. Der Test war negativ. Am Sonntag kam dann erhöhte Temperatur dazu (38.1) jetzt war auch der Test positiv. (Wir sind 3x geimpft) Heute 02.07.22 geht es ihr wieder gut, ein wenig schlapp aber Ok. Der Test heute Abend 20:00 ist aber immer noch positiv. Eindeutig mehr als die 5 Tage. Wer so eine Unsinn kommuniziert hat entweder keinen Ahnung oder verläßt sich auf falsche Zahlen und sollte sich aus der Diskussion raushalten. Mag sein das es Ausnahmen gibt, sichere Seite ist besser=10 Tage. Antwort schreiben
Samstag, 02.07.2022 | 22:46 | Klaus Werner Theorie oder PraxisBei diesem Thema sollte ein Kommentar zulässig sein, der schon mal "positiv" war!! Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist oft erstaunlich und bringt manchmal erstaunliche Erkenntnisse. Antwort schreibenSamstag, 02.07.2022 | 21:16 | Frank Schmidt | 1 Antwort Corona ist normal gewordender ganze Zirkus um Corona muss endlich aufhören. Mit dem Virus in Kontakt zu kommen ist inzwischen völlig normal und wer nicht wirklich krank ist, sollte sich nicht testen und auch nicht zuhause bleiben. Diese ständigen Versuche jeden Kontakt zu vermeiden führt nur dazu, dass die Immunität wieder nachlässt und dann mehr Menschen wirklich krank werden. Die Gewöhnung an das Virus ist da und ständiger Kontakt damit hält sie aufrecht. Antwort schreiben
Samstag, 02.07.2022 | 21:01 | Sebastian Fritz Hat man...... die Zahlen gelesen? Ungeimpfte sind weniger lang ansteckend. Okay, die Gruppe ist klein, die Viruslast anfangs etwas höher, aber die sinkt Erotik bei den Ungeimpften schneller. Antwort schreibenSamstag, 02.07.2022 | 20:53 | Judit Silbermann Ja, bitte unbedingt den Panik-Modus aufrechterhaltJa, bitte unbedingt den Panik-Modus aufrechterhalten - egal wie lächerlichd as ist Herr AutorInnnen ! Antwort schreibenSamstag, 02.07.2022 | 20:52 | Gerd Gütt Ich...... würde mich über eine nochmalige Ansteckung freuen. Dann hätte ich wenigstens ein paar zusätzliche Tage frei. Der einzige Vorteil an dieser Farce. Wie lange gilt man im Allgemeinen als ansteckend Bei einer Infektion mit der Covid 19 Variante Omikron?Das Ansteckungsrisiko ist in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten und wird im Laufe der Erkrankung geringer. Bei milder bis moderater Erkrankung geht die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Beginn der Krankheitszeichen deutlich zurück.
Wie lange dauert eine Omikron Infektion?Untersuchungen zu den derzeit in Deutschland vorherrschenden Omikron-Virusvarianten weisen auf eine kürzere Inkubationszeit hin (Median drei Tage).
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