Wie schreibt man eine Kündigung im gegenseitigen Einvernehmen?

Wie schreibt man eine Kündigung im gegenseitigen Einvernehmen?

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Bei einer einvernehmlichen Auflösung einigen sich ArbeitgeberIn und ArbeitnehmerIn darauf, das Dienstverhältnis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu beenden.


Wichtig

Es müssen weder bestimmte Fristen noch Termine eingehalten werden. Die Zustimmung ist für beide Seiten freiwillig. Niemand kann gezwungen werden, einer einvernehmlichen Lösung zuzustimmen. 

Formvorschriften - worauf müssen Sie achten

Grundsätzlich gibt es für eine einvernehmliche Auflösung keine Formvorschriften. Die einvernehmliche Auflösung kann sowohl mündlich als auch schriftlich erfolgen. Aus Beweisgründen sollte die einvernehmliche Auflösung jedenfalls schriftlich erfolgen - mit Unterschrift von ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn.

Für bestimmte, besonders schutzwürdige Gruppen von ArbeitnehmerInnen gibt es jedoch Schutzvorschriften - zum Beispiel für Schwangere, Präsenz- und Zivildiener oder Lehrlinge.

Freizeit während der Kündigungsfrist - Postensuchtage

Die Gerichte haben noch nicht entschieden, inwiefern ein Anspruch auf Freizeit während der Kündigungsfrist besteht, wenn die einvernehmliche Auflösung auf Betreiben der Arbeitergeberin bzw. des Arbeitgebers erfolgt. Halten Sie daher diesbezügliche Vereinbarungen schriftlich fest.

Kein Anspruch auf Freizeit während der Kündigungsfrist besteht, wenn die einvernehmliche Lösung auf Betreiben der Arbeitnehmerin oder des Arbeitnehmers erfolgt ist.

TIPP

Schauen Sie sich Ihren Kollektivvertrag an - es kann sein, dass er günstigere Regelungen enthält!

Abfertigung und einvernehmliche Auflösung

Für die Abfertigung nach altem Recht ("Abfertigung alt") ist die Art der Beendigung des Dienstverhältnisses maßgeblich: Bei Arbeitgeberkündigung und einvernehmlicher Auflösung besteht ein Anspruch auf Abfertigung. Bei Arbeitnehmerkündigung besteht kein Abfertigungsanspruch.

Achtung!

Auf Ihr Arbeitsverhältnis kommt das BUAG (Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz) zur Anwendung?

In diesem Fall zählen Zeiten eines Arbeitsverhältnisses für die Abfertigung nach altem Recht nicht, wenn Sie das Arbeitsverhältnis einvernehmlich lösen.

Im neuen Abfertigungsrecht (BMSVG - Betriebliches Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz) besteht bei einvernehmlicher Auflösung und bei Arbeitgeberkündigung ein Auszahlungsanspruch. Bei Arbeitnehmerkündigung gibt es - von Ausnahmen abgesehen - keine Auszahlung.

Im Unterschied zum alten Recht geht die Abfertigung bei der Arbeitnehmerkündigung aber nicht verloren. Sie wird in der betrieblichen Vorsorgekasse weiter veranlagt und kann zu einem späteren Zeitpunkt vom Arbeitnehmer abgerufen werden.

Arbeitslosengeld

Bei Vorliegen der Anspruchsvoraussetzungen haben Sie bei einvernehmlicher Auflösung Anspruch auf Arbeitslosengeld.

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Die Entscheidung, sich vom Unternehmen zu trennen und das Beschäftigungsverhältnis zu beenden, ist oft eine schwierige Angelegenheit. Auf dieser Seite erfahren Sie mehr zur Beendigungsform der einvernehmlichen Kündigung und worauf Sie bei einer Vertragsauflösung achten sollten.

Inhalte auf dieser Seite

  • Einvernehmliche Kündigung: Was bedeutet das?
  • Kündigungsfrist bei einer einvernehmlichen Kündigung
  • Ihre Ansprüche bei einer einvernehmlichen Kündigung
  • Anspruch auf Abfertigung im Rahmen einer einvernehmlichen Kündigung
  • Welche Formvorschriften hat eine einvernehmliche Kündigung?
  • Vorlage und Muster eines einvernehmlichen Kündigungsschreibens
  • Weiterführende Informationen

Einvernehmliche Kündigung: Was bedeutet das?

