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„Ich passte 100% und wurde nicht eingeladen“, so höre ich oft von Bewerbern, die das gar nicht glauben wollen. Wo doch alle vom Fachkräftemangel reden. Mit diesem Artikel gebe ich Ihnen einen kleinen, anonymen Einblick in Bereiche und tatsächliche Bewerberzahlen. Die Zahlen habe ich entweder direkt von Personen, die dort zum Gespräch waren oder von den Personalern bzw. aus ihrem Umfeld. Namen nennen möchte ich natürlich nicht.
Ich publiziere die Zahlen, nicht um zu schocken, sondern um zu relativieren. Natürlich gibt es auch Jobs mit 30 Bewerbungen und noch weniger. Doch gerade in beliebten Bereichen und in den Großstädten ist die Bewerberzahl immer noch sehr hoch, was durchaus auch an sehr allgemein gehaltenen Anzeigen liegt, in denen sich viele wiedererkennen. Immer wieder erlebe ich es aber auch, dass Bewerber zu viel erwarten oder denken, wenige Bewerbungen reichten aus, um eine Stelle zu bekommen. Das ist nicht (mehr) so. 100 Bewerbungen und mehr sind oft nötig, um am Ende einen Job zu bekommen. Das ist eine einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung: Bei 100 Bewerbungen ist die statistische Wahrscheinlichkeit, eingestellt zu werden bei ein Prozent, die eingeladen zu werden vielleicht bei 10. Bei 1000 schrumpft das Verhältnis auf 0,1 bzw. 1%. Oft ist Auswahl ein Glücksspiel. Etwas „Bekanntes“ und (scheinbar) Vertrautes im Lebenslauf wirkt beispielsweise Wunder. Deshalb haben es Bewerber mit namhaften Unternehmen im Gepäck erheblich leichter – sofern die namhaften Unternehmen positiv assoziiert sind. MS Office Angenommen Sie bewerben sich auf Jobs, auf die sich im Durchschnitt 100 Personen bewerben. Regiert König Zufall, brächte Ihnen das eine Einladung. Mit gezielten Maßnahmen können Sie es aber schaffen, zu den besten zehn Prozent zu gehören. Ich zeige Ihnen, an welchen Schrauben Sie drehen können:
Es gibt auch Schrauben, an denen sich nicht drehen lässt. Vielleicht heißen Sie wie der Sohn das Personalers oder waren auf der gleichen Grundschule – schon sind Sie eingeladen. Vielleicht heißen Sie aber auch so wie der geschasste Onkel – und schon sind Sie raus. Manche mögen keine schwarzweißen Bilder und andere finden zu viel Selbstbewusstsein unsympathisch (während wieder andere genau das gut finden). Lassen Sie diese Schrauben stecken. Sie können nicht daran drehen. Diese Macht haben nur Personaler – durch konkretere Stellenanzeigen (hier über ehrliche Jobanzeigen), darüber habe ich hier bereits geschrieben. Sagt doch bitte, wenn ihr ausschließlich Bewerber aus der Kunststoffindustrie wollt! Verratet doch, wenn Projektleitungserfahrung mit Teams größer als 30 Personen Bedingung sind. Oder welche Ausbildungsabschlüsse erwartet werden. Vor allem sagt doch bitte, was ihr zahlt – das würde ganz viele Probleme lösen. Jemand der 5.000 EUR im Monat verdienen möchte, wird sich nicht auf Stellen mit 2.000 bewerben. Dabei könnte man so viel Geld sparen! Und so viel Frust. Über michBereits seit 1998 schreibe ich Karriereratgeber, seit dem Jahr 2000 betreibe ich “Karriere & Entwicklung” für Outplacement und Karrierecoaching. 2004 gründete ich meinen ersten Online-Shop, aus dem 2012 Kexpa wurde, 2011 mein Portal Karriereexperten.com. In diesem Jahr kam die Karriereexpertenakademie dazu: verschiedene Weiterbildungen zur Professionalisierung der Methoden und Vorgehensweisen im Karrierecoaching.Beitrag teilen:Über Svenja HofertSvenja Hofert verbindet unterschiedliche Welten und Positionen. Dabei entwickelt sie neue und eigene Blickwinkel auf Themen rund um Wirtschaft, Arbeitswelt und Psychologie. Sie ist vielfache Buchautorin und schreibt hier unregelmäßig seit 2006. In erster Linie ist sie Ausbilderin und Geschäftsführerin ihrer Teamworks GTQ GmbH. Interessieren Sie sich für Ausbildungen in Teamentwicklung, Agilem Coaching und Organisationsgestaltung besuchen Sie Teamworks. Möchten Sie Svenja Hofert als Keynote Sprecherin gewinnen, geht es hier zur Buchung. Vielleicht interessiert Sie auch11 Kommentare
Wie viele Vorstellungsgespräche bis zur Zusage?In deutschen Unternehmen mit globaler Präsenz stehen zwei bis drei Vorstellungsrunden mit drei bis vier Teilnehmern an zwei Interviewtagen an. Manchmal kommen noch Persönlichkeitstests, Talent- und Eignungsdiagnostik in einem Assessment Center hinzu.
Wie viele Bewerbungen bis zum neuen Job?Wenn sie nur weit genug streuen, wird schon irgendwann eine Zusage in den Briefkasten flattern, so der Irrtum. Tatsächlich stehen deine Chancen aber viel besser, wenn du nur zehn oder sogar fünf spezialisierte Bewerbungen schreibst und in diese viel Zeit sowie Sorgfalt investierst.
Wie viel Prozent der Bewerber werden zum Vorstellungsgespräch eingeladen?Showdown im Vorstellungsgespräch
Im Schnitt erhalten die drei bis sechs besten Kandidaten eine Einladung zu einem ersten Vorstellungsgespräch. Diese Zahl ist allerdings bei jedem Bewerbungsprozess und jedem Unternehmen individuell. Manche laden auch zunächst nur einen einzigen Kandidaten ein, andere zehn.
Wie hoch ist die Chance nach einem Bewerbungsgespräch angenommen zu werden?Im Schnitt führen rund ein Viertel Prozent aller Vorstellungsgespräche (23 Prozent) zu einem Anstellungsverhältnis.
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