Wie viel sparen bei 1900 netto

Private Haushalte haben sie, aber auch ganze Volkswirtschaften: die Sparquote. Was damit genau gemeint ist, wie Sie sie berechnen und wofür sie überhaupt gut ist, erfahren Sie hier.

Quoten begegnen Ihnen überall: bei der Wette auf Ihre liebste Fußballmannschaft, als Einschaltquote beim Fernsehen, als politische Forderung nach mehr Frauen in Vorständen – oder eben beim Sparen.

Aber was genau ist die Sparquote eigentlich? Gibt es dafür eine Formel? Und was wäre eine gute Höhe? Wir erklären Ihnen, warum Sie Ihre Sparquote kennen sollten und was Sie tun können, wenn sie noch ausbaufähig ist.

Was ist die Sparquote?

Die Sparquote ist der Teil des Nettoeinkommens, den Sie nicht ausgeben, also nicht zum Konsum verwenden. Sie wird in Prozent ausgedrückt. Die Sparquote setzt also die Ersparnisse ins Verhältnis zum verfügbaren Einkommen. Das verfügbare Einkommen ist der Betrag Ihres Einkommens, der nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen übrig bleibt.

Die Sparquote lässt sich für jeden persönlich, einen Privathaushalt aus mehreren Personen oder auch für ganze Staaten berechnen. In letzterem Fall, der sogenannten volkswirtschaftliche Sparquote, werden die Sparbeträge aller Privathaushalte, Unternehmen und des Staates ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt gesetzt.

Im Jahr 2019 hatte deutsche Privathaushalte eine durchschnittliche Sparquote von 10,9 Prozent. Im Corona-Jahr 2020 werden 16 Prozent erwartet. Das wäre der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Die bislang höchsten Sparquoten wurden 1991 und 1992 mit je 12,9 Prozent gemessen.

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Dass die Sparquote in Krisenzeiten wächst, ist üblich. Der Grund: Bei angespannten Wirtschaftslagen tendieren viele Menschen dazu, mehr Geld auf die hohe Kante zu legen.

Wie berechnet man die Sparquote?

Die Sparquote privater Haushalte – egal ob aus einer oder mehreren Personen – und die volkswirtschaftliche Sparquote berechnet man mit diesen Formeln:

Sparquote privater Haushalte in Prozent = Ersparnisse / verfügbares Haushaltseinkommen x 100

Volkswirtschaftliche Sparquote in Prozent = Ersparnisse aller Wirtschaftssubjekte / Bruttoinlandsprodukt x 100

  • Beispiel: Wenn Ihr Nettoeinkommen 2.000 Euro pro Monat beträgt und Sie davon 300 Euro sparen, liegt Ihre Sparquote bei 15 Prozent.

Wofür brauche ich eine Sparquote?

Ganz grundsätzlich sollte jeder Haushalt einen Teil des verfügbaren Einkommens sparen, um für Notfälle, plötzlich anfallende Reparaturen oder Schicksalsschläge wie Jobverlust oder Arbeitsunfähigkeit einen Puffer parat zu haben. Dieser Notgroschen sollte etwa drei Nettomonatsgehälter umfassen. Wer mehr Sicherheit haben will, stockt ihn entsprechend weiter auf.

  • Beispiel: Wollen Sie bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.000 Euro innerhalb der nächsten zwölf Monate einen Notgroschen von 6.000 Euro ansparen, müsste Ihre Sparquote bei 25 Prozent beziehungsweise 500 Euro pro Monat liegen.

Aber auch wenn der Notgroschen bereits gefüllt ist, sollten Sie weiterhin einen gewissen Teil zur Seite legen – und das Geld nicht exakt in der Höhe ausgeben, wie es hereingekommen ist. Denn auch für das Alter will noch vorgesorgt sein. Die staatliche Rente alleine wird nämlich nicht reichen, wenn Sie im Ruhestand ihren Lebensstandard halten wollen. Welche Summen Sie dafür theoretisch bereits jetzt auf dem Konto haben müssten, können Sie hier nachlesen.

Die Sparquote kann Ihnen helfen, den Überblick zu behalten. Sie zeigt Ihnen, ob Sie Monat für Monat weiterhin auf Kurs liegen – oder ob Sie es womöglich in den vergangenen vier Wochen etwas mit den Ausgaben übertrieben haben.

Ein wichtiges Werkzeug, um alle Ausgaben und Einnahmen im Blick zu behalten, ist ein Haushaltsbuch. Dort können Sie auch die jeweilige Sparquote eintragen – beziehungsweise von Programmen wie Excel oder einer App ausrechnen lassen.

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Allerdings: Wollen Sie Ihre Rentenlücke schließen und dafür Vermögensaufbau betreiben, wird reines Sparen – also das Horten von Geld auf Giro-, Tagesgeldkonten oder Sparbüchern – nicht ausreichen.

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Die Zinsen liegen dort nämlich praktisch bei null. Das heißt, Ihr Erspartes vermehrt sich nicht "von selbst", sondern wird mit der Zeit immer weniger wert. Schließlich knabbert auch noch die Inflation an ihm, also die Tatsache, dass sich Waren und Dienstleistungen Jahr für Jahr immer ein Stück weit verteuern und Ihr Geld damit entwerten.

Wie viel von 2000 netto sparen?

Als Richtwert kann man jedoch 10% für Spaß-Ausgaben wie Freizeit und Shopping und nochmal 10 % für die Altersvorsorge nehmen. Bei einem Nettoeinkommen von 2.000 € kämen wir auf monatliche Ausgaben von 1.600 €. So würde man mit wenig Verzicht dennoch jeden Monat 400 € sparen.

Wie viel sollte man vom Netto sparen?

Nach der 50-30-20-Regel solltest du jeden Monat 20 % deines Einkommens sparen. Wenn du ein regelmäßiges festes Einkommen hast, bietet es sich an, das Ganze zu automatisieren. Das würde bedeuten, dass du automatisch 20 % deines monatlichen Einkommens auf ein bestimmtes Sparkonto überweisen lässt.

Wie viel sollte man mit 30 gespart haben?

Legt eine 30-Jährige bis zum Rentenbeginn zehn Prozent des Einkommens zurück, wie viele Finanzexperten empfehlen, könnte sie so noch rund 111.000 Euro ansparen. Das heißt, dass eine 30-jährige Frau heute bereits rund 52.000 Euro auf dem Konto haben müsste, um die verbleibende Lücke zu schließen.

Wie gut kann man mit 2000 Euro im Monat leben?

Ist es möglich, mit 2000 Euro im Monat zu überleben? Nein, von 2.000 € im Monat kann man nicht überleben, man braucht schon mindestens 10.000 € pro Monat, ansonsten müsste man schon oft zu Hause kochen oder statt Mercedes AMG einen Opel Astra, oder gar Fahrrad fahren…

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