Wie viel kg fleisch isst ein deutscher pro jahr

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Ernährung am Freitag, 18.11.2016 - 13:00 (Jetzt kommentieren)

In Deutschland ist der jährliche Kopf-Verbrauch an Fleisch doppelt so hoch, wie im weltweiten Durchschnitt. Hier ausgewählte Länder im Vergleich.

Die weltweite Fleischproduktion hat sich in den vergangenen 50 Jahren mehr als vervierfacht, berichtet die dpa. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland 2011 bei 87,9 Kilogramm.

Das war mehr als doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt und etwa 22 Mal so viel wie in Indien. Deutlich vor Deutschland liegen aber noch Länder wie Australien, die USA oder Österreich!

Fleischkonsum im Ländervergleich

Hier ein paar ausgewählte Länder und Regionen im Vergleich. Der Hintergrund basiert auf den derzeit verfügbaren aktuellsten Vergleichszahlen der FAO, Stand 2011:

  • Australien: 121,2 Kilogramm pro Kopf
  • USA: 117,6
  • Österreich: 106,4
  • Argentinien: 101,7
  • Brasilien: 93,0
  • Frankreich: 88,7
  • Deutschland: 87,9
  • Schweiz: 74,7
  • Russische Föderation: 66,9
  • Südkorea: 62,2
  • China: 57,7
  • Türkei: 33,4
  • Kenia: 16,0
  • Indonesien: 12,9
  • Indien: 4,1

Die EU und andere Regionen sowie die Welt insgesamt:

  • Europäische Union: 82,6 kg/Kopf
  • Afrika: 18,6
  • Asien: 31,3
  • Südamerika: 78,4
  • Welt: 42,4

  • Fleisch
  • Fleischkonsum
  • FAO Food Price Index (FFPI)

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Fleischatlas 2021

Die globale Nachfrage nach Fleisch steigt durch Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum weiter an, allerdings langsamer als noch vor zehn Jahren. Geflügel macht dabei einen immer größeren Anteil aus. Die großen Unterschiede beim Pro-Kopf-Konsum zwischen Ländern und Bevölkerungsgruppen bestehen fort.

Der weltweite Fleischkonsum hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt und erreichte 360 Millionen Tonnen im Jahr 2018. Die Bevölkerung ist gewachsen, die Einkommen sind gestiegen – beide Faktoren haben die Zunahme zu ungefähr gleichen Teilen verursacht. Die Prognosen für die Fleischindustrie waren ohnehin schon gut – bis 2028 wird der Fleischkonsum möglicherweise noch einmal um 13 Prozent wachsen.

Doch noch immer ist Fleisch für viele Menschen auf der Welt ein Luxusgut, dessen Konsum stark vom Einkommen abhängt. Durch die weltweite Wirtschaftskrise im Zusammenhang mit Covid-19 sind die Einkommen vieler Menschen eingebrochen. Die Weltbank geht davon aus, dass bei anhaltender Krise rund 150 Millionen Menschen unter die Armutsgrenze rutschen werden und viele weitere Millionen gravierende Ausfälle bei ihren Einkommen haben werden. Das gilt auch für China, den Staat mit dem größten Fleischkonsum weltweit. Zusammen mit dem Ausbruch eines anderen Virus, der Afrikanischen Schweinepest, ist Covid-19 der maßgebliche Grund für den schwächeren Konsum von Schweinefleisch im Jahr 2020. Die Bekämpfung von Covid-19 ließ die Wirtschaft in China im ersten Halbjahr 2020 um über drei Prozent schrumpfen.

Wie viel kg fleisch isst ein deutscher pro jahr

Trotz einer mehr als fünfmal größeren Bevölkerung verbrauchen die ärmeren Länder nicht einmal doppelt so viel Fleisch wie die reicheren

In den meisten Industrienationen liegt der Fleischkonsum seit Jahrzehnten relativ konstant auf hohem Niveau. Während in Deutschland 2019 fast 60 Kilogramm pro Person gegessen werden, sind es in den USA und Australien mehr als 100 Kilogramm. Seit einigen Jahren sinkt die Nachfrage in einigen Industrieländern leicht, weil die Bedenken bezüglich Gesundheit, Tierwohl und Umwelt zunehmen.