Bei einer einvernehmlichen Kündigung wird zwischen Ihnen als Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer und dem Unternehmen gemeinsam vereinbart, das Dienstverhältnis zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzulösen.

Die einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses schreibt keine bestimmte Form vor und kann in mündlicher oder schriftlicher Form erfolgen. In diesem Aufhebungsvertrag bzw. Auflösungsvertrag kann der Zeitpunkt der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses frei gewählt werden, da keine zeitlichen Vorschriften und keine Fristen eingehalten werden müssen. Der Austrittstermin muss von beiden Parteien einstimmig unter Voraussetzung der Freiwilligkeit beschlossen werden. Es können weder Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer, noch das Unternehmen, in dem Sie tätig sind, zur Zustimmung der einvernehmlichen Auflösung gezwungen werden.

Kündigungsfrist bei einer einvernehmlichen Kündigung

Im Gegensatz zu anderen Kündigungsformen müssen bei der einvernehmlichen Auflösung keine Fristen oder Termine, die sich aus dem Dienstvertrag oder Kollektivvertrag ergeben, eingehalten werden. Die einvernehmliche Auflösung stellt somit eine besonders rasche Form der Trennung vom Unternehmen dar. 

Trotzdem sollten Sie nichts überstürzen, denn Sie haben die Möglichkeit sich vom Betriebsrat im Unternehmen beraten zu lassen. Nehmen Sie eine Beratung für Ihre einvernehmliche Kündigung in Anspruch, beginnt eine Frist von zwei Tagen zu laufen. In diesem Zeitraum wird eine Vereinbarung zur einvernehmlichen Kündigung unwirksam. Das ist aber auch schon die einzige Frist, die Sie beachten müssen. Den Beendigungszeitpunkt bestimmen immer Sie gemeinsam mit dem Unternehmen. 

Ihre Ansprüche bei einer einvernehmlichen Kündigung

Folgende Ansprüche können Sie bei einer einvernehmlichen Auflösung unter bestimmten Voraussetzungen geltend machen:

  • Ausstellung eines Dienstzeugnisses
    Sie möchten gerne ein Dienstzeugnis erhalten? Arbeitgeber stellen Dienstzeugnisse nicht automatisch aus, Sie müssen diese aktiv einfordern.
  • Erhalt einer Endabrechnung
    Die Endabrechnung beinhaltet Ihr Gehalt und das aliquote Weihnachts- sowie Urlaubsgeld laut Arbeits- oder Kollektivvertrag bis Vertragsende sowie Ersatzleistungen für nicht verbrauchte Urlaubstage.
  • Abfertigung Alt oder Abfertigung Neu
    Ihr Anspruch auf Abfertigung Alt oder Abfertigung Neu bleibt bei einer einvernehmlichen Kündigung bestehen. 
  • Freizeit während der Kündigungsfrist bzw. Postensuchtage
    Laut dem Angestelltengesetz besteht ein Anspruch auf Freizeit während der Kündigungsfrist (auch Postensuchtage genannt) ausschließlich bei Kündigung durch den Arbeitgeber, allerdings kann Ihr Kollektivvertrag andere Regelungen vorsehen.
  • Beratung durch einen Betriebsrat
    Sie können sich vor der einvernehmlichen Auflösung vom Betriebsrat beraten lassen. Wenn Sie diese Beratung in Anspruch nehmen, kann eine einvernehmliche Kündigung erst nach zwei Arbeitstagen (ausgehend vom Beratungszeitpunkt) gültig vereinbart werden.
  • Arbeitslosengeld
    Unter bestimmten Voraussetzungen haben Sie einen Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Anspruch auf Abfertigung im Rahmen einer einvernehmlichen Kündigung

Ganz egal welches Abfertigungsmodell auf Sie zutrifft, im Fall einer einvernehmlichen Kündigung haben Sie sowohl beim System Abfertigung Alt als auch beim System Abfertigung Neu einen Anspruch auf Abfertigung. Jetzt mehr über Abfertigung Alt und Abfertigung Neu erfahren.

Welche Formvorschriften hat eine einvernehmliche Kündigung?

Grundsätzlich gibt es bei dieser Beendigungsform des Beschäftigungsverhältnisses keine gesetzlichen Inhalts- und Formvorschriften. Aus Beweisgründen empfehlen wir jedoch dringend die einvernehmliche Auflösung schriftlich vorzunehmen und sie mit den jeweiligen persönlichen Unterschriften der Vereinbarungspartner zu bestätigen. 

Dabei muss immer der Entschluss, das Beschäftigungsverhältnis mittels einvernehmlicher Kündigung beenden zu wollen, deutlich erkennbar sein. Wurde die Willenserklärung durch Drohung, Zwang oder List beeinflusst, so ist die Vereinbarung nicht wirksam. Das bedeutet, die einvernehmliche Auflösung muss immer auf freiwilliger Basis erfolgen.

Bei besonders schutzwürdigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern als Vereinbarungspartner ist die Schriftform gesetzlich angeordnet. 

Zu den schutzwürdigen Personen zählen: 

  • Minderjährige
  • Lehrlinge
  • Präsenz- und Zivildiener 
  • Schwangere
  • Beschäftigte in Karenz

Bei Minderjährigen ist die Zustimmung der Eltern oder einer anderen gesetzlichen Vertreterin bzw. eines anderen gesetzlichen Vertreters sowie eine Bescheinigung über eine durchgeführte Rechtsbelehrung erforderlich. Eine Rechtsbelehrung muss außerdem auch bei Auflösungsverträgen für Präsenz- und Zivildiener durchgeführt werden.

Der Auflösungsvertrag wird bei werdenden Müttern unwirksam, sobald eine Nachmeldung einer bereits vorhandenen Schwangerschaft innerhalb von fünf Tagen nach Abschluss erfolgt.

Vorlage und Muster eines einvernehmlichen Kündigungsschreibens

Sie möchten ein Kündigungsschreiben für eine einvernehmliche Auflösung verfassen und suchen nach den korrekten Formulierungen, um keine wichtigen Regelpunkte zu vergessen? Wir haben alle wichtigen Infos und Tipps zu Kündigungsschreiben in einem gesonderten Beitrag für Sie gesammelt. 

Als Vorlage für die Formulierung Ihres Kündigungsschreibens können Sie auch online verfügbare Muster heranziehen. Bitte achten Sie auf Ihren eigenen arbeitsrechtlichen Sachverhalt und berücksichtigen Sie Regelungen in Ihrem Dienstvertrag, die nach Beendigung des Dienstverhältnisses noch gelten könnten, wie zum Beispiel eine Konkurrenzklausel oder die Ausbildungskosten-Rückerstattung.

Weiterführende Informationen

Arbeitslos melden – AMS
Sie haben keinen Job und möchten sich arbeitslos melden? Wir erklären Ihnen, wie und wo Sie sich arbeitslos melden können. 

Kündigungsschreiben - AMS
Wie verfassen Sie am besten ein Kündigungsschreiben? Wir geben Ihnen wichtige Tipps und Infos.

Jetzt Job finden! – AMS eJob-Room
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Diese Seite wurde aktualisiert am: 22. Juli 2021

Wie schreibt man eine einvernehmliche Kündigung?

Grundsätzlich gibt es für eine einvernehmliche Auflösung keine Formvorschriften. Die einvernehmliche Auflösung kann sowohl mündlich als auch schriftlich erfolgen. Aus Beweisgründen sollte die einvernehmliche Auflösung jedenfalls schriftlich erfolgen - mit Unterschrift von ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn.

Wie schreibe ich eine Kündigung mit Aufhebungsvertrag Muster?

Bitte um einen Aufhebungsvertrag Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name des Arbeitgebers], hiermit bitte ich Sie, das seit dem [Datum] bestehende Arbeitsverhältnis zum [Datum] aufzulösen. Derzeit beträgt mein Resturlaub [Anzahl] Tage, diese würde ich noch vor dem geplanten Beschäftigungsende in Anspruch nehmen.

Was bedeutet Kündigung im gegenseitigen Einverständnis?

Ein Aufhebungsvertrag, oft auch Auflösungsvertrag oder Abwicklungsvertrag genannt, bezeichnet die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses im gegenseitigen Einvernehmen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Somit fallen durch Aufhebungsverträge getroffene Vereinbarungen auch nicht unter das Kündigungsschutzgesetz (KSchG).

Was bedeutet im gegenseitigen Einvernehmen im Arbeitszeugnis?

Kündigung auf eigenen Wunsch Sie signalisiert eine Kündigung durch den Arbeitnehmer. Wurde das Arbeitsverhältnis per Aufhebungsvertrag oder Vergleich beendet, so kann dies mit dem Satz „Das Arbeitsverhältnis endet im gegenseitigen Einvernehmen“ ausgedrückt werden.