Das größte Wachstum des Fleischkonsums wird in den Ländern des Südens stattfinden. Der Industrieländerorganisation OECD zufolge steigt die Nachfrage dort bis 2028 vier Mal mehr als in den Industrieländern. Ausgehend von einem viel geringeren Niveau, dafür aber mit deutlich größerem Bevölkerungswachstum als in den Industrieländern, ist der zusätzliche Konsum pro Person nicht sehr hoch. Auf dem afrikanischen Kontinent wird das besonders deutlich. Dort wächst die Nachfrage insgesamt zwar besonders schnell, aber pro Person steigt der Fleischkonsum in den nächsten zehn Jahren kaum – von 17 auf 17,5 Kilogramm. Auf die bevölkerungsreichste Nation der Welt, China, entfällt fast ein Drittel des gesamten heutigen Fleischkonsums und ein Drittel des Wachstums der vergangenen 20 Jahre, auch wenn der Pro-Kopf-Verbrauch immer noch bei weniger als der Hälfte des Verbrauchs in den USA liegt. Die Nachfrage nach Fleisch wird wohl auch in China weiter steigen, das Wachstum jedoch deutlich geringer werden. Denn die Sorge um Übergewicht wächst, und ab 2030 wird die Bevölkerungszahl wieder zurückgehen.

In Afrika und Asien wird der Fleischkonsum die Produktion überholen. Daher werden auch die Importe zunehmen, besonders schnell in Subsahara-Afrika. Der Anstieg der Fleischimporte wird aber vom nichtchinesischen Asien angetrieben. Auf die Region insgesamt werden bis 2029 rund 56 Prozent des Welthandels entfallen.

Die globalen Großtrends treffen nicht auf alle Fleischsorten in gleichem Maße zu. Während der Anteil von Rind und Schaf am Gesamtkonsum abnimmt, essen die Menschen immer mehr Schwein und Geflügel. Geflügel allein wird rund die Hälfte des globalen Zuwachses in den kommenden zehn Jahren ausmachen. In den USA zum Beispiel ist der Pro-Kopf-Konsum von Rindfleisch in den vergangenen 30 Jahren um etwa ein Drittel zurückgegangen, während sich der von Geflügel mehr als verdoppelte. Das liegt unter anderem am Preisvorteil und dem niedrigeren Fettanteil. Auf Schweinefleisch entfallen rund 28 Prozent des Wachstums in den kommenden zehn Jahren, angetrieben vor allem durch den steigenden Konsum im asiatischen Raum. In vielen asiatischen und afrikanischen Ländern essen die Menschen allerdings kaum Schweinefleisch, weil der Verzehr für große Teile der Bevölkerung aus religiösen Gründen nicht infrage kommt.

Wie viel kg fleisch isst ein deutscher pro jahr

Generell gilt: Je reicher, um so mehr Fleisch wird konsumiert. Aber viele weitere Faktoren beeinflussen den Pro-Kopf-Verbrauch

Die Daten zur Gesamtnachfrage und dem durchschnittlichen Konsum in einzelnen Ländern geben nur ein unvollständiges Bild ab, denn auch innerhalb der Länder ist die Nachfrage mit Blick auf die sozioökonomischen Strukturen sehr unterschiedlich. In den industrialisierten Regionen nimmt der Fleischkonsum pro Kopf tendenziell mit höherer Bildung und höherem Einkommen ab. Auch Frauen und Jugendliche essen weniger Fleisch als Männer. In Deutschland zum Beispiel verzehren Männer im Durchschnitt etwa doppelt so viel Fleisch und Wurst pro Tag wie Frauen. In den USA – wo die Ernährung generell fleischlastig ist – sind es immer noch rund fünfzig Prozent mehr. In ärmeren Regionen der Welt sind die Einkommen extrem unterschiedlich, was sich auch im Pro-Kopf-Fleischkonsum widerspiegelt. Die Oberschicht kommt dabei auf Werte, die denen in den OECD-Ländern ähneln, wohingegen für die viel größere Unter- und untere Mittelschicht Fleisch ein seltener Luxus ist. Auch deswegen bleibt es für viele ein Statussymbol.

Wie viel kg Fleisch essen Deutsche im Jahr?

Jeder Deutsche hat einen durchschnittlichen Fleischverzehr von über einem Kilogramm pro Woche. Das sind 60 Kilogramm Fleischkonsum und 89 Kilogramm Fleischverbrauch pro Kopf pro Jahr in Deutschland. Bei den Verbrauchszahlen wird alles berechnet, was geschlachtet wird.

Wie viel kg Fleisch isst ein Amerikaner pro Jahr?

An der Spitze liegen die USA und Australien – jeder US-Amerikaner und jeder Australier isst im Schnitt jedes Jahr über 100 Kilo Fleisch. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch im Durchschnitt bei 60 Kilo Fleisch.

Welches Land isst am meisten Fleisch 2020?

USA: 117,6. Österreich: 106,4. Argentinien: 101,7. Brasilien: 93,0.

Wie viel Fleisch wird pro Jahr verbraucht?

Insgesamt wurde 2021 Fleisch mit einem Schlachtgewicht von 8,3 Millionen Tonnen erzeugt – rund 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank 2021 im Vergleich zum Vorjahr bei Schweinefleisch um 1,2 Kilogramm, bei Rind- und Kalbfleisch um 600 Gramm und bei Geflügelfleisch um 200 Gramm